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Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung
Amtsblatt -es Kreises Calw für Neuenbürg un- Umgebung öirkenselöer-, Calmbacher- un- Herrenalber Tagblatt
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Nr. 228
Neuenbürg, Montag den 29. September 1941
99. Jahrgang
Gowjetkriegsschisse beschossen
Bombentreffer auf Schlachtschiff. — 23 britische Flugzeuge am Kanal abgeschossen.
Pu- dem Aührerhaupiquarlier, 28. Sept. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
«An der Einschlleßungsfronk vor Leningrad nahmen schwere Batterien des Heeres am 26. September sowjetische Kriegsschiffe tm Hafen von Kronstadt und im Küstengebiet südlich davon unter wirksames Feuer. Lin Kreuzer wurde ln Brand gegossen.
Die Luftwaffe bekämpfte Bahntransporte und Eisenbahnanlagen im Raum um Lharkow und Moskau sowie im Quellgebiel der Wolga. Kampfflugzeuge erzielten Bom- benvolltresser schweren Kalibers auf einem sowjetischen Schlachtschiff bei Kronstadt. Rachkangrisse der Luftwaffe richteten sich gegen militärische Anlagen in Moskau.
Im Seegebisk der Faräer versenkte die Luftwaffe am Tage zwei Frachter mit zusammen 3300 BRT. M
Bei Versuchen der britischen Luftwaffe, am gestrigen Tage die Kanalküste anzugreifen, verlor der Feind 23 Flugzeuge. Davon wurden 17 in Luftkämpfen, vier durch Flakartillerie und zwei durch Einheiten der Kriegsmarine abgeschossen.
Der Feind flog weder bei Tag noch bei Rächt in das Reichsgebiet ein."
Moskau schweigt
Berlegenheitsgestammel in London
Die Meldungen vom deutschen Sieg in der Riesenschlacht östlich von Kiew haben den Londoner Nachrichtendienst in arge Verlegenheit gebracht. Am liebsten hätte er sie sa ganz totgeschwiegen, da aber die ganze Welt sich damit beschäftigt, erscheint ihm das doch nicht ratsam. Zu seinem lebhaften Bedauern versagt Moskaus Nachrichtenquelle, so daß er jammernd erklärt: „Die deutsche Behauptung, da» die Schlacht von Kiew zu Ende sei und daß fünf sowjetische Armeen vernichtet worden seien, wird von Moskau weder bestätigt noch dementiert." Nach dem Fall „Smolensk" zu urteilen, kann eine solche Bestätigung noch Wochen ans sich warten lassen. Man muß unter diesen Umständen in London daher Berlin zitieren und erklären: „Die Deutschen brachten die Meldung, daß in der Ukraine 665 MO Sowjets gefangengenommen wurden." In dem krampfhaften Bemühen, diesen Erfolg wenigstens etwas abzuschwächen, „erweitert" man dre MKdung durch die völlig aus der Luft gegriffene Behauptung: „Die Deutschen mußten zum ersten Male zugeben, daß aus dem Kessel in der Ukraine eine Anzahl sowjetischer Soldaten entkommen ist." Leider sagt der Londoner Nachrichtendienst nicht, wann und wo so etwas in Deutschland erklärt worden sein soll. Dafür versucht er in einer späteren Sendung das englische Volk durch folgende Erklärung etwas zu beruhigen: „Die Meldungen von den 668 606 Gefangenen wird von militärischen Sachverständigen in aller Welt mit größtem Mißtrauen ausgenommen. Falls die Zahl nicht auf einer Erfindung beruht, müssen zweifellos alle Einwohner der Umgebung eingerechnet sein."
Ltamit wiro nur zugegeven, 0a» oie tsrope oes oeuricyen Sieges das Begriffsvermögen der Engländer und ihrer militärischen Sachverständigen übersteigt. Daß ist kein Wunder, wenn man bedenkt, was die Engländer nno ihre Freunde sich auf militärischem Gebiete in diesem Kriege alles schon geleistet haben. Wie sachverständig sie für militärische Fragen sind, beweist vor allem auch die weitere „Meldung" des Londoner Nachrichtendienstes: „Etwa 150 000 Mann konnte Budjennh aus der Umzingelung retten. Im Ganzen verfügte er nur über 150000 bis 300 000 Mann." Danach wissen die Engländer nicht einmal, wieviele Truppen Budjennh vor der Schlacht gehabt hat. Nur wieviel die Deutschen nicht gefangen nehmen, konnten, haben sie ganz genau ausgerechnet.
