Dienstag de« 21. Januar 1941

Der Enztäler

99. Jahrgang Nr. 17

Oie Partei im Kriege

Rudolf Heß bei der Einführung Lauterbachers.

DNB Hannover, 20. Jan. In einer feierlichen Kund­gebung führte der Stellvertreter des Führers. Rudolf Heß, den neuen Gauleiter von Südhannover-Braun» schweig, Hartmann Lauterbacher, in lein Amt ein In sei­ner Rede wies er zunächst aus die besondere Bedeutung des Wechsels in der Gauleituna Südhannover-Vraunschweig hin Es sei immer ein bedeutsamer Tag wenn ein führen­der Nationalsozialist, ein Mann aus der Kampfzeit der Bewegung, sein Amt einem Parteigenossen übergibt. An den scheidenden Gauleiter R u st gewandt, würdigte der Stellvertreter des Führers den erfolgreichen Kamps und die Arbeit für seinen bisherigen Gau und sprach ihm die Anerkennung und den Dank des Führers für die geleistete Arbeit aus. An den neuen Gauleiter Hartmann Lauter­bacher. gewandt, drückte Rudols Heß seinen Wunsch aus, daß er die neuen Aufgaben ebenso glücklich und erfolgreich lösen möge, wie er seine bisherigen in der Hitlerjugend ge­löst habe'. An die besondere Bedeutung der Parteiarbeit im Kriege erinnernd, erklärte der Stellvertreter des Führers:

Im Kriege erst konnte die Partei im ganzen zeigen, was für Kräfte in ihr stecken. Sie muß immer wachen Auges beobachten, Entwicklungen erfühlen, vorbeugend wirken, wo nötig Sorge tragen, damit eingegrisfen wird wo etwas nicht io ist. wie es lein ioll. Sie gibt die Imvulse der Führung weiter Sie setzt sie um in das Wesen des Volkes. Die Partei ist die Stelle, an die sich die Volksgenos­sen wenden mit ihren Sorgen und Nöten. Sie steht ihnen mit Rat und Tat zur Seite Bis hinaus zu den Soldaten der Front gehen die Kraftsträme der Bewegung, und dem Soldaten draußen wird die Trennung von daheim leichter, weil er weiß, daß eine Stelle da ist. die sich der Seinen an­nimmt. wenn es nötig ist.

Deutschlands Kraftquelle ist der Nationalsozialismus Er Ist das geistige und seelisckie Rückgrat den Nation, die innere Kraft und Stärke des deutschen Volkes, und die na- tionalsozialistische Weltanschauung zu erhalten und zu stär­ken, ist die verankwortunasvolle Ausgabe der NSDAP. Mr sind stolz daraus, daß der Führer sich ebenso bedin­gungslos auf keine Partei in der Heimat verläßt wie aus seine Wehrmacht an der Front. Sie beide, Partei und Wehrmacht, sind die Instrumente, mit denen der Führer die deutsche Zukunft gestaltet."

Im weiteren Verlaus seiner Rede zog der Stellvertreter des Führers Parallele zwischen den heutigen Agita­tionsmethoden der Gegner Deutschlands und den Methoden, die einst der Gegner der NSDAP im Innern anwandte Diese Methoden sind uns heute weder neu. noch gefährlich Das danken wir dem Wirken der NSDAP Des­halb hassen Deutschlands Feinde auch die NSDAP io weil sie. wissen, daß Vieles Ballwerk aeaen iede Infektion durch Lügen Phrasen oder theatralische Versprechungen groß­spuriger Staatsmänner fremder Demokratien standhält Ausgehend von der unerhörten Tapferkeit, dem Heldenmut und dem zähen Ansharren des deutschen Frontsoldaten des Weltkrieges ivrach der Stellvertreter des Führers zum Abschluß seiner Rede von dem großen Vertrauen, mit dem das ganze deutsche Volk aus leine iungs, starke und sieg­reiche Wehrmacht blickt Jeder Deutschs wisse, was von fti- nem Einsaß abhänge. und ieder Deutsche wolle durch seine Haltung teilhaben am S-eae.

