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parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

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Nr. 272

Neuenbürg» Mittwoch den 19. November 1941

99. Jahrgang

Vorwärts auch am Dorier

Vernichtende Schläge der Luftwaffe gegen Sewaftopol 21000 BStT. im Nordatlantik versenkt

DNB Aus dem Jührerh.aupkquartier, 18. Nov. Das Ober­kommando der Wehrmacht gibt bekannt:

»Auf der krlm führten Kampf- und Sturzkampfflug­zeuge vernichtende Schläge gegen die Festungswerke und Hafenanlagen von Sewastopol. Hierbei wurde ein großer Frachter versenkt, ein Zerstörer und ein Handelsschiff wur­den beschädigt.

Die Operationen im Donez-Becken wurden nach Besse­rung der Witterungs- und Wegeverhältnisfe fortgesetzt. Der Feind wurde aus seinen stellenweise zäh verteidigten Feld­stellungen geworfen. Weitere Teile des Industriegebietes wurden beseht. Mehrere unter Dampf stehende Güterzüge sielen hierbei durch überraschenden Zugriff in unsere Hand.

Im hohen Norden zerstörten Kampfflugzeuge sowjetische Barackenlager westlich der Kandalakscha-Vucht.

Nachtangriffe der Luftwaffe richteten sich gegen Moskau und Leningrad sowie gegen Flugplätze im Wologda-Gebiet.

Unterseeboote versenkten im Noroaklantik und im Nörd­lichen Eismeer vier bewaffnete feindliche Handelsschiffe mii zusammen 21 000 BRT und einen Bewacher.

3m Seegebiek um England griffen Kampfflugzeuge in der letzten Nacht feindliche Keleikzüge östlich von Lowestofl an. Drei größere Handelsschiffe wurden durch Bombenwurf schwer beschädigt. Andere Kampfklugzeuge bombardierten Hafenanlagen an der englischen Südost- und Südwestküste."

Hartnäckige Kamp'"

Berlin, 18. Nov. Nach einer Regenperiode, die das Ge­lände über weite Gebiete in Schlamm und Sumpf verwan­delte, und nach einem starken Kälteeinbruch hat jetzt die ^ etterlage neue deutsche Angriffe gegen bolschewistische Feld- peltungen im Raum des Donezbogens zugelassen. An ver­schiedenen Stellen brachen die deutschen Truppen zähen Feindividerstand und drangen so rasch in die stark vertei­digten sowjetischen Stellungen ein, daß sie sogar mehrere zur Abfahrt bereitstehende beladene Güterzüge in ihren Be­sitz bringen konnten.

Der unerschütterliche Drang des deutschen Soldaten, die Bolschewisten zu schlagen, läßt ihn alle Widerwärtigkeiten des Geländes und der Witterung überwinden. Kein Umstand kann die Ausdauer und den Angriffsgeist des deutschen Sol­daten mindern.

Ein Beispiel für Liese Haltung gaben deutsche Infante­risten jetzt im mittleren Frontabschnitt, die nach voran­gegangenen schweren Kämpfen am 15. 11. von morgens fünf bis abends zehn Uhr ununterbrochen im Gefecht standen.

Als die Sowjets nach hartnäckigem Angriff der deutschen Truppen gegen Mitternacht endlich geschlagen zurückfluteten, ließen sie etwa 560 Leichen gefallener Sibirier auf dem Kampffeld um die Ortschaft zurück. Es waren Angehörige einer frisch aus dem Fernen Osten herangeführten sibirischen Schützendivision, die von der Eisenbahn weg sofort in den Kampf um Moskau geworfen wurden.

Die deutsche Luftwaffe hat von Sewastopol bis zur E,-s- meerküste ihre wirkungsvollen Einsätze gegen sowjetische Stellungen, Truppenkolonnen und Verforgungsbetriebe fortgesetzt. Nach einem Tagesangrif^auf Moskau am 17. 11. belegten deutsche Flieger auch in der Nacht zum 18. 11. die sowjetische Hauptstadt erneut mit Bomben. Stärkere Kräfte der deutschen Luftwaffe griffen im Kampfraum um Moskau in die Erdkämpse ein und erzielten besondere Erfolge bei der Zerstörung sowjetischer Stellungen vor den deutschen Linien. Dabei wurden wiederum weit mehr als 80 Fahrzeuge aller Art vernichtet.

