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Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung
/Amtsblatt -es Kreises Calw für Neuenbürg un- Umgebung Sirkenfelöer-, Calmbacher- un- Herrenalber Tagblatt
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Nr. 301
Neuenbürg. Montag den 23. Dezember 1940
98. Jahrgang
Venlscher Großangriff gegen Liverpool
Tausende von Spreng- und Brandbombe» abgeworfen — Zahlreiche Eroßfeuer und gewaltige Explosionen Auch London wirkungsvoll angegriffen — Bomben auf nichtmilitärische Zieile der Reichshauptstadt
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Weltbild (M).
Ein Flugzeug auf drei Beinen.
Die Wiener-Neustädter Flugzeugwerke haben ein neue« Versuchsflugzeug herausgebracht. Das sogenannte Dreibein-Flugzeug „Wn 16" des Linzer Meindl ist als Studienflugzeug gebaut worden und soll Ausschlüsse über di, Vorteile des Dreibeinfahrwerks geben. Sie bestehen ii der Hauptsache in der kürzeren An- und Auslaufstrecke, ir größerer Rollstabilität und verminderter Ueberschlags gefahr infolge des weit vorgelagerten Bugrades. Unsev Abbildungen zeigen die Vorder-, Seiten- und Hinternn sicht des Dreibein-Flugzeuges.
Der Sinn -er neuen bulgarischen Iuden- maßnahmen
Sofia, 23. Dez. (Eig. Funkmeldung.) Innenminister Gvabowsk gab in der zweiten Lesung des Gesetzes zum Schutze der Nation eine Erklärung ab über die künftige Stellung der Juden in Bulgarien. Er sagte darin u. a., dieses Gesetz solle vor allem verhindern, daß Juden leitende Stellungen im Wirtschaftsleben Bulgariens einnehmen und somit einen Einfluß auf das Leben der Nation ausüben. Infolgedessen verbiete das neue Gesetz die Mitgliedschaft der Juden in Ver- waltungs- und Aüfsichtsräten sowie die Bekleidung von Direktoren- und Uttterdirektorcnpostcn in Finanzinstituten und Banken. Das neue Gesetz habe nur den Schutz des Staates zum Zwecke.
Weihnachtsbotschaft
der deutschen Kriegsgefangenen und Zivilintcrnierten in England und Kanada durch das Deutsche Rote Kreuz
Berlin, 22. Dez. (Eig. Funkmeldung.) Das Deutsche Rote Kreuz hät sämtlichen Kriegsgefangenen u. Zivilintcrnierten in England und Kanada außer einer Weihnachtsgabe, die durch den Delegierten des internationalen Komitees vom Roten Kreuz in Genf in England und Kanada verteilt werden, die Weihnachtsgrüße aller Frauen, Freunde und Angehörigen sowie die Grüße der Heimat durch das internationale Komitee vom Roten Kreuz in Genf telegraphisch übermittelt.
Das Deutsche Rote Kreuz hat soeben vom internationalen Komitee in Genf folgende Weihnachtsbotschaft erhalten: „Wir freuen uns. Ihnen folgendes Telegramm unseres Delegierten in Großbritannien zu übermitteln. Die deutschen Kriegsgefangenen der Lager 1, 2 und 13 und die internierten Mitglieder der Besatzungen der Handelsmarine in Lager 12 sowie die Genesenden in den Militärlazaretten bitten das Deutsche Note Kreuz, ihren Eltern, Familien und Freunden Wünsche für Gesundheit und Glück zu übermitteln und ihnen zu sagen, daß ihre Gedanken am Heiligabend bei ihnen weilen. In allen Lagern und Militärlazaretteu werden Weihnachtsfeiern statt- sinben.
Berlin, 22. Dez. (Eig. Funkmeldung.) Liverpool wurde, wie bereits im OKW.-Bericht gemeldet, in der vergangenen Nacht von starken deutschen Kampfverbände« angegriffen. Die Wirkung dieses erneuten Großangriffs gegen den wichtigsten britischen Hafen war besonders heftig. Niesenbriinde entstanden in den Dockanlagen und Großspeichern sowie in den Tanklagern von Birkenhead. Zahlreiche Explosionen mit hohen Stichflammen würden von unseren Besatzungen beobachtet. Der Lichtschein des brennenden Liverpool konnte noch bis auf eine Entfernung von mehr als 2ao Kilometern wahrgenom- mcn werden.
