Mus dem HeimatgtbieW
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Gedenktage
11. September.
4700 Sieg des Prinzen Eugen bei Malplaquet in Ostflandern (Spanischer Erbfolgekrieg).
47LS Der philanthropische Pädagog Johann Bernhard Basedow ln Hamburg geboren.
4816 Der Mechaniker Karl Zeiß, Gründer der Zeißwerke in Jena, in Weimar geboren.
4866 Der Afrikasorscher Eduard Flegel in Braß am Niger gestorben.
4914 Besetzung der Marianen-, Marschall- und Karolineninseln durch die Japaner, Deutsch-Neuguineas durch die Australier.
Wehrdienst vor Gtudiumbeginn
Bekanntmachung der Reichsstudenkenführung.
Zahlreiche Anfragen von Abiturienten aus dem Arbeitsdienst veranlassen die Reichsstudentenführung, zur Frage des Wehrdienstes im Einvernehmen mit dem OKW folgende Feststellungen zu treffen:
Die Reichsstudentenführung erwartet von jedem Abiturienten des Jahrganges 1940, der für die Ausbildung zu einem akademischen Berus die Hochschule besuchen will, daß er im Entscheidungskamps seines Volkes in vorderster Linie steht. Die Abiturienten von 1939 haben sich zu Kriegsbe- ainn geschlossen zum Eintritt in die Wehrmacht gemeldet. Diese Meldungen konnten zu einem großen'Teil nur im Zuge der jahrgangsmäßigen Einberufung berücksichtigt werden. Das OKW hat auf Antrag der Reichsstudentenführung verfügt, daß auf Grund der veränderten Verhältnisse döP Abiturienten des Geburtsjahrganges 1921 und jüngerer Geburtsjahrgänge durch freiwillige Meldungen wieder wie im Frieden die Möglichkeit gegeben wird, vor Antritt des Studiums den Wehrdienst abzuleisten. Die Abiturienten, die 1940 die Reifeprüfung abgelegt haben und nach Ableistung des Arbeitsdienstes setzt bis zur Einberufung ihres Geburtsjahrganges studieren wollen, werden daher aufgefordert, sich freiwillig zum Eintritt in die Wehrmacht zu melden. Das OKW veranlaßt, daß die Freiwilligen ab 1.10. ds. Js. einberufen werden. Zurückstellungen vom Wehrdienst aus beruflichen Gründen sind während des Krieges nicht möglich. Die Studierenden werden — soweit sie sich nicht freiwillig gemeldet haben — mit den anderen Angehörigen ihres Geburtsjahrganges zum Wehrdienst eingezogen.
Die Reichsstudentensührung weist darauf hin. daß die Ableistung des Wehrdienstes vor dem Studium auch im Interesse einer geordneten Ausbildung liegt, weil die Unterbrechung des Studiums durch den zweijährigen Wehrdienst erfahrungsgemäß zur Verlängerung einer jeden Berufsausbildung und damit zu erhöhten Kosten für die Eltern führt. Der zeitliche Vorteil, der sich den Studenten durch die Einführung der Trimester geboten hatte, spielt künftig keine Rolle mehr, da für Nichtkriegsteilnehiner von 1941 an die Trimester nicht mehr auf das Studium angerechnet werden.
- Haket- uns Telegrafenüienst mit Elsaß unv vom ringen. Am 3. September wurde in Elsaß und Lothringen der Paketdienst aufgUwmmen. Es sind zunächst nur gewöhnliche Pakete ohne Nachnahme bis zun, Höchstgewicht von 20 kg zu innerdeutschen Gebühren und Versendungsbedingungen zu- gelassen. Zollpapiere sind nicht erforderlich. Ueher die Gebühre» geben die Postämter Auskunft. Postgüter sind zunächst nicht zugelassen. Die Deutsche Reichspost hat im Elsaß und in Lothringen ferner den öffentlichen Telegrafendienst ausgenommen. Zwischen diesen -Gebieten sowie zwischen dem Reich (auch Generalgouvernement und Protektorat) und Luxemburg einerseits, Elsaß und*Lothringen andererseits können Telegramme in jeder Richtung zu deutschen Jnlandsgübühren ausaetaulckt werden.
Wochenspruch der NSDAP
Die Zeit ist Euer, was sie sein wird, wird sie durch Euch sein!
Clausewih.
LGN. Das Leben der Völker kennt Abschnitte, in denen Selbstzufriedenheit und Sattheit die schöpferischen Kräfte ein- schläferten und schließlich zum Erliegen brachten. Di« Folge war der Rückgang der politischen und wirtschaftlichen Macht, der nicht selten zum Zusammenbruch dessen führte, was frühere Generationen aufgebaut haben.