Sewastopol vom Hinterland abgefchnitten

Berlin, 18. Nov. Nachdem Kertsch von den Deutschen eingenommen worden ist, verbleibt den Bolschewisten auf der Krim nur noch Sewastopol. Aber die zur See gerichtete Festung, die die Sowjetunion gegen Süden schützen sollte, muß sich jetzt zu Lande nach Norden hin verteidigen. Durch die Deutschen und ihre rumänischen Verbündeten ist Sewa­stopol bereits von seinem Hinterlande abgeschnitten, die Eroberung der Stadt ist nur noch eine Zeitsrage, bei der es für den größeren Zusammenhang gleichgültig ist, ob sie gleich oder erst später sich ergibt. Denn der Krieg, der Sewastopol jetzt eine Aufgabe zndiktiert hat, für die die Be­festigungsanlagen nicht vorgesehen waren, macht es für den Hafen erst recht unmöglich, die Funktion wahrzunehmen, für die er schon durch seine natürliche Lage, durch seinen Aus­bau vorüestimmt war, nämlich eine Basis für die bolschewi­stische Schwarzmeerflotte abzugeben.

Durch die Rolle, die die moderne Luftwaffe übernommen hat, sind alle Erwartungen solcher Art illusorisch geworden. Der bolschewistischen Kriegsmarine bleibt gegenüber der deutschen Luftwaffe keine andere Möglichkeit, als vor ihr von Hafen zu Hafen auszuweichen. Erst wenn Sewastopol in deutsche Hand gefallen sein wird und damit Haupthafen­stadt und Hinterland wieder vereinigt sind, wird sich Heraus­stellen, welche Wichtigkeit für-Heer, Luftwaffe und Marine Sewastopol zukommt.

..Finnlands Selbständigkeit-aus Sowjet-Hand?"

Ungewöhnlich dreiste bolschewistische Eeschichtssälschungen von finnischer Seite scharf znrilckgewresen Moska« versnchte die Unverschämte USA.«Note z«ergänzen"

Helsinki, 19. Nov. (Eig. Funkmeldung.) Das sowje­tische Autzenkomwiffariat hat sich bemüßigt gefühlt, zu der finnischen An.twortnote an die USA in einer selbst für bolsche­wistische Verhältnisse ungewöhnlich verlogenen und die ge­schichtliche Wahrheit in dreister Weise verfälschenden Ver­öffentlichung Stellung zu nehmen. Gegenüber dem unver­schämten Machwerk der Sowjets, das in der widersinnigen Behauptung gipfelt, Finnland verdanke seine Selbständigkeit überhaupt nur der Sowjetunion <!), weist das finnische Notiz­büro auf folgende unumstößliche Tatsache hin:

1. Das Volkskommissariat vergißt bei seiner Behauptung, daß Finnland seine Selbständigkeit aus der Hand der Sowjet­regierung erhalten hat, absichtlich den in Finnland 1918 gegen Len Bolschewismus geführten Krieg, in dessen Verlauf die sowjetischen Truppen aus Finnland hinausgeworfen wurden, wodurch Finnlands Selbständigkeit verwirklicht werden konnte.

2. Jedermann dürfte es auf Grund der Beispiele der bal­tischen Länder jetzt klar sein, welches Schicksal Finnland ge­droht hätte, falls den von Seiten der Sowjetregierung an

/ Finnland im Herbst 1939 gestellten Forderungen zugestimmt worden wäre. Die Verhandlungen wurden außerdem nicht auf Finnlands Initiative, sondern durch den niederträchtigen An­griff der Sowjetunion auf Finnland abgebrochen, der gegen die Bestimmungen des zwischen Finnland und der Sowjet­union geschlossenen Nichtangriffspaktes verstieß.

3. Die in derPrawda" veröffentlichte, in der finnischen Antwort an die USA erwähnte Drohung wurde im Mos­kauer Rundfunk am 23. Juni 1911 um 18.15 Uhr verlesen. (Es handelt sich um die von Moskau jetzt glatt verleugnete Aeußerung, daß das finnische Volk vom Erdboden vertilgt werden müsse.)

