Mittwoch den 18. Januar 1841

Der Enzläler

9S. Jahrgang Nr. 12

Mefentrichter in der Londoner Ll-Bahn

Berlin, 14 Jan. Ueber den erfolgreichen Angriff der deutschen Luftwaffe auf die kriegswichtigen /fiele von Plymouth in der Nacht zum 14 Januar meldet de» Londoner Rundfunk, die Angriffe hätten drei Stunden ge­dauert Es leien Tausende von Brandbomben und nach­folgende Explosivbomben abgeworfen worden Er k-ügi dann der übliche monotone Satz:Eine Anzahl van (de bäuden wurden zerstört."

Zu den Luftangriffen aus London in der Nacht zum Sonntag melden neutrale Blätter ergänzend, daß eine schwere Bombe einen wichtigen Untergrundbahn Kreu­zungspunkt getroffen habe Es >ei ein Rietenkraler ent standen, in dem mehrere hundert Pioniere arbeiteten Mi« 12 Meter hohen Kranen wurden die Trümmer tonnenweise weggeräumt

Aus einem Bericht des Korrespondenten derNew yorkTimes" geht hervor daß einer der Londoner Vcirke- als Stapelplatz für Trümmer und Schutt von zerstörten Hausern benützt werde Dis riesige Trummerstätte sei bereit­rund 7 Meter hoch und wachte täglich

Rumänischer Journalist widerleg! englische Lügen.

Bukarest, 14 Jan. Dis ZeitungPocuncaoremi" ver­öffentlicht einen ausführlichen Reisebericht seines Sonder­berichterstatters aus Köln Der rumänische Journalist un terstreicht, daß er gerade in Köln war. als der englische Rundfunk behaupteie die britische Luftwaffe habe bei einem Großangriff die Kölner Hohenzvllernbrücke in die Luft ge­sprengt und die Hafen- und Werftanlagen am Rhein zer­stört Auch habe der englische Rundfunk behauptet, die gro­ßen durch die englische Luftwaffe hervorgerufenen Brände feien aus 80 km hin sichtbar geweien.

Zusammen mit anderen ausländischen Journalisten habe er. der rumänische Journalist, am nächsten Morgen ganz Köln besichtigen können, jedoch habe er nirgends Spu­ren eines Bombenangriffs gesunden, vor allem seien die von den Engländern selbst erwähnten Bauten völlig intakt gewesen. Ls beweise sich also wieder einmal, mit welchen Methoden die englische Agitation arbeite.

Zwei norwegische Tanker aufgebracht und versenkt.

Rewyork, 14. Jan. WieAssociated Preß" meldet, wurde Washingtoner norwegischen Kreisen zufolge der in engli­schem Dienst stehende norwegische MotortankerTeddy" (8748 BRTi am 8. November 1040 von Deutschen aufge­bracht und versenkt. Die Mannschaft wurde auf den ge­kaperten norwegischen TankerOie Jacob" (8303 BRD übernommen, der sie an Land brachte.

Newyork, 14. Jan Amerikas größter Passagierdampfer Manhattan" 24 289 BRT. sitzt seit Sonntagabend auf einer Sandbank nahe von West-Palmbeach lFlonda) fest. Verschiedene Versuche das Schiss abzufchleppen, sind-bisher mißlungen 200 Passagiere, die sich aus der Reite von New- york nach Kuba und Kalifornien befinden wurden an Land gebracht Das Schiss ist ungefährdet Es wird aber van ma­lig hoher See fortgesetzt aeaen die Küste gedrückt Dis Ur- ache des Auslaufens ist ungeklärt Doch vermutet man. daß es sich um eine neu entstandene Sandbank handelt.

Zwei amerikanische Dampfer in Seenot.

DNB Newyork. 14 Jan Zwei amerikanische Fracht­dampfer sandten am Montag Signale aus. daß sie Och im Atlantischen Ozean durch heftige Wintersiürme in Not be­fänden Der DampferWest Kebor" 5620 BRT. der sich aus der Reise von Afrika nach Boston befand mit 12 Passa­gieren und 36 Mann Besatzung, befindet sich mit schwerer Schlagseite etwa 300 Meilen südöstlich von Newyork. Fer­ner ist der DampferOtho" (4839 BRD aus der Re^e von Monrovia in Liberia nach Newyork in Not bei Kap Hat- teras Seine Besatzung besteht aus 36 Monn, außerdem hat er 11 Palsoolere an Bord

Münchener Bier am Nordkap

Kirkenes, die letzte Station de» Weihnachtsschiffes. In der nördlichsten Batteriestellnng der Welt.