Daß man auch in London ganz genau weiß, was der deutsche Sieg östlich von Kiew zu bedeuten hat, läßt im übrigen folgendes Geständnis des englischen Nachrichtendienstes erkennen, das in die Liigenmeldungen eingestreut wurde: „Obwohl die Deutschen in'ihren Berichten stark übertreiben, wird die Lage für unsere Verbündeten doch ernst genug sein."
Ltebsrall fchWsre Gowjeivsliuste
Abgesehen von der Vernichtungsschlacht ostwärts Kiew erlitten die Bolschewisten am 25. September in Kämpfen mit Truppen des deutschen Heeres auch an anderen Abschnitt n der Ostfront schwere Verluste an Menschen und MateAal, So machten im mittleren Frontabschnitt Teile einer Division in zwei Gefechten 3000 Gefangene, vernichteten acht gr.,ße Panzer und erbeuteten mehrere Geschütze: An vier weiteren Stellen wurden 36 feindliche Panzerkampiwagen außer Gefecht gesetzt. Eine andere Division wehrte den Angriff zweier bolschewistischer Schützendivisionen ab. Die Sowjets fluteten geschlagen über einen Flußabschnnt zurück. Sie batten sehr Hohe Verluste. Die deutschen Truppen machten dabei 1700 Gefangene. In den Kämpfen am 26. September erlitt die sowjetische Luftwaffe auch durch die Abwcbr der ErdtrnPPcn des deutschen Heeres Verluste. Südlich und nördlich des Jlmensees wurden an diesem Tage vier sowj.tische Inger durch Infanteriewaffen zum Absturz gebracht.
Drei SowjeischnellbooSe vrrn chteL
DNB. Am Eingang zur Rigaer Bucht machten vier bolschewistische Schnellboote den vergeblichen Versuch, einen Verband der deutschen Kriegsmarine anzugreisen. Der Angriff wurde mit schweren Verlusten für dis Sowjets abgeschlagen- Von den vier angreisenden Schnellbooten wurden dabei drei vernichtet.
Meder 7SV0V VAT. versenkt!
Zwölf Schiffe aus Eeleitzug und ein Sicherungsfahrzeug von U-Booten versenkt — Weitere 12 vüv Tonn en
Aus dem Jührerhaupkquartier, 28. Sepk. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
«Aus einem von Gibraltar nach England gehenden Ge- leitzug haben deutsche Unterseeboote in mehrtägigen Angris- fen zwölf Schiffe mit 67 000 BRT un- ein Sicherungsfahrzeug versenkt. Ferner versenkte ein deutsches Unterseeboot im Südatlankik einen 12 Ollü-Tonnen-Tanker. Die britische Versorgungsschisfahrt hat somit, in den letzten Tagen wiederum 79 vöü BRT verloren."
128 Güterzüge versanken
Der neue Erfolg der deutschen U-Boote
Berlin, 28. Sept. Die deutschen U-Boote haben der britischen Versorgungsschiffahrt abermals einen schweren Schlag versetzt. Nachdem das Oberkommando der Weltöffentlichkeit' erst am Donnerstag voriger Woche von der Vernichtung eines aus 12 Schiffen bestehenden, nach England fahrenden Geleitzugcs, von dem nur ein kleiner Dampfer entkam, Kenntnis geben konnte, haben deutsche Unterseeboote schon wieder einen Geleitzug gepackt, Ser von Gibraltar nach Großbritannien unterwegs war. 12 Schiffe mit 67 00« BRT. und ein Sichernngsfahrzeug wurden auf den Grund des Meeres geschickt.
Zugleich kam die Nachricht, daß ein anderes Unterseeboot im Südatlantik einen 12 000 Tonnen-Tanker vernichtet hat. Damit verlor die englische Versorgungsschiffahrt in den letzten Tagen abermals 79 000 BRT.