1. Die finnischen Verteidigungskräfte haben vor dem ver­gangenen 26. Juni keinerlei militärische Aktionen gegen die Sowjetunion geführt bis zu dem Zeitpunkt, wo man die An­griffe der sowjetischen Luftstreitkräfte gegen finnische Ziele abzuwehren suchte. Die erwähnten Angriffe der Sowjetunion

begannen schon am vergangenen 22. Juni und gestalteten sich am 25. Juni zu einer totalen Aggression, sodaß Finnland ge­zwungen war festzustellen, daß es in den Krieg geraten war.

5. Jeder, der die Angelegenheit Finnlands verfolgt, ist sich darüber klar, daß Finnlands Lage als Nachbar der Sowjet­union seit dem Herbst 1939 Finnland zu einer ununterbroebe­nen Selbstverteidigung gegen die Eroberungs- und Eindrin­gungsbestrebungen der Sowjetunion gezwungen hat, Bestre­bungen, die man bald mit militärischen, bald mit erpressungs­politischen Mitteln zu verwirklichen versucht hat.

Neubesetzung des englischen Empire-Generalstabes

Genf, 19. Nov. (Eig Funkmeldung.) General Sir John Dill, der Chef des Generalstabes des Empire, erhält zum 25. Dezember, seinem 60. Geburtstag, seinen Abschied. Sein Nach­folger ist, wie Reuter meldet, General Sir Allan Brocke, der Obcrkommandierende der Heimatstreitkräfte. Dill wurde zum Feldmarschall ernannt und geht als Gouverneur nach Bom­bay. Sir Henry Pownaü, der stellvertretende Chef des Em­pire-Generalstabs, wurde für eine besondere Anstellung aus- ersehcn. Sein Nachfolger ist Generalmajor Nye, der 15 Fahre alt ist. Generalleutnant B. C. T. Paget, der Oberkomman­dierende des südöstlichen Kommandos, wird der Nachfolger von Brocke.

Bomben auf britisches Hochofenwerk.

DNB. Deutsche Kampfflugzeuge bombardierten die In- dustrieanlagen von Redcar. Das Hochofenwerk Nedcar liegt östlich von Eston und gehört zu den bedeutendsten Hoch- ofenunternehmen Englands Zusammen mit den in de- Nähe liegenden kleineren Untergesellschaften besitzt Redcar 21 Hochöfen mit einer Kapazität von rund zwei Millionen Tonnen Roheisen jährlich. Das ist rund ein Fünftel der Gesamtkapazität des Landes. Die erfolgreiche Bombardie­rung muß die britische Stahlproduktion in Anbetracht ihrer schwierigen Lage besonders empfindlich treffen.

Lsöet tödlich verunglückt

Bei Erprobung einer neuen Waffe.

DNB. Berlin, 18. Nov. Generallustzeugmeister Ge­neraloberst Udet erlitt am Montag bei Erprobung einer neuen Waffe einen so schweren Unfall, daß er an den Ver­letzungen aus dem Transport verschied. Der Führer hat kür den aus jo tragische Weise In Erfüllung seiner Pflicht da- hingegangenen Offizier ein Staatsbegräbnis angeordnet.

Ir» Anerkennung der hervorragenden Leistung des im Weltkrieg w 62 Lustkampsen siegreichen Jagdfliegers und in Würdigung der hohen Verdienste beim Ausbau der Luft» maste hat der Führer den Generaloberst Udet durch Ver­leihung seines Namens an das Jagdgeschwader Ul ausge« zeichnet.

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Generaloberst Ernst Udet stand im 46. Lebensjahr. Fast sein ganzes Leben widmete er der Fliegerei. Schon als 14- Jähriger hatte er, der am 26. April 1896 in Frankfurt a. M. als Sohn eines Ingenieurs aeboren war, sich in Niederaschau mit Gleitflugoersuchen besaßt. Im Weltkrieg kam Ernst Udet, der von 1914 bis 1918 an der Westfront stand, schon 1915 zu der damals jungen Luftwaffe als Jagdflieger. Hier bewies er sehr bald sein großes fliegeri­sches und kämpferisches Können. Mit 62 anerkannten Luft­siegen kehrte der erst 23-Jährige, der mit dieser hohen Ab­schußziffer in der ersten Reihe der erfolgreichsten Welt­kriegsflieger stand, unversehrt in die Heimat zurück. Auch in den folgenden trüben Jahren blieb Ernst Udet der Flie­gerei treu Beim Aufbau der neuen deutschen Luftwaffe war er ebenfalls einer der ersten, der sich zur Verfügung stellte. 1936 war Udet im Reichsluftfahrtministerium als Oberst zunächst Chef des Technischen Amtes: am 1. April 1938 zum Generalleutnant befördert, erhielt er im Fe­bruar 1939 das neugeschaffene Amt des Generallustsahr­zeugmeisters. Nach dem siegreichen Polenseldzug und dem Sieg im Westen, an denen gerade die Luftwaffe in hervor­ragender Weise beteiligt war, erhielt Udet, der am 1. April 1940 zum General der Flieger befördert worden war, dar Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz. Im Wehrmachtsbericht hieß es damals:General Udet hat der Fliegertruppe eine Rüstung geschmiedet, die kriegsentscheidend ist". Am 19, Juli 1940 wurde Udet uim Generaloberst befördert.

