Freilag den 31. Januar 1841

Der Enztäler

98. Jahrgang Nr. 26

(Fortsetzung der Führer-Rede)

L'

1N7/1» wieder m oas «srammopyon emzu«rg°u. »ch rm? neue Wirkung »« erzielen, daun kann ich nur sauen: Ke n.7- -en niSks vergessen, aber auch »u ibrem Nuglück nichts gelernt! lLarigcm haftender Beifall.) Und darin unterschei­den sie stch vom deutschen Volk!

Das deutsche Voll hat seitdem gelernt, aber es hat auch nichts vergessen!

Wir wollen dabei nicht kleinlich sei». In dw. Geschichte sind einige W'rtbrüche schon geschehen, ivas aber nn Ja vre 1918. ISIS. 1920. 1921 stattrand. ist nicht ein Wortbruch, sondern das waren Wortbrnche am lausenden Band! Noch nie in eine groß« Nation so betrogen worden wie damals dos deutsche Volk. Was bat man uns zugeiichert. ivas bar man dies m gutgläubigen Volk angetan! Man hat es auZqevlun- dert nnd ausgepres;:. Man hat sich dabei eines «'remden Staatsmannes b-dient, eines Amerikaners um eine grö­ßere Gläubigkeit beim deutschen Volk zu erziel.n. Und viel­leicht >var das wobt auch die Ursache, warum das deutsche Volk au? dieses Manöver hereiniiet. Es ist daher auch in dttser Hinsicht nun immunisiert gegen alle ähnlichen Ver­suche der Zukunft. Das deutsche Volk trat Jahr für Jahr damals Gelegenheit gehabt, über die Ehrenhaftigkeit demo­kratischer Zusicherungen, Versprechungen, d. »nekrotischer Worte und demokratischer Staatsmänner naäizudeuken. Vergleiche anzustellen und das praktisch am eigenen Leibe nun zu spüren. Und aus dieser Zeit ist schlieWch die natio­nalsozialistische Bewegung hervorgegangen. Wenn mar» nun sagt:Warum haben sie sich aus eine ganz neue Fdeslo- - i e gestürzt?" Weil die alte sammervoll vertagt hat! icht nur im Innern.

Al? ich 1318 aus dem Lazarett nach Hause kau», schien eines mir klar zu sein: Jeder wahre Aufstieg konnte nicht van anken seinen Anfang nehmen, sondern nur von innen. Erst »Nichte die deutsche Nation eine Neugestal­tung ihres inneren politischen Lehens erfahren, die cs er­möglichte, die ganze Kralt Deutschlands, und zwar vor allem seine idealistische, wieder zusammenzufassen. Diese idealistische Kralt befand sich, wie die Dinge damals lagen, in zwei Lagern, im sozialistischen und im nationalistischen. Gerade diese beiden Lager, dre sich aufs schwerste befehdeten und aufs schärfste bekämpften, mutzten zuiammenaeiüg! werden zu einer neuen Einheit. Heute, meine Volksgenos­sen. da im Zeichen dicker Einigung Millionen und Millio­nen marschieren, gift das so selbstverständlich. In den Jah­ren 1918 und 1919 aber erschien das als Ausgeburt einer kranken Phantasie Man bemitleidete mich höchstens. Viel­teicht «her. meine Volksgenossen, war das ein Glück! Hätte man mich damals ernst genommen, dann wurde man mich wahrscheinlich vernichtet haben. Denn die Beweaurw war so viel zu klein, um einer Vernichtung Widerstand entge­gensetzen zu können So war es vielleicht nur naturgewollt oder auch gottgewolltes Schicksal, dass man uns damals auslcichte. verspottete und dass eine gewisse Propaganda sich über uns. lustig mackte und alles als einen Witz aittah So gelana es allmählich, den ersten Kelm einer neuen Volksgemeinschaft in unserer Veweauna zu bilden- und eins iast unglaubliche geschchchche Ex. Meinung eingeleitet.durch lauter unbekannte Menschen Anhänger in erster Linie ans der breiten Masse zu ae- wtnnen.

