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Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

Amtsblatt -es Kreises Calw für Neuenbürg un- Umgebung Sirkenfel-er-, Calrnbacher- un- Herrenalber Tagblatt

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Nr. 179

Neuenbürg, Samstag den 2. August 1941

99. Jahrgang

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Maulhelden

In der britischen Presse herrscht eitel Wonne über die Moskaureise des Rooseveltschen Sonderbeauftragten Hop­kins. In den lautesten Tönen wird die amerikanisch-bolsche­wistische Zusammenarbeit gepriesen und es war ja gar nicht anders zu erwarten die unausbleiblicheNieder­lage Deutschlands" prophezeit. Es ist das gleiche Illusions- zeschrei, das uns nun schon seit Jahr und Tag aus der Lon­doner Presse entgegenschallt und seit Beginn des Ostfeldzu- zes geradezu widerliche Formen angenommen hat. Als die deutsche Wehrmacht vor nunmehr sieben Wochen zur Abwehr des drohenden bolschewistischen Einbruchs antrat, da stellte Churchill den Sowjetsjede Hilfe, die in unserer Macht,steht", in Aussicht. Eilends wurde eine britische Mili­tärmission nach Moskau in Marsch gesetzt, und der britische Propagandaapparat konnte nicht genug Aufhebens davon machen, daß nunmehr eine große Entlastungsosfensive für den neuen bolschewistischen Bundesgenossen gestartet werden sollte, ja, daß nunmhr die Stunde für eine britische Inva­sion auf dem europäischen Festland gekommen sei und Deutschland unter den Schlägen desZweifrontenkrieges" zusammenbrechen werde. Bis auf den heutigen Tag haben wir noch nichts von einer britischen Invasion gemerkt, und was dieEntlastungsoffensiven" der Mtischen Luftwaffe anbelangt, so stellt der Verlust von rund 600 britischen Flug­zeug :n an» Kanal, in der Nordsee und über Norwegen wohl kaum einen Erfolg der britischen Waffen dar. Auch die At­lantikschlacht, die nach Churchills eigenen Worten sichim» mer mehr zu Englands Gunsten" neige, dauert unvermindert fort- Gerade in diesen Tagen sind 24 britische Frachter mit 150 500 Tonnen den Torpedos der deutschen U-Boote zum Opfer gefallen. Und was die mit großem Tamtam angekün­digten Kriegsmateriallieserungen für Moskau anbelangt, so hat Stalin trotz seiner flehentlichen Hilferufe weder aus London, noch aus Washington ivgendein Kriegsgerät erhal­len, weil, so sagt man setzt verschämt in London und Wa­shington, die Transportm'öglichkeiten noch nicht geklärt sind.

Die einzige Hilfe, die man für die Sowjetmachthaber übrig hat, ist diemoralische" und propagandistische Unter­stützung der anglo-ameritanischen Plutokratie. Noosevelt, Churchill, Lord Halifax und der Erzbischof von Canterbury, sie alle reden und beten für ihren neuen bolschewistischen Freund, auf den sie so große Hoffnungen gesetzt haben, der sie aber bisher so arg enttäuscht hat. Natürlich fehlt bei der britischen Maulaffsnsive auch der schöne Anthony Eden nicht, der nach dem Muster desverpaßten Autobus" Chamber- lains einmal feststellen zu können glaubt, daß Deutschland sich in der Zeitrechnung verkalkuliert habe und bald um Frieden bitten würde. Da ist selbst sein Herr und Meister Churchill anderer Ansicht, hat doch kürzlich im Unterhaus auf die ungeheure Macht Deutschlands hingewiesen und es als Wahnsinn bezeichnet, zu glauben, daß Rußland oder die Bereinigten Staaten diesen Krieg für England gewinnen würden.

Man wartete auf das Zeichen

Immer weitere Beweise gegen die Sowjets.

DNB. Berlin, 1. Aug. Einen neuen Beweis für die Angriffsabsichten der Bolschewisten auf das Deutsche Reich liefern Aeußerungen, die der Chef des Stabes der 229 Schützen-Division der Sowjets, Oberstleutnant Gil, gemacht hat, der Mitte Juli in deutsche Gefangenschaft geriet. Gil kam 1935 zu einer Panzer-Brigade als Chef des Stabes und von dort drei Jahre darauf als Chef des Stabes zur 19. Kavallerie-Division.

