Aus -en Nachbargauen

(!) Karlsruhe, 20. Dezember.

(!) Eltern verkuppelten ihre Tochter. Als sittlich ver- wahrloste Eltern standen der 37jährige, 16mal vorbestrafte Eduard Käsinger und seine gleichaltrige Ehefrau Elise gebo­rene Meier aus Karlsruhe vor der Jugendschutzkammer. Beide hatte,, cs mehrere Monate hindurch geduldet und ge­fördert, das; ein Ibjühriger Bursche, der mit ihrer 14jährigen Toch'er ein Verhältnis unterhielt, in ihrer Wohnung öfters nächtigte und sich dort mit dem Mädchen einlies;. Der nicht öffentlich verhandelte Fall entrollte ein Milieu sittlicher Ver­kommenheit, wie cs selten zur Anklage steht. Das (bericht ver­urteilte dis Ehefrau wegen schrverer Kuppelei zu einem Jahr sechs Monaten Juchthaus und drei Jahren Ehrverlust und den Ehemann, der den Gleichgültigen spielte, zu einem Jahr Gefängnis.

(!) "Goldscheuer' b. Kehl. (Gefährliches Spiel am Wasser.) Beim Spiel am Altwasssr des Rheines er­trank der 14'ährige Cohn de; Kaufmanns Friedrich Arnold von hier. Der Junge ging vor den Augen seiner Mitschüler unter. Trotzdem Lr sofort aus dem Wasser geholt werden konu's, wa^en Wiederbelebungsversuche erfolglos.

() Konstanz. (Gegen die deutsche Ehre ver­gangen.) Die 20jährige Paula Frey aus Ostrach unter­hielt mit einem auf dem gleichen Hofe beschäftigten pol­nischen Kriegsgefangenen trotz energischer Warnung des Dienstherr,, ein Verhältnis, das nicht ohne Folgen blieb. Die Strafkammer erkannte gegen die Ehrlose auf ein Jahr einen Monat Zuchthaus und zwei Jahre Ehrverlust! Der 37jähri-^e Emil Jung aus Konstanz, verheiratet und Vater zweier Kinder, trat mährend seines Aufenthaltes im Gensral- gourernement zu einer Jüdin in intime Beziehungen. Die Stiche für dieses gewissenlos Verhalten lautet auf zwei Jahre drei Monate Zuchthaus und drei Jahre Ehrverlust.

Heidelberg. (Lastwagen gegen OEG-Zuy.)An einem hiesigen Bahnübergang stieß infolge Nichtbeach­tung des Vorfahrtsrechtes ein Lastzug mit der OEG zusam­men. Die Insassen des Lastkraftwagens, der eine Strecke mitgeschleift wurde, erlitten erhebliche Verletzungen und mutzten dem Krankenhaus zugeführt werden.

Villingen. (Das letzte Glas Bier.) Einen jähen Tod erlitt der 60 Jahre alte Taglöhner Hans Merz. Der Mann hatte nach der Tagesarbeit noch ein Glas Bier ge­trunken und wollte eben wieder die Wirtschaft verlassen, als er tot zusammenbrach. Ein Herzschlag hatte seinem Le­ben ein Ende gesetzt.

() Akeßkirch. (96. Geburtstag.) In Kreenhein- ftetten konnte der Altlandwirt Johann Fecht in erstaun­licher Rüstigkeit seinen 96. Geburtstag feiern.

Alehingen. (Schwerer Unfall in der M ü h le.) Ln einer Mühle in Zaisenhausen wurde der 71;ährige Müller Karl Engelhard von einem Treibriemen erfaßt. Der Bedauernswerte erlitt schwere Verletzungen, an deren Folgen er kurze Zeit darauf starb.

Erstem bei Schlettstadt. (In der Führerkabine totgedrückt.) Ein Straßburger Lastkraftwagen rannte auf der Landstraße gegen einen Baum. Die aus Holz be­stehende Ladung drückte die Führerkabine ein, wodurch der 23jährige Renatus Mart; getötet wurde. Zwei weitere Per­sonen kamen mit dem Schrecken davon.

Nie Waldangelbachtäler -Schmuhmändl^

Zwischen dem SO. und 23. Dezember gehen in den Dörfern des Angelbachtales in der Abenddämmerung die Schmutz- mändlo von HauS zu Haus, singen ihre Heischeverse und werden dafür mit einer Gabe bedacht. Meist sind es Gruppen zu mehreren, die dann im Leierton ihr Sprüchlein hersagen: Heut isch Heilige Schmutznacht.

