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Nr. 33
Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung
Amtsblatt -es Kreises Calw sür Neuenbürg un- Umgebung Sirkenselöer-, Calmbacher- un- Herrenalber Tagblatt
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Die uleinspaltige Millimeter-Zeile ? Rpsg., amtliche Anzeigen ö.S Rpsg., Teilzeit« 24 Rpsg. Schlug der Anzeige,mimahm, 8 Uhr vormittags. Gewähr wird nur ,ür ichristlich ertellte Aus- träge übernommen. Im übrigen gelten die oom Werberat der deutschen Wirtschaft ausgestellten Bestimmungen. B-rdruche äehen zur Bersügung. Zur,eit in Preisliste Nr. s gültig. Verlag und Rotationsdruck: L. Meeh'sche Buchdruckerei, Inh. Sr. Biesinger, Neuenbürg,
Neuenbürg. Montag den S. Februar 1942
199. Jahrgang
Die Japaner auf Singapur gelandet
Tokio, 9. Febr. Mg. Funkmeldung.) Wie die Agentur Domei auf Grund von Meldungen aus Johur Bharu berichtet, haben japanische Truppen am Montag früh die Straße von Johur überquert und find anf der Insel Singapur gelandet.
Nach einer weiteren Meldung von Domei aus Saigon sind unmittelbar nach der ersten Welle japanischer Truppen, die in den frühen Morgenstunden auf Singapur Fuß faßten, japa. nische Panzereinheiten unter dem Schutz starken Artil- leriefeners über die Meerenge nachgestoßen. Trotz des wütenden feindlichen Abwehrfeuers waren die gelandeten Truppen in der Lage, ihre Bodengewinne rasch weiter auszubauen.
Die Meldung von Reuter bestätigt
Stockholm, 9. Febr. Wie Reuter aus Singapur amtlich meldet, sind die Japaner in der Nacht zum Montag mit starken Kräfte» an der Westküste der Insel Singapur gelandet. Der Kampf dauere, wie die britische Agentur hinzufügt, an.
Die Lage am Sonntag
Stockholm. 8. Februar. Wie Reuter aus Singapur meldet, wird in dem amtlichen Communiquö vom Sonntag zugegeben, daß die
feindliche Kampftätigkeit am Sonntag bedeutend zugenommen habe- Sowohl die Lufttätgkeit als auch die Beschießung richteten sich hauptsächlich gegen die britischen Stellungen im Norden der Insel.
Wie der britische Heeresbericht aus Singapur ferner meldet, find die Japaner am Samstag auf der Insel Pul au Ubin in der Straße von Johur zwischen dem Festland der Malayen-Halbinsel und der Insel Singapur gelandet. Die Insel ist 5 Kilometer lang und knapp zwei Kilometer breit und befindet sich am Ostende der Iohurstraße.
Alle Viertelstunde ein Angriff
Schanghai. 8. Februar. Wie aus dem in Rangun ausgege- aebenen britischen Heeresbericht vom Samstag hervorgeht, haben starke Verbände der japanischen Luftwaffe wie in den letzten drei Nächten auch Freitag nacht den Flugplatz von Rangun angegriffen. Die Angriffe erfolgten in Abständen von etwa einer Viertelstunde von 3.30 Uhr bis 6.ü0 Uhr Samstag früh. Schätzungsweise wurden etwa 100 Bomben abgeworfen. Nach dem Hellwerden erneuerten sich die Angriffe, deren Wirkung, wie der Heeresbericht behauptet, noch nicht feststellbar sek.
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Tokio. Zuin heutigen Beginn des 3. Monats des Krieges um Großasien fanden in Tokio und vielen anderen Städten Japans Kundgebungen nationaler Verbände statt.
Tokio. Außenmini er Togo gab bekannt, daß die japanische Regierung die Aufhebung der Exterritorialität in China als nächsten Schritt sür die engere Ausgestaltung der chinesisch-japanischen Beziehungen plane.
NeiLSminifter Vr. Todt tödlich verunglüllt
Berlin, 8. Febr. In soldatischer Pflichterfüllung ist heute Reichsminister Dr. Todt bei Durchführung seiner mi. litärischen Aufgaben durch Flugzeugabsturz tödlich verunglückt.