Bon Kriegsberichter A Ruovert (PK.).

Näk. Die schwere Schiffsschraube durchwühl» das brak- klge Wasser des Hafens von K > rkrnes. Eine breite Bug­welle schlägt voraus an die Kaimauer Dort stehen Grbirgs- lüger, Matrosen. Flieger. Sie winken dem Weihnachts- lch > ss zu

Schon lange hatten sie es erkannt, denn geisterhaft ichweble am Bug des Frachtdampsers ein riesiger Tannen­baum in strahlendem Lichteroianz durch das Dömmerdunkel der Polarnacht heran Der seitliche Fahnenschmuck bleibt auch später, am Kai. in dem motten Zwielicht kaum ächtbar Der Lichterbaum aber erscheint allen wie ein Symbol dieier Weihnachtsaktion des Reichskommissars Norwegen und des Reichspropagandaministers Die gewaltigen Entiernunaen. die in diesem Krieg überwunden werden mußten machten auch neue Methoden und neue Wagnisse in der Truppen- betreuung erforderlich Fast die Halste der Strecke Ham­burgNewyork ha« dieses Weihnachtsschifs bei seiner An­kunft >m Hafen Kirkenes zurückqeleat. Kein Wea war zu weit keine Fahrt zu gefährlich um allen deutschen Solda­ten. zumal denen im Lande der Polarnacht, im zweiten Kriegslast! ein frohes Feil zu bereiten.

Im nördlichen Eismeer erlebten dieWeihnachtsmän- ner" bei Windstärke 10 eine stürmische See, die mit an die Berichte der Poiariahrer lange war die Nordkap-Passaae gefürchtet erinnerte.

Die Männer am Ufer kannten diese Route aus eigener Erfahrung Sie wissen auch, daß die Heimat weiter entfernt ist. als die geographische Karte es ausweist Darum erscheint ihnen allen dieier Frachter mit dem großen Transparent Frohe Weihnachten" wirklich als das glückhafte Schäf.

Dann setzt ein Sturm aus das Schiff ein, als tollte es gekapert werden Zweihundert Mann als Löichkommmdo? Die Steuerleute machen oroße Augen, und der Kapitän überlegt mit einem fröhlichen und einem zweifelnden Auge, ob er bei dieser Bekcherunasstimmung die Ladung heil aus den Luken schassen könne. Die Soldaten können nicht ab- warten. bis die Ladebäume kreisen. Und niemand verwehrt es ihnen, daß sie nun wie in jungen, längst vergangenen Jahren einmal durchsSchlüsselloch" sehen. Dieses Schlüssel­loch ist Io groß, daß sie zu mehreren bequem hinunterklet­tern und einige Kisten oder Fässer heraufholen können. Wie eine Parole wird es an Deck und an Land mit Hallo weiter­gegeben:Dortmunder Bier! Münchner L i e rl" Waren das in den langen Wochen ohne deutsches Bier nicht beinahe Fremdwörter geworden! Behutsam wird das erste Faß an Land geschafft als wäre zerbrechliches Kristall darin. Die nächsten viele an der Zahl holt der Hebe» bäum aus der tiefen Verladeiuke

Einer hat eine Jnstrumentenkifte entdeckt und ruft mit lauter Stimme seinen Kameraden, den Unteröeraer Toni, heran:Eine Zither, eine Zither!"

Am Tage daraus hörten wir die Zither in der Weih­nachtsfeier einer ostmärkiich-bayerischen Gebirgsjäserkom« ranie Es war eine Familienfeier wie daheim Der General zwischen dem Hauptmann und dem Feldwebel. Du ver- tummte '-der Mund, als der zarte weiche Klang der Zither die Melodienbrücke bis in die ferne Heimat schwingen ließ. Al- dann d e leckeren unterhaltenden und flüssigen Ga­ben ausgepackt waren, wurde ein spontaner Jägergrutz aut das Weihnachtsschifs ausgebracht. das noch in dieser Nacht im Hafen vor Anker lag.

Vier WeihnachtsIchiÜe waren nach Norwegen unter­wegs Keine Hafenstadt, keine Truppenunterkunft. kein ein­samer Posten ist vergessen worden.

