Ein Hund aus Afrika
Erzählung von E. F. Kalili
Als die Regenzeit in Deutsch-Südwestafrika zu Ende war. ging der Farmer Wenzel daran, sich sein Haus zu bauen. Bisher hatte er recht behelfsmäßig mit seiner Frau in einem sogenannten Hartebeesthaus gewohnt. Las nur aus Lehm und Zweige gefügt und mit einem Dach aus dichtem Schilf gedeckt war. Der Anfang einer afrikanischen Farmwirt' schuft ist eben keine leichte Sache.
Aber nun war das Gröbste geschafft, die Wenzels besaßen schon eine ganz ansehnliche Herde Groß- und Kleinvieh, ein Brunnen war gebohrt, der Garten angelegt und das Farmhaus aus festgebrannten Ziegeln wuchs stattlich in die Höhe. Es erstand auf eitlem kleinen Hügel, von wo man weit hinaus in das unermeßliche Grasland sehen konnte. Schließlich war der Bau vollendet, mit starkem Wellblech gedeckt und es fehlte nur noch au Fenstern und Türen, die der Farmer in Windhuk zu kaufen gedachte. Da er noch keinen Kraftwagen besaß, lieh er sich einen solchen von seinem 2V Kilometer weit entfernten Nachbarn und fuhr damit zur Stadt. Er besorgte sich alles Nötige, lud es auf und machte sich wieder auf den etwa 140 Kilometer weiten Heimweg nach seiner Farm. Alles war glatt gegangen, und auch der kleine Aufenthalt am Ausgang der Stadt war weiter von keiner Bedeutung. Wenzel war eben nur ein Tierfreund, und der kleine Hund, den er dort am Wege liegen sah, erregte sein Mitleid. Es war ein noch junges Tier, eine Art Jagdhund, und durchaus nicht ganz rasserein. Man mochte ihn überfahren haben, und er lag nun hilflos im Sande. Wenzel hielt seinen Wagen an. Sollte er ihm den Gnadenschuß geben? Etwas im Auge des Hundes hielt ihn davon ab. und er beschloß. das Tier mitzunehmen.
Er hob es auf und legte, es neben sich auf den Führersitz.
Der Hund leckte ihm dankbar die Hand.
Wenzel fuhr weiter und erreichte noch am Abend die Farm. Dort untersuchte er zusammen mit seiner Frau das kranke Tier. Es hatte ein Hinterbein gebrochen, im übrigen schien es unverletzt. Frau Wenzel wußte das Bein geschickt zu schienen. Sie war anfangs etwas erstaunt gewesen über das seltsame Mitbringsel, das ihr Mann da unterwegs aufgelesen, aber allmählich begann sie den Hund liebzuge- ' Winnen, denn einen geduldigeren und dankbareren Patienten konnte man sich nicht denken.
.Der Fuß heilte gut, der
Frau Wenzel sah mit Entsetzen, wie sich aus dem zottigen Fell, auf das sie mit bloßen Füßen zu treten Pflegte, eine riesige Schlange emporbäumte.
, Zeichnung: Alex Harder (M).
Hund — sie nannten ihn Pad, weil er an der Pad, d. h. am Wege, gesunden war — erholte sich und bezeigte eine rührende Anhänglichkeit an seinen Herrn und seine Herrin. Frau Wenzel hatte vor ihrem Bett ein langhaariges, zottiges Fell liegen, worauf Pad während der Nacht schlief. Wenzel meinte zwar, er verdürbe das schöne Fell, das nur für die nackten Füße seiner Frau zum Darauftreten bestimmt war. Frau Wenzel aber ließ Pad nach wie vor darauf schlafen, und wenn sie nach des Tages Arbeit in ihrem guten Bett lag, freute sie sich, daß auch Pad ein gutes Lager hatte. Pad war ein stattlicher Hund geworden und ein guter Wächter des einsam gelegenen Hauses, als der Tag kam, an dem er seinem Herrn und seiner Herrin alle Wohltat vergelten konnte.