Es ist nur in einem. Metten Staat, dieser Prozeß bisher als gelungen auzusehen,. in Italic n. sonst bisher noch mrgends kn Europa. In vielen Staaten sehen mir vielleicht einen Beginn. In einiaen Demokratien erkennt man wohl ditz Bedeutung eines solchen ProMes, und man glaubt nun durch Schwindeleien ein- Aebnliches erreichen zu können. Man vergißt darüber aber vor allem eines: Eins solche Neugeburt einer Volkes ist wirklich sin wunderbarer Vorgang, ein Vor­gang, der mehr Glauben voraussrtzt als abstraktes, geift reich-elndrs Wissen. Und dass uns in den Jahren 1918, 1919 1929 und 1921 allmählich dieser primitive Glaube der breiten Masse- Mströmte, das liest damals diese kleinen Mrnkchen, dis aus den Betrieben, aus den Fabriken, ans den Verg- we'*s>». von de»,. BKu-r-MiKen.. ans den Kantoren usi". kon,--n

das liest dies« kleinen Mensche» für die Zukunft dieser Idee, dieser Bewegung nnd ihre» spätere» Sieg kämpfen.

Wie die New g mg entstand

Wir haben damals eine Erkenntnis vertreten: Wenn die deutsche Nation nicht ihre Stellung der Welt gegenüber repariert, d. h. wieder ein Machtsaktor wird, dann wird sie iu kurzer Zeit tatsächlich 20 Millionen Men'chen weniger haben. Demgegenüber entstand das Programm einer Zu­sammenfassung der deutschen Kraft mit der Zielsetzung, un - serLebensrecht nach allen Seiten hin zu wahren Wir hatten damit einen Weg gewählt, der zwischen zwei Extre­men lag Zwischen ihnen stand nun unser Ideal: das Volk, in dem wir eine seelische und körperliche Gemeinschaft erblicken, die die Vorsehung gewollt und gestaltet hat in die wir geletzt sind und in der wir allein unstr Dasein meistern können. Bewußt haben wir alle unsere Gedanken Vielem Ziele untergeordnet, die Interessen diesem Ziele angepatzt, alle Maßnahmen mit ihm in Uebereinstimmung gebracht- So entstand die nationalsozialisti-sche Gedan­kenwelt, die eine Ueberwmdung des Individualismus darstellt, nicht etwa »n dern Sstrne. daß sie die individuelle Fähigkeit beschneidet oder die Initiative des Einzelnen lähmt, sondern nur in dem Sinne, daß über der individuel­len Freiheit und über seder Initiative des Einzelnen das g e- meiniame Interesse steht, daß dieses gemeinsame Interesse das Regulierend«, das Bestimmende, wenn not­wendig. das Hemmende, wenn notwendig aber auch das Be­fehlende ist

Damit begannen wir damals einen Kampf gegen alle, gegen die Anhänger des individualistischen Prinzips ge­nau sa wie gegen die Anhänger des Menschhertsgebanke-is. Und in diesem Kamps haben wir in 15 Jahren die deursche Nation erobert. Ich habe dabei immer die Auffassung ver­treten. meine Mitbürger zu gewinnen. Ich.kannte ia keinen zwingen, mit mir zu gehen, in meine Organisation einzu- treteii-: sie alle mußten innerlich überzeugt werden, und nur aus ihrer inneren Neberzeuguna heraus haben sie dann die großen Opfer aus sich genommen Minutenlanger brausender Bettall.) Dieftr Kamps sollte wirklich mitdem G »ist das heißt mit der Krsst der Rede, des Wortes, der Schrift und damit der Ueberzeuaung aekührt werden Und nur dort, wo ein böswilliger Gegner taste:Im Geiste kann ich euch nicht widerstehen, aber ich bin stärker als ihr. Und wett ich euch im Geiste nicht widerstehen kann, werde ich euch mit der Gewalt Widerstand leisten" nur dort allerdings habe ich als etnstioer Frontsoldat auch die Ant­wort gewählt, die der Gewalt gegenüber allein am Platze ist: Gewalt gegen Gewalt! (Tosender Bestallt

Ich kann heute wohl sagen: In diesem Geisteskampf sind wir ihrer überall Herr geworden, denn als ich endlich zur Macht gerufen wurde, da kam ich unter d-r Rerchsnrä- skdentschast des chenerafteikmar challs von Hindendurg a u s legalem Wege infolge der stärksten Bewegung, die hin­ter mir stand, zur Macht!

Das heißt also: Die sogenannte nationalsozialistische Re­volution Hs in -er Demokratie mit der Demokratie die De­mokratie besiegt!

Sie hat sich aus streng legalem Wege alle Machtmittel gesichert. Auch heute stehe ich vor ihnen aus Grund des Mandats der deutschen Nation und zwar eines Mandats, das umfassender ist. als es irgend ein sogenannter demo­kratischer Staatsmann zurzeit besitzt.