Der einiamste Posten und der nördlichste war eins Kü­stenbatterie östlich des Nordkaps Wer weiß etwas von die­sen Kanonieren, die weit über die Zone menschlicher Kultur hinonsmarschierten um an ihren Lam-rostren Wache zu

halten? Was für iie selbstverständlicher Einlatz m wle lever andere, erscheint uns Landratten an Bord als ungewöhn­liches. großes Kriegsschicklal. Waren uns je die Berichte von kühnen Wikingern und tapteren Expeditionen ins Eis­meer von Romantik umwittert, lo erfaßt uns. ohne daß es einer fagt. riefe Ergrifsenhest beim Anblick dieser Kanoniere der nördlichsten Feuerstellung der Welt.

Eine unvergeßliche Weihnachtsstunde haben wir bei die­sen Männern verbracht. Und im Logbuch des Weihnachts­schiffes ist die letzte Seite ihnen gewidmet.

Deutsche Kunstausstellung auch 1941

DNB. München. 12. Jan. Das Haus der Deutschen Kunst (Neuer Glaspalast, erläßt einen Aufruf an die deut- Ichen Künstler in dem es u. a heißt:

Die gegenwärtig im Haus der Deutschen Kunst gezeigte Große deutsche Kunstausstelluna 1940" ist in der gesamten Presse als eindrucksvolle Demonstration des schöpferischen Lebenswillens des deutschen Volkes und zuoieich als über­zeugender Beweis Gr die innere Sicherheit und Sisaesbe- wußtlein bezeichnet worden von der Führung uwd Volk in diesem Kamps um die deutsche Zukunst eriüllt sind Daß die Ausstellung trotz mancher durch den Kriea hervorasru- sener Schwierigkeiten durchgeführt werden konnte, darf als Zeugnis für die ungebrochene, durch den Krieg noch gestei­gerte Behauptung der geistigen und ieelilchen Lebensäuße­rungen unseres Volkes gewertet werden Seit Eröffnung der Ausstellung im Juli 1940 also innerhalb eines Zeit­raumes von knapp fünf Monaten, haben mehr als SvOvllU Menschen die Schau besucht. Von den ausge­stellten I 7 0 0 Werken der Malerei. Graphik und Plastik wurden mehr als die Hälfte verkauft. Der aus­stellenden Künstlerschaft, die sich aus Künstlern des ganzen Reiches zuiammewetzl sind aus den Verkäufen annähernd 2 Millionen Reichsmark zugeflossen. Bis zu ihrer Schlie­ßung im Februar 1941 wird die Ausstellung sonach ein Gesamtergebnis verzeichnen, das das Ergebnis der Vor- fahrausstellung weit übertrifft.

So wie das gesamte kulturlle Schaffen und Leben wäh­rend des uns aufgezwungenen Krieges in vollem Umfang weitergeführt wird, soll noch dem Willen des Führers die seit 1937 zur Tradition gewordene repräsentative Großschau der deutschen bildenden Künste auch in diesem Jahrs wieder stattfinden Sie wird voraussichtlich im Juli 194! eröffnet werden. DieGroße deutsche Kunstausstellung" muß auch in Vielem Jahre das überwältigende Kunstergebnis des Rei­ches werden und zugleich den schlagenden Beweis für die un­gehemmte schöpferische Kraft und den starken kulturellen Willen unseres Volkes liefern."

losvoo Mark auf die Losnummer 311 ALS.

Berlin. 14. Jan. In der heutiaen Nachmittqgsziehung der 4 Klasse der 4 Deutschen Reichskotterie fielen 'wel Ge­winne von fe 100 000 Mark aui die Nr. RI 866 Die Lose werden In Achtelteilung ausgegeben.

so:

Obs bui oncl oncls piui? Os! gibt; bsi UN! Nicht! Unten tsngk mit clsr Zsudsi-lzelt bol clsn mit hllgnn SS gsglsnrtsn Zchubsn.OsL- hslb in ctar gewohnten tzlsch- ockar Olszclors

»>UK noen ins««»«!