Es war über Mittag sehr heiß gewesen. Auch der Abend wollte noch keine rechte Abkühlung bringen. Die Wenzels hatten Tür und Fenster offen stehen, um etwas Luftzug zu haben. Auch die Haustür des kleinen Flurs, der nur über eine Schwelle hinaus ins Freie führte, stand offen. Schließlich war es Zeit geworden, sich zur Ruhe zu begeben.
Als sich Frau Wenzel anschickte, das Schlafzimmer zu betreten, drängte sich Pad ganz gegen seine sonstige Gewohnheit plötzlich mit Heftigkeit an ihr vorbei, stürzte gegen das Bett zu und blieb mit wütendem Knurren davor stehen. Frau Wenzel sah mit Entsetzen, wie sich aus dem zottigen Fell, auf das sie mit bloßen Füßen zu treten pflegte, eine riesige Schlange emporbäumte. Sie richtete sich steil in die Höhe und zischte Pad mit wehender Zunge Wütend an. Einen Augenblick nur
Die Gärtnerin aus Liebe
Eine zeitnahe Erzählung von Alfred Hein
Die Kindergärtnerin Käte Sieber eilte nach llhrem Kindergarten, der vor dem alten Burgtor der kleinen Stadt in einem lichten Land-.. Haus eingerichtet war. das rundum ein großer Garten mit allen Blüten. Früchten und Gemüsen. die ein Kinderherz begehrt, und weiter bis an den Horizont stille Wiesen und Wälder umhegten.
„Guten Morgen, Fräulein Käte! Meine Ursel ist schon nach dem Kindergarten hinaus vors Tor gelaufen. Sie kann es immer gar nicht erwarten, wieder da draußen mit den andern Kindern herumzutollen. Ordentlich eifersüchtig könnte man auf Sie werden." Die Kindergärtnerin wehrte lächelnd die Lobrede der jungen Frau Melzner ab, deren Mann an der Front stand und die nun an seiner Stelle als Briefträgerin von Haus zu Haus eilte. Ihr ältestes Kind ging schon in die Schule, das andere, die Ursel, gehörte zu Kätes Kindergarten. „Die Ursel spricht immer sehr zärtlich von ihrer Mutti", sagte Käte, „wenn jemand neidisch werden dürfte, so könnt' ich's eher sein. Aber ich bin's nicht!" Hell klang das^ Lachen der beiden jungen Menschen in den leuchtenden Tag hinein.
„Natürlich! Wer hat gut lachen — das Fräulein Käte! Freilich, wer so den ganzen Tag mit den Kindern Herumspielen darf, der kann auch lachen!" Der Krämer Buttersack, der vor der Ladentür stand, begrüßte mit etwas grämlichem Gesicht dir beide» Frauen.
„Na, bloß 'ne Spielerei ist ja nun Fräulein Kätes Tun nicht", warf die Briefträgerin ein; „die wird am Abend ebenso die Müdigkeit in den Beinen spüren wie ich vom Treppensteigen beim Briefaustragen." Justus Butter
sack knurrte: „Und meine Beine? Den ganzen Tag hinterm Ladentisch? Und runter in den Keller, und rauf die Leiter?" — „Gewiß! Gewiß!" lächelte Käte. „Ich habe schon oft Ihre Rüstigkeit angestaunt, Herr Buttersack — aber deswegen kann man doch lachen, wenn auch das Leben für uns alle heutzutage nicht ganz leicht ist. Wissen Sie was, kommen Sie in meinen Kindergarten, wenn Sie einmal Zeit haben. Da lernen Sie wieder lachen!" — .Feine Zeit! Keine Zeit!" verschwand Herr Buttersack in den Laden. „Ach was!" rief die Kindergärtnerin ihm nach, „jeder hat einmal Zeit zum Froh- und Freisein!" —
Nun war Käte schon seit Stunden unter ihren Kleinen, siebzehn an der Zahl; Blondköpfe, Braungelockte, noch Blasse und Rotwangige, Forsche und noch Zaghafte, waren darunter. Aber Kätes Ehrgeiz war, daß alle siebzehn, wenn sie zur Schule gingen, forsch und rotwangig durch die schöne Welt stapften. Das Essen schmeckte jedem, das konnte man sehen, als jetzt Käte sie abfütterte. Dazu sang sie fröhlich ihr Lieblingslied, die sehnsüchtige Arie der „Gärtnerin aus Liebe"; Mozarts heiterbeschwingte Musik paßte zu ihrem Wesen. Die Sonne, die durch die großen Fensterscheiben in den Eßraum drang, lockte einen rotgoldenen Schimmer aus ihrem aschblonden Haar. Die graublauen Augen ihres frischen Gesichtes schauten zärtlich im Kreis aus die Schar ihrer Kleinen und blieben dann ver- sinnend an den Veilchen hängen, die sie heute mit den Kindern draußen am Waldrand gepflückt hatte. Die Veilchen sollte am Abend Horst bekommen.