Die B-M-Arbeit im Kriege

47 Millionen Landarbeilsstunden.

DNB. Berlin, 20. Jan. Im. Studentcnhaus tagte ein Führerinnenring von MO Iunamädeln und BdMGruv- penführerinenn. vor dem die BdM-Reichsreferentin. Dr. Jutta Ruediger, sprach. Aus der Uebersicht über den Kriegseinsaßdienst des BdM, der erstmalig für das vergan­gene Iabr vorlieat nannte die BdM-Reichsreferentin

Las Oelieinmis üer heiligen Lanze

Roman von Viktor von Ranke

Vertriebsrecht belr Cerrtral-Burean für die deutsche Preise GmbH^ Berlin BW 68, s^riedrichstr. 16 25

Jngeborg sieht ihn an und ahnt, daß er wieder irgendeine Gehässigkeit im Sinne hat.Nun?" fragt sie lauernd.

Es gibt waghalsige Leute, die da hineinsteigen, die Münzen sammeln und sie dann an der Küste als Rarität oder besser als Kuriosität an Europäer verkaufen, an jene Europäer, die es tief bereuen, daß eS keine Knochen sind, Knochen von schönen Mädchen, öie lebend dort hinein- gestotzen waren. Wie schön wäre es doch, wenn neben unseren gräßlichen Wajangs einige Knochen in den Museen..."

Er muß plötzlich innehalten. Er sieht die nordischen Augen, die ihm fast mysteriös sind, er wartet wieder aus einen Peitschenhieb. Statt dessen sieht er diese Augen, die sich mit Tränen füllen... Dann wendet sich das Mädchen ab und reitet still weiter.

Kossomo bleibt an Jngcborgs Seite. Er spricht auf sie ein, er verspricht ihrnach allen Kräften", sie nicht mehr zu kränken, er nennt sie immerfortFräulein Jnge- borg" und erfaßt sogar ihre Hand. Er bittet sie um Entschuldigung und sagt viel albernes Zeug, wie es ein Mann eben in solcher Situation tut. Aber sie ist apathisch und temperamentlos. Er würde es lieber haben, wenn sie sprudelnd aufbrauscn würde, und sie verliert in seinen Augen viel an Reiz, ohne es zu wissen...

Schließlich sagt sie etwas wie:Mir ist jetzt alles gleich!"

Er fragt sie, ob er sie in seinem Wagen nach Batavia .bringen dürfe, sie nickt nur schwach.

Schweigend besteigen sie den jenseitigen Hang des Kraters. Oben setzt sich Jngeborg entkräftet auf einen Stein. Da fällt ihr Auge auf die kahle Kuppe des Vulkans S'meru. Ob Wolfgang schon oben ist...? denkt sie. Er wird Wohl heute nacht frieren, da oben in viertausend Meter Höhe...

Ein zitternder Seufzer kommt aus ihrer Brust. Sie ist wieder ein kleines, verliebtes Mädchen, das wie ein Funge tut, wenn es lustig und sorglos ist.

Jngeborg wird energisch

Wieder sitzt Wolfgang Nitiing auf der Veranda siir.es

einige Beispiele. Allein 48 996 918 Arbeitsstunden ronnre der BdM in der Land- und Erntearbeit leisten. 1 148 438 Iungmädel beteiliaten sich an der Tee- und Heilkräuter- sammlung der Hitlerjugend und halsen damit zu einer we­sentlichen Devisenersparnis.Es ist nur ein kleiner Dank an unsere Soldaten, den wir im vergangenen Jahr ab­statten durften", erklärte die BdM-Reichsreferemin und betonte, daß bei allem Einlaßdienst die Arbeit im Mittel­punkt des Volkes, in der Familie, immer als evtlchei- dend gelte. Der Kriegseinsatz des BdM habe erst al? zu­sätzlicher Dienst über die berufliche Tätigkeit und dis Mei- terführuna der Erziehungsaufgabe im BdM hinaus leinen besonderen Wert. Die im vergangenen Jahr veranstaltete Woche der berufstätigen Mädel habe dazu geführt, daß sämtliche schulentlassenen Mädel eine praktische Berufstätig­keit ausgenommen haben.

Angriff übers Mittelmeer

Mit dem Gruppenkommandeur gegen Malta. Die eng­lische Insel im Hagel deutscher Bomben.

Von Kriegsberichter Mühlbradt (PK).