Sas öelieimnls öer heiligen Emm

Roman von Viktor von Ranke

BertriebSrecht bei» Lenlral-Burea» für dl« deuisch» Press» ÄmbS-, BerNn SW «8. Friedrich«». 1«

20

Jngeborg Glowitz wacht plötzlich auf. Sie weiß im ersten Augenblick nicht, wo sie sich befindet, sie sieht nur eine blaffe, weiße Wand vor sich, und auf dieser Wand zeichnet sich deutlich und klar Umrissen die Silhouette eines Mannes ab. EL ist die Zellwand, ans die der Mond scheint, und vor dem Zelt steht jemand. Jngeborg wird es kalt vor Schreck. Sie starrt den Schattenriß an der Zeltwand an und weiß sofort, daß sie diesen Menschen dort schon irgendwo einmal gesehen haben muß...

Der Mann steht etwas vornübergebeugt, als wenn er lauschen wolle, still, unbeweglich. Da hört Jngeborg leise Stimmen. Es sind die Stimmen Uittinqs und des Raden.

Gan; leise schlürft und lispelt die Nacht. Der Ranu- Pani hat sein jahrhundertealtes Geheimnis freigegeben und liegt wie ein dunkler Spiegel, still und unbeweglich. Nicht einmal ein Fisch oder eine Kröte stören seine grau­same Stille.

Raden Kossomo streift seinen nassen Anzug ab, wickc sich in einen Batiksarong und entzündet eine Benzi lampe. Er ist wieder ruhig, das Zittern der Hände komr nur von der Kälte der Nacht.

Wolfgang Uitting steht dabei und sieht etwas n wlü.g und verärgert dem Tun des Freundes zu.

Bitte, Wolsgang, komm in mein Zelt, du wii nur helfen müssen, denn inein Latein ist sehr schwach hatte Kossomo mit einem sonderbaren Lächeln gesagt, a sie von dem See znrückkchrtcn. Wolfgang war schweizer "k*n gefolgt. Er hatte sich nicht vorstellen könne

was dieses seltsame Abenteuer bedeutet. Zwar war seit Neugierde erwacht, aber jene Worte, die der gute Pi damals an Bord derJane" kurz vor Batavia an lh richtete, wollen nicht mehr aus seinem Kopf:Hänl weg von diesem Raden, Wolf!"

Jetzt steht er da und wartet, was geschehen soll.

Ueber den Batik,arong wirft Kossomo noch eir wollene Decke. Dann kniet er vor einem kleinen Kofsi und entnimmt thm ein längliches Elut, das er auf de Tisch neben dem Becken wirft, welches er aus dem Rani Pani herausgeholt hat.

Et öffnet das Etui. Wolfgang Uitting prallt zurü,

Die heilige Lanze?"

Ksssomo lächelt.Ja, komm, setz dich zn mir, w

wollen einen kleinen Rebus raren. Ich sagte lcyon, oay mein Latein schlecht ist, und ich vermute, daß der Text hier aus diesem Becken, es ist nämlich ein Gong aus dem Gamelan der Sultane von Solo, lateinisch geschrieben ist.

Wolfgang setzt sich neben den Raden. Er schweigt, und es ist ihm, als ob er träume, wissend träume, ohne die Kraft zu haben, aufzuwachen. Dieses nächtliche Abenteuer überfiel ihn geradezu, er fühlt, wie Unbehagen, fast Angst seine Gedanken lähmt. Plötzlich durchzuckt ihn der Gedanke, daß diese geheimnisvolle Angelegenheit vielleicht sogar staatsfeindlich sein könnte, nnd er sagt:

Verzeih. Widerio, aber ich darf und kann dir in dieser Sache nicht Helsen!"

Aber Wolfgang!" Kossomo zwingt seinen Freund, der aufspringen will, wieder in den Sitz zurück.Du willst mir doch nicht dis kleine Liebenswürdigkeit abschlagen? Es ist eine völlig unschuldige Sache! Ich bitte dich nur, lies dies wirklich interessante Schreiben, es stammt aus dem Jahre l531... und ist von einem Spanier ge­schrieben, der die Weltumseglung des Magallanes rntt- mack>*e>"

Der Geologe sieht Msiomo ungmumg an. Gin Schreiben aus jener Zeit, vielleicht ein Dokument, das Licht wirst in manche dunkle Szene jener tragischen und heldenhaften ersten Umseglung der Erde?

