WM

UWE'

MKM

MW^

Deutsche Mer

sieggewohnt

Me fliegende Abwehr / Feind oernilliten oder W

Umkehr Wingen

Während die Kampfflugzeuge die Träger des operativen Luftkrieges, die Angriffstruppe der Luftwaffe find, ist das Jagdflugzeug mehr eine Ver- teidigungswaffe. Man hat deshalb die Jagdfliegerei auch alsfliegende Abwehr" bezeichnet. Die Jagdflieger haben die Aufgabe, zusammen mit der Flak die Tätigkeit feindlicher Flugzeuge unmöglich zu machen, d. h. den Feind zu vernichten oder wenigstens vor Erreichen seines Zieles zur Um­kehr zu zwingen. Mit welch kühnem Einsatz die deutschen Jagdflieger ihre Aufgabe erfüllen, hat der Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht nach dem Abschluß der Schlacht von Flandern in schlichten Zahlen ver­kündet: 1142 feindliche Flugzeuge wurden in der kurzen Zeit vom 10. Mai bis 3. Juni im Luftkamps abgeschossen, der größte Teil von Jägern.

?L. Man mutz einmal im Gefechtsstand eines Jagdgeschwaders gesessen haben und die Ereignisse eines Tages vorüberziehen lassen, und man weiß, warum unsere herrliche Luftwaffe so siegreich ihren schweren Kamps besteht.

Auf dem weiten Feld des Flughafens steht ein Teil der Messerschmitt-109-Flugzeuge, die anderen sind unterwegs im befohlenen Raum über dem Feind. Es ist ein dauerndes Kommen und Gehen, und keine Minute herrscht Ruhe in dem Gesechtsstand.Den Engländern entwischt", kommt ein telephonischer Anruf. Leutnant R-, der gestern vom Feindflug nicht zurückgekehrt ist, befinde sich aus dem Wege zum Geschwader. Bald darauf landet einStorch", und der junge Leut­nant meldet sich beim Kommodore zurück. Sein Bericht ist knapp und klar.

Er befand sich im Verbandflug über dem Feind, als er plötzlich aus den Wolken Heraus von einem Spitfire-Jäger angegriffen wurde. Im Sturzflug entzieht er sich dem überraschenden Angriff, aber sein Flugzeug war kaputtgeschossen. Benzin und Rauchwolken schießen ihm ins Ge­sicht. Mit einem Griff war das Kabmendach über Bord, so daß der Flugzeugführer wieder frei atmen konnte. In Richtung Osten, mit halbzer­schossenem Motor, ging es heimwärts. Da fliegen ihm die Rauchschwaden der brennenden Messer­schmitt entgegen, er kippt das Flugzeug um und läßt sich am Fallschirm heraussallen. Haut dabei mit dem Kopf gegen die Streben und reißt nock, in den Fallschirm ein Loch. Wo werde ich landen, bei Freund oder Feind?, ist sein einziger Ge­danke.

Welch eine endlose Zeit, im Fallschirm zu hängen und nach unten zu schweben nach der rasenden Fahrt des Flugzeuges. Aber als er tiefer kommt, erkennt er die vordersten deutschen

Unten: Ein neuer Abschußstrich auf der Maschine des Staffelkapitäns. Darunter: Der Rest eines französischen Bombers nach dem Luftkamps mit einem deutschen Jäger.

Auf dem Anflug. Deutsche Jäger sind der Schrecken des Feindes.

gane sind nicht verletzt worden.Jetzt kann die Verlegung beginnen", sagt der Hauptmann. Warten wir lieber noch 20 Minuten", erklärt der Kommodore. Und so geschah es.

Kriegsberichter Roßbach.

Der erste Abschuß

",

?L. Die blitzenden Messerschmitt-Maschinen droben am rotglühenden Abendhimmel machen eine Kehrtwendung und brausen mit brüllenden Motoren auf eine Reihe von Punkten am Hori­zont zu. In Bruchteilen entwickelt sich in schwin­delnder Höhe über den Wäldern ein harter Luft-

Oben: Schuß- velcyadlgungcn ei­nes Jagdflugzeu­ges nach dem Kampf. Dar­über: Zwischen zwei Einsätzen wird die Muni­tion ergänzt und die Maschine nach­gesehen. Rechts: Der Be­richt des Jagdflie­gers nach dem Fcindflug.