Pfänn Hot gekracht.

Unser aber noch nit.

Gebt mir a ebbes mit!

Die Mandl sind ganz unmöglich angemustert, haben Hände und Gesicht mit Nuß geschwärzt und Tannenzweige von ansehnlicher Größe auf dem Hut stecken. In der Hand tragen sie eine Haselgerte zumFixen". Die Schliche, die sie damit aus eilen, sind besonders den Mädchen gewidmet. Bei näherem Zusehen enthüllen sich die Schmutzmändl als Nach­fahren einer'uralten Gilde, die unter vielerlei Gestalt und Namen den dämonischen Winter auszutreiben hatten. Ver­kleidung, Ruß. Tanncngrün und Lebensrute sind einerseits Symbole des Wachstums und der Fruch barkeit, anderer­seits Maßnahmen, um den Austreiber vor einer rächenden Verfolgung durch die winterlichen Dämonen zn schützen.

Bruchsal vor 3<m Jahren

In, Jahre 1610 kam der Abt Nikolaus von Kerrenalb gelegentlich einer Besichtigungsreise auch nach Bruchsal, da sein Kloster hier begütert war. Deine Auszeichnungen ent­halten darüber einen kurzen B richt, in dem er schreibt, daß die Kapelle gemeint ist St. Peter zwar noch erhalten sei, dagegen das Ordensbaus verödet liege. Ringsum sc, alles durch Brand verwüstet. In diesen drei Sätzen ist der damalige Zustand der Stadt hinreichend gekennzeichnet. Der schon über zwei Jahrzehnte wütende Krieg hatte unter der Bevölkerung gründlich aufgeräumt. Abwanderung, Hunger und Krankheit haben das ihrige dazu beigetrageu.

Das Feld konnte nicht mehr bestellt werden weil es an Arbeitskräften und Zugtieren fehlte. Die Stadt selbst blieb nur wegen ihrer nicht mehr zu vergrößernden Dürftig­keit vor weiteren Brandschatzungen bewahrt. Wer aber geglaubt halte, daß mit dem End? des Krieges auch das Ende der Leidenszeit gekommen sei. wurde bitter enttäuscht, denn die schwersten Schicksalsschläge standen noch bevor. Das anS deutscher Ohnmacht entstandene Elend, das sich damals über unser Vaterland zu legen begann, ist ein ewigesMenetekel" für die jetzt lebende Generation.

Hohe Zuchthausstrafen für Benz'nschieSer

NSG. lieber eine großangelegte Benzinschieberei hatt, sich das Sondergericht in Düsseldorf zu befassen. Zwölf Mit­glieder einer Benzinschieberbande standen vor den Schran­ken des Gerichts. Die Tankausweiskarten zum Bezug von Benzin werden in Berlin gedruckt und dem Bezirkswirt- schgstsamt in großen Bnhnexpreßkisten zugesandt, die eine Spedilionsfirma liefert. Im Juli brachen der Oberfaktor der Firma Hans Kivelip und der ihm unterstellte Kraft­fahrer Hans Klinkhammer zwei Kisten aus und stahlen 2500 Tankausweiskarten über 250 OM Liter Benzin. 1500 Karten übergab im Auftrag der Diebe der wohlunterrichtete Theo­dor Schmitz seinem Gesinnungsgenossen Friedrich Everl-ng, der für das Stück 2.25 Mark abzuliesern versprach, jedoch keinen Pfennig zahlte. Er verkaufte vielmehr einen Teil der Ausweiskarten zu höheren Preisen an. acht Wetter? Hehler, die wieder Preise von 5 bis 15 Mark erzielten. Das gute Geschäft nahm ein jähes Ende, als einer derInteressent?:!" Verdacht schöpfte und Anzeige erstat.ete. Vor dem Sonder­gericht waren die Angeklagten teils geständig, teils wurden sie einwandfrei überführt.

