ließ sich Quittung geben. Im Drang der Geschäfte merkte die Empfängerin des Geldes nicht, daß sich unter den Geldstücken ein außer Kurs gesetztes Zweimarkstück befand, das in der Große vom echten Fünfmarkstück nur wenig abwich. F. hatte das Geld so hingegeben, daß das Zweimarkstück nach unten lag. Vor dem Richter bestritt er die betrügerische Absicht, nach Sachlage aber wurde er des versuchten Betrugs überführt und mit 10 Wochen Gefängnis bestraft.
Eine teure Schmiere!
Vor der Strafkammer Pforzheim sollte am Dienstag ein Meineidsprozcß verhandelt werden, der aber abgesetzt werden mußte, weil die auswärts wohnende Hauptbelastungszeugin einen Tag vor dem Termin dem Gericht kurzer Hand mitgeteilt hatte, daß sie „zu ihrem Bräutigam ,verreißen' müsse" und deshalb nicht kommen könne. Diese geradezu an Frechheit grenzende Entschuldigung war selbstverständlich so unbegründet, daß die Zeugin den angesetzten Termin, zu dem 15 Zeugen geladen waren, bezahlen muß. Und das von Rechts wegen!
Mus Württemberg
Bietigheim, 7. Juni. (Der älteste Bietigheimer gestorben.) Im Alter von 91 Jahren starb Bietigheims ältester Einwohner, Matthäus Reber. Er war bis in die letzten Tage seines Lebens noch sehr rüstig und nahm als Soldat zur Zeit des Feldzugs von 1870 regen Anteil an dem jetzigen Siegeszug der deutschen Truppen.
Gronau, Kr. Heilbronn, 7. Juni. (Sturz vom Kirschbaum.) Beim Kirschenpflücken stürzte der 17 Jahre alte Willy Stadel vom Baum und brach sich beide Arme. Außerdem erlitt er schwere innere Verletzungen.
Oberndorf a. N., 7. Juni. (Schnellzug erfaßt einen Lastwagen.) Am Donnerstag abend bemerkte der Lenker eines Lastkraftwagens, als er sich einer offenen Bahnschranke näherte, zu seinen! Schrecken das Herannahen des Schnellzugs. Obwohl er, wie auch der Lokomotivführer, der das Fahrzeug bemerkt hatte, zur Bremse griff, wurde der Anhänger des Lastwagens von der Lokomotive noch erfaßt, vom Motorwagen abgerissen und in den an der Unfallstelle vorbeifließenden Neckar geworfen. Bei dem äußerst gefährlichen Zusammenstoß kamen glücklicherweise keine Menschen zu Schaden.
Schwenningen a. N., 7. Juni. (Beim Ueberholen verunglückt.) In der Villingerstraße beim Saubühl stieß ein auswärtiger Lastkraftwagen bei dem Versuch, ein anderes Fahrzeug zu überholen, gegen einen Baum. Dabei wurde der Lenker des Lastwagens sehr schwer verletzt, so daß man ihn in das Krankenhaus bringen mußte. Der schwer beschädigte Lastkraftwagen mußte abgeschleppt werden.
Mus -en Nachbarsauen
Heidelberg. (Der König st uhlwirt gestorben.) Im L9. Lebensjahr starb der weit über Heidelberg hinaus bekannte Königstuhl-Wirt Alfred Schlag.
(!) Bühl.' (50 Jahre Gemeinde Hebamme.) Am 1. Juni feierte Frau Johanna Mttig in Bühl-Kappelwinkel ihr 50jähriges Jubiläum als Hebamine.
9 Säckingen. (Eine Scheffel-Gaststätte verschwindet.) Das Gasthaus „Zum schwarzen Walfisch", dem <Lck?es.fcl ln seine», titnlsrvhe» Lied „In, schwarzen Walfisch zu Askalon" ein Denkmal gesetzt hat, wird nun endgültig eingehen.
9 Z-ll (Wiesental). (Ungültige 50-Pfg-Stücke) In verschiedenen hiesigen Ladengeschäften wurden ungültig 50-Pfg.-Stücke eingenommen. Das falsche Geldstück unterscheidet sich von den heute im Umlauf befindlichen auf der Vorderseite durch die Jahreszahl 1922, die Rückseite ist ebenfalls durch das ausgeprägte Sprichwort: „Sich regen, bringt Segen" gut von den gültigen Stücken zu unterscheiden.
9 ObrfirL. (Diamantene Hochzeit.) Das Fest
der Diamantenen HochM begingen Eeneralieutnanr a. T>. Frifich und Frau Maria geb. Deimling. Erzellenz Fritsch^ der 1851 geboren ist. nahm als Leutnant beim Leibgrenadier. Regiment 109 am Kriege von 1870-71 teil. In einem Gefecht bei Nuits wurde er verwundet. In den Jahren von 1915 bis 1918 bekleidete der General den Posten eines Brigadekommandeurs.