Fernkampfbatterien gegen Geleitzug
Berlin, 22. Dez. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
In der Nacht zum 21. Dezember griffen, wie bereits gemeldet, starke Kampfflicgerverbände Liverpool mit großem Erfolg an. Außerdem belegte die Lufwaffe kriegswichtige Ziele in London, Bristol «nd Southampton sowie eine Anzahl Flugplätze mit Bomben.
Das Verminen britischer Häfen wurde fortgesetzt. Am Tage beschränkte sich die Tätigkeit in der Luft auf bewaffnete Aufklärung, wobei wiederum London das Ziel von Bombenabwürfen war.
, Fernkampsbatterien des Heeres und der Kriegsmarine beschössen» gestern abend erfolgreich einen dicht unter der englischen Küste fahrenden feindlichen Geleitzug und den Hafen von Dover.
In der Nacht zum 22. Dezember wurde nochmals Liverpool von starken Kräften schwerer Kampfflugzeuge angegriffen. Ausgedehnte Brände im Zielgebiet, vor allem in den Dockanlagen, konnten beobachtet werden. Kampfflieger des italienischen Fliegerkorps griffen die Hafenanlagen von Harwich mit gutem Erfolg an.
In der gleichen Nacht warf der Gegner im Reichsgebiet an mehreren Stellen Spreng- und Brandbomben. In zwei Städten Westdeutschlands entstand geringer Gebändcschaden.
Buenos-Aires, 22. Dez. (Eig. Funkmeldung.) Allen Londoner Vcrtuschungsmanövern und schönfärberischen Ministerreden zum Trotz wird die Situation, in der England sich tatsächlich befindet, von immer weiteren Kreisen klar erkannt. So beschäftigt sich das argentinische Morgenblatt „Nation" eingehend mit der immer schwierigeren Lage der britischen Flotte. Die englische Marine, so heißt es in dieser aufschlußreichen Betrachtung, werde sich ungeheuer anstrengen müssen, wenn sie sich Deutschland gegenüber überhaupt nur behaupten will. Sie ist nicht mehr als vollwertig anzusehen, nachdem sie bereits 169 Einheiten verloren hat, darunter 33 Zerstörer. Sie ist daher auch nicht mehr imstande, Handelsschiffe gegen deutsche U-Boote zu schützen. Dazu kommt die Bedrohung durch die deutsche Luftwaffe, die über Flughäfen und Marinestützpunkte an der gesamten Westküste Europas vom Nordkap bis zu den Pyrenäen verfügt.
Britisches U-Boot «Swordfish- verloren
Stockholm, 23. Dz. (Eig. Funkmeldung.) Die britische Admiralität gibt bekannt, daß das U-Boot „Swordfish" überfällig sei und als verloren betrachtet werden müsse
Das Boot hatte eine Wasserverdrängung von 610 Tonnen bei Ueberwasserfahrt und von 935 Tonnen bei Tauchfahrt. Die Besatzung betrug 10 Mann. Der 1932 vom Stapel gelaufene „Swordfish" gehörte zu einer Serie von vier U-Booten, von denen jetzt drei verlorengegangen sind.
«Wertvolle Waffe des Seekrieges"
„Kraßnh Flot" würdigt die Erfolge der deutschen Schnellboote
Moskau, 22. Dez. (Eig. Funkmeldung.) In einem Artikel über die Anwendung von Schnellbooten im Seekrieg schreibt das Marineblatt „Kraßny Flot", daß diese kleinen deutschen Schiffe stärkste Aktivität auf den^Scehandelswegen entwickelt hätten. Nach der Besetzung der nordfranzösischen Häfen seien sie mit Erfolg gegen englische Geleitzüge und einzelne Schiffe im Kanal eingesetzt worden. Dabei hebt das Blatt hervor, daß vom Mal bis November von deutschen Schnellbooten auf englischen Secverbindungswegen insgesamt 212000 BNT. HaiidrlSschifssranm versenkt worden sind.
Kriegswichtige Ziele wurden nicht getroffen. Die Verluste an Zivilpersonen belaufen sich auf einen Toten und elf Verletzte.
Zwei feindliche Kampfflugzeuge wurden gestern durch Jagdflieger abgeschoffen, ein eigenes Flugzeug wird vermißt.
Wie noch nachträglich gemeldet wird, wurden am 20. 12. drei feindliche Handelsschiffe mit insgesamt 15 ovo BRT. an der englischen Ostküste aus der Luft angegriffen. Es gelang, hiervon zwei im Geleit fahrende Schiffe zu versenken. Mit dem Verlust des dritten Schiffes ist ebenfalls zu rechnen.
