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Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

Amtsblatt -es Kreises Calw für Neuenbürg un- Umgebung Sirkenfelöer-, Calmbacher- un- Herrenalber Tagblatt

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Nr. 309

Neuenbürg, Samstag den 21. Dezember 1949

98. Jahrgang

Oie britischen Kriegshyänen

Phantastische Dividenden der Rüstungsstrmen.

In einer Umfrage des britischenInstituts zur Er­forschung der öffentiichen Meinung" war kürzlich zugege­ben worden, daß im allgemeinen die Engländer infolge der verteuerten Lebenshaltungskosten schlechter lebten, aber ein gewisser Prozentsaß" besitze mehr Einkünfte als vor dem Kriege. Ueber diesengewissen Prozentsatz" legt der Wirtschaftsteil der englischen Tageszeitungen beredte Kunde ab. Die Rüstungsfirma Thompson Bros beglückt ihre Aktionäre in diesem Jahre mit einer Dividende von 22.5 v H., die man vor der Oeffentlichkeit etwas dadurch verschleiert, daß man 7.5 v. H. hiervonzusätzlichen Bo­nus" tauft. Die Anglo-Vurma-Tin-Co konnte ihre Divi­dende im abgelausenen Kriegsiahre nahezu verdoppeln und versieht auf diese Welke den erwähntengewissen Prozent­satz" diesmal mit 25 v. H Dividende. Die Versicherungs­gesellschaft Eagle Star läßt sich ebenfalls nicht lumpen und zahlt von den Verdiensten am Krieasgeschäft 30 v. H. aus. So geht es in endloser Reihe fort.

Am aufschlußreichsten ist aber die Tatsache, daß die großen R ü st u n c> s s i r m e n. die zum Teil Dividen­den von gerade phantastischer Höhe ausschüiteten. sich dann noch darüber beklaget, daß die Steuer auf den Betriebsgewinn zu, hoch und die Dividendezu niedrig" ieil Eine der größte« Fabriken für Handfeuerwaffen Cna- lands. die nach deutschem Geld etwa 10 Millionen Mark Gewinn buchen konnte, stellt in der Generalversammlung mit Bedauern fest, daß man infolge -der Steuerlast für das abgelaufene Halbjahrnur" 7.5 Prozent ausichütten könnte. Es wurde daher formell an die Reqierung der An­trag gestellt, die Steuerlasten für diesen Betrieb als Ent­schädigung für die früherenmageren" Jahre herabzu» setzen und zwarals Erfüllung eines Anspruchs, nicht etwa als Zugeständnis". Köstlich ist es. wenn Vieler Antrag an die Regierung mit dem Satz schließt:Auf diese Weise würde man einen vernünftigen Betraa für die Tage zurücklsaen können, die vor uns liegen " Der ahnungslose General­direktor, der diele goldenen Worte vor dem Einsatz der ge­ballten deutschen Luftangriffe auf Industriezentren i-brieb. wußte damals noch nicht, daß disTage" so unmittelbar vor ihm lagen": die Firma hat nämlich ihren Sitz in Birmingham!

Drohungen gegen Zrlc

Es soll ausgehungert werden.

Ein Beweis des immer stärker werdenden Drucks, den die englische Regierung auf Irland ausübt, um die irischen Häfen in ihren Besitz zu bringen, und für die Anstrengung gen. die sie macht, die amerikanische öffentliche Meinung für einen derartigen Handstreich zu gewinnen, ist ein Ar­tikel des ehemaligen britischen Kriegsministers Hore-Be- lisha inNewyork Journal and American". In diesem Ar­tikel droht der Jude Hore-Belstha ganz offen Irland mit der Aushungerung, falls es auf Englands Wünsche nicht ein­gehe.93 v. H. des irischen Außenhandels und 75 v. H. der irischen Einfuhr", erklärt Hore-Belisha,hängen von der Gnade Englands ab. da dieser Handelsverkehr fast ganz von britischen Schiffen durchgeführt wird." Hore-Belisha erklärt weiter:Der Einsatz der Patrouillen- und Begleitschiffe der englischen Kriegsflotte bei ihrem Dienst aus dem Atlantik geht fast über die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit hinaus weil sie die nächsten schützenden Häfen nicht anlausen kön­nen. Wenn die Zufahrt zum Mer^ey und Clyde von dem irischen Hafen Lough Swilly gedeckt werden könnte, würde der Wirkungskreis der britischen Flotte um zweihundert Meilen verlängert. Die Benutzung von Oueenstown und Berehaven zur Ueberwachung des Verkehrs nach Bristol würde sogar 400 Meilen Fahrt sparen."