9 Lc krach. (Lebensmittelkarte gefälscht.) Vor dem Einzelrich'.er hatte sich eine Frau zu verantworten, die auf ihrer Lebensmittelkarte ein *bon einem Geschäftsinhaber angebrachtes Kreuz ausradiert hatte, um damit zu erreichen, daß ihr nochmals 125 Gramm Butter ausgehändigt wurden. Die Fälschung wurde aber sofort bemerkt und Anzeige erstat- tet. Wegen erschwerter Urkundenfälschung wurde die Angeklagte zu einer Gefängnisstrafe von einer Woche und zu einer Geldstrafe von 30'Mark'verurteilt.
Volksschädling hingerichtct
Frankfurt a. M. Die Justizpressestelle Frankfurt teilt mit: Am 6. Juni ist der 38 jährige Anton Bunaert hinge- richtet worden, den das Sondergericht in Frankfurt als Volksschädling zum Tode und zum dauernden Ehrverlust verurteilt hat. Bungert, bereits wegen eines ähnlichen Verbrechens bestraft, hat sich an der Ehefrau eines im Felde stehenden Soldaten in ihrer Wohnung vergriffen und ihr in brutalster Weise Gewalt anzutun versucht. Sein Ovfer hat durch die Tat schwere seelische Schäden erlitten.
Verräter hingerichtet
Berlin, 7. Juu>. Die Jiiflizpressestelle beim Volksgerichtshof teilt mit: Der vom Volksgerichtshof zum Tode und zu dauerndem Ehrverlust verurteilte 32 Jahre alte Hans Johann Albert kiel ist heute morgen hiugerichtet worden. Der Verurteilte, der wiederholt vorbestraft ist, ha» aus Gewinnsucht 11L Jahre lang für den Nachrichtendienst eines fremden Staates gearbeitet und Ausfpähreifen ins Reich unternommen.
KriegsmeisterUaffen im deuWen Sporr
Reichsoffenc Veranstaltungen vorläufig ausgeseht.
Berlin, 7. Juni. Der Reichssportführer teilt mit: Deutsch- lands junge Sportmannschaft steht unter den Fahnen, In diesen entscheidenden Wochen wollen die Leistungsbesten und deutschen Meister an der Front den Platz an der Seite ihrer kämpfenden Kameraden zur Teilnahme an Sport- rvettkämpfen nicht verlassen. Der Reichssportführer har daher angeordnet, daß alle sogenannten reichsoffenen Veranstaltungen vorläufig ausgesetzt werden.
Der örtliche Sportverkehr als Kraftquelle für den Nachwuchs und für die in der Rüstungsindustrie, auf dem Lande und sonst in der Heimat schwer schaffenden Menschen wird in vollem Umfange fortgeführt. Es ist für den deutschen Sport selbstverständlich eine große Freude, daß sich die in der Ausbildung begriffenen und die in der Heimat befindlichen Soldaten, vor allem aber auch die Fronturlauber an diesem Sportverkehr rege beteiligen.
Die Kriegsmeisterschaften in den einzelnen Sportarten werden durchgeführt. Sie dienen aber nicht der Ermittlung der absolut Besten, so daß auch Beurlaubunaen zur Teilnahme an ihnen nicht nachgejucht werden Die Kriegsmei- sterschaften sind vielmehr nur ein Ziel für die vorgenannte Gruppe von Volksgenossen, ihre körperliche Ausbildung mit dem erforderlichen Ernst und dem notwendigen Ehrgeiz weiter zu betreiben.
Die internationalen Begegnungen werden, soweit sie in den enficheidungsvollen Wochen überhaupt stattfinden, von Nachwuchskräften und Urlaubern, die nicht im Training stehen, bestritten. Die Spitzenfchulung ist ganz auf den Nachwuchs verlagert.
Hiealer und kilin
Ein Zerlett-FUm in den Knrsaal-Lichtspielen Wildbad Wochcnschau-Sonderveranstaltnng
lieber das Wochenende läuft in den Kursaal-Lichtspiclen der Tonfilm „Die Goldene Maske" über die Leinwand. Der Film spielt in einem Münchener Künstlerkreis und wurde unter der Leitung von Hans H. Zerlett für die Tobis gedreht. Die Musik, schrieb Leo Leux. Der Film bringt neben vielen heiteren Szenen eine ernste menschlich ergreifende Handlung: die Liebesgeschichte eines jungen Künstlers und der in ihrer Ehe einsamen, schönen Frau seines Jugendfreundes zur Darstellung '"Die filmische Handlung umschließt ein unstetes Künstlerleben und -Schicksal und dringt tief hinein in die Erlebnisse und Empfindungen eines Mannes, der als Maler berühmt ist, den aber die umbrandete schwärmerische ! Verehrung übersättigt hat, und der aus diesem ermüdenden ! Zustand durch seine erste große leidenschaftliche Liebe empor- ^ gerissen und zu reinsten höchsten künstlerischen Taten zurückgeführt wird. Die goldene Maske aber ist Hülle und Symbol ' für den geheimnisvollen Zauber einer schönen Frau. Und unter ihr verbirgt sich Hilde Welßner, die bekannte Filmschauspielerin, die mit großem Können die Titelrolle spielt und sich ihrem Spielpartner Albert Matterstock als ebenbürtig erweist. In den weiteren wichtigen Rollen wirken mit Fita Benkhoff, Edith Oß, Fritz Kampers, Rudi Godden und Karl Schönböck.