^rfolgretche Jagdflieger

Zwei neue Ritterkreuzträger der Luftwaffe.

DNB Berlin, 18. Nov. Der Führer und Oberste Be­fehlshaber der Wehrmacht verlieh auf Vorschlag des Ober­befehlshabers der Luftwaffe. Reichsmarschall Göring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an: Oberleutnant Micha- lek, Flugzeugführer in einem Jagdgeschwader, Feldwebel Ohlrogge. Flugzeugführer in einem Jagdgeschwader.

Oberleutnant Georg Michalek am 17. Juni 1913 in Wien geboren, und Feldwebel Walter Ohlrogge. am 15. Januar 1909 in Bochum geboren, haben auf fast allen Kriegsschau­plätzen als Jagdflieger große Erfolge erzielt und vor allem im Kampf gegen die Sowjetunion ihre heldenmütige Einsatz., bereitschaft bewiesen Oberleutnant Michalek hat in zahlrei­chen Lustkampsen bisher 36 feindliche Flugzeuge abgeschosse» und in kühnen Tiefangriffen auf Erdziele aller Art dem Gegner schwersten Schaden zugefügt. Feldwebel Ohlrogge hat bisher 39 feindliche FInqzenae im Lnftkampf vernichtet und in vielen erfolgreichen Angriffen hervorragende Tapfer­keit und Angrikksfrendiakeit an den Tag gelegt.

Neue Ordnung im Oste,.

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Reichsminister Rosenberg vor der Presse.

DNB. Berlin. 18. Nov. Anläßlich leiner Beauftragung durch den Führer die >m Kamps gegen den Bolschewismus beiepren Ostgebiete in die Zioilverwaltung des Reiches zu übernehmen empfing Reichsiwnister Rotenberg am Disns- kagnächmitiag die Vertreter der deutschen Presse und der Prestestellen der Reichsbehörden Der Minister gab dabei einm mlammenhönaenden Ueberb"ck über die ae-chicht- lichen Voraussetzungen und über die ihm aus seinem Auf­trag erwachsenen Aufgaben, unter denen an erster Stelle die Beseitigung des bolschewistischen Chaos und damit die Zurückgewinnung dieser Länder für eine neue Ordnung steht.

Oer Süoen Lenu,g,L?s ein Krateigeiände

DNB. Die Bombardierung der kriegswichtigen Anla­gen, Rüstungsfabriken und Versorgungszentren von Lenin­grad hat die eingesch'.ossenen Bolschewisten zu einer voll­ständigen Evakuierung des südlichen Stadtteils gezwungen. Unter dem Druck der katastrophalen Verhältnisse sind in den letzten Tagen wieder zahlreiche Einwohner zu den deutschen Truppen geflüchtet. Sie berichteten unter ande­rem. daß der Kirow-Bczirk bis zum Narwator und der Moskauer Bezirk bis zum zerstörten Kraftwerk Elektro- Sila wegen der Einsturzgefahr der schwergetrofsenen In­dustriebauten geräumt werden mußten. Die ganze Gegend lei in ein Kratergelände verwandelt. Tausende von Män­nern. Frauen und Kindern inen in Schulen zusammenge­pfercht worden. Ferner sei aus den unbebauten Flächen im Westen der Krestowski» und der Dekabristeniniel ein großes Flüchtlingsbarackenlager entstanden, in dem haupt­sächlich d^ smachtlinoe aus der Umgebung von Len'ngrgh Hausen