Aus diesen Gründen fordert Hore-Beliiha die Ame­rikaner auf, ihre eigenen diplomatischen Anstrengungen mit denen Englands zu vereinen um de Valera zum Nach­geben zu veranlassen.

Sie verhindern Weihnachtssendungen

England sabotiert Bemühungen vom Roten kreuz.

Waren schon Churchills persönliche Aeußerungen zu einer keineswegs von Deutschland, sondern von verschiedenen neutralen Stellen angeregtes weihnachtlichen Was­en r u h e bezeichnend für die britische Mentalität, so lie- ert eine soeben eingehende Meldung vonDagens Ny- >eter" einen weiteren Beweis echt britischer Humanität.

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz in Genf Latte unlängst die Einrichtung eines ständigen Schiffsver­kehrs zwischen England und dem Kontinent zu folgendem Zwecke oorgeschlagen: Ein von dieser überstaatlichen Orga­nisation gechartertes und bemanntes Schiff sollte neben der regelmäßigen Auswechslung schwerveichnindeter Kriegsge­fangener gerade jetzt zu Weihnachten auch dem Austausch von Post und Paketen an die Kriegsgefangenen bei­der Feindmächte dienen. Während die Reichsregie- rung diesem Vorschlag sofort zustimmte. hat dage­gen der Leiter des englischen Roten Kreuzes. FeldmarsckMli Sir Philipp Shetwood, erklärt, daß, falls Deutschland einen okkupierten Hafen für derartige Rote-Kreuz-Schiffe nam­haft machen sollte, dle englische Luftwaffe keineswegs ga­rantieren könne, daß sie diesen Hafen nicht bombardiere.

Ueber 2V0VVV Tonnen versenkt

Weiterer erfolgreicher U-Voot-Kommandant Nachtangriffe auf kriegswichtige Ziele in London

Berlin, 20. Dez. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Ein Unterseeboot meldet dle Versenkung feines 40. feindlichen Handelsschiffes. Damit hat der Kommandant dieses Bootes, Kapitänleutnant Schepke, eine Gefamtver- senkungszisfer von 208 975 BRT erreicht und somit als dritter Unterseebool-Kommandant die 200 000-Tonnen- Grenze überschritten.

Bei einem Torpedoangriff feindlicher Flugzeuge auf ein deutsches Vorpostenboot erzielte das Boot durch die sofort einsehende Abwehr mehrere Treffer auf ein feindliches Flugzeug, während die feindlichen Torpedos ihr Ziel ver­fehlten.

Die deutsche Luftwaffe führte gestern Aufklärungsflüge über Großbritannien durch.

2m St. Georgs-Lanal südlich Larnsore Point gelang es. ein Schiff von 1200 BRT durch Volltreffer mittschiffs zu versenken. In der Rächt zum 20. 12. griffen Kampfflug­zeuge kriegswichtige Ziele in der Stadtmitte von London erfolgreich mit Bomben an.

Britische Flugzeuge verursachten ln der letzten Rocht in Westdeutschland durch Bombenabwurf nur leichten Ge- bäudefchaden. Zwei Zivilpersonen, die sich außerhalb de» Lufischuhraumes befanden, wurden getötet"

.

Britenvomben auf Aierdun

DNB. Berlin, 20. Dez. Wie setzt bekannt wird, wurde die Stadt Verdun in der Nacht vom 16. zum 17. 12 von Einheiten der britischen Luftwaffe angegriffen. Militäri­scher Schaden trat nicht ein. Die Bomben trafen vielmehr ausschließlich private Wohnhäuser. Du bei dem Angriff mehrere französische Zivilpersonen getötet wurden, kennt die Empörung der französischen Bevölkerung über diese neueste Schandtat ihrer früheren Bundesgenossen kein« Grenzen.

