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11. Mai
M6 D«r Phystier Otto von Guericke in Hamburg gestorben.
1752 Der Naturforscher Johann Friedrich Blumenbach in Gotha geboren.
1 SS 6 Der Dichter Carl Hauptmann in Galzbrunn in Schle- sten geboren.
1882 Der Tondichter Joseph Marx in Graz- geboren.
WS Der Tondichter Max Reger in Leipzig gestorben. ,
1A7 (bis L0. Mai) Fünfter großer Angriff der Engländer bei Arras -um Scheitern gebracht.
1040 In Holland: Provinz Groningen besetz-, Harlingen und Ostküste der Zuidersee erreicht, die Assel-, Grabbelnd Paul-Stellungen durchstoßen. — In Belgien: lebergang über den Albertkanal zwischen Hasselt und Maastricht. Eindringen deutscher Truppen ins Fe- tungsvorseld von Lüttich. Vormarsch in Südbelgien.
Das Lie- aus -em Lanär
Nirgendwo aus der Welt wird so gern gesungen wie in Deutschland, und nirgendwo gibt es einen so starken Zusam- ' der Sänger. Denn gerade nn Smgen ofscnbart
„ . utsche Gemüt am remsten. ,
Eine Äsonders große Rolle spielt der Gesangverein im lan d li ch e n Leben — von der Gesamtzahl der Vereine ent- Wen 1500 auf das Land. Sie sind vielfach allein die Geünl- k dss dörflichen gesellig-kulturellen Lebens. Es ist schone Tradition, daß der Gesangverein die musikalische Untermalung aller Gemeinschastsveranftaltungen bietet. Er singt zum Erntedanktag, zu Jubiläen, für das Winterhilfswerk, zum Muttertag, er singt, wenn ein neuer Lehrer kommt, kurzum, alles Geschehen in der Gemeinde begleitet er mit seinen L>e-
^Das schlichte Volkslied wird auf dein Laude besonders gepflegt. Man singt das. was man ohne viel Schwierig- leiten erlernen kann, und das dann gut und mit echter m- r»erer Anteilnahme und Freud«. Keineswegs will man den großstädtischen Gesangvereinen, die ja über ganz andere Mtt- Ll, Kräfte und Voraussetzungen verfügen, nachahmen. Die dörfliche Gemeinschaft ist voll mit dem zufrieden, was ihr
Ten finoer groge «encyiun».
nme der ländlichen Vereine beweist das zur Genüge. Die Gesangvereine, das darf nicht unterschätzt werden, sind oft die Schrittmacher der neuen Musik. . .
Der dörfliche Gesangverein ist die personifizierte Volksgemeinschaft. Alt und Jung singen gemeinsam, der Leh- »er und der Bauer, der Landarbeiter und der Handwerker, der Vater und der Sohn, sie alle vereinen sich zur Pflege deS deutschen Liedes und stellen gewissermaßen den Kern des singenden Deutschland dar.
Wer »us dem Lande eine offene Singstunde erlebt hat, Wird das so schnell nicht wieder vergessen, wenn sich an schönen Sommerabrnden die Männer und die Frauen des Dorfes oder der Kleinstadt auf einer kleinen Anhöhe, am Feldrain oder unter der Dorflind« vereinen, wenn ihre Lieder gegen den Abeiidhimmel steigen. Es sind die herrlichen Schätze unserer deutsch.'' Musik, unserer Dichtung. Wie Knuten sie uns ergreifender nahegebracht werden als in der Harmonie mit der Natur, und sei es in der schlichtesten Form.
— Kein Rentenanspruch bei Unfall durch Spielerei. Nach einer Entscheidung des Reichsversicherungsamtes wird fest- gestellt. daß durch Spielerei auf der Betriebsstätte der Zusammenhang mit dem Be:rieb gelöst wird, ohne daß es darauf anSommt. ob die Spielerei aus Vorsatz oder Fahrlässigkeit erfolgt. Der Kläger hatte sich dadurch einen Unfall zugezogen, daß er mit einer auf der Betriebsstätte gefundenen Sprengkapsel spielte. Ein Anspruch auf Unfallrente wurde ihm nicht zugestanden.