Unvergängliche Werke und Leistungen des nationalsozialistischen Deutschlands in Krieg und Frieden sind für alle Zeiten mit dem Namen Todt unlöslich verknüpft. Das deutsche Volk verliert in ihm einen seiner genialsten Organisatoren, das Reich seinen technischen Minister und Waffenschmied, die Partei einen fanatischen Vorkämpfer und der Führer einen treuen Gefolgsmann und schöpferisch begabten erfolgreichen Mitarbeiter.
Am 4. September 1891 wurde Fritz Todt in Pforzheim geboren. Er studierte in München und Karlsruhe JnFenieur- wissenschgften und Promovierte zum Dr.-Jng. Im Weltkrieg war er vom ersten bis zum letzten Tag an der Westfront, von 1916 ab bei den Fliegern. 1922 stieß Todt zur NSDAP. Die durch einen Jugendfreund vermittelte erste Begegnung mit Adolf Hitler war für das ganze Leben des jungen Ingenieurs entscheidend. Noch im gleichen Jahr gründete er in Eitting in Bayern eine Ortsgruppe. Als hervorragender Fachmann wurde er schon vor dem Umbruch in der Reichsleitung der NSDAP Fachberater für Wirtschaftstechnik und Arbeitsbeschaffung. Die vielseitigen Kenntnisse, die er sich von der Pike auf durch die Praktische Arbeit als einfacher Bauarbeiter erworben hat, wurden durch ausgedehnte Reisen durch alle deutschen Länder und darüber hinaus fast ganz Europas erweitert. So wurde Fritz Todt der Mann, den der Führer am S. 7. 1933 zum Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen bestellte. Zum ersten Male wurde damit der gesamte Straßenbau in Deutschland einer einheitlichen Leitung unterworfen. Die Hauptaufgabe war dabei der Bau der Reichsautobahn, der technisch und organisatorisch Leistungen von bisher ungekanntem Ausmaß verlangte Generalinspektor Todt löste diese Aufgaben mit unvergleichlicher Tatkraft und bewies zugleich durch die Schönheit seiner Schöpfungen, daß Technik im nationalsozialistischen Deutschland eine Kunst ist. Die ganze Welt »ollte diesem ersten großen Werk Todts uneingeschränkte Anerkennung und ehrliche Bewunderung. Durch den Krieg wu den die Arbeiten unterbrochen. Immerhin waren bis zu seinem Beginn bereits 4000 Kilometer Reichsautobahn vollendet und weitere 1600 Kilometer im Ausbau begriffen. 346 Millionen Kubikmeter Erde waren bewegt worden, 126 Millionen mehr als Leim Bau des Panamakanals.
Auf Grund seiner Bewährung beim Bau der Reichsautobahn beauftragte der Führer Dr. Todt mit der Durchführung eines neuen gewaltigen Bauvorhabens, als es sich im Frühlahr 1938 als notwendig erwies, zum Schutze der deutschen Grenze den Westwall zu errichten. Auch diese Aufgabe wurde vorbildlich gelöst Wie bei den Autobahnen wurde auch beim Westwall für die soziale Betreuung der Arbeiter in herbor- ragender Weise gesorgt. Unter dieser Fürsorge wurde aus vem marxistisch verhetzten Bauarbeiter der Systemzeit der in mustergültigen Lagern untergebrachte Reichsautobahnarbeiter und der Westwallarbeiter, der stolz darauf war, eine entschei- deiche nationale Aufgabe zu erfüllen. Der Krieg stellte Dr. Todt und seine Kolonnen vor neue Aufgaben. Der Front
arbeiter der Organisation Todt wurde eingesetzt für Verkehr und Nachschub und damit als treuer Helfer des Frontsoldaten. Die Atlantikküste wurde befestigt.
Immer neue Pflichten erweiterten das Arbeitsgebiet Dr. Todts, bis schließlich die gesamte Verantwortung für die deutsche Technik in seiner Hand vereinigt wurde. Noch im Dezember 1938 wurde er Generalbevollmächtigter für die Regelung der Bauwirtschaft. Fast gleichzeitig erfolgte seine Ernennung zum Hauptdienstleiter der NSDAP. Im Rahmen des Vierjahresplanes lenkte Dr. Todt als Generalbevollmäch- rigter für die Regelung der Bauwirtschaft den Einsatz der Bauwirtschaft, während er als Generalinspektor für Sonderausgaben zur raschen Verwirklichung des Vierjahresplanes entscheidend beiträgt. Am 17. 3. 1940 wurde er durch die Ernennung zum Reichsminister für Behaffnung und Munition in den Kreis der Männer um den Führer berufen, die die höchste Verantwortung für die Entscheidung in diesem Kriege trae . > Mit der Ernennung zum Generalinspektor für Wasser uni > lergie wurde ihm am 29. Juli 1941 ein weiteres wichtiges Gebiet der deutschen Technik und Wirtschaft übertragen. Zugleich war er Leiter des Hauptamtes für Technik in der Reichsleitung der NSDAP. Leiter des Amtes für technische Wissenschaft in der DAF und Vorsitzender im NS-Bund Deutscher Technik, so daß er in Partei und Staat alle Aufgabengebiete der deutschen Technik betreute.