Klinkhammer erhielt sechs Jahre Zuchthaus. Kivelip ixpd Everlino ie fünf Jahre. Schmitz drei Jahre Zuchthaus,

außerdem alle vier ü Jahre Ehrverlust, die Ehe mau tsrew Floh. Wilhelm Willms und Johann Asbach je 15 Monat», Gefängnis, Eduard Bürk und Franz Voets se ein Jahr Geep fängnis die drei übrigen Hehler Gefängnisstrafen HvischE sechs und zehn Monaten.

passierscheinzwanq für das Elsaß bleibt

NSG. Die Bekanntgabe des Chefs der Zivilverwaltuna in Lothringen über die Aufhebung des Passierschemzwangcs für Lothringen hat in weiten Kreisen zu der irrtümliche« Auffassung geführt, daß auch die Einreise in das Elsaß künf­tig ohne Passierschein möglich sei. Es wird deshalb vom Chef der Zivilderwaltung im Elsaß ausdrücklich darauf hm- gcwicsen. saß jegliche Einreise von Zivilpersonen in das El­saß seiner Genehmigung unterliegt und daß jeder strenge Bestrafung zn erwarten hat, der entgegen dem Einreisever­bot ohne den voHgrschriebencn Passierschein in das Elsaß rin­reist und sich dort aufhält. Auch eine Lockerung der Ein- reiscsperrc ist zurzeit noch nicht möglich.

** In der Wut seine Braut erdrosselt. Das Sonderge- richt verurteilte den mehrfach vorbestraften 29 Jalire alten Gustav Bender aus Remscheid weaen vorsätzlichen Totschla­ges zu zehn Jahren Zuchthaus Bender hatte sich im August mit der geschiedenen Ehefrau Pieper verlobt. Es kam zwi­schen beiden zuweilen zu Auseinandersetzungen, weil er als eifersüchtiger Mann glaubte er würde von seiner Braut hintergangen. Am 5. November ersuchte er die Viever. ihn am Abend zu treffen worauf sie erwiderte, daß sie nicht ab- kommen könne. Bender stellte aber fest, daß ste am gleichen Abend mit einein anderen Manne in einem Cake gesessen und etwas später mit diesem einen Park ausgesucht haKe. Bender wurde von einer solchen Wut erfaßt, daß er die Frau am Halse würgte sie mit einem Schal erdrosselte und mit einem Taschentuch knebelte. Als die Frau zusammen- brach, erlltt sie bei dem S nrz noch einen SÄädelbruch. Ben­der ließ sie dann auf der Straße liegen, wo sie am anderen Morgen als Leiche gefunden svurde^

kukdsll

HJ-Pflichtspiele

Waldrennach Langenalb 5:2 Arnbach Conweiler 0:23 Pfinzweiler Feldrennach verlegt.

Der Neuling Langenalb brachte im ersten Spiel gegen Pfinzweiler gleich eine Ueberraschung (5:3), erwartete am Sonntag ebenfalls einen Sieg und die zweite Ueberraschung war schon fällig. Es wird sich nun zeigen, ob L. eine aus­gesprochene Platzmannschaft ist und ist gespannt auf den sonn­täglichen Ausgang gegen den Spitzenreiter Feldrennach. Ebenso wird Pfinzweiler die Punkte gegen Waldrennach auf eigenem Platze nicht so leicht preisgeben, denn vermutlich kann Waldrennach auch nur zu Haufe gewinnen. Conweiler spielte mit Arnbach Katz und Maus. Allerdings hatte der Platzverein nur neun Mann zur Stelle, aber trotzdem müssen 23 Tore geschossen sein. Dies ist bestimmt nicht alltäglich.

Feldrennach

Eonweiler

Pfinzweiler

Waldrennach

Arnbach

Langenalb

Schwann

5 5 0 0

6 4 11 5 2 12 5 113

7 115 2 10 1 2 0 0 2

20:6 10 Punkte

50:10 9

13:12 5

12:21 3

10:44 3

7:8 2

1:12 0

Amtliche Bekaimlnmchtmg.

Die Trerbstosfstelle bleibt vom 27.31. Dezember 840 je einichlietzlich geschlossen. Irgendwelche Zuteilungen lönnen während dieser Zeit nicht erfolgen.

Calw, den 18. Dezember 1940.

Der Laadrat.

Wirtschaftsamt.

-- -- " "1

Nlltz-, Kirsch- Mi» MübllMstSme

semr Erle», Esche» «»d P»W>« bisst

Grenzsägmühle - Niebelsbach

2nh. Adolf Bester Söhne Telefon Neuenbürg 867

Si»u,«n«is UN«I VIsttpkIsnro», XSrdcksn us«,. V/st«Irtrsii»ks tn versek. proislsgsn

ststrtierei lemlmli, Wübsil

König Karlstr. / lacken krüker Lärtn. llkmonn

0LLV

sru-a-osor!»