— Der Steuersäumniszuschlag. Durch Runderlaß im Reichssteuerblatt Nr. 33 sind die Anordnungen über die Erhebung des Säumniszuschlages wie folgt geändert Ivordeu: Hon der Erhebung des Säumniszuschlags ist bei deujenige» Steuern, die von Finanzämtern oder Hauptzollämtern (Zollämtern) erhoben werden, abzusehen, wenn der Sleuerbetrag. der' der Berechnung des Säumniszuschlages zugrunde zu legen ist, weniger als einhundert Reichsmark bei derselben Sreuerart betragt. Wird Stundung erst nach dem Eintritt
der Fälligkeit beantragt Zuschlag verwirkt. Auf die Buchung und die haushaltsmäßige Behandlung des Säumniszuschlages finden die Bestimmungen, die für Zinsen gelten, sinngemäß Anwendung
und bewilligt, so ist der Säumnis-
Bunter Abend in der Turn- und Festhalle. Herr Curt Müller vom Stadttheater Pforzheim hat in seiner Vorankündigung dem Nsuenbürger Konzert- und Theaterpublikum einen „Großen Bunten Abend" versprochen. Er hat sein Versprechen nach jeder Seite hin eingelöst. Wenn dies hier ausdrücklich festgestellt wird, so aus dem Grunde, weil er wirklich mit „erster Garnitur" vom Opern- und Operettenensemble -den Abend bestritt. Aber auch unsere Neuenbürger, die mit dem Theater der Nachbarstadt Pforzheim enger verbunden sind, als es nach außenhin den Anschein hat, rückten — schon rein zahlenmäßig — mit erster Garnitur au. Sie und die Künstler waren in kürzester Zeit ein Herz und eine Seele! Der sehr gewandte und liebenswürdige Leiter des Abends hatte aus diesem Grunde nicht viel anzusageu und vorzn- stellen, und so bedurfte es keines besonderen Aufwandes, den Besucher in eine selten frohe Stimmung zu versetzen. Das nicht weniger als 30 Nummern umfassende Programm war aus einem Guß und wickelte sich innerhalb zweieinhalb Stunden ab. Maria-Luise Freys und Wolfgang Windgassen boten mit Arien und Duetten ans Opern und Operetten große Kunst schlechthin. Das Buffopaar Lydia Nöktner und Bertl Kaiser brachte neben solistischen Darbietungen mannigfachster Art bekannte Tanz-Dnette zum Vortrag; erster« erntete mit ihren unnachahmlichen „Fgelhof-Schlagern" besonderen Beifall. Die Mitglieder der Tanzgruppe Liesl van Berg und Inge I ö r g'zeigten klassische und moderne Tänze in ausdrucksvollster Form. Uöber dem Ganzen aber „schwebte" der Operettenspielleiter und -Komiker Franz Giblhauser mit seinen „handfesten" Chansons und Couplets. Daneben gab es humoristische Kurzszenen von Curt Müller, Wolfgang Windgassen/Franz Giblhauser, Bertl Kaiser und Lydia Nölt- ner. Stadt. Musikdirektor Hans Leger hatte die musikalische Begleitung übernommen. — Es würde zu weit führen, das umfangreiche und vielseitige Programm im einzelnen werten zu wollen, aber so viel darf gesagt werden, daß alle Anwesenden - von deni Gebotenen stark beeindruckt waren und wenn die Sängerin Maria-Luise Freys und insbesondere Wvlfgang Windgassen besondere Triumphe feierten, so war dies dankbarer Ausdruck für Kunstgenüsse, die in dieser Form hier selten geboten sind. Ein nicht geringer Teil des Beifalls siel für die charmante Soubrette Lydia Nöltner und die beiden liebreizenden Tänzerinnen Liesl van Berg und Inge Jörg ab. — Es war ein wirklicher „Bunter Abend"!
^n'üolin öiesinxer
Calw, 9. Mai. (Zehnjähriges Bestehen einer Ortsgruppe.) Bei der Feier anläßlich des zehnjährigen Bestehens der Ortsgruppe Althengstet schilderte Ortsgruppenleiter Schwämmle als Mitbegründer den Werdegang der Ortsgruppe. Der Redner erfuhr im Laufe des Abends verschiedene Auszeichnungen für seine treue Mitarbeit im Dienste der Bewegung.
Ueber LOS 000 Mark mehr!