Dr. Todts geniale Leistungen sind vom Führer wiederholt öffentlich anerkannt worden. Als der tausendste Kilometer der Reichsautobahn am 27. Dezember 1936 eröffnet wurde, würdigte der Führer die Verdienste seines Generalinspektors. „der sich als einer der gläubigsten Idealisten und zugleich nüchternsten Realisten vom einstigen Straßenbau- arbeiter zum größten Straßenbaumeister aller Zeiten emporgerungen hat, und auf den der deutsche Arbeiter darum besonders stolz sein kann".
Auf dem Parteitag im Jahre 1938 verlieh der Führer Dr. Todt den Deutschen Nationalpreis. In Anerkennung der hervorragenden Leistungen beim Ausbau der Luftverteidigungszone West wurde Dr. Todt am 1. 10. 1938 zum Major d. R. in der Luftwaffe befördert, im Oktober 1939 wurde ihm der Charakter eines Generalmajors verliehen. Im Dezember 1938 bekam Dr. Todt den Siemensring, am 23. November 1939 erhielt er als erster das Schutzwall-Ehren- zeichen. Auf der internationalen Ausstellung Paris 1937 wurde Dr. Todt in der Klasse „Oeffentliche Arbeiten" ein Grand Prix zuerkannt.
In der SA, in die er lange vor der Machtergreifung als einfacher SA-Mann eintrat, bekleidete Dr. Todt den Rang eines Obergruppenführers.
Das Schicksal hat durch den Tod Dr. Todts das deutsche Volk eines seiner Besten beraubt, besten Name durch seine Werke unsterblich ist. Ganz Deutschland trauert um diesen schweren und schmerzlichen Verlust, -er eine Lücke reißt, die kaum zu schließen ist.
Staatsbegräbnis für Reichsminister Dr. Todt
Berlin, 8. Febr. Der Führer hat für Reichsminister Dr. Tobt ein Staatsbegräbnis angeorbnet.
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Berlin. Der Ritterkreuzträger Hauptmann Adolf Kaldrack ist im Kampf an der Ostfront unbesiegt den Heldentod gestorben.
Altenvurg. Der Altenburger Ritterkreuzträger Hauptmann Friedmann erlag seiner im Osten erlittenen schweren Schießverletzung.
Vichy. Nach hier eingetroffenen Meldungen macht die „Los-von- London-Bewegung" in Kanada Fortschritte.
Istanbul. Der bisherige Abgeordnete des türkischen Parlaments Rauf Orbay ist zum türkischen Botschafter in London ernannt worden.
Madrid. Die Agentur EFE. berichtet aus Mexiko: Mit dem Bau einer panamerikanischen Straße, die die Stadt Mexiko mit der Grenze Guatemalas verbindet, sowie mit der Errichtung anderer strategischer Bahnanlagen wurde die Gesellschaft Concrete Pile beauftragt.
Genf. Der britische Generalpostmeister gab — der Times zufolge — bekannt, daß eine Reihe britischer Postsendungen, die für Uebersee bestimmt waren, durch feindliche Aktionen verloren gingen.
Genf. Nach einer Meldung aus Newyork sieht sich der jüdische Bürgermeister von Newyork Laguardia gezwungen, die Leitung des zivilen Verteidigungsamtes niederzulegen.
Der italienische WebrmachlSdericht
Feindliche Ansammlungen in Nordafrika mit Bomben belegt Tag- und Nachtangriffe auf Malta
Rom, 8. Febr. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Sonntag hat folgenden Wortlaut:
Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt:
An der Chrenaika-Front Spähtrupptätigkeit. Im Gebiet von Tobruk, Bardia und Marsa Matruk belegten deutsche Luftstreitkräfte Kraftfahrzeugansammlungen, Truppen- und sonstige Lager gründlich mit Bombe« und Maschinengewehrfeuer. Sie erzielten Treffer auf Truppen, zerstörte« Kriegs- material und riefen zahlreiche Brände hervor.