Ais sch, 1933 zur Macht kam, mar unser Weg klar oor- gezeichnet. Er war km Innern genau bestimmt durch ein-en 15- jahriZen Kampf, der uns in tausend Kundgebsuhen- dem deut­schen Volke verpflichtet hatte. Und ich märe ehrlos und würde verdienen, daß man mich steinigt, wen» ich auch nur eine« Schritt von diesem Programm zurückgeivichen märe oder zurückvxichen würde. (Stürmischer Bestallt.

Die Beseitigung von Versailles

Niidennoiststch f-oi-e sch d-iq aniaeDeltt: Bi>-

j stitigung von Versailles. Oester hat kein Mensch'erklärt nnd kein Mensch niedergeschrieben, was er will, als ich es getan habe, und ich schrieb immer wieder: Beseitigung von Ver­sailles. Nicht darum, weil ich mir das in den Kopf gesetzt habe, sondern west Versailles das größte Unrecht und die niederträchtigste Mißhandlung eines große» Volkes war, die die Geschichte überhaupt kennt, und weil ohne Besei­tigung dieses Zwangsinstruments der deutschen Vernichtung jede tünstige Lebenserhaltung unseres Volkes unmöglich ge­wesen wäre. Mit diesem Programm bin ich im Jahre 1919 noch als Soldat ausgetreten. Und als ich zur Macht kain, gelobte ich mir: Ich danke tsir, mein Herrgott, daß du mich setzt dorthin gebracht hast, wo ich endlich mein Programm verwirklichen kann. (Stürmische Bewegung).

Aber ich wollte auch hier dieses Programm nicht mit Gewalt verwirklichen, sandern ich habe geredet, was ein Mensch nur reden konnte Was habe ich ihnen sürBar> e- bote gemacht! Was habe ich in diesen langen Jahren alles getan, um ihnen den Weg zu einer Berständiguna zu erleichtern! Es wäre nie nötig gewesen, in dieses Wett­rüsten zu kommen, wenn die anderen es nicht aewollt Hüt­ten Meine Reichstagsreden vom 17. Mai 1933 und meine späteren Reden, meine zahllosen Kundgebuncen in öffent­lichen Versammlungen, alle meine Denkschriften, die ich da­mals versertigte sie sind beherrscht von dem einen Ge­danken: unter allen Umstünden einen Weg zu finden, die Revision dieses Vertrages friedlich durchzuführen, Un- 'ere Gegner allerdings haben uns anscheinend immer mit den Leuten verwechselt, mit denen sie seit November 1918 zu tun hatten. Mit diesen Leuten aber hat weder das deut­sche Volk, nach haben wir etwas gemein. Das war nicht Deutschland! Das waren ein paar von Engländern und Franzosen bezahlte msterable Subjekte! (Zustimmung.) Wir aber, wir hatten vor dieser anderen Welt ,a keinen Grund uns ihr zu beugen oder bilderen sich die Enrkänder ^ vielleicht wirklich ein. daß ich England geqenüder etwa einen Minderwertigkeitskomplex hätte .. (Toiender Bei­fall.) Sie haben uns damals durch ihren Schw-ndek und durch eine Lüge betrogen! Aber die britischen So! baten haben uns nicht niedergerungen! tErneuker Beifall.» Es hat auch setzt noch nicht den Anschein, als ob sich daran etwas geändert hätte (Brausende Heiterkeit.)

Für mich war es klar, daß wenn auf dem Wege der ! freiwilligen Abhandlungen und Aushandlung in Gen! nichts zu erreichen >e>n würde, daß wir uns dann von Genf entfernen Ich habe mich noch kn meinem Leben nieman­dem aufgedrängt Wer mit mir nicht sprechen will,

! der braucht es nicht Ich habe es nicht notwendig. (er-

neuter tosender Beifall). Wir sind 85 Millionen Deutsche und diese Deutschen brauchen das auch nicht, denn sie ha­ben eine gewaltige gefch chtl'che Vergangenheit. Sie waren 'chon ein-Wektreich, als England eine kleine Intel war. (Im- ! irrer wieder bricht stürmischer Beifall los.) Und zwar etwas länger als FW Jahre

So zwang man uns den Weg auf. den wir gegangen ^ sind, immer dabei besorgt, wenn krgendmögkich doch noch zu einer Verständigung zu kommen. Und ich darf darauf Hinweisen, daß es in einem Fall fast zu gelingen schien, nämlich Frankreich.