ChurchillsFünfmillionenarmee"

Der Londoner Rundfunk berichtet in englischer Sprache: Die britische Armee wird jeden Tag größer und wird im nächsten Monat fünf Millionen Mann stark sein. Die bri­tische Armee brennt auf den Kampf und ist bereit, den

deutschen Eindringling anzuareifen uno den Filmen zum Fraß vorzuwerfen, wie Churchill es ihr anbefohlen h«t." Schon bei dem Kampf im Westenbrannte" die vritüch« Armee darauf, sich mit den deutschen Soldaten zu 'chlagen. Die Briten schlugen fick auch in wahrhaft wilder Verzweif­lung mit den verbündeten französischen Soldaten um di»' Möglichkeit, der Hölle von Flandern entrinnen zu können. Churchills Maulheldentum und sein Operieren mit Phan» tasiezahlen können höchstens noch bei den wilden Neger« stammen im Innern Afrikas Eindruck erwecken; allein schon der Durchschnittsengländer weiß, wie es in Wirklichkeit um die britischeFünf-Miltionen-Armee" bestellt sein muß. Wie schwach muß sich Churchill in Wahrheit fühlen, wenn er es für zweckmäßig erachtet, in dem Jargon eines Gassen­jungen mit seiner Stärke zu prahlen.

Rettungsboot beschossen!

DNB Berlin, 18. Dez. An der norwegischen Küste ist ein Ruderboot des deutschen HandelsdampfersNetze" ge­borgen worden. Das Rettungsboot weist nicht weniger als 26 Einschüsse auf, die von Gewehr- oder Malchinengewehr- kugein herrühren. DieNetze" war am 14. Oktober 1940 westlich von Norwegen einem Ueberfall durch britische Zer­störer zum Opfer gefallen. Die Beschädigung des aufgefun­denen Rettungsbootes ist ein neuer Beweis für die Ent­artung der britischen Kriegsführung. Es ist die Methode Cosjack", jenes britischen Zerstörers, der den Dampfer Altmark" in norwegischen Gewässern überfiel und die Ma- troien und Heizer dieses Schiffes noch mit Pistolen und Maschinengewehren beschoß, als sie sich über das Eis an Land zu retten luchten. Es ist die Methode der britischen Zerstörer, die vor Narvik deutsche Soldaten, die ihr sinken­des Fahrzeug verlassen hatten, noch beschossen, als die Schiffbrüchigen schwimmend Land zu erreichen versuchten. Es ist die Methode des Kampfes gegen Seenot-Boote und Seenot-Flugzeuge und des hinterhältigen Mißbrauchs von Seenotzeichen. Die Beschießung von Schiffbrüchigen in ihren Rettungsbooten gehört zu den gemeinsten Aeußerungen der britischen Kriegsmentalität, die sich genau wie im Welt­krieg, io auch jetzt im englischen Krieg durch derartige Akt» enthüllt.

Energische Warnung Japans au Amerika

Bekenntnis zum DreierpsktEs ist gefährlich. Japans Haltung nicht zu verstehen" Japanische Presse«

stimmen zur Rede Matsuokas

Berlin, 20 . Dez. (Eig. Funkmeldung.) In dem Drei­mächtepakt zwischen Deutschland, Italien und Japan ist die Bildung gemischter technischer Kommissionen vorgesehen, die die Aufgabe haben ,den Pakt zur Durchführung zu bringen. Die drei Regierungen haben sich darüber geeinigt, in den drei Hauptstädten je eine politische Generalkommission sowie je eine militärische und wirtschaftliche Kommission zu bilden. Nachdem die gemeinsamen Vorarbeiten abgeschlossen find, werden diese Kommissionen nunmehr ihre Tätigkeit aufnehmen.