Vi/Ulidsa

licilkräÄer

Verpachte gutgehende, betriebs­fertige

Väüerei

mit Wohnung auf 1. Jan. 1941 in guter Lage einer württ. Kur- und Fremdenstadt des nördlichen Echwarzwaldes. Unter Umständen kann das ganze Bäckereianwesen sofort käuflich erworben werden.

Lnte> essenlen wollen sich bald­möglichst an mich wenden.

K. Treiber» Bouinspektor,

Ko-lsruhe, Westendstr. 26,

N e u enbürg.

Am Montag den 23. Dezbr., vorm. 11 Uhr. wird ein

EOöferhun-

dunkel, langhaarig, in der Polizei­wache hier

verkauft.

Der Ortspolizeivermalter.

berckvercisn?

Ksokuog t/IK, 1,03 In Hirse kpotbek«

In Neuenbürg od Umgebg.

zAmtt'Whiiirilg

auf 1. Januar l94l gesucht. Zu er­fragen In der Enztäler-Geschäftsst.

L ist eüiMtM alMBrauS

alMBniuS

seinen bekannten unck OescbSft»- kreunäen I4eujadrsxru6s ru ent­bieten. Ilm besten gesclilebt cties äurck eine

im »llnrtSIer«

entkslten vicktige Kokstolke. Lringen Sie älese ins

^U5IKl-I/w5

kür alle Krankenkassen

4. öüMvikvrl,

Ulsuendürg

Obrmacber und Optiker

Höfen a. E.

Damenrad

mit neuer Bereifung zu verkaufen.

Wer? sagt die Geschäftsstelle desEnztälers". ^

«b Punkte 7 » Ware«

ksknksuns

Lassen Sie alle Ihre schmutzigen Sachen chem. reinigen u. färben bei

Allvater, chem. Re?.igunz

Wildba», Könia Karlstraße 2 t

ptorrUviM 2errennerstr.il 8ie bellen äer äeutsrben l^irt- scbatt unä baden mebr Oelcl ru . lkrem V/eitwacdlseinkaut.

Vorssnch i>»«b sur«3rt»>

S a l m b a ch.

Bier schöne

LöOiWeine

zu verkaufen. Haus Nr. 35.

8 ckiackl-kivrckv

wenten »tSnMg soeekault (auck veiungUicktc)

ü. WlO. kAttAM!

vormals Oolllod kieclt

pkorrkeim» l'elekon 7254

Jahrelang starkes Rheuma «. Lschias

A," Herr Emil Radke, Maurer, Duisburg-Hamborn, Gerlingstr. 1, schr. a. 27.5.40:Seit Jahren litt ich ^ linksseitig so stark an Rheuma u. Ischias, daß ich 1 stets rm Herbst u. Frühjahr mehrere Wochen mit der > Arbeit aussetzen mutzte. Dieses Jahr versuchte ich Trmeral-Ovaltabletten u. war schon nach wenigen Tagen Wied, voll arbeitsf. All. ähnl. Leidenden kann ich Trineral-Ovaltabl. best, empf.'

, . - - . auch von Herz-. Magen-und Darme,npfindlichen

best, vertragen. Machen Sie tos. einen Versuch! Orisvackg. 20 Tabl. Mtr 79 Pfg. In all. Avoty. erbältl. o. Trincral GmbH., München v 271 Verlangen Sie kostenlose BroschüreLebensfreude durch Gesundheit"!

bäsbr bäilcb, mskr llisr, kocb- bswsrtsts Ksnincbsnclurckctis gswürrls ssuttsrkslkmiscbung

Ln Wildbad habe ich ein

Veeitamilien-

Haus

zu verkaufen zu

NM. 24000.

Eine 3 Zimmerwohnung ist frei.

Dipl. Kfm. Hoffman«

Immobilien, Tel. 78364, Stgt.-VaihingenlF.

Möhrmgerstr. 33.

Zuverlässige, auch jüngere

kiMgMW

in schwäb. HausIM (jg. Ehepam mit 2 Kindern) «ach Muuche« gesucht.

Angebote unter Nr. 468 an die Enztäler"-Geschästsstelle.

Ottenhausen. Verkaufe «in '/«jähriges

sowie einen jährigen

Sk. Roth, z. Rößle.

Nonnenmitz Eine 36 Wochen trächtige

Kalbin

verkauft Karl Seyfried.

beälent sied äer in unserem Kurse bei gesellten 0eueb»ri«bon

^ir liefern sauber, moäerr unä rverbewirksam

L. Meek'«Ae 7teaL»-, ÄL«.

llllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllWIl»!