Dieser javanische Prinz Ist nicht nur klug, sondern auch weitblickend. Er scheint aus einem einzigen Nerven­netz zu bestehen, das die seelischen Regungen des anderen sofort empfindet und es versteht, in diesem Fall den Widerstand des Weißen sofort zu brechen, indem er gerade auf die Wißbegierde der Weißen Rasse baut.

Schon liegt ein uraltes, vielfach gebrochenes chine­sisches Pergament auf dem Tischchen, unwillkürlich tasten dis Augen des Geologen es ab. Oh, er kann cs lesen, obwohl cS im Klostcrlatein jener Zeit geschrieben ist... nur au den Bruchstellen ist die Schrift verwischt.

Kossomo wickelt sich fester in die wollene Decke, lehin sich zurück, und seine ganze Haltung sagt: Bitte, lies es ich will nicht stören. Wolsgang liest, und bereits nack den ersten Zeilen hat ihn der Text des alten Dokumente vierhundert Jahre zurückversetzt. Er erlebt noch cinma' diese Reise, die kühnste aller Zeiten. Er sieht, ja. er höri ihn sprechen, den alten, bärtigen Magallanes, der aw der Insel Mattan als Held fällt... Dort steht der ge treue Chronist der Fahrt, der unverwüstliche Antonio Pigafctta, und klagt den hinterlistigen »nd falschen Car valho an... Aus jener zerlumpten Schar wächst ein Mann empor, jener Mann, der mit dem SchiffchenVit torio" die ruhmreiche Fahrt um die Welt beendete, Inan Sebastian del Cano.

Aber der Schreiber der verguvten Seiten hat me er­fahren, ob dieVittorio" die Heimat erreichte, denn er gehört zu den Leuten, die mit derTrinidad" auf der Insel Tadore zurückblieben.

Hier beginnt die eigentliche Leidensgeschichte des Schreibers. Spanier ist er und Goldschmied von Beruf, ein vor dieser Zeit bereits viel gereister Mann. Rach vielen Irrfahrten durch den Malaiischen Archipel kommt er nach Java. Er ist Künstler in seinem edlen Beruf und bald ein gesuchter Mann. Die Sultanate streiten sich um ihn.

Er landet im Sultanat Solo aus Java und schmiedci >ie kostbaren Gamelaninstrumente für das Orchester des sultans. Inzwischen haben Spanier und Portugiesen nnen regen Handel mit Java und Malakka entfacht, und rer Goldschmied, der als Gefangener -es Sultans von solo seil Jahren festgehalten wird, versucht zu entfliehen, im seine Stammesgenossen zu erreichen. Er kommt jedoch nit einer chinesischen Dschunke nicht nach Malakka, son­dern wird nach Osten verschlagen. Auf der Insel Timor .nikommt er den Chinesen und entflieht abermals in -inem großen Auslegerkann, das er mit Nüssen, Reis md Trepang gefüllt hat. Der Sturm trägt ihn nach süden, er landet auf einer unbewohnten Insel. Es ist mr ein einziger Feuerberg, der aus dem Meere heraus- vächst. Nur einigeArbor klappa", so nennt er die Kokospalme, wachsen darauf. Und diese Insel nennt der Svanier die Insel der Weltmacht!

Wolsgang Uitting wiederholt die letzten Zeilen, aber er kann den Sinn der Worte nicht verstehen und blickt fra zend Kossomo an. Jener lächelt, zuckt leicht die Schul­tern nnd sagt:Lies nur weiter".

Es ist Regenzeit auf der Keinen Jn,el, und mir tiefem Umstand verdankt der Spanier sein Leben. Uw Mbar müssen seine Qualen gewesen sein. Die Kokos­nüsse wagt er nicht aufzubrauchen, er sammelt sie für die vettere Fahrt. In primitiv gebauten Behältern sangl :r das Negcnwasser auf und nährt sich von Muscheln und Fischen, die er am Strande fängt. Inzwischen arbeitet er an dem Wrack seines Kanus, flicht aus den Wedeln der

kospaime Segel... . . . , , .

Viele Monate bleibt er auf der ein, amen Insel, ehe die Weitersahrt wagt. An der Südküste Javas wird wieder abgefangeu und dem Sultan von Solo zuge- jrt. Hier graviert er in die heilige Lanze jene Jnitia- n, die von dem Geheimnis der Insel berichten. In :en Gong des Gamelans schneidet er den Schlüssel zu i Gckisimzeichen der heiligen Lanze.

(Fortsetzung folat.7