. Als die Sa ar a b stim in u n s stattfand und das Saarge--

LL!-l/XUst/IPOk»

Roman von Viktor von Wanke

b«i:» dN Leut-ch« Press«

rtzrrlln HW 88. Fricäriitziti!. Ni

S4

Kapitän, Pict sticht in Tee

Gestern, hatte Kapitän Piet. vau der Geest ein. kurze Schreiben von seinem Freunde, dem deutschen Geologe Wolsgang UittinG erhalten. Jener fragt au, oh Pi auf seiner Fahrt nach Derby in Australien drei PassaHie» lnitnehmen könne. Er habe ans- den Schiffslisten erfahre» daß Piet van der Geest mft seiner kleinenJuliane" eir Ladung Tclegraphenmasten nach dem trostlosen Derb bringe.

Piet hat sofort seine Nase gegen den Wind geeicht und. nur das eine Wort, gesagt:Godverdomme!"

ES ist dies zweifellos ein häßliches Warst aber « batte m jenem Augenblick soviel Inhalt wie eine dnrä schnittliche Novelle und vrranlaßte das ziegelsarbene G sicht des elg-eMichen Kapitäns derJübiäne", des fa gelähmten Misnheer Ouweiiband, sich fragend in d Länge zu ziehen....

Auch er las den Brief und fand nichts Besonders daran, vielleicht nur, daß das inhaltsvolleGodverd omme ihn an eine Begebenheit erinnerte, die sich bereits damaL vsr vierzig Jahren, im Ntsrkrieg in Nordwestsnmatra e eignete, lind der alte Snivsnhand. begann eine GesMch zu erzählen, die Piet wohl schon tausendmal gehört halt ^ A «och SchiMsunge des KLpt» Onweuhaud war.

. wst Piet van der Geest in einer regelrechte chmestschen Spelnule km Hafenviertel Semarangs uv ernüchterte sich nach, einer wüsten Bierreise mit Gencin mrd Prirke.ndem. Whisky-^oda. Als er gerade die letzte rMnderr innhselig ^rekonstruiert,, kommt auch in sein G ^r stures deutschen Freundes, und <

wühlt m sernen sämtlichen Taschen. Godverdomiw Gestern hatte er rlm doch. mttMuommeu in der Absich Landung zu Wolsgang zu fahren... Ja. wie w- nach? Ein schönes Hotel mit Musik und nun si E Dlngk 'md einer vollschlanken Blondine mit mala rschsn Gesichtszngen. Und dann...? HM, y« war da u»ch stmand außer der erblondeten Malaiin' Was ab« 9 ave nh nur mit dem Kerl zu tun gehabt?

-L, - E eche Stunde lang versucht Kätztn Pstt. d ^ r" lüften aber umsonst. Nur eins weist er na iura suhlt es auch cm seinen zsrfchundenen Knöcheln, da er stueru Fremden eins unter die dunklen Auaen aehane batte.

VD-tzm.--.s1- Mjt er 1 chattend- de« Inhaber der Spelunke, einen bis zum Skelett abgemagerten, von Opium durch und durch vergifteten Chinesen, ..Brapas Wievrel?- zahlt und geht

Als er hinaustritt in die wahrhaft tuschschwarz«' Nacht, beginnt es zu regnen. Erst einige taubeneigroßr Tropfen. Dann gießt es. daß ein Rauschen die Erde er zitier» läßt. So ist es- recht! Piet stampft durch dev Rege» und fühlt Erkehchternng; im Nn ist er durchncsti Doch als er an die Kaimauer kommt, wo er seine klein« Schaluppe sestgemacht hat. hört der Regen plötzlich aus und es ist gut so, denn sonst müßte er warten. Di« Jnliane" liegt weit draußen aus der Reede, und bei diesem Wolkenbruch kann man keinen SeUwurs weit sehen Ja, hier liegt sie, die kleine, fast runde Schaluppe Mau kann nur schwach ihre Umrisse erkennen. Psrsichtrp klettert Piet die mannshohe Mauer hinab, und als er gerade das Boot losMache» will, hört er irgendwo in der Nacht verhaltene Stemmen. Es wird javanisch ge spräche«. Unwillkürlich halt er in seiner Gebärde inm und lauscht.