Unter Singen und Spiel, unter Lachen und Schmausen, unter Plaudern und Tollen war
stand die Frau im ersten Schrecken. Dann rief sie ihren Mann — er solle rasch eine Flinte bringen. Aber ihre hastige Bewegung nach der Tür hatte das starre Sichgegenüber- stehen der beiden Tiere gelöst. Der Körper der Schlange klatschte zur Erde, machte eine blitzschnelle Windung zur Tür und gegen die Füße der Frau hin. Die schrie auf. als fühlte sie schon den nunmehr unabwendbaren Biß des gereizten Reptils. Aber Pad war noch schneller als die Schlange, Mit einem seltenen Mut stürzte er sich in letzter Sekunde auf die Angreiferin und schlug die Zähne in deren glatten Leib. Die Schlange fuhr zurück, und es begann ein fürchterlicher Kampf zwischen den beiden Tieren, dem der Farmer und seine Frau zusehen mußten, ohne helfen zu können.
Armer, tapferer Pad! Er wehrte sich verzweifelt. Die Schlange drohte ihn zu erdrücken, Wenzel hielt das Gewehr bereit, aber ein Schuß würde beide Tiere getötet haben. Es waren schwere Augenblicke für Wenzel und seine Frau, dem treuen Hund in
leinem Kampf nicht helfen zu können. Endlich gelang es Pad, die Schlange im Genick zu fassen, Ihre Umschlingung lockerte sich, der Kopf init dem Rachen drohender Giftzähne sank kraftlos zurück, Wenzel hieb rasch den Gewehrkolben darauf, und dann befreiten sie Pad von der toten Schlange. Sie legten ihn auf das weiche Fell, sie bemühten sich um ihn und lobten ihn mit vielen zärtlichen Worten. Aber zu helfen war Pad nicht mehr. Der Biß der Schlange, vor dem er seine Herrin bewahrt hatte, kostete ihn das Leben.
Die Eingeborenen sagten später, daß diese Schlange gewiß an dem Platz gewohnt habe, wo Wenzel sein Hans errichtet hatte. Sie war geflohen vor den Menschen und dem' Baulärm. aber in der Stille einer Nacht doch noch einmal an die altgewohnte Stätte zurückgekehrt. Sie war über die Schwelle in das Haus gekommen und hatte sich in das Fell vor dem Bett versteckt, wie sie sich u'nter Gras und Blättern zu verstecke» Pflegte.
Braver, tapferer Pad!
Kameraden w der Vorstadt
Skizze von Karlheinz Holzhausen
Hurtig trabt das Gespann mit klappernden Hufen die Straßen entlang, scheppernd rempeln die Milchkannen auf dem Wagen gegeneinander, und mit verhaltenem Klingeln schwingt die Glocke überm Kutscherbock. Sie hat lange nicht mehr läuten brauchen, denn dazu hat die Frau wirklich keine Zeit. Sie muß zweihundertfünfzig Liter Milch austragen, und ihre Füße schaffen die vielen Trepp- auf-treppabs fast nicht mehr. Bei aller Eilfertigkeit findet sie doch noch freundliche Worte und berichtet den Kunden von ihrem Mann, der im Westen ist und die Arbeit seiner Frau überlassen mußte. Ihre Kinder steht sie nur noch abends, wenn sie das Gespann in den Hof lenkt.
Nun schimpfen die Leute in den Straßen der Siedlung, weil sie wiederholt bis zum Spätnachmittag auf die Milch warten mußten. Die Nachbargegend wurde doch prompt beliefert!
Ja, das war ein anderer Bezirk, und Möllerkarl fuhr dort mit seinem Wagen herum. Möllerkarl hatte noch seinen Sechzehnjährigen dabei, der brauchte erst nächstes Jahr zum Arbeitsdienst, und er selbst hatte einen steifen Arm.
Vielleicht konnte Möllerkarl auch noch die Siedlung übernehmen? Die Frau sprach nicht mit ihm, weil ihr Mann etwas gegen Möllerkarl hatte oder der gegen ihn. Sie hatte das so von ihrem Mann übernommen, obgleich sie Möllerkarl nicht kannte. Und wenn nun die Siedlung abgegeben werden mußte, war es gleich Verdienst weniger.
Es brauchte sich nur mal einer von der Siedlung zu beschweren, und schon würde vom Wirtschaftsverband aus entschieden, daß Möllerkarl der Frau einen Stadtteil abnehmen solle. Sicher würde er dann sagen: „Gebt mir die Lieferung für das Krankenhaus und für das Sanatorium. Dann spart die Frau mit ihrem Gespann eine Stunde Umweg zum Wald und kann auf geradem Weg zur Siedlung fahren."
es Abend geworden. Die Mütter kamen, und da war auch wieder die immer so traurige Frau Griese, die eine kleine Drogerie hatte. Aber heute sah Frau Griese, als sie ihren kleinen Hans abholte, fröhlich drein: „Schönen Dank, Fräulein Käte! Ich habe Ihr Rezept befolgt. Und wissen Sie was. es mag Zufall sein, aber die Leute kommen seitdem mehr in meinen Laden, wenn ich fröhlich bin und singe, mag nun viel oder wenig in der Kasse drin sein."
„Zu freundlichen Menschen ist auch das Schicksal freundlich", lächelte Käte, während sie Umarmungen und Händedrücke der sich verabschiedenden Kleinen empfing.
Uff! So. Da war's wieder einmal geschafft. Jetzt schnell mit den Veilchen zum Burgtor; dort wartete Horst, der Flakschütze. Das heißt: wenn er Urlaub bekommen hat... Ja. Er war da. Käte reichte Horst die Veilchen. „Von meinen Kindern!"
„Danke schön, du Kindergärtnerin aus Liebe!" Klang nicht ganz klein wenig Spott in diesem Wort? Käte fragte ihn das geradezu. und Horst druckste ein wenig, ehe er mit der Sprache herauskam, aber dann offenbarte er doch, daß er sich Gedanken machte, ob Käte später — denn sie wollten doch heiraten, wenn der Krieg vorbei ist — gern eigene Kinder haben würde. Denn für sie würde doch — na ja — das Muttersein nichts Neues mehr bedeuten. „Oh!" lächelte Käte. „Hoffentlich schießt du mit deiner Flak- Kanone nicht so daneben wie mit diesen törichten Worten. Ich freue mich heute schon —." Sie stockte. „Worauf?" fragte Horst. „Ach, frag' nicht so dumm." Käte errötete. „Vorläufig nimm mit den Veilchen vorlieb. Aber du kannst beruhigt sein. Eine Kindergärtnerin aus Liebe wird auch spater eine gute Mutter ihrer eigenen Kinder."
Dieses Wort hallte lange in ihnen nach, als sie schon auf den dunklen Tann vorm Tor zuschritten, über dem der Vollmond stand.
Die Frau strengte sich wirklich an, und sie schrieb ihrem Mann kein Wort von ihren Sorgen. „Es geht alles viel leichter, als ich dachte..." schrieb die Frau mit müder Hand, und die Schrift wurde ganz krakelig.
Da klopfte es eines Abends, und Möllerkarl stand draußen. Ungelenk drehte er die Mütze in der Hand und schob mit dem steifen Arm die Tür auf.