- Das nationalsozialistische Deutschland ist geschult genug, um aus diesen Erscheinungen im Weltgeschehen seine Folgerungen zu ziehen.-,. Es wird daher unsere Sorge sein, daß zunehmender Besitz nicht zu einem Zustand bequemer Selbstgenügsamkeit und zum Beharren auf dem Erreichten führt. Er wird vielmehr immer eingesetzt werden, um neue und stärkere schöpferische Kräfte freizumachen und zur Entfaltung zu bringe,,. Nur so kann der Einzelne im Volksganzen seine Verpflichtungen gegenüber der Gemeinschaft erfüllen, nur so wird aber auch Deutschland seine Rolle im Kreis der Völker spielen können, wie es der umfassenden Ideenwelt des Führers entspricht.
Der Nationalsozialismus kennt keine müßige Ergebenheit m das Schicksal. Schöpferkraft und Gestaltungswille sind in ihm so lebendig, daß er zu jeder Zeit die Geschicke von Raum und Volk aus ebenen Kräften zu meistern und zu formen vermag.
Nur zwei Worie
„Ms ich im letzten Krieg zum erstenmal auf Urlaub kam, gab es kein Haus hier in unserem Dorf, in dem mcht einer gefalle,, war. Und nun? - Es ist unser erster Toter." Das sagte unser Dorfvorstsher. Und er fügte noch hinzu: „Laß uns zu ihnen gehen, denn es geht das ganze Dorf an!" Wir schritten di? Landstraße hinunter und bogen links ab, wo der größte Hof steht. Wir brauchten nicht anzuklopfen, den Sommer über steht bei uns jede Tür offen. Als wir in der Küche standen, sahen wir sie alle um den Tisch herum sitzen. Dis Frauen, die fünf von den sieben Brüdern aus diesem Hof geheiratet hgtten, und den Bauer, der als einziger von den sieben nicht an der Front war. Er hatte die Nachricht vor sich liegen. Er sah uns an. Er sagte: „Gefallen in den Vogesen", er sagte das. bevor der Ortsvorsteher fragen konnte. Er sagte weiter: „Ich muß es der Mutter sagen".
Er erhob sich, nahm umständlich seinen Hut vom-Haken und schritt hinaus. Wir setzten uns zu den Frauen. Jeder, der hier am Tisch saß, begleitete ihn mit feinen Gedanken. Wir wußten, jetzt steht er vor dem letzten Haus an der Straße, wo die eigenwilligste Frau in unserem Dorf wohnt, um, wie sie beim Auszug gesagt hatte, dem jungen Volk nicht im Wege zu sein. Aber es war sicher deshalb gewesen, weil sie sich zu jung fühlte, aufs Altenteil zu gehen. Hühner hatte sie da draußen, einen Acker, eine Wiese, eine Ziege. Sie hatte ihre eigene Wirtschaft haben wollen. Wir wußten: Jetzt muß er eingetreten sein und vor ihr stehe,,. Was dann kam wußten wir nicht.
Als er zurückkam, sagte er nur: „Sie weiß es jetzt!" Dann nahm er ein Blatt Papier aus der Tischlade und einen Bleistift und begann zu schreiben, als säße er allein am Tisch. Aber nach einigen Worteck schob er dem Ortsoorsteher den Zettel hinüber. „Mach Du das!", sagte er. „Und bringe es ihr. Ich kann das nicht!" Damit stand er wieder auf und schritt hinaus. Die Frauen, die um den Tisch saßen, gingen ihm nach in die Sonntagsstube.
Da saßen wir ganz allein in der Küche. Was wir tun konnten, war einfach genug, aber noch nie war uns etwas so schwer aeword?,,. Wir sollten dem iunaen Soldaten den Nach-
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Zahlungsmittel in der Wirtschaft verschiedener Zeiten und Zonen
V. K. In der Wirtschaft der meisten Kulturstaaten und der von ihnen abhängigen Länder und Völker hat sich im Laufe der letzten Jahrhunderte das Gold als Kern der Geld- Währung herausgebildet. Der gegenwärtig zum Austrag gelangende Kampf um eine Neuordnung der Weltpolitik und der Weltwirtschaft läßt es als sehr möglich, ja als wahrscheinlich erscheinen, daß die Majestät des Goldes — ohne daß darum der hohe Wert des Goldes als eines viel verwendbaren Edelmetalles bemerklich geschmälert werden müßte
— als Währungsfaktor dahinschwinden wird. Umso beachtlicher ist deshalb die Tatsache, daß es zahllose Arten von Geldwährung seit Jahrtausenden in der Welt gegeben hat. Im besonderen haben allerlei Dinge die Rolle von Zahlungsmitteln gespielt, von denen man es ohne weiteres nicht vermuten würde, wie ein kurzer Ueberblick zeigen möge. Von aktueller Bedeutung bleibt dabei die Erkenntnis, daß nie der überragende Wert eines Stoffes oder einer Ware sie zum Tauschmittel oder derlei geeignet macht, sondern die Vereinbarung der im Wirtschaftsverkehr Stehenden allein, mag es sich um Verabredungen, um Gewöhnung, um staatlichen Befehl oder internationale Abmachungen handeln.