Anfang 1941 wurde er aus einer anderen höheren Dienst­stelle eingesetzt, deren Ausgabe die Aufstellung neuer Divisio­nen an der Westgrenze der Sowjetunion mit dem Angriffs­ziel in das Großdeutsche Reich war. Gil wurde dann im Mai Ehef des Stabes der 229. Schützen-Division, die in Nadinsk nordostwarks Moskau lag. Die Ausstellung der Division war zur Zelt des Eintreffens des Gil bereits seit längerer Zeit im Gange. Die zwei zu dieser Division gehörenden Schüt­zenregimenter 783 und 894 waren bereits vor Monaten, spätestens Ende März 1941, aufgestellt worden. In Krei­sen der Sowsekoffiziere wurde nach den Aussagen Gils offen davon gesprochen daß man seit langem nur auf das Zeichen zum Angriff gegen Deutschland warte.

Von Minenräumbooten abgeschoffen

DNB. Berlin, 1. Aug. Deutsche Minenräumboote schos­sen am 31. Juli im Kanal vier britische Jagdflugzeuge ab und beschädigten drei weitere so schwer, daß sie ihren Ein­satzhafen nicht mehr erreichen können

LlGA'Militärbeobachter unerwünscht

Nervyork, 1. Aug. Der ZeitschriftNews Week" zufolge hat die Sowjetregierung das Ersuchen der USA, Militär­beobachter in die Kriegszone zu lassen, glatt abgelehnt. Der stellvertretende Außenminister, Sumner Welles, hatte ein derartiges dringendes Ersuchen gestellt, das jedoch ohne Er­klärung abgelehnt worden sei. Wir haben Verständnis da­für, daß Ne Bolschewiken keine ausländischen Beobachter brauchen können, selbst wenn sie der Regierung dieses Lan» HO um Materialhilfe ln den Ohren liegen. Cs käme bei sol- Wr »tMtbestrchen doch recht viel zum Vorschein, was den neuen Freunden vorenthalien werden soll.

Unverändert günstiger Verlaus

Militärische Anlagen in Moskau bombardiert - Bomben ans Hafenanlagen und Flugplätze der Insel sowie

den Suezkanal

Aus dem Führerhauptquartier, 1. Aug. Das Oberkom­mando der Wehrmacht gibt bekannt:

Die Kämpfe an der Ostfront nehmen ihrm unverändert günstigen Verlauf. Kampfflugzeuge bombardierken in der letzten Nacht militärische Anlagen ln Moskau.

Im Seegebiek um England versenkte dle Luftwaffe einen rachker von 3999 BRT und beschädigte zwei größere chiffe. Kampfflugzeuge bombardierken in der vergangenen Nacht mit guter Wirkung Hafenanlagen an der britischen Ost- und Südküsle sowie Flugplätze in Südengland. Minen- räumbsoke schossen im Kanal vier britische Jagdflugzeuge ab.

Militärische Anlagen am Suez-Kanal wurden auch in der Nacht zum 1. August von deutschen Kampfflugzeugen ange- griff«,.

Der Feind flog weder bei Tage noch in der Nacht ln das Reichsgebiet ein."

Von den Briten gelernt

Kampfflugzeuge bombardierten in der letzten Nacht mi­litärische Anlagen in Moskau." Dieser sachliche, soldatisch knappe Satz aus dem Bericht des Oberkommandos der Wehr­macht sagt alles. An ihm gibt es nichts zu deuteln! Daß es trotzdem in dem amtlichen Moskauer Bericht über diesen Angriff lediglich heißt, daß durch das Feuer der Flakbatte­rien und durch Nachtjäger die deutschen Maschinen noch vor dem Einfliegen in das Stadtgebiet zerstreut werden konnten und nur ein oder zwei Flugzeuge Moskau erreichten und daß nureine kleine Anzahl von Brandbomben abgewor- fen und nur einige kleine Brände an Wohnhäusern entstan­den seien", dagegenkriegswichtige Objekte nicht gelitten" hätten, war bei der den Briten eifrigst nachgeäfften Ver- fchweigetaktik der Kreml-Agitatoren nicht anders zu er­warten.