Was bedeutet dieser Verlust von 79 000 BRT. für Großbritannien? Ein Vergleich mit den Transportmitteln der Eisenbahn gibt darüber ein anschauliches Bild: 79 000 BRT. versenkt, das besagt, daß England einen Schiffsraum verlor,
mit dem es 115310 Tonnen lebens- und kriegswichtige Güter heranführen konnte. 115310 Tonnen — das sind 7690 Waggons mit je 15 Tonnen Gewicht. Und wieviel Güterzüge sind das? Berechnet man einen solchen Zug mit rund M Waggons, so ergibt sich eine Zahl von 128 Güterzügen, die erforderlich wären,, um die Ladungsmengen des verfetten Tonnageinhaltes von 79 000 BRT. aufzunehmen.
Diese Zahlen erst vermitteln eine Plastische Vorstellung von der Größe des Verlustes, die dntsche Unterseeboote der britischen Versorgung von neuem zugefügt haben. Und sie taffen zugleich erkennen, was es heißt: Ein Gcleitzug versenkt!
Die Schlacht im Atlantik geht mit unverminderter Wucht weiter. Tag für Tag sind die deutschen Unterseeboote auf den Weltmeeren am Feind; und wo Schiffe des Gegners vor ihre Torpedorohre kommen, werden sie auf den Meeresgrund befördert. Großbritannien wird immer deutlicher erkennen müssen, daß seine Hoffnungen ans eine „Entlastung" in der Atlantikschlacht von der stahlharten Kampfkraft der deutschen Kriegsmarine und Luststreitkräste in Trümmer geschlagen werden.
Zn einer Woche BRT
DNB. Die deutsche Kriegsmarine bewies in der abge-. laufenen Woche vom 20. bis 27. 9. wieder, daß sie die Schlacht im Atlantik erfolgreich fortführt. Sie griff in einer Woche drei Geleitzüge, davon einen westlich Afrikas, an und versenkte aus ihnen 24 Handelsschiffe — darunter vier Tanker — mit zusammen 160 590 BÄT. Rechnet man dazu die Verluste, die die- englische Vsrsorgungsschiffahrt im gleichen Zeitraum durch die deutsche Luftwaffe mit 33 000 BRT Handeleschiffsraum erlitt, so verloren die Briten in mn-r loo soo BRT Handelsschiffsranm.
Größter Sieg -er Geschichte
Die Umfassunasschlacht bei Kiew beendet — Fünf Sowjetarmeen vernichtet — Ansnutzung des Erfolges
V5I8. Aus dem Führerhauptquarticr, 27. September 1911. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Wie bereits durch Sondermeldung bekanntgegeben, ist die große Schlacht bei Kiew beendet. In doppelseitiger Umfassung auf gewaltigem Raum ist es gelungen, die Dnjepr-Verteidigung aus den Angeln zu heben und sünf sowjetische Armeen zu vernichten, ohne daß auch nur schwache Teile sich der Umklammerung entziehen konnten.
Im Verlaus der in engstem Zusammenwirken von Heer und Luftwaffe durchgeführten Operation wurden insgesamt 665 000 Gefangene eingebracht, 884 Panzer- kampfwagen, 3718 Geschütze und ungezählte Mengen an sonstigem Kriegsmaterial erbentet oder vernichtet. Die blutigen Verluste des Gegners sind wiederum sehr hoch.
Ein Schlachtensieg ist damit errungen, wie ihn die Geschichte bisher nicht gekannt hat. Die Ausnutzung dieses Erfolges ist in vollem Gange.
Die Luftwaffe bombardierte Rüstungswerke im Raum um Tula, sowie militärische Anlagen i» Moskau.
Im Kaiiips gegen die britische Versorgungsschisfahrt versenkten Kampfflugzeuge in der letzten Nacht aus einem Geleitzug ostwärts Hüll zwei Frachter mit zusammen 15 666 BRT. Weitere Luftangriffe richteten sich gegen Hafcnanlagen an der Süd- und Ostküste der Insel.
Schwache Kräfte der britischen Luftwaffe flogen in der letzten Nacht i» die Deutsche Bucht und nach Westdeutschland ein. Durch Bombenwurf entstanden unerhebliche Schäden.
Der Gang -er Operationen
Wie sich die Vernichlungsschlacht enkwickelie.
DNB. In der Schlacht vor Gomel, die am 20. 8. ihren Abschluß fand, verlor die Heeresgruppe des bolschewistischen Marschalls Timoschenko 84 000 Gefangene. Im weiteren Verlauf ergriffen die Kämpfe auch die südlich anschließende Heeresgruppe des Sowjetmarschalls Budjennh. Auf deutscher Seite waren es die Heeresgruppen der Ge- neralfeldmarjchälle von Rundstedt und von Bock, die zur Schlacht >m Dnjepr- und Desna-Bogen antraten.