Ein englischer Einflug auf Shrte verursachte geringen Schaden und tötete sechs Personen.
Flugzeugverbände der Achse griffen in Tag- und Nachtangriffen Flugplätze und Flottenstützpunkte auf Malta an. Ein von deutschen Flugzeugen mit Bomben schwersten Kalibers getroffenes U-Boot wurde mit Sicherheit zerstört. Ein Kreuzer erhielt Treffer. In Luftkämpfen über Ser Insel wurden drei Bristol-Blenheim von deutschen Jägern abge- schossen.
Bei dem Luftangriff auf Palermo vom 4. Februar stürzt« ein drites feindliches Kampfflugzeug bei Palazzo Adrian» ab.
Einer unserer Gelritzüge wurde in der vergangenen Nacht auf der Fahrt von Torpedoflugzeugen angegriffen. Er schoß eines ab und setzte seine Fahrt fort, ohne Schade« gelitten zu habe«.
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Berlin. Zu den gewaltigen Mengen britischen Kriegsmaterials, die in Nordasrika erbeutet würden, kommen zu dem, was bisher schon gemeldet wurde, noch 1220 Kraftfahrzeuge aller Art hinzu.
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Durch Englands Schuld.
Meldungen aus Kairo besagen, daß der geschlossene Rücktritt des Kabinetts Sirry Pascha in politischen ° Kreise« Legyptms nicht die geringste Ueberraschung hervorgerufen labe. Man habe schon seit langem eine derartige Minister- !rise vorhergesehen, die in erster Linie durch die Bersor- inngssrage bedingt sei. Aegypten, der Getreidespeicher des Orients, ein Land, das zur Hauptsache von der Landwirt- chast lebe und von einer wunderbaren Fruchtbarkeit sei. sehe ich von einer Hungersnot bedroht. Aegypten, das die Er« rährung seiner Bevölkerung stets aus eigenen Ernten sicher» wstellen vermochte sehe in diesem Jahr bereits im Februar rlle Vorräte erschöpft, und die nächsten Ernten fielen erst n den April. Man könnte zunächst wie vor einem Rätsel tehen, das sich jedoch bald löst, wenn man die Anwesenheit >er Engländer in Betracht zieht die in Aegypten wieder ge- :adezu ein Meisterstück ihrer Äusbeutungspolitik vollbracht zaben. Ihr erstes Werk war die Zerstörung der lebenswich- ägen ägyptischen Baumwollkulturen. indem sie zunächst glanzende Abnahmeverspr-chungen gaben, deren Erfüllung st« Pater kaltlächelnd als unmöglich zurückwiesen, es jedoch zleichzeitig auch strikt verboten, diese für das Wohlergehen )es Landes entscheidenden Ausfuhren nach neutralen europäischen Ländern zu tätigen.
England begnügte sich nun aber nicht mir mit dem Zu- ämmenbruch einst blühender ägyptischer Wirtschaftszweige rnd dem Kaufkraftverfall we -ester Bevolkerungskreise. Dar- iber hinaus stürzte es das Land auch in eine verzweifelt« Lrnährungsnotlage, die allein auf die von den britischen Mt» itärbehörden bedenkenlos durchgeführten zahllosen Getreide- ind Nahrungsmittelbeschlagnahmen zuruckzumhren ist. Me Beschlagnahmen wurden auch noch fortgesetzt. als sich die Er- rährungsschwierigkeiten der Bevölkerung >mmer oftensicht- icher zuspitzten. Die Verbitterung der agnvtischen Bevöl- erung über dieses rücksichtslose Vorgehen der Briten kam n einer der letzten ägyptischen Kammersitzungen deutlich mm Ausdruck mäh end d?r mehrere Abgeordnete die Re. iierung aufforderten, von dem „großen Verbündeten" dle ofortige Einfuhr von Getreide und Lebensmittel zu verlausen. oder aber ihre Demission einzureichen. Ganz allgemein var man der Ansicht, daß die bisher von der Regierung er- wiffenen Maßnahmen keinerlei praktisches Ergebnis hattet« Nan fordere deshalb eine neue Regierung, die mit der Lag« ertig werden könnte.