Natürlich ist das erste „Geld" — oder das. was dessen Stelle in der Wirtschaft einnahm — bei den Urvölkern und bei den ihnen heute noch kulturell nahestehenden Primitiven anfänglich immer eine begehrte Ware gewesen. Dazu gehört
— und zwar je Primitiver der Mensch ist, desto gewisser — der Schmuck. So ist das Schmuckgeld denn auch außerordentlich vielgestaltig, mögen wir nun an die Muschelketten der Südsee-Jnsulaner, an die Schneckenhauszierate der Indianer oder an die als Geld dienenden Eberzähne der Papuas auf Neuguinea denken, bei denen übrigens der Zahlungswert umso höher ist, je vollkommener die Wildschweinzähne gekrümmt sind. Unbekannter sind Wohl noch die zu Schmuckstücken verarbeiteten Zähne des Wapitihirsches, womit die Indianer Idahos Tauschgeschäfte tätigen; aber — und daraus sieht man schon, wie aus dem „Gebrauchsgeld" ein „fiktives Geld" wird! — diese Indianer tragen solche Zähne auch lose im Geldbeutel bei sich und geben sie wie Münzen aus; ja, die Zähne werden sogar von Weißen in Zahlung genommen, denn durch die G-wcG'ung und Vereinbarung hat sich ein fester Kurs für diese Zähne heransgebildet: 1 Zahn ist 25 Cents wert. In Polynesien gelten Korallen und bunte Vogel
federn als Wertträger und Zahlungsmittel. Die afrikanischen Bergdamara zerschlagen Straußeneier, richten aus den Schalenstückchen kleine Plättchen zu und reihen sie an Schnüren aus Tierfehue auf; diese Ketten sind gleichbeliebt als Schmuck und als Geld. Schmuckgeld kannten auch die Altkulturen Aegyptens und Europas. Ringe aus Bronze und Gold, sowie silberne Armkeifen hatten ihre einigermaßen festen Kurse. Zum Schmuckgelde gehört auch das sehr sonderbare „Geld" der Dajaks, der Kopfjäger aus Borneo: die Schädel besiegter Feinde werden dort nicht nur als Zeichen bewiesener Heldenschaft angesehen, sondern sie bestimmen ihrer Zahl nach auch die soziale Stellung des Besitzers, machen also einen Schatz, einen realen Wirtschäftsbesitz aus.
Von mindestens gleicher Bedeutung im Völkerleben aller Zonen und Zeiten ist das von der Volkskunde so genannte Nutzgeld. Häufig nimmt man dazu Nahrungsmittel, die eine gewisse Haltbarkeit haben. Die ostafrikanischen Somali kaufen mittels Hirse; zur Werteinteilung wird sie einfach mit der Hand abgemessen; für drei Handvoll Hirse gibt es etwa ein Ei oder einen Nagel. In Korea ist der Reis als Zahlungsmittel bis in die. Neuzeit verbreitet geblieben. Die Römer hatten wie auch der germanische Norden in urtümlicher Wirtschaft das „Viehgeld", Weil Vieh der Hauptbesttz des Zucht treibenden Landmanns war. Lateinisch „Pewnia — Geld" kommt von „Perus — Vieh" her, und die No.rdgerma- nen rechneten nach dem „kugildi", dem „Kuhgeld". In Island galt bis ins 15. Jahrhundert hinein der gedörrte Fisch als Zahlungsmittel; noch im vorigen Jahrhundert hieß die Münze, die jenes alte Nutzgeld abgelöst hatte, „fisk", Fisch; sie war ein sechsundneunzigstel Taler wert. In Altmexiko war die Kakaobohne Wertmesser; ja noch im Jahre 1875 war sie in Nicaragua im Umlauf; die alten Azteken beutelten sie in Säcken zu 24 000 Stück ein, die auf Treu und Glauben in Zahlung genommen wurden, wie sie bei uns etwa die Geldrollen mit Bankstempel oder wie zu Friedrichs des Großen Zeiten gesiegelte und petschierte Säckchen mit Kleinmünzen; man sparte damit das zeitraubende Zählen. In Afrika gilt bis heute noch mancherorts die Dattel als Zahlungsmittel; die Sudanneger kennen als Wertmesser Tabak, Pfeffer, Sandelholz und Zwiebeln. Käse war lauge das Geld der Lappen; mit Walnüssen zahlt man Wohl heute noch in verkehrsfernen Gegenden Tibets. Die Tataren zahlten bis in die neueste Zeit hinein mit „Ziegeltee", das sind in Ziegelform gepreßte Teeblätter und Teeblattstaub; Teeziegel übernahmen die Chinesen und zahlten damit ihren Soldaten die Löhnung. Afrikanische Stämme haben als größere Zahlungseinheit ein Huhn, als kleinere Münzsorte gilt folgerichtig das Ei-
ruf schreibe». Es dauerte lange, bis'der Ortsvorsteber ml? den Zettel reichte. Ich las, Am Ende der Zeilen stand: „Ist tiefem Schmerz", und dann folgten di« Namen der Mr« gehörigen. „Das ganze Dorf hättest du darunter schreiben müssen", sagte ich. „Wer kannte ihn nicht wie den eigenen Bruder!" Er nickte, und dann machten wir uns auf den Weg. Er ging allein ins Haus der Mutter. Am anderen Tag gegen Abend traf ach ihn wieder. „Heute kam ein Brief von feinem Hauptmann, und eben habe ich ihn ihr gebracht", sagte er. „Er ist Hei der Erstürmung eines Bunkers gefallen." Er schwieg. Dann sagte er: „Ich habe manchen hier im Dorf gekannt, der ist sein ganzes Leben lang gestorben, so lange myßte er krank liegen. Er war sofort tot. Ein schöner Tod. Sein Hauptmann schrieb, er hätte das Eistrns Kreuz bekommen!"
Ich fragte: „Und die Mutter? — Hat sie den Brief ge- lesen?"
- Er sagte: „Ich weiß es nicht. Sie nahm ihn und ging in ihre Schlaskainmer. Als sie wieder in die Küche trat, gab sie mir den Totsnzettel zurück. Gesagt hat sie bei alledem kein Wort. Hier, lies das!" Ich nahm den Totenzettel. Ich sah: Tränen waren daraufgefallen. Aber die Mutter war stark. Sie ließ sich auch vom Tode nichts rauben. Zwei Worte waren auf dem Zettel durchgestrichen: „In tiefem Schmerz . . ." Zwei neue Worte waren an ihre Stelle getreten, in einer steilen, aufrechten Schrift. Sie lau/eten: „In stolzer Trauer!"
Nie Hinterbliebenen von Soldaten
Welche Bezüge erhalten sie?
In den Fürsorge- und Versorgungsgesetzen für die ,Soldaten und deren Hinterbliebenen wird bestimmt, jeder Soldat solle dir Sicherheit haben, daß bei opferfreudigem Einsatz seines Leben- für seine Frau, für seine Kinder und nötigenfalls für seine Eltern gesorgt wird. Nach dem „Fürsorge- und Versorgungsgesetz für die ehemaligen Angehörigen der Wehrmacht hei besonderem Einsatz und ihre Hinterbliebenen" vom 6. Juli 1939 erhalten beim Tode eines Soldaten infolge der Einwirkung des Krieges dessen Witwe und Waisen eine ausreichende Versorgung zur Sickserstellung ihres Lebensunterhaltes und Durchführung der Schul- oder Berufsausbildung der Waisen. Be! Bedürftigkeit können auch die Eltern eine Versorgung erhalten.