Durchbruchversuch zurückgeschiagen

Die in dem Kessel osiwürks der Skadk Smolensk, die sich seit dem 16. Juli in deutscher Hand befindet, eingeschlossenen fowsekischen Truppen versuchten auch am 31. Juli verzwei­felt die deutsche Umklammerung zu durchbrechen. Sie wur­den an allen Stellen unter blutigen Verlusten zurückgeschla­gen. Die bolschewistischen Versuche, aus dem Smolensker Kessel auszubrechen, scheiterten restlos an dem eisernen Ring der deutschen Truppen

Borrücken in Estland

DNB. Berlin, 1. Aug. In Estland drängten deutsche Verbände am 31. Juli die Bolschewisten in fortgesetzten Kämpfen weiter nach Norden zurück. An einigen Stellen unternahmen dle Sowjets Versuche, sich durch Gegenangriffe Entlastung zu verschaffen. Diese Absicht wurde durch die überlegene Kampfesweise der deutschen Soldaten und die Wirkungskraft deutscher Waffen überall vereitelt.

Erfolge »m Raum von Kiew

2m Raum von Kiew setzten die deutschen Truppen am 39. un- 31. Juli ihre erfolgreichen Vorstöße aus bolschewisti- sche Stellungen fort. Es wurden mehrere tausend Gefangene eingebrachk. 19 sowjetische Batterien wurden außer Gefecht gesetzt. Eine bis zum Dnjepr vorgedrungene deutsche Abtei­lung versenkte durch Arlillerievolllreffer zwei bolschewisti­sche Transportschiffe im Fluß.

Bolschewistische Fetvsieilungen durchstoßen

Deutsche Abteilungen stießen am 31. Juli gegen Feld­stellungen der Bolschewisten im Nordabjchnitt der Ostfront vor. 2n heftigen Kämpfen brachen die deutschen Truppen den sowjetischen Widerstand und drängten die Bolschewi- slen zurück. Die Bolschewisten versuchten vergebens einen von den Deutschen gebildeten Brückenkopf anzugreifen. Die deutschen Abteilungen schlugen die starken sowjetischen Kräfte zurück. Neben zahlreichen Toten mußten die Bol­schewisten auch 13 schwere Panzer zv rücklassen.

Hervor ragende Marschleistung

Kämpfend in 36 Stunden 192 Kilometer.

Line hervorragende Marschleistung vollbrachte am 31. Juli ein deutsches Infanterie-Regiment, das im Süden de- Ostfront seit Tagen zurückgehende sowjetische Verbände verfolgte und den Nachhuten schwere Verluste beibrachte. In 36 Stunden haben die Soldaten dieses Regiments 192 Kilometer zurückgelegk und dabei immer wieder heftige Kämpfe bestanden. Während dieses gewaltigen Marsches haben sich die Infanteristen nur kurze Pausen zum Schla­fen und Essen gegönnt und sind aus sandigen Wegen und staubigen Straßen Tag und Nacht vocmarschkert, um den fliehenden Bolschewisten vuf den Fersen zu bleiben. Diese Leistung eines Infanterie-Regiments steht keineswegs ver­einzelt da.

..Stunde der furchtbaren Gefahr"

Weitere Aufrufe der bolschewistischen Gewalthaber rennzeichne« den Ernst der Lage

Stockholm, 2. August. (Eig. Funkmeldung.) Die bolsche­wistischen Machthaber ließen am Donnerstag erneut flehent­liche Aufrufe an die Bevölkerung richten, in derStunde der furchtbaren Gefahr", die für die Sowjetunion gekommen sei, zusammenzustehen und alle Erscheinungen von Kleinmut und Verzagtheit zu bekämpfen. Von Moskau aus forderte man abermals zu einemunbarmherzigen Kampf gegen Verräter, Flüchtlinge, Panikmacher und Deserteure unter uns" auf. Diese wiederholten Aufrufe, die durch zahlreiche Artikel in den Zeitungen unterstützt werden/ beweisen erneut, daß die Zer­setzung hinter der Sowjetfront unaufhaltsam fortschreitet.

UeberMte Flüchtlingszüge

Tokio, 2. August (Eig. Funkmeldung.) (Ostasieudienst des DNB.) Der bisherige Sekretär an der japanischen Botschaft in Moskau, Sumino,' ist nach einer fünfzehntägigen Fahrt aus der Hauptstadt des Bolschewismus am 25. Juli in Mandschuli eingetroffen, lieber seine Eindrücke auf der Fahrt erklärte er Pressevertretern, daß alle Züge in der Richtung nach dem Osten mit Flüchtlingen überfüllt seien. Viele dieser Flüchtlinge hätten davon gesprochen, bis nach Wladiwostok gehen zu wollen. Am Tage seiner Abfahrt aus Moskau seien die dortigen Warenhäuser geschlossen worden.

Stalin und Churchill, die beiden großen D'erfchweiger

Madrid, 2. August. (Eig. Funkmeldung.) Stalins Weige­rung, militärische Beobachter der USA an die Sowjetfront zu lasseil, wird von der ZeitungMadrid" als Beweis für die sehr ernste Lage des bolschewistischen Regimes bezeichnet.

Das Blatt schreibt:Wenn Stalin nicht will, daß sich die Nordamerikaner von der tatsächlichen Lage der Sowjetarmee überzeugen, dann ist dies gleichzeitig ein schlagender Be­weis für die Wahrheitstreue der deutschen Wehrmachtsberichte. Wenn Stalin auch nur den ge­ringsten Erfolg anfweisen könnte, dann würde er mit Wonne

dafür sorgen, daß die USA-Presse' solche Nachrichten nach Herzenslust ausschlachten und aufbauschen könnte.

Wie der Rote Zar dem Genossen Roosevelt Augenzeugen für den Massenmord und die wilde Flucht verweigert, so verschweigt Churchill dem britischen Volk die Wahrheit über die Verluste zur See Der Beschluß der britischen Admiralität, keine Zahlen mehr über die eigenen Schiffsverluste Lekanntzugsben, ist ebenso lächerlich wie die Begründung, daß hierdurch dem Gegner Informationen ent­zogen würden. Wenn jemand über die -Zahl der versenkten Schiffe im Bilde ist, dann ist es derjenige, der sie versenkt. Bereits die bisherige Bekanntgabe nur eines Teils der eigenen Verluste demoralisierte das britische Volk; wenn Churchill künftig überhaupt schweigt, dann wird Lies nur daz'- bei­tragen, daß die katastrophale Lage Englands zur See der Bevölkerung noch schneller zum Bewußtsein kommt."

In fortschreitendem Angriff

Londoner Mikrophon-Strategen

Je weiter die Bolschewisten von den Deutschen zurück­geworfen und je größere Verbände von ihnen eingekesselt werden, desto mehr spricht London von demBeginn einer großangelegten Offensive der Bolschewisten". Man ist sich aber offensichtlich in London nicht ganz sicher, wie und wo die Sowjetarmee überhaupt noch zu einem An­griff antreten könne. Die militärischen Sachverständigen des Londoner Nachrichtendienstes wechseln jedenfalls in» nerhalb fünf Stunden ihre Auffassung über die Wider­standskraft oder Angriffsmöqlichkeiten der Bolschewisten. So wurde am 31. Juli um 10 Uhr behauptet, daß im Osten keine Anzeichen für die Entwicklung eines Stellungs-Krie­ges gegeben seien. Um 15 Uhr behauptete derselbe Sender das Gegenteil, indem er verkündete, daß sich im Osten der Stellungskrieg anbahne. Wie einegroßangelegte bolsche­wistische Offensive" sehen diese widerspruchsvollen Beur­teilungen freilich nicht aus. In Wirklichkeit befindet sich das deutsche Heer in fortschreitendem erfolgreichen Angriff gegen die Bolschewisten, wie die schweren Verluste der Bol­schewisten beweisen