Photo: PK.-Titz. PK.-Folkerts (PBZ.), PK.- Stempka (Atlant.), PK.-Weltbild / M.

kämpf, ein wildes Auf und Ab von Freund und Feind. Unsere schneidigen Jäger haben den über­legenen Feind, zehn Moräne, angegriffen. Das Knattern der MG. und Geschütze aus den Lüften läßt alles hier unten aufhorchen. Atemlos ver­folgt man das Singen in der Luft.

Dieser Kampf Mann gegen Mann in der Luft atmet noch den Geist des ritterlichen Zwei­kampfes von einst. Immer und immer wieder klemmen sich die wendigen Jagdflugzeuge hinter ihre Gegner, einer nach dem anderen wird.eri». ledigt. Acht von zehn feindlichen Maschinen stürzen brennend, lauge Rauchfahnen hinter sich ziehend, zu Boden. Die sechs Messerschmitt blie­ben unbestrittene Herrscher des Luftraumes. Jubel erfüllt alle, die diesen Luftsieg mitansehen. Ein paar Tage später bei der siegreichen

"

Linien. Gerettet I Mitten auf einer Straße erfolgt die Landung, wenige Kilometer hinter der Front. In schneller Rückfahrt geht es zum Geschwader.

Unser neuer Flugplatz ist noch besetzt." Das Jagdgeschwader soll, ver neuen Kriegs­lage entsprechend, weiter nach vorn verlegt werden. Hauptmann L., der Kommandant einer der drei Gruppen, ist zur Erkundung eines neuen Flugplatzes vorausgeschickt und erstattet dem Kommodore Meldung über das Ergebnis seines Auftrages. Er hat das Gelände erkundet, aber leider sei der herr­liche Platz noch vom Feinde besetzt. Es war ein englischer Flughafen, und vier Curtis stehen noch aus dem Platz. Auch feindliche Truppen liegen noch vereinzelt aus dem Feld verstreut. Da mutz zur Räumung nach­geholfen werden, damit unser Geschwader schnell Nachfolgen kann. Der Hauptmann nimmt die Curtis-Flugzeuge unter Feuer und setzt sie in Brand. Was sonst noch auf dem Feld verstreut liegt, flieht in panischem Schrecken. Das Feld ist geräumt, unsere Jäger können nachrücken. Wohl hat die Messerschmitt unseres Hauptmanns einige Treffer erhalten, aber lebenswichtige Or-

DMM

8«

MWM

.WIMM

M'/

""M M"

WM''

'

MM

Staffel. Die braungebrannten Flieger sind fast alle schon kampferprobte, sturm- gewohnte- Gesellen, bis auf den Jüng­sten in ihren Reihen, der bei diesem ersten Kampf seinen ersten Abschuß ver­zeichnen kann. Ein junger Soldat von ^ ganzen neunzehn Lebensjahren. Der - Stolz über diesen seinen ersten Luftsieg > leuchtet ihm aus den Augen^ Drei Tage Sonderurlaub hat er bekommen.

Er wollte zwar zunächst von dieser Auszeichnung nichts wissen und die Staffel nicht verlassen; aber sein Staffel- käptn schickte den Zögernden vondannen mit den denkwürdigen Worten:Hau ab, mein Sohn, das bißchen machen wir derweilen alleine!"

Das bißchen" täglich am Feind, täglich im Kampf, hoch über den Wol­ken, immer wachfam und alarmbereit. Deutsche Jäger, sieggewohnt, der Schrek- ken ihrer Feinde. Es ist der alte Geist der Nichthofen-Geschwader, der sich so herrlich bewährt in der jungen deutschen Luftwaffe und auch die Jüngsten beseelt Kriegsberichter H. Brüning.