NSK. In aller Frühe fahren wir zum Horst hinaus. Nur wenige Wolken stehen am Himmel, die Sonne sendet schon ihre wärmenden Strahlen Palmen. Mandarinen­bäume flitzen vorüber. Eselskarren werden überholt, und schon haben wir die Horsteinfahrt erreicht. Ein erster Blick aus das Rollfeld sagt uns. daß etwas in der Luft liegt. Maschine neben Maschine befindet sich auf dem Plag, bereit zum Großeinsatz! Kampf- und Sturzkampfflugzeuge stehen noch friedlich nebeneinander, denen sich auch Zerstörer für den Jagdschutz hinzugesellen Wenige Stunden lpöter lallen sie den Feind mit verderbenbringender Ladung rindecken.

Fieberhaft laden die Fluahafenbetriebskompanien Bom­ben und Munition die Tankkolonnen tanken die Maschinen auf. letzte Einfatzbefprechungen geben Aufklärung über das Angriffsziel Heute ist Malta das Ziel. Im Hafen von La Valetta siegt nach den Meldungen der Aufklärer ein Flug­zeugträger.

Der Startbefehl ist heraus, zur befohlenen Zeit rollen wir auf die Startbahn. Ich stiege mit dem Gruypenkom- mandeur. der als erster startet. Ihm folgen die Ketten sei­ner Gruppe Nach einer kurzen Schleife wird gesammelt, und im Verbände geht es über den TeichIst alles da von der Gruppe? Wie groß ist der Abstand? Sind die Zerstörer in Sicht?" Diese Fragen stellt der Kommandeur, denn auch in den Lüften, selbst am Steuer einer seiner Malchinen. läßt ihn die Sorge um den Einsatz seiner Gruppe nicht los. Vieles gilt es. zu bedenken.Donnerwetter, so ein elender Dunst, hoffentlich verliert keiner den Anschluß" lagt der KommandeurWenn nur Malta osten ist" meint der Be­obachter. Die Spannung des Anfluges beherrscht alle.

Oft ist es io dick, daß wir unseren Kettenhund nur knapp sehen.In zehn Minuten müssen wir da lein, wir müssen setzt auf Iäaer achten" gibt der Kommandeur durch. Die Spannung wächst. Noch immer sitzen wir im dicken Dunstschleier. Noch fünf. wer. drei, zwei Minuten, dann müßte Malig auftauchen. Wir fliegen tief unter den Wol­ken

Malta, La Valetta...Und da liegt der Flugzeugträ­ger!" ruft der Beobachter.

Der Kommandeur hat den Träaer auch gesehen,prima, genau im Visier". Wir stürzen, dach letzt hat auch die Flak die Ruhe verloren. Erst spät haben sie uns erblickt. Wir fliegen aus dem Dunst heraus Nun schießen sie aus allen Rohren. Links und rechts haben unsere Kameraden eben­falls zum Sturz angesetzt.Gut liegende Flak", ruft der Beobachter Wölkchen über Wölkchen ziehen in den Himmel, doch wir stürzen auf den Flugzeugträger zu, dessen starke Flak sich kräftig wehrt.

2300. 2200. ." Ww. ruft der Beobachter. Dir Bom­ben fallen wie Hagel, denn auch die Nachbarmaichinen werfen. Unsere Maschine fängt sich aus mit mächtigem Temvo gebt es über die feuerspeiende Iniel Deutsche Flie-

Vle Herausforderung von San Francisco

AS Es war von jeher eine ooniehme Pflicht sedes Staa­tes. die Hoheitszeichen der diplomatischen Vertretung eines anderen Volkes zu schützen und zu achten Durch rechtzeiti­gen Einsatz aller Sicherungsmittel wird jede besonnene Re-' Aierung dafür sorgen, daß- die Flaggen aus den Gebäuden tremder Staatsoertretungen gegen jeden Zugriff gesichert sind. Leider haben wir es im Laufe der letzten Jahre wie­derholt erleben müssen daß Vieler elementare Grundsatz m den Beziehungen zwilchen den Völkern von den demo­kratischen Ländern schwer verletzt worden ist In die Reihe vieler Zwischenfälle gehören auch die skandalösen Vorgänge m San Francisco, wo Angehörige der amerikanischen Kriegsmarine die Flagge des Deutschen Reiches geschändet und damit das deutsche Volk aus das tiefste beleidigt ha­ben. Offenbar haben es die zuständigen Ortsbehörden an den nötigen Schutzvorkehrungen fehlen lassen, -ans! hätten sich diele empörenden Vorfälle vor dem deutschen General- korstulat in San Francisco niemals ablpielen können Daß es überhaupt Io weit kommen konnte, ist nicht zuletzt auf die beiipiellole Hetze zurückzulühren die von der angto nidi- -chen Pressepropaganda in den Vereinigten Staaten gegen Deutschland getrieben wird ohne daß die verantwortlichen Stellen diesem gefährlichen Treiben entgegentreten würden Das deutsche Volk muß verlangen, daß seiner Flagge die gleiche Achtung gezollt wird wie sie gerade die Regierung von USA jederzeit in der Vergangenheit für ihre eigenen Hoheitszeichen gefordert hat Wir dürfen erwarten, daß der vom deutschen Geschäftsträger in Washington inaelegte ichärfste Protest von der amer-kanischen Regierung mit al­lem Ernst behandelt und volle Sühne für die freche und herausfordernde Beleidigung der deutschen Flagge gegeben wird.

ger über Maltal Es kracht unter uns aus auen nuopr- löchern. doch vergeblich, wir sind ja außer Reichweite Nur die Jäger können uns noch gefährlich werden, aber auch sie finden uns nicht.

Wir landen glatt, nach uns die anderen Kameraden der GruppeMeine Bomben saßen gut. dicht am Ziel. In nächster Nähe waren mächtige Explosionen zu beobachten" so meldet Besatzung um Besatzung. Es steht fest: Malta, die englische Kriegsburo im Mittelmeer, hat die ersten gro­ßen Schläge erhalten. Der Flugzeugträger, zwei Docks und Werftanlagen sind schwer beschädigt.

Die deutsche Luftwaffe hat ganze Arbeit geleistet.

Irrfahrt durch London

Daily Mirror" veröffentlicht den Brief eines Lesers, der in eindringlicher Weise eine Fahrt durch London nach einem der letzten Luftangriffe schildert. Es heißt darin: Der Autobus fuhr los, mußte jedoch gleich wieder halten- Er kehrte um, nahm einen neuen Weg durch die I-Straße, und, nachdem er zwischen riesigen Brandherden gerade noch hindurchfahren konnte, erreichte er eine andere Hauptstraße. Hier mußte er jedoch die Fahrt wieder unterbrechen End­lich kamen wir in die Old-Street, wo wir anhalten mußten, da uns Bombeneinschläge auch hier den Weg oersperrten. Endlich wies ein Inspektor dem Fahrer den einzig fahr­baren Weg. Nach kurzer Zeit mußten wir aber schon wieder Halt machen, da ein riesiger Brand die Weiterreise unmög­lich machte."

Polizeibeamte und Soldaten plündern.

Der Londoner Berichterstatter derNewyork Sun" mel­det, daß in London die Plünderung bombardierter Häuser und Geschäfte zunehme. Unter 100 Skraffällen die in Old Bailey zur Verhandlung angesetzt seien, befänden sich allein 24 Plünderungsfälle Unter den Angeklagten sehe man einen Polizeibeamten, einen Feuerwehrmann, einen Luftschutz­wart und fünf Soldaten. Zu verantworten hat sich weiter ein Gärtner, weil er Toten Ringe von den Fingern gezo­gen Hot

Häuschens in Bandung wie damals mit Raden Kossomo, kurz nach seiner Rückkehr aus Europa.

Wolfgang Uitting könnte zufrieden sein, denn er fand großes Entgegenkommen seitens des Geologischen Instituts und war auf dem besten Wege, seine Erfindung großzügig auszubäuen und in mehreren Städten Warn­signale aufzustellen. Auch bekam er modernste Seismo­graphen, um die Theorie des japanischen Geologen Joritomo über das periodische Auftreten der Erdbeben verfolgen zu können. Aber er sitzt nun über einem Blatt Papier und ist gar nicht mit sich zufrieden. Wie soll er nur dem Geologischen Institut weismachen, daß irgendwo südlich von Java sich eine Insel befinden soll, die etwa in 112 Grad östlicher Länge und 15 Grad 30 Minuten südlicher Breite liegt? Wie soll diese Insel, die 800 Kilo­meter weit von Java liegt, irgendein Interesse für ihn und somit für das Institut haben?

Die Sonne steht im Zenit, und es ist, trotz der 800 Meter Höhe hier mitten zwischen den Bergen, glühend heiß. Die Blumen im Garten vor der Veranda sind gerade besprengt worden und duften betäubend. Eine Zikade plärrt irgendwo in nächster Nähe, aber man kann nicht einmal schätzen, wo sie sitzt, um mit einem Stein danach werfen zu können. Sonderbare akustische Fähigkeiten habt ihr, verdammtes Zikadenvolk! denkt der Mann auf der Veranda und fühlt, daß er auf dem besten Wege ist, ver­drießlich zu werden...