Im letzten Drittel des Monats August griffen deutsche Kräfte die Truppen Timoschmkos an, warfen sie trotz zunächst zähen Widerstandes nach Süden auf Tschernigow. die Desna und den Sejm zurück und erzwangen in kühnem Zugriff den Uebergang über die Desna und anschließend den Sejm. Dadurch wurde dar von den Sowjets zäh verteidigte Tschernigow unhaltbar und am 9. 9. von den deutschen Verbänden erobert. Das rund 75 km südostwärts gelegene Neshin fiel kurz darauf. Die wichtige zweigleisige Eisenbahn Kiew—Moskau war erreicht. Der stetig fortschreitende Angriff erreichte die gleiche Bahnlinie auch weiter ostwärts, südlich des Sejm im Raume von Konotop und überschritt sie auch hier. Wenn auch die Witterungsund Wegeverhältnisse denkbar ungünstig waren, so konnte» sie die hier vorstohende Angriftsaruppe. die die Ost
flanke der ganzen Angriftsbewegung bildete, nicht am scharfen Vorgehen nach Süden hindern, Rommy und Bosch- witza wurden erreicht. Dadurch war von Norden her die Möglichkeit geschaffen, den deutschen Angriffstruppen, die von Süden her kamen, die Hand zu reichen.
Diese hatten den breiten Dnjepr in breiter Front beiderseits Krementschug an mehreren Stellen kämpfend überwunden, die entstandenen Brückenköpfe gegen den harten Widerstand der Truppen ständig erweitert und miteinander verbunden. Krementschug war schon am S. 9. genommen worden. Schnelle Truppen stießen wenige Tage später aus dem Raum um un-d südostwärts Krementschug nach Norden vor. Der anhaltende Regen und die beispiellos schlechten Woge konnten ihren raschen Vormarsch nicht aufhalten.
3m Raum von Lubny, 125 km nördlich von kremenk- schug, fand die erste Vereinigung der deutschen Rord- und Südgruppe stall, die sich dann 25 km weiter nördlich bei Schwlha zu einem festen eisernen Ring zusammenschloß. den die Sowjets nicht mehr nach Osten zu durchbrechen vermochten. Fünf bolschewistische Armeen waren jetzt Milte September eingeschlossen. Sie wurden nunmehr aus immer engeren Raum zusammengedrängt, in dem die umschließenden Armeen ihren Angriff nach Südon bezntz Osten und Rorden und nunmehr auch westwärts sortsetzten und nach Osten hin Abwehrkämpfe gegen die Enllastungsver- suche der herangeführten bolschewistischen Verbände durch- sührten.
Für die bolschewistischen Armeen verschärfte sich die Lage durch den Angriff der von Korosten angetretcnen Armee. Sie warf die Sowjets auf den Dnjestr zurück, erkämpfte sich 60 km nördlich von Kiew den Üebergang über den» Fluß und erreichte dadurch die Verbindung mit den Divisionen, die von Gomel her nach Süden vorgingen.
Während die deutschen Truppen sich nun nach Süden und Südosten weiter vorkämpften, traten andere Kräfte zum Angriff auf die Befestigungsanlagen von Kiew am westlichen Dnjepr-Ufer an. Sie eroberten die zäh verteidigten, neuzeitlich ausgebauten Bun- kerlinicn im harten Kampf und hißten die Reichskriegsflagge a.ft der Zitadelle von Kiew am 19. September.
Die bolschewistische Truppenführung der Stadt entzog sich der Gefangennahme durch die Flucht im Zlug- zeug. Die Sowjets hatten die Kiewer Stadtbrücken über den Dnjepr zerstört, konnten dadurch aber die deutschen Truppen nicht hindern, den fliehenden Bolschewiken rasch nachzustoß.m und sie auf immer engerem Raum zusammenzudrängen.
Die zusammengedrängten Massen der Bolschewisten^ in die die deutschen Truppen immer neue Keile hlneinkrieveit» spalteten sich rasch in verschiedene Teilkessel auf und zeigten bald Auflösungserscheinungen. Sie erlitten ungeheuere blu- liae Verluste, mußten 665 000 Gefangene und ein uniiber-