Kursaak-Lichtspieie in Herrenalb Sonntag den S. Juni 194V „Johannisfeuer" — Rene große Ufatonwoche
„Johannisfeuer", ein Terra-Film nach dem gleichnamigen Roman von Hermann Sudermann, aus dessen Feder auch schon „Heimat" hervorging. Freinacht heißt vielfach noch die Johannisnacht, und ihre entfesselten Leidenschaften durchzittern diesen Film. Es ist ein Film mit Herz und viel Charakter! Ein außergewöhnliches Frauenfchicksal bewegt uns. Im Vorprogramm läuft die neue Wochenschau, die zum zweiten Male von den Operationen im Westen berichtet. Waren dem ersten Bildbericht die Ueberwindung der Grenz- hindernisie und die ersten Zusammenstöße mit den Belgiern > und Holländern Vorbehalten, so zeigt diese zweite Wochenschau, die eine Laufzeit von 36 Minuten hat, den Krieg in breitester Front. Schauplätze sind nicht nur Belgien und Holland, sondern diesmal auch Frankreich. Da der Film „Johannisfeuer" für Jugendliche unter 18 Jahren nicht zugelassen ist, wird diese Wochenschau zusammen mit dem Kulturfilm „Bayreuth" in einer Jugend-Sondervorstellung am Sonntag nachmittag vorgeführt. Der Eintrittspreis ist wieder verbilligt.
Nachrichten vom Standesamt Birkenfelö in der Zeit vom 1. bis 31. Mai 194V .Geburten: 6. 5.: Doris, Tochter des Wolf Emil Wok» finger, Hilfsarbeiters, und der Elfriede, geb. Stanger; 7. 5.: Bernd Hugo, S. des Hugo Schmid, Kontrolleurs, und Hilde, geb. Völker; 16. 5.: Gertrud, T. des Oskar Augenstein, Brief- trägers, und der Walburga, geb. Oesterlen; 21. 5.: Dieter Karl, S. des Otto Eberle, Vorarbeiters, und der Elsa, geb. Wessinger; 22.5.: Rainer Hermann, S. des Franz Spankowski, Kaufmanns, und der Lina, geb. Hock.
Eheschließungen: 10. 5.: Hermann Budei, Bäcker, z. Zt. Gefreiter, und Pauline Etzel; 11. 5.: Wilhelm Renner, Wachtmeister, und Hedwig Vollmer; 11. 5.: Heinrich Wilhelm Georg Hamann, Jnstallateurmeister, und Erika Luise Müller.
Sterbefälle: 6. 5.: Katharine Häußer, geb. Bleiholder, Goldarbeiters Ehefrau, 69 Jahre alt; 8. 5.: Emilie Forsch» ler, geb. Stumpp, Goldarbeiters Ehefrau, 66 Jahre alt; 10. 5.: Friedrich Bleiholder, Landwirt, 80 Jahre alt; 15. 5.: Berta Wüst, geb. Hollenweger, Steinhauers Witwe, 66 Jahre alt; 27. 5.: Alfred Martin, fr. Kaufmann, 49 Jahre alt.
Stadt Wttdbad.
Einzug der am 10. Juni 1940 fälligen
Einkommensteuer und des Ketegsznschtags
M Einkommensteuer, I. Rate 1940, am Montag den 10. und
vienstag de« 11. Lnni 1S40 im Rathaussaak.
Der Bürgermeister.
Birkenfeld.
gm Wege der Iwanasvollstreckung
soll das Anwesen der Erben Herlemann auf Markung Birkenfeld
die Bruchteilshälfte an Geb. Nr. 114 Dietlingerstraße, Wohnhaus, Hofraum und Garten, 5 s 37 qm, amtlich geschätzt zu 8240 RM.
am Samstag den 15. Juni 194V, vormittags neun Uhr, auf dem Rathaus in Birkenfeld versteigert werden, wozu Liebhaber eingeladen sind.
Kommissar: Bezirksnotar gez. Dopffek.
Gemeinde Feldrennach,
Kreis Calw.
Am kommenden Dienstag den 11. ds. Mts. findet hier wieder ein
Vieh- und Schweinemartt
statt. Der Auftrieb wird beschränkt auf die Zeit von 8 bis S Uhr. Die üblichen Seuchen-Polizeivorschriften find einzuhalten. Zum Besuch ladet herzlich ein:
Der Bürgermeister.
Stadt Calw.
Zu dem am Mittwoch den 12. Juni 1940 stattfindenden
Vieh- und SAWeