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Lyon im Kampf genommen

700 neue Pa«zerra«pfwage» erbeutet Widerstand im Elsaß ««d in Lothringen wird gebrochen Der Hartrnannriveilerkopf in unserem Befitz Weiter erfolgreicher Einsatz der Luftwaffe

vezogen. In der Mitte steht ein großer, rechteckiger TM, auf ihm sind weiße Schlachtenkarten mit dem goldenen Ho­heitszeichen aufgesteckt.

Der Führer wird mit dem Rücken zu dem Gedenk­stein ick der Dritte der Tafel sitzen, rechts von chm General­feldmarschall Göring, Großadmiral Raeder und der Reichsminister des Auswärtigen v. Ribbentrop, zu seiner Linken der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, Generaloberst Keitel, der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst v. Brauchst sch, und der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß.

Auf der gegenüberliegenden Seite nimmt den Platz der Leiter der französischen Delegation, General Hun­tziger, ein. Zu seiner Linken wird der Konteradmiral Le Luc, zu seiner Rechten der Botschafter Noel und ne­ben diesem der General der französischen Luftwaffe Ber­ge r e t sitzen.

Auf dem zweiten Gleis bezeichnet ein weiterer Gedenkstein die Stelle, wo 1918 der Wagen der deut­schen Bevollmächtigten stand. In dem mit kegelförmigen Zypressen gestalteten Rund ist an dieser Seite auch das Denkmal Fachs errichtet, mit dem Blick auf den Wa­gen. An der Stelle, wo der deutsche Wagen stand, haben nun di« Vertreter der in- und ausländischen Presse, die dieser geschichtlichen Stund« beiwohnen können, ihren Platz, während unmittelbar vor dem Wagen die Generali­tät und Admiralität und die Ehrengäste aus Staat und Partei den Führer erwarten. Man sieht unter ihnen den Reichsführer ^ Himmler, Reichsminister Dr. Lammers, Reichspressechef Dr. Dietrich, Reichsleiter Bormann, den Chef des Wehrmachtsführungsamtes, Generalmajor Iodl, Generalleutnant Bodenschatz, di« persönlichen und militä­rischen Adjutanten des Führers, Obergruppenführer Brück­ner, Gruppenführer Schaub, Oberst des Generalstabes Schmundt ferner u. a. General Glaise-Horstenau und den ^-Gruppenführer Wolfs.

Vom Platz aus noch sichtbar liegt im Wald in der Ver­längerung des Gleises, auf dem der Wagen steht, di« Halle, in der sich der historische Wagen bisher befand. Di« Vor­derseite dieser Halle ist aufgebrochen und mit einem Tuch in der Farbe des Steines verkleidet.

. Kurz vor 15 Uhr marschiert die Ehrenkompanie auf. Die Spannung ist aus den Höhepunkt gestiegen. Um 15.15 Uhr trifft der Führer, von seinem Hauptquartier kom­mend, im Kraftwagen am Denkmalsplatz ein. Er wird hier von Generalfeldmarschall Göring, Großadmiral Raeder, Generaloberst v. Brauchitsch, Generaloberst Keitel, dem Reichsminister des Auswärtigen v. Ribbentrop und dem Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, empfangen. Von ihnen gefolgt schreitet der Führer unter den Klängen des Präsentiermarsches die Front der Ehrenkompanie ab. Auf dem runden Platz angekommen, tritt er an den Gedenk­stein und wirft einen Blick in die Runde dieser historischen Stätte. Dann besteigt er mit seiner Begleitung den Wagen.

Wenig später, um 15.30 Uhr, erschein di« franzö­sische Abordnung, die am Donnerstag die vorderst« deut­sche Linie bei Tours überschritten hatte und von dem Ober­quartiermeister des Heeres, Generalleutnant von Tippels- kirch, nach Compiegne geleitet worden war.

Die Bevollmächtigten Frankreichs übernachteten in einem Pariser Hotel und am Morgen des 21. Juni wurden sie nach Compiegne geführt. Hier wurden sie von Oberste leutnant Thomas, dem Kommandanten des Führerhaupt, quartiers, zum runden Platz geleitet. Die Ehrenkompanie ist ohne Spiel Gewehr bei Fuß stillgestanden. Als die De­legation die Standarte passiert, legen die französischen Offi­ziere grüßend die Hand an di« Mütze. Auf dem runden Platz angekommen, werden sie an den Wagen geleitet. Am Eingang zum Wagen steht ein Offizier der Leibstandarte Adolf Hitler. General Huntziger zögert eine Weile nach­denklich, ehe er um 15.35 Uhr den Wagen betritt.

Im Wagen haben sich der Führer und seine Begleitung erhoben. Der Führer grüßt jeden , der französischen Bevoll­mächtigten durch Erheben der rechten Hand. Dann nehmen di« Teilnehmer ihre Plätze ein. Der Chef des Oberkomman­dos der Wehrmacht, Generaloberst Keitel, erhebt sich dann und verliest auf Befehl des Führers und Obersten Befehlshabers die Präambel zu den Waffenstillstandsbe­dingungen.

Anschließend erfolgt die Uebersetzung der Prä­ambel durch den Gesandten Schmidt. Danach erheben sich alle Anwesenden, und der Führer verläßt mit seiner Be­gleitung um 15.42 Uhr den Wagen, während Generaloberst Keitel mit den französischen Bevollmächtigten im Wagen verbleibt.

Als der Führer die Allee zum Denkmalsplatz erreicht hat, meldet ihm der Chef der Ehrenkompanie:Mein Füh­rer, die großdeutsche Wehrmacht grüßt ihren Obersten Be­fehlshaber!" Der Führer dankt, die Lieder der Nation er­klingen.

Der historische Akt im Walde von Compiegne ist be­endet.

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Unter den Anwesenden sah man u. a. Reichsführer SS Himmler, Reichsminister Dr. Lammers, Reichspressechef Dr. Dietrich, Reichsleiter Bormann, den Chef des Wehrmachts­führungsamtes Generalmajor Iodl, General der Flieger Met, Generalleutnant Bodenschatz, die Staatssekretäre Körner und Bohle, die persönlichen und militärischen Adjutanten -des Führers, Obergruppenführer Brückner, Gruppenführer Schaub und Gruppenführer Bormann sowie Oberst d. G. Schmundt, Fregattenkapitän von Puttkammer, Hauptmann von Below und Hauptmann Engel, ferner u. a. General.Gleise Horstenau, SS-Gruppenführer Wolfs, Unterstaatssekretär Gauß und Professor Hosfmann.

Der historische Wagen, der Gedenkstein und das Denkmal von Compiegne

Befehle des Führers

Führerhauptquartier, 21. Juni. (Eig. Funkmel­dung.) Nach Abschluß des Aktes von Compiegne gab der Führer folgende Befehle:

1. Der historische Wagen, der Gedenkstein und das Denk­mal des gallischen Triumphes sind nach Berlin zu verbringen.

2. Die Stellen und Steine der beiden Züge sind zu ver­nichten.

3. Das Denkmal des Generals Fach ist unversehrt zu er­halten.

Aührerhauptquartier, 21. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:'

Die Bewegungen unserer Truppen zur Besetzung der Normandie, der Bretagne und des Raumes zwischen der Loire-Mündung und dem Rhonetal verlaufen planmäßig. Die durch Burgund vorsloßenden schnellen Truppen haben Lyon im Kampf genommen. Bei der Eroberung von Ne- voy bei Gien sielen unseren Truppen 700 neue Panzer­kampswagen in die Hand.

In Lothringen und im Elsaß ist die Säuberung von Teilen der Maginol-Linie vom teilweise hartnäckig kämpfenden Feind im Gange. Die im nördlichen Lothrin­gen zusammengepreßten Franzosenresie sind durch unseren Angriff in mehrere Seile zerrissen. Einzelne ««geschlossene Feindgruppen Hallen sich noch im Westteil der Vogesen. Der im Weltkrieg stark umkämpfte Harlmannsweilerkops in den Vogesen ist in unserem Besitz.

Die Lust wasse setzte auch am 20. ö. ihre Angriffe aus die Rückzugsslraßen des Gegners fort. Vor dem Pfäl­zer Wald setzten unsere Stukas wiederum eine Reihe von Werken der Maginol-Linie außer Gefecht und halfen da­mit den Widerstand des hier noch kämpfenden Feindes zu brechen. Bei den Kämpfen im Elsaß, die zur Einnahme von Straßburg, Schletlstadt und Lolmar führten, sowie bei der Oeffnung der Burgundischen Pforte wurden die Truppen des Heeres in hervorragender Weise durch Alakverbände im Einsatz argen Erdziele unterstützt.

Kampf- und Stuka-Verbände griffen am 2l>. 6. S chiff s- ziele vor La Pochelle und der Gironde-Mündung an. und versenkten einen Transporter von 10 000 Tonnen sowie ein hiifskriegsschiff von 4000 Tonnen.

In der Nacht zum 21. 6. unternahmen britische Flug­zeuge wieder zahlräche Einslüge nach Nord- und West­deutschland, um dort ihre Bomben wie bisher auf nlchkmi- litärlsche Ziele abzuwerfen. Der angerichtete Sachschaden ist unerheblich, dagegen wurden wieder einige Zivilpersonen geköket.

Die Gesamlverluste des Gegners ln der Lnft be­trugen gestern sechs Flugzeuge, davon wurden allein vier durch Flak abgeschossen. Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt.

Unsere U-Boot wasse meldet die Versenkung von vier englisch«, Handelsschiffen unter denen sich ein Royal- Mail-Dampfer von 11000 BRT befindet.

Bei den schnellen Durchbrüchen durch das Panzer- und Betonbollwerk der Maginotlinie vollbrachten Infanterie und Pioniere in schwerem Kamps mit zähem Gegner Ruh­mestaten. deren Würdigung einer späteren Zeit Vorbehal­ten bleibt. Durch ganz besondere Kühnheit und Unerfchrok- kenheik haben sich in diesen Kämpfen ausgszeichnek: Der

«ommanoeur eines Jnsanterlereglmems Oberst Schmal« be, der Vataillonskommandeur ln einem Infanterieregi­ment Major Vildermuth und der Oberleutnani ick einem Infanterieregiment von Kettelhodk.

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Oer iialierrische Wehrmachisbericht

Harke englische Verluste ln Nordafrika.

DNV. Rom, 21. Juni. Der italienische Wehrmachks- berichi vom Freitag hat folgenden Wortlaut: ^

Im Laufe der Nacht zum 21. wurden die Flottenstütz­punkte Blzerla und Malta erneut heftig und zielsicher bom­bardiert. Unsere Aufklärungsflugzeuge überwachen bestän­dig die Flotten- und Luftflöttenstützpunkle am Mittelmeer.

In Nordafrika sind an der Ostgrenze unsere Ope- rattonen dauernd im Gange. Obwohl die Operationen aus taktische Gebiete beschränkt sind, verlor der Feind im g«--? zen mehr als 10 Flugzeuge und rund 40 Panzerwagen. I« Verlaufe der Nacht wurden heskige Bombardements ins­besondere über dem Flugstützpunkt Marla Makrouh aus- geführt, wobei schwere Zerstörungen und ausgebreitete Brände verursacht wurden.

In Ostafrlka wurden im Verlaufe eines ergebnis­losen Einfluges gegen unseren Luftstützpunkt Lavello zwei englische Flugzeuge abgeschossen. Der Feind hat seine Ein­flüge über unserem nationalen Hoheitsgebiet merklich ein­geschränkt. In der Nähe von Jmperiä fiel eine einzige Bombe auf freiem Felde nieder.

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Oie Aufstandsbewegung auf Korsika

DNB Rom, 21. Juni. Beachtung finden in der römi­schen Presse aus Genf und San Sebastian kommende Nach­richten, wonack es auf Korsika zu heftigen Zusammenstö­ßen zwischen oex Bevölkerung und den französischen Be- . satzungen gekommen ist>Tevere" erfährt dazu aus Genf, die blutigsten Kämpfe hätten in den Ortschaften stattgefun- . den, die Frankreich zu Standorten der Senegalne­ger gemacht habe. Die Bevölkerung der Insel habe seit langem die Maßnahmen der französischen Regierung, Kor­sika durch Senegalneger besetzen zu lassen, als schweren Schimpf empfunden. Gewisse Einschüchterungs- und Ge- waltmethoden, die von den französischen Behörden in der letzten Zeit angewandt wurden, hätten die Bevölkerung dazu veranlaßt, sich gegen die Gewaltherrschaft der Fran­zosen aufzulehnen. Die äußerst schwierigen Verbindungen zwischen Korsika und Frankreich und Frankreich und dem übrigen Ausland machten es unmöglich, Näheres über dle Lage auf Korsika zu erfahren. In Kreisen der korsischen Flüchtlinge sei man aber davon überzeugt, daß die Volks­erhebung den Ausbruch eines längst vorhandenen Gärungs­prozesses darstelle.

RetthsksmmMr Seytz-Inguort in Rotterdam

Großzügiger Wiederaufbau der durch Englands Schuld zerstörten Stadt Sofortige Ausschüttung von 1V Millionen Enlde« an geschädigte Private Niederländische Kinder in oftmärkische Ferienheime eingelade«

Amsterdam, 22. Juni. (Eig. Funkmeldung.) Reichskom­missar Dr. Seyß-Jnquart besuchte am Freitag nachmittag in Fortsetzung seiner Besichtigungsfahrt innerhalb Hollands die Stadt Rotterdam. Nach einem Besuch der durch die Schuld der englandhörigen ehemaligen niederländischen Regierung zerstörten Innenstadt Rotterdams begaben sich der Reichskom­missar und seine Begleitung ins Rathaus, um dort vom Oberbürgermeister empfangen zu werden und die Aufbau­pläne einzusehen. Hierbei ergriff der Reichskommissar das Wort zu einer Rede, in der er u. a. ausführte:

Rotterdam ist die Stätte, an der die verheerenden Folgen der heute zur Anwendung kommenden Kriegsmittel am deut­lichsten sichtbar wurde. Es ist anzuerkennen, daß die Rotter­dams! Bürgerschaft im besonderen wie die Niederländer im allgemeinen sofort daran gegangen sind, die Zerstörungen zu beseitigen und den Neuaufbau der betroffenen Gebiete zu pla­nen. Dies bezeugt die gesunde und richtige Einstellung des niederländischen Volkes zu diesen Ereignissen und gibt Wohl auch die Gewähr, daß auf längere Sicht auch das richtige Verhältnis zu der Neugestaltung der Dinge gefunden werden wird. Das Bild dieser Zerstörungen gibt aber auch den Anlaß, darüber nachzudenken, worin die letzten Ursachen für den Eintritt und den Ablauf dieser Geschehnisse zu suchen sind. Ich will nicht die Gründe wiederholen, die den Führer ge­zwungen haben, in dieses Land zu kommen. Es unterliegt für mich keinem Zweifel, daß in einiger Zeit alle maßgebenden Kreise des niederländischen Volkes erkennen werden, daß die Niederlande von dem großen Gang der geschichtlichen Ereig­nisse erfaßt wurden, nicht um dauernden Schaden zu nehmen oder in seinen volkstumsmäßigen Kräften und der Freiheit seines Handelns beschränkt zu werden, sondern um teilzuneh­men an dem großen Neuaufbau der europäischen Geschicke.

Auf das für Rotterdam tragische Ereignis aber eingehend, möchte ich ausdrücklich feststellen, daß die deutsche Heereslei­tung, bevor sie die Befehle zum entscheidenden Vorstoß gab, die niederländischen Kommandos verständigt hat, daß binnen drei Stunden der Angriff erfolgt, wenn Rotterdam nicht in­zwischen durch den Abzug der niederländischen Truppen zur freien Stadt wird. , Durch das Zögern der niederländischen Kommandostellen ist diese Frist so versäumt worden, daß ^schließlich nnrmehr die Landtruppen und nur ein Teil der Luftgeschwader von der im letzten Augenblick erfolgten Ueber- gabe verständigt werden konnte. Auch die Räumung der durch Angriff bedrohten Stadtteile, für die mit drei Stunden genügend Zeit gegeben war, wurde nicht zur Gänze durch­geführt. Wenn ich die Zerstörungen und die begonnenen Auf­bauarbeiten in dieser Stadt betrachte, dann bin ich sicher, das das niederländische Volk die richtigen Erkenntnisse aus diesen Ereignissen finden wird, einerseits ein Beweis dafür, welche unüberwindliche Macht heute hinter allen senen steht, die im Schutz der deutschen Wehrmacht stehen. Andererseits wird dieses Ereignis dßr Anlaß sein, unverzagt die eigenen Kräfte zu einem Wiederaufbau und zu einer Neuordnung der wirtschaftlichen, politischen und völkischen Grundlagen die­ses Landes einzusetzen.