Las erste Gauergcvnis des Kricgshilfswerkes ISIS
NSG- Bei der ersten Haussammiuug für das Kricgs- hilfswerk für das Deutsche Rote Kreuz 1942, die am 26. April von NSB-Waltern und NSV-Helfern durchgesührt wurde, wurden aus dem Gau Württcmbevg-Hohenzollern 1670473.81 Mark gespendet. Das sind um 207 711.07 Mark oder 14,20 v. H. mehr als bei der ersten Haussammluug 1941. Dieses gute Ergebnis,zeigt die Spendeufreudigkeit der meisten Volksgenossen unseres Gaues, ist aber auch eine Mahnung an ieden, bei der zweiten Haussammluug am 17. April die Höhe seiner Spende zu überprüfen, ob sie so ist, daß er selbst mit seiner Spende vor seinem Gewissen bestehen kann.
Hundert Jahre Maitied-Melodie ^
In diesem Jahre sind hundert Jahre verflossen, seitdem Justus Wilhelm Lyra aus Wittiugen zu dem Text Emanuel
Geibels „Der Mai ist gekommen" eine Melodie schrieb, di» Allgemeingrrt geworden ist. Obwohl Wer 30 Tonkünstler zn dem volkstümlichen Text Geibels eine Melodie komponiert ml, war doch die von Lyra die erste und auch die einzige, die n-H durchgesetzt hat.
Mehr Obst zum essen!
Württcmbcrgisches Kriegswerk 1S42 „Ernährung vor Vergärung"
NSG. Die für eine ausreichende und gesunde Volksernährung verantwortlichen Dienststellen von Partei und Staat haben sich mit Genehmigung von Gauleiter Reichsstatthalter Murr unter der Führung des Gauamts für Volksgosuudheit der NSDAP und der Landesbauernschaft sowie im Einvernehmen mit dem Württembergischen Innenminister zu einem württembergischen Kriegswerk „Ernährung vor Vergärung" mit den: Ziele zusammengeschlossen, das wertvolle, zur Zeit aber nur unzureichend vorhandene Volksnahrungsmittel Apfel, an dessen Erzeugung der Gau Württemberg hervorragend beteiligt ist, schon für das lausende Jahr in Weit größerem Maße als bisher für Zwecke der Volksernährung zu sichern.
In diesem Fahr soll vor allem die Einsparung wenigstens der Hälfte der im Vorjahr in Württemberg vergorenen Apfek- mengen zu Gunsten der Volksernährung erreicht werden. Es muß Wer für joden mostverbrauchenden Haushalt zu einer Ehrenpflicht werden, noch wesentlich größere Einsparungen zu Ernährungszwecken zu erreichen.
Unfallversicherung in der Landwirtschaft erweitert Durch das sechste Gesetz über Aenderungen in der Unfallversicherung ist auch der Kreis der Versicherten in der Land- ivirtschaft erweirert worden. Alle auf Grund eines Arbeits-. Dienst- oder Lehrverhältnisses Beschäftigten sind nunmehr gegen Arbeitsunfall versichert. So genießen nun auch die Imker und die von Jagdpächtern angestellten Förster und Jagdaufseher Versicherungsschutz. Ferner sind die ehrenamtlich Beauftragten des Reichsnährstandes während der Ausübung ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit gegen Unfall versichert. In Unternehmen der Binnenfischerei, die ebenfalls in die landwirtschaftliche Unfallversicherung einbezogen worden ist. und Imkereien sind auch die Ehegatten versichert. Der Versicherungsschutz erstreckt sich in diesen Betrieben auch aut die Haushaltung.
Wochendienftplan der AI. und des VdM.
HI Gef. 12/401. Montag den 11. Abai: Antreten der Schar I um 20.15 Uhr auf der Großen Wiese. Sport. Mittwoch den 13. Mai: Antreten der Schar l um 20.15 Uhr auf der Großeil Wiese. Training für JugenLwettkamPf.
Mo.-Gef. 2/4S1. Die Motorschar tritt am Mittwoch den 13. Mai um 20.15 Uhr am Slnrmheim an.
Deutsches Jungvolk, Fähnlein 12/401. Mittwoch den 13 Mai: Antreten der Jungzüge I, li, III und FZ. um 16 Uhr auf dem Kirchplatz.