Die diplomatischen Redewendungen Matsuokas, schreibt Japan Times and Advertiser", könnten den Ernst der War­nung an Amerika vor einem Kriegskurs im Pazifik nicht ver­hehlen und nicht herabmindern. Wenn auch die Ansprache in Tokio vor Japanern und Amerikanern gehalten worden sei, so sei sie doch zweifellos an Amerika als Gesamtheit gerichtet. Amerika sei geraten worden, sich aus dem Europakrieg heraus­zuhalten oder die Möglichkeit eines Zusammenstoßes mit Ja­pan in Kauf zu nehmen, also den Krieg mit allen Folgen.

Tokio Asahi Schimbun" stellt fest, daß Japan, wie Mat­suokas Rede zeigte, gleiches Recht für Asien fordere, das sich die USA mit der Monroedoktrin für Amerika vorbehielten. Nichts sei gefährlicher, als Japans Haltung nicht zu ver­stehen, die für das japanische Volk eine Frage um Leben oder Tod sei. Die Entsendung Nomuras sei ein letzter Versuch Japans zur Klärung der japanisch-amerikanischen Beziehun­gen.

Jomturi Schimbun" weist in diesem Zusammenhang dar­auf hin, daß in den USA nicht die geringste freundschaftliche Atmosphäre für Japan herrsche. Feindschaft und antijapanische Gefühle nähmen täglich m gleichem Maße zu wie wirtschaft­licher Druck seitens Amerikas gegenüber Japan.

Aufnahme der Tätigkeit der gemischten Kommissionen

zur Durchführung des Dreimächtepaktes

Tokio, so .Dez. (Eig. Funkmeldung.) (Ostasienbienst des DNB.) Die gestrigen Ausführungen Matsuokas vor der japa­nisch-amerikanischen Gesellschaft finden in hiesigen politischen Kreisen allergrößte Beachtung. Auch die Presse gibt der Rede größten Raum und spricht von einer energischen Warnung an

Amerika vor dem Kriegseintritt. Unterstrichen wird vor alle« auch das klare eindeutige Bekenntnis Japans zum Dreierpakt und zur Politik der Verbündeten.

Das Eichenlaub zum Ritterkreuz für Kapitanleut»arit Schepke

Telegramm des Führers an den erfolgreichen U-Boot- Kommandanten

Berlin, 20. Dez. (Eig. Funkmeldung.) Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat Kapitänleutnant Schepke, Kommandant eines Unterseebootes, das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen und folgen­des Telegramm an ihn gerichtet:

In dankbarer Würdigung ihres heldenhaften Einsatze- im Kampf für Lie Zukunft unseres Volkes verleihe ich Ihnen anläßlich der Versenkung von 200 000 Tonnen feindlichen Han» delsschiffsraums als siebentem Offizier der deutschen Wehr» 'macht das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.

Adolf Hitler."

«Italien hat feine militärische Berufung unter Beweis gestellt-

Madrid, 21. Dez. (Eig. Funkmeldung.) Die Abendzeitung Jnformaciones" widmet Italien einen Leitartikel, in dem sie feststellt, daß auch eine Flut von Papier nicht die Tatsache der italienischen Gegenwart ersticken könne. Italiens Einheit sei jungen Datums, Rom sei durch militärische Triumphe anfge- stiegen. Es habe sich nicht nur auf die Verteidigung seiner Grenzen beschränkt, sondern habe seine kolonialen Ansprüche vor der Welt vertreten. Der Leitartikel leitet aus den Ergeb­nissen der Kriege die Bestätigung der militärischen Berufung des neuen Italien ab. Nach dem Weltkrieg arbeiteten Deutsch­land und Italien für die Wiederherstellung der Gerechtigkeit. Der imperiale Weg Italiens endete nicht in Addis Abeba, son­dern wurde in Spanien fortgesetzt. Das Blatt erinnert an den triumphalen Marsch der italienischen Kolonnen in Nord­afrika und Somaliland, welcher die Potenz Italiens unter Beweis stelle. Das könne auch durch auftrellmde Schwierig­keiten und die plumpe Feindpropaganda nichtmeseitigt werden.