Witwe erhält Witwenrente. Diese ist nach dem Dienstgrad oder dem Beruf des verstorbenen Soldaten verschieden hoch. Zu der Witwenrente tritt als zusätzliche Einsatz- (Kriegs)-Versorgung eine Witwenzulage. Die Witwenzulage wird in Höhe der Dienstgrqdzulage oder der Berufszulage des Verstorbenen im Betrage von 20 bis 60 Mark monatlich gewährt. Im Falle de? Bedürfnisses kann der Witwe eines Unteroffiziers, Unterfeldwebels und Feldwebels zu der Witwünzulage ein Zuschuß bis zur Erreichung der gesamten Versorgungsbezüge der Witwe eines Oberfeldwebels und der Witwe eines Leutnants oder Oberleutnants bis zur Erreichung der gesamten Versorgungsbezüge der Witwe eines Hauptmanns gewährt werden. Bezüglich der Höhe der Wit- wünbe-üge wird auf die nachfolgenden Beispiele hingewiesen:
Die WaNen erhalten eine Waisenrente in Höhe eines Fünftels ^ er Witwenrente, wenn die Mutter noch lebt und zur Zeit des Todes des Vaters witwenversorgungsberechtigt ist, sonst in Höhe eines Drittels der Witwenrente. Als zusätzliche Versorgung wird im ersteren Falle eine monatliche Wai- ssnzulage von IO Mark und im letzteren Falle von 15 Mark gewährt. Entstehen durch Schul- oder Berufsausbildung der Waise» oder durch andere besondere Umstände (z. B. durch Siechtum oder Gebrechlichkeit) erhöhte Ausgaben, so kann zu der Waisenzulage noch ein Zuschuß von 15 Mark monatlich gezahlt werden. Zu der Witwenrente und, wenn Witwenrente nicht zahlbar ist, zu der Waisenrente tritt ein Kinderzuschlag nach den Bestimmungen des Reichsbesoldungsgesetzes, der auch für Pflegekinder der Witwe gewährt werden kann. Er beträgt monatlich 10 Mark für das erste. 20 Mark für das zweite, 25 Mark für das dritte und 30 Mar? für das vierte und jedes weitere Kind.
Das Kleid er geld ist eine Sonderform des Nutzgeldes, Uralt ist das „Fellgeld". In Ostrnßland War bis 1400 des Marderpelz Hauptwährung; ihr Unterwert war das „Grauj Werk", das Fell des sibirischen Eichhörnchens; von ihnest waren mehrere zusammen ebensoviel wert wie eine „kuna", d. h. Marderhaut; später bedeutete „kuna" kurzweg „Geld", als. man an Felle schon garnicht mehr dachte, sondern Metallmünzen in Verkehr gab. Auch in Finnland bedeutete das Wort „raha" ursprünglich „Eichhornfell", später „Geld". In Friesland zahlte man noch im 11. Jahrhundert mit „Tuch- geld", dicken, heimgewebten Stoffen aus Schafwolle, das man dort „wede", d. h. Tuchmaß, nannte; gezahlt, also gemessen, wurde nach der Elle; so auch in Skandinavien; im altschwedischen Recht galten bei der Umwandlung von Zeuggeld in Metallgeld 12 Ellen Wollfries von 2 Spannen Breite gleich einem. Silberör; 96 Ellen galten eine Silbermark! Auf Samoa sind die oft sehr kostbaren Matten Reichtum der Familie und Verkehrsmittel. Baumwollstoffe laufen in Mittelafrika als Geld um. Werner Lenz.
Das Geheimnis eines Sees. In einem kleinen nur wenige Quadratkilometer großen See in der Nähe von Sinigad, 20 Kilometer von Baku entfernt, wurden vor einiger Zeit von sowjetrussischen Naturwissenschaftlern und Archäologen sensationelle Funde gemacht. Fischer hatten vom Grunde des Sees die Ueberreste von Tierknochen geborgen, die dem Archäologischen Museum nach Moskau zur Begutachtung übersandt wurden. Dort stellte sich heraus, daß man cs mit den Ueberreste« von prähistorischen Tieren zu tun habe. Daraufhin begab sich eine wissenschaftliche Expedition unter der Leitung des Gelehrten Professor Bogatschew in das Fundgebiet, um weitere Nachforschungen anzustellen. Die Forschungen der Gelehrten hatten ein überraschendes Ergebnis. Es kamen wahllose Skelette der verschiedensten Tiergattungen zum Vorschein, u. a, Höhlenlöwen, Bären, Hyänen, Antilopen, Ochsen, Wölfe, Tiger, Raubkatzcn usw. Alle diese Tiere dürften bei der Tränke, zugrunde gegangen sein. Die Gelehrten stellten fest, daß der See eine Schicht von Gebeinen enthält, die etwa zwei Meter hoch ist und in deren unteren .Lagen sich die Gebeine prähistorischer Tiere befinden, während die obere Schicht die Knochen von zeitgenössischen Tierarten aufweist. Die bisherige Untersuchung der Gelehrten hat ergeben, daß der See einen sehr starken Gehalt an bisher noch nicht analysierten Giften enthält, so daß die zur Tränke gekommenen Tiere betäubt wurden und in den See stürzten, wo sie ertranken. Ein ähnliches Phänomen gibt es in der Nähe von Manche de la Brea in Kalifornien.