BdM-GruPpe 12/401. Am Mittwoch den 13. Mai tritt der ganze Standort pünktlich und in tadelloser Dienstkleidung um 20.15 Uhr am Heim an. Ausweis mitbringen. Abnahme des Lcistungswettkampfes. Entschuldigung gibt es nicht!
BdM-Wcrk „Glaube und Schönheit" Gruppe I2/4 U.
Heute Montag sind alle Mädels pünktlich um 20.15 Uhr im Heim. Liederbücher mttbringen.
Jungmkdel-Gruppc 12/401. Mittwoch den 13. Juni: An» treten der ganzen Gruppe einschl. Waldrennach um 16 Uhr auf dem Kirchplatz. Tadellose Kluft. Abnahme des Reichs- leistungswettkampfes und Leistungsabzeichen. Dienstag den 12. Mai: Märchenspielgruppe um 18 Uhr am Heim.
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61. Fortsetzung
Obwohl die Mutter wollte, daß Katrin den heutig' -W für sich in Muße verbringen sollte, machte sie sich glei Etzllch. Sie half in der Küche, die Vesper für die Leu «u richten. Brote wurden geschnitten und gestrichen. Kann' '"ü Kaffee gefüllt. Wie immer, fragten sie die Mädchi nach Berlin. Sie wollten dieses und jenes wissen. Ob Man wieder einen Film mit dem oder dem Schauspiel Me? Oh Katrin auch mal tanzen gegangen wäre? S Mottete freundlich, sie lächelte auch über eine ach Warne Frage, aber sonst war sie einsilbig und-mit ihr, Dankender den vielen Fragen, die sie sich selbst stell, uiußte. Nun sie sich entschlossen hatte, hier bei den Eltei
Nicht einfach. S Lebens anbrach.
>>n, in der Küche fertig war. ging sie in den Gartc
NlckLr Mutter beim Bserenpflücken zu helfen. Die Vorrw Mrychaft hatte begonnen. Der Blick der Hausfrau w auf den noch fernen Winter gerichtet, und Küci neuer und Vorratskammern würden in den nächsten Woch geschäftiges Treiben sehen.
ss) Mutter und Tochter eine Weile zusamm Hatten, meinte die Mutter: „Günter gefällt n veute mal wieder gar nicht."
la- »Ladest du?" Katrin beugte sich über den Korb ui »as em paar Blätter aus.
»Du etwa nicht?"
»Vielleicht ist er nur ein bißchen stiller als sonst." WM- Er redet ja sowieso schon nicht viel. < Mb'ch noch sagen wollte — hast du nicht mal bei sein, «uern Besuch gemacht?"
-Oazu blieb mir keine Zeit mehr."
wok>i"m» > -Ab .hätte gern gewußt, was Frau Wenckhi «wi» Mr ein Mensch ist?
Lümö* eine sehr tapfere und selbstlose Frau sei
^tenfrai, "an ihr erzählt. Eine richtige Sc
„So, das hat er getan? — Es gefällt mir, daß er mit dir über seine Mutter gesprochen hat. War es erst kürzlich?"
„Es ist noch nicht lange her", sagte Katrin mit mühsamer Beherrschung und sah sich heimlich nach einer Gelegenheit um, wie sie der Mutter entrinnen könnte.
„Er wird ia bald Hauptmann. Da wird die Mutter stolz sein."
„Der Boden ist ja wie Staub. Es wird Zeit, daß gesprengt wird." Ehe die Mütter etwas einwenden konnte, eilte sie davon.
Als sie am äußersten Ende des großen Gartens den breiten Wasserfächer über die Beete deckte, war sie dem Weinen nahe. Die Sonne funkelte auf dem Tropfenschleier und überhauchte ihn mit einem zarten Regenbogen. Aus dem Dachfirst des alten Hauses schnalzte ein Star. Katrin aber war blind und taub. Sie hörte nur den schweren, dumpfen Schlag ihres einsamen Herzens, das nichts von dem Frieden des Abends wußte. Dann läutete die Glocke aus dem Hos und rief sie in den Kreis .der Menschen zurück, denen sie am liebsten entflohen wäre.
Auf den Gesichtern der beiden Offiziere brannte noch die Glut der heißen Nachmittagssonne. Braake spendete ihnen vor seiner Frau und Katrin hohes Lob. Sie hätten gearbeitet „wie die Pferde" und wären ihm eine wirkliche Hilfe gewesen.