„Ja — kommen Sie schon herein, es ist ja ein trauriges Wetter heute", lud ihn die Frau ein und schob die neugierigen Kinder von der Tür weg.
Möllerkarl kam herein und nickte der Großmutter einen flüchtigen Gruß zu. Dann begann er: „Es ist nämlich wegen der Milchlieferung für das Krankenhaus und für das Sanatorium..."
Die Frau setzte, eine abweisende Miene auf. „Ja. sie bekommen ihre Milch Pünktlich", erwiderte sie und deckte den Tisch ab.
„Schon, schon — aber die in der Siedlung müssen warten", sagte Möllerkarl und zupfte den Aermel an dem steifen Arm zurecht.
Die Frau überlegte ihre Verteidigung gut, ehe sie eine Antwort gab: „Wollen Sie mir etwas wegnehmen?"
Möllerkarl sah auf: „Nein, daran hat keiner gedacht. Aber ich weiß, was es heißt, als einzelne Person 250 Liter zu verteilen. Ich schasst ja meine 300 mit dem Jungen knapp. Nun sind Sie schon seit drei Wochen allein und finden keine Hilfskraft. Es muß jeder Opfer bringen, saget! sie heute immer."
Der Alte holte Luft, denn das war gewiß eine lange Rede, die er hier spätabends hielt, zumal die Frau mit einem Gesicht, als habe sie ihn noch nie gesehen, vor ihm saß und nur unwillig zuzuhören schien.
„Ich habe mich ja mit Ihrem Mann nicht gut verstanden..." erwähnte Möllerkarl auch jene Umstände. „Aber es ist jetzt nicht die Zeit, sich zu zanken und sich Steine in den Weg zu legen, meine ich."
Die Frau nickte und wußte nicht, auf was Möllerkarl hinaus wollte. Man mußte sich vor so einem vorsehen, dachte die Frau.
„Also — nun habe ich mir überlegt, daß ich die fünfzig Liter für das Krankenhaus und für das Waldsanatorium liefere..."
„Das ist nicht nötig", fuhr die Frau auf.
„Warten Sie doch — ich will sie ja MN liefern, weil ich da ganz in der Nähe vorbeikomme, und Sie kostet es mit den Pferdchen immerhin eine Stunde Umweg. Ich will sie ja nur für Sie liefern, und Sie brauchen nur am Ersten des Monats immer zum Abrechnen hinzufahren." Möllerkarl war fertig und schob mit dem steifen Arm geflissentlich eine Falte aus dem Tischtuch.
„Ich kann Ihnen das auch schriftlich geben. Wenn Ihr Mann wieder aus dem Felde kommt, fährt er seinen ganzen Bezirk weiter wie früher. Sv; das war alles!"
„Männer sind eigentlich recht dumm, Werl sie sich immer zanken müssen — nicht wahr?" reichte die Frau dem Möllerkarl die Hand, und dann sagte sie noch: „Das ist sehr anständig. und ich werde es noch gleich an meinen Mann schreiben, damit endlich Friede unter den Milchmännern wird." Nun lachte die Frau. Es gab noch manches zu erzählen, und Möllerkarl war natürlich anders, als man ihn der Frau beschrieben hatte.
Mehr gäbe es eigentlich nicht zu erzählen, gewiß nicht. Aber ist das nicht mehr als genug, dieses kleine Erlebnis von den Milchverteilern? Da drinnen in der Heimat gibt es nämlich genau so Kameradschaft wie draußen in den Bunkern und Stellungen, und auch sie zeigt sich in ganz einfachen Dingen — wie man ja soeben erfahren hat.
Eine ganze Familie ertrunken.
In Malmö ereignete sich ein tragischer Autounglücks fall. Ein mit vier Personen besetztes Auto fuhr in einer Doppelkurve Wer den Zitadellenkai ins Meer, und alle vier Insassen ertranken. Es waren der Fabrikant Oskar Persson, seine Gattin, sein neunjähriger Sohn und seine sechsjährige Tochter.