Ich habe erklärt, daß ein Wiederanfbaufonds zu errichten ist, der die Grundlage für die Mittelbcschaffung zu diesem

Aufbauwerk bieten soll.. Ich habe nun heute eine Verordnung unterzeichnet, die diesen Wiederaufbanfond festlegt. Es sollen Entschädigungsbeträge zur Deckung der Schäden privater als auch der öffentlichen Hand zur Verfügung gestellt werden. Ich habe bestimmt, daß ein Betrag von 10 Millionen Gulden so­fort ausgeworfen wird, der zur unmittelbaren Linderung der Not und zur Sicherung der Existenz der Betroffenen ohne Verpflichtung zur Rückzahlung zur Verfügung gestellt wird. Die Verwaltung und Verteilung obliegt dem niederländischen sozialen Ministerium, womit ich betonen will, daß vor allem soziale Gesichtspunkte zu berücksichtigen sind.

Wir müssen bei allen unseren Handlungen unseren Blick auf die Menschen lenken. Das Wesentlichste ist der Mensch."

Reichsminister Seyß-Jnquardt übermittelte dann namens der ostmärkischen Gaue, insbesondere des Heimatgaues des Führers, Oberdonau, die Einladung, daß niederländische Kin­der in Ferienheime der Ostmark übernommen werden. Dies möge nicht als ein Wohltätigkeitsakt aufgesaßt werden, son­dern als ein Akt gegenseitiger menschlicher Hilfsbereitschaft.

Zum Schluß wünschte der Reichsminister der Stadt Rotter­dam, daß sie nach den schweren Tagen einer glücklichen Zu­kunft entgegensehe.

Der erste Eindruck in Italien

Rom, 22. Juni. (Eig. Funkmeldung.)' Die unvergleich­liche moralische Wiedergutmachung,-die der Führer am Frei­tag im Walde von Compiegne dem ganzen deutschen Volke geschenkt hat, hat auch in den Herzen des italienischen Volkes ein mächtiges Echo gefunden. Die Gerechtigkeit der Geschichte habe in Compiegne ihres Amtes gewaltet, so stellen die rö­mischen Morgenzeitungen in voller Uebereinstimmung mit dem Empfinden des italienischen Volkes fest, das die Präambel zu den Waffenstillstandsbedingungen umsomehr zu schätzen weiß, als mit ihr keine entehrende Demütigung des Besiegten verbunden war.

Popolo di Roma" weist darauf hin, daß die Zeremonie im Walde von Compiegne in schärfstem Gegensatz zu der Uebergabe der französischen Waffenstillstandsbedingungen am 11. November 1918 stand, die von den damaligen französischen Vertretern unter demütigenden Umständen vollzogen wurde, obwohl das deutsche Heer gar nicht besiegt worden war. Nach 22 Jahren habe sich nun in Compiegne die gleiche Szene, aber unter sehr viel anderen Umständen abgespielt. Frankreich, das tatsächlich in einem schweren Waffengang regelrecht zusam» mengebrochen sei, stehe vor dem Sieger, ohne wie damals, Deutschland betrügerischen Worten nachgegeben zu haben. Diese grundlegende Veränderung der geschichtlichen Situation sei der deutlichste Beweis für den Zusammenbruch einer De­mokratie, die mit ihren unbegründeten Hoffnungen ans den Sieg sich selbst betrogen und in den Abgrund geführt habe.

Rom. Der König und Kaiser, der eigens zu meiem Zweck die Operationszone verließ, hat den sowjetrussischen Botschafter Nikolas Cerrelkin an einem nicht näher bezeich- neten Platz zur Entgegennahme seines Beglaubigungs­schreibens emrckanaen.