„Mir hat es lange nicht so gut geschmeckt wie heute abend", sagte Günter, als sie beim Abendessen saßen.
Frau Charlotte nickte ihm lächelnd zu. „Das freut mich." Sie umsorgte ihn wie eine Mutter und legte ihm die besten Stücke des kalten Huhnes auf den Teller. Nach dem Essen blieb Braake eine lange Weile verschwunden. Da Frau Charlotte und Katrin in der Küche zu tun hatten, waren die beiden Freunde sich selbst überlassen.
„Heute verstehe ich", meinte Günter, der mit Behagen eine Zigarette rauchte, „was du einmal sagtest: wenn du nicht Soldat wärst, möchtest du immer nur Landwitt sein. Es ist mehr als nur ein Beruf. Es ist eine hohe Verpflichtung der Erde und dem Himmel gegenüber. Wenn einer in seinem Beruf mehr oder weniger oder gar nichts tut, so ist das meist seine Sache. Er verdient wenig oder gar nichts, er wird an die Luft gesetzt oder geht vor die Hunde. Wenn aber ein Bauer oder Landwitt nicht arbeitet, dann ist das eine Sünde. Dieses Gefühl hatte ich bei der Arbeit da draußen aus dem Felde."
„Dann wirst du jetzt auch memen Vater besser verstehen", sagte Eckart, sich aus seiner nachdenklichen Haltung auf- ttchtend. „Er hat dieses Gefühl der Verpflichtung in hohem Maße. Jeder Braake hat es gehabt. Jeder hat immer erst an den ihm vom Vater a'nvertrauten Boden und nicht an sich gedacht. Daher auch die feste Verwurzelung mit ihm. Er ist eben wie einer der alten Bäume im Park, die die Vorfahren gepflanzt und gehegt haben."
Günter nickte. „So muß es wohl sein. Das Tragische ist nur, daß dieser Boden zu einer anderen Bestimmung ausersehen zu sein scheint."
Schritte kläherten sich. Sie setzten das Gespräch nicht weiter fort. Ein Fuß stieß gegen die Tür. Eckart sprang auf und öffnete sie. Draußen stand der Vater, m den Händen eine Bowlenschüssel tragend. „Heute ist em Festtag", sagte er, und aus seinem ernsten Gesicht lag em, Schein der Freude. Dann kamen auch die Frauen herein und setzten sofort Gläser und Gebäck auf den Tisch.
Als die Gläser geMt waren, sagte Braake, zu Katrin gewandt: „Ich habe dir versprochen, daß wir eine gute Pulle trinken wollen, wenn dein Kursus fertig und du zu uns zurückgekehrt sein würdest. Der Tag ist nun da. Ich habe eine Pfirsichbowle angesetzt, weil ich weiß, daß du sie am liebsten magst. Ich trinke auf dein Wohl, Katrin, und aus unser gutes Zusammenarbeiten. Sieh mich mal an, Mädchen. Und wenn die Welt voll Teufel wär'I
Katrin hob ihr Glas und stieß mit ihm an. Es gab einen stumpfen Klang. „Ich freue mich auf die Arbeit. Vater", sagte sie leise. „Und ich danke dir.
Die anderen stießen der Reihe nach mit ihr an. Günter war der letzte. Ihre Blicke ruhten einen Augenblick ineinander, fragend und unsicher. Dann sagte er mit em wenig zu lauter Stimme: „Glück auf, Katrin!" Die Worte waren ihm auf die Lippen gekommen, ohne daß er an wren besonderen Sinn gedacht hatte. Dann erschrak er selbst über die peinliche Stille rings um ihn und tuh dre betretenen Gesichter.
„Na. na. Wenckhoff". sagte Bra cke gut gelaunt „Da haben Sie sich geirrt. Wir sind hier immer noch auf einem Gut."
„Entschuldigen Sie. Herr Braake". stammelte Gunter verlegen. „Ich habe mich tatsächlich versprochen. Jetzt werk ich auch, wie es kam. Ick dachte an Katnns Statt und wollte eigentlich sagen: Glück ab!"
„So ist es richtig. Glück ab isi gut. Prost. Wenckhofl."
(Fortsetzung kolatt