Britische Bomben auf jugoslawische Stadt
Belgrad, 22. Dez. (Eig. Funkmeldung.) In der Nacht zum Sonntag 1.1« Uhr Ortszeit wurde die jugoslawische Grenzstadt Suschak von englischen Flugzeugen bombardiert, die gleichzeitig Angriffe auf die benachbarte italienische Stadt Fiume unternahmen. Zwei Bomben wurden auf die Stadtmitte von Suschak abgeworfen und richteten Gebäudrschaden an. Todesopfer waren glücklicherweise keine zn beklagen, doch gabt es acht Verletzte.
Ueber die nächtliche Bombardierung der jugoslawischen Grenzstadt Suschak durch englische Flieger werden noch folgende Einzelheiten bekannt: In der angrenzenden italienischen Stadt Fiume wurde von 23.55 Uhr bis 0.52 Uhr deutscher Sommerzeit Luftalarm gegeben, doch kamen keine feindlichen Flugzeuge in Sicht. Um 1.15 Uhr wurde erneut Luftalarm gegeben. Kurze Zeit darauf erschienen aus südlicher Richtung rei englische Bomber, von denßlr zwei weiter in Richtung Triest flogen, während der dritte über der jugoslawisch«. Grenzstadt 'Suschak kreiste und zwei Bomben schweren Kalibers abwarf, die auf einen freien Platz in der Nähe des Rathauses fielen, wo zur Zeit mehrere Neubauten errichtet werden; die eine Bombe fiel direkt vor einem solchen Neubau nieder und riß ein drei Meter tiefes und zwölf Meter durch- messendes Loch. Zahlreiche Steine wurden umhergeschleudert. Die Fensterscheiben in der ganzen Umgebung zersprangen. Acht Personen wurden Lurch Stein? und Granatsplitter sowie durch zerbrechende Fenster verletzt. Getötet wurde niemand. Die zwei Bomben fielen auf feuchten Boden und richteten keinen weiteren Schaden cm. Jugoslawische Militärkreise vermuten, daß die Bomben der jugoslawisch-italienischen Eisen» bahnbrücke über den Fluß Rijeks gegolten haben.
„Kraßny Flot" beschäftigt sich iveitcr mit einer Reihe anderer Verwendungsmöglichkeiten der deutschen „Moskitoflotte". Das Blatt betont, daß von den deutschen Schnellbooten im Sommer dieses Jahres im Gebiet von Dünkirchen sechs englische Minenleger und ein Hilfskreuzer versenkt wurden. Hervorgehoben wird ferner, daß deutsche Schnellboote am 8. August im Zusammenwirken mit der Luftwaffe auf offener See einen großen, scharf bewachten englischen Geleitzug an« gegriffen haben, aus dem 28 Schiffe versenkt worden seien. Zum Schluß wird festgestellt, daß die von den Schnellbooten im Verlauf des Krieges bisher erzielten Ergebnisse recht erheblich seien. Allein an Kriegsschiffen hätten die Schnellboote bisher über zehn Schiffe versenkt. Die Erfolge der Schnellboote zeigten, daß sie bei richtigem und ziveckmäßigem Einsatz eine wertvolle Waffe des Seekrieges darstellten.
3m Dienste Englands gefunken
Nevchork, 23. Dez. (Eig. Funkmeldung.) In Newhork traf der finnische Frachter „Thorden" mit 32 Ueberlebenden des griechischen Frachters „Dionyssios Stathos" (5168 BRT.) ein, der an einer ungenannten Stelle im Atlantik auf eine Mine aufgelaufen und gesunken ist. Gleichfalls an Bord befand sich der Kapitän des gesunkenen griechischen Frachters „Esstilios Vallianos" (5169 BRT.). Die beiden griechischen Schiffe fuhren im Dienste Englands. 4M?
«Niemals wird Deutschland Hunger leiden-
Stockholm, 23. Dez. (Eig. Funkmeldung.) Ein überraschendes Eingeständnis der Aussichtslosigkeit der britiscben Blockade findet sich ausgerechnet in einer der berllchngten Oxford-Propagandaschriften, die eine wüste Hetze gegen Tentich- land verbreiten. In einem dieser Heftchen, das die Frage der Blockade behandelt, heißt es, Kaffee, Tee und Kakao fehlten zwar in Deutschland, aber niemals werde Deutschland Hunger leiden, denn Europa könne sich zu 91 Prozent mit Lebensmitteln selbst erhalten. Vor einiger Zeit konnte man allerdings den „Nachweis" des Gegenteils noch in allen eiigiischen Zeitungen lesen
..England Hai bereits ISS Kriegsschiffe verloren *
Wie man in Argentinien die Lage Großbritanniens benrteilt