... ich glaube es dir nicht!" sagt die eine der Stim iueir, dann kann der Weste in seinem Boot nichts «ehi versahen und will abrndern. als er aus dem Kemnrme' plötzlich den Namen seines Schisses hört: .JnKane" Godverdomme! denkt Piet und halt de» Atem an. es ist so, wie ich es dir sage!" sagt die ander« Stimme.Lima ratns ruvia-1 Fünfhundert Gulden-" Piet ist plötzlich vollends nüchtern. Fünfhundert Gul­den sind für eine» Jassiren eine nwgehewre Sunimek lind ... nnd warm bekomme ich das Geld?"' In dieser Frage zittert Zweifel und Gier.

Sofort! Hier hast du es! lind wenn wir znrück- kommen, bekommst du noch einmal soviel ... aber nur. wenn du schweigst!"

Jetzt wird drüben ein Streichholz angezündet, und zwei Köpfe beugen sich, über ei» knisterndes Papier. Die zwei sitzen in einem Anslegerkami.

Wieder ein unverständliches Gemurmel, dann schlürfen die kurzen Riemen am Hotz des Kann. Rach einer Weile zünden die beiden «in Oellämpche» an, das einen seltsamen Hellen Klecks in das dampfende, warme Meer zeichnet.

Piet folgt diesem Schein, der cm der,.Juliane"' vor- überglLitet und an einem nnfichtbareu, nach dem Geräusch zu urteilenden, hölzernen Fahrzeug haltmacht...

Als die Sonne das schmutzige Wasser vor Semarau blutig rot färbt, steht Piet ra seinem Kartenhäusche: nnd späht durch ein Glas nach de» geheimnisvolle»

Lci»n> vinnver. ES tit eins teuer javanischen, kleinen, aber seetüchtigen Fahrzeuge, mit denen die Malaien bereits seit Jahrhunderten den Indischen Ozean bis nach Madagaskar überquere».

Weise, was hast du heute?" fragte der alte Käptn Ouwenhand beim Frühstück sein Gegenüber, und das ziegelsarbene Gesicht des Akten drückt mütterliche Sorge aus. Selbst die runde Nase, aus der sämtlich Fluß- adern Borneos verzeichnet sind, sieht besorgt aus.

Piet vau der Geest hebt sec» verschwollenes, übcr- wachtigtes Gesicht, schnuppert in der Lust und sagt:Oh, mein Riechorgau, Käptn! Es hat seit vorgestern solch mächtiges Wftternugsvermögen, daß es mir fast weh tut..."

In sengender Mittagsglut kommt der Motorkutter der Hafenpost mit einem Telegramm: Falls Platz für Fräntein Glowitz, Koffomo und mich vorhanden, Sitte um sofortige Benachrichtigung. Wolsgang.

Derselbe Kutter nimmt das WörtchenFa!" mit, jenes Wörtchen, das grausam in das Schicksal der drei eingreifen sollte.

Ms wieder eine sternenklare Nacht über der Reede von Semarang hängt, sticht das fremde Fahrzeug, das feelvärts derJuliane" liegt, in See. Aus dem Kartcu- häuscheu derJuliane" sieht ein Mann, daß jenes Schiff nicht nur mit der Kraft seiner braunen, geflickten Segel vorwärts bewegt wird.

Der Mann im Kartenhäuschen sieht es am Kiel­wasser... in diesem Kielwasser Hüpfen die sonst ruhig und artig brennenden Sterne deS Acqnators.

»

Heute morgen hatte Kapitän Piet bau der ^Gecst Besuch gehabt uud freute sich, daß jenes fremde Fahr- eug mit dem verdächtigen Kielwasser bereits fori war. Denn niemand sollte von diesem Besuch erfahren. Ob- vohl die Maskerade unnütz war nun, batie Käptn Piet boch seinen Spaß und seine Freude darau. Es war ein Chinese, der da kam und seine billige Ware preisbot: nein, es war kein Chinese, er sah nur so aus.

In Wirklichkeit war cs ein kleiner, hagerer Mischling mit unauffälligem, nichtssagendem Gesicht, der an sich chon wie ein Mongole aussah. Jedenfalls war die Maskerade vorzüglich. Der Chinese erzählte viel und ira.uk sogar ein ganz kleines Gläschen Genever mit dem großen, heiseren Käpui. Er sprach vom Vaterland, >rud davon, daß aus Java nun seit über hundert Jahre kein einziger Anfstand «^ingeborenen nrehr aus- aebrocbcii war. ^Fortsetzung folgt.)