Jetzt wirst er die Feder hin, steht auf, geht in den Garten, sucht die Zikade, deren Geschrei sich in die Ohren bohrt. Aber er kann sie nicht finden. Plötzlich bleibt er stehen, zieht die heiße Lust durch die Nase. Ja wirklich, so roch das Kissen in seinem Zelt am Ranu-Pani, jenes Kissen, das eine kleine Vertiefung hatte, vielleicht vom Kuß eines Mädchens... Der Hüne beugt sich zu den Blumen, riecht, aber es ist wie mit der Zikade, er kann die Blume nicht finden, der dieser Duft entströmt!

Er geht ins Haus, Holk vom Schreibtisch ein schmales Briefchen, entfaltet cs, ja, cs riecht so wie die unbekannte Blume draußen. Er liest cs, obwohl er cs schon aus­wendig kann. Seine schlechte Laune ist sofort verflogen. Das Mädchen, das diesen Brief geschrieben, erzählt, daß cs unterwegs von: Vulkan S'meru sich furchtbar mit Winnetou gezankt habe, und der Hüne lacht wieder froh, wie er cs getan. Old Shatterhand und Winnetou hatte Jngeborg Glowitz ihn und Kossomo genannt. Jemand börte es im Klnb vielleicht hatte Kapitän Glowitz

es erzählt, und diese Spitznamen blctven yangen, denn hier hat so gut wie jeder seinen Spitznamen...

Da hört Wolfgang das Quietschen von Bremsen und den dumpfen Schlag einer zugeworfcnen Autotür. Er geht hinaus auf die Veranda, steht hinüber nach der Straße, dort wo die Sagopalmen ihre prächtigen Wedel gleich grünen erstarrten Raketen aus der Erde emporrecken, sieht ein Helles Kleidchen in den Garten huschen.

Jngeborg!" ruft der Mann auf der Veranda. Fräu­lein Glowitz!" Ueberraschung und Freude klingen aus diesem Ruf.

Das Mädchen bleibt aber auf dem schmalen Kiesweg zwischen den Blumen stehen, selbst eine Blume, zart und doch fraulich. Die Nasenflügel zittern. In den Hellen Augen irrlichtern grüne Funken in die Strahlen der Mittagssonne.

Der Mann springt die Stufen hinab und muß sich Gewalt antun, um diese herrliche Blume nicht an sich zu reißen.

Papa wird wieder »nichtig schimpfen", sagt daS Mädchen,ich bin allein von Batavia herhiergekommen, und er weiß nichts davon!" Es sagt dies in einer Art, als ob der Mann daran schuld wäre. Jetzt hebt es eine Zei­tung, deutet auf einen kurzen Aussatz, der rot umrandet ist.Was soll das heißen, Mijnheer?"

Aber Fräulein Jngeborg, nicht einmal guten Tag...?"

Erst lesen, Mijnheer!" Das Mädchen kreuzt gewich­tig die Arme auf der Brust.Nun?"

Und Wolfgang liest:

Dr. Uitting vom Geologischen Institut in Bandung ist soeben vom Vulkan S'meru zurückgckehrt, wo er eine Beobachlungsstation eingerichtet hat. Unserem Reporter ist es gelungen, zu erfahren, daß Dr. Uitting, gleich dem japanischen Geologen Joritomo, die Theorie vertritt, daß « bestimmte Vulkangruppen miteinander verbunden sind, oft auf viele Tausende von Kilometern, so z. B. Japan und Jnsnlinde, Fcuerland und der Vulkan Serebus in der Noßbarriere am Südpol usw.

Dr. Uittings neueste Beobachtungen führten ihn zu einer neuen, wahrscheinlich unter Wasserspiegel liegenden Vulkangruppe. Jede erfolgreiche Arbeit auf diesem Gebiet ist für unser schönes Jnsnlinde von großer Bedeutung. Deshalb ist das zähe, oft gefahrvolle Schassen des jungen Geologen außerordentlich begrüßenswert..." Es folgt nun die Auszählung der verheerenden Katastrophen des veraanaencn Tabrkiimderts.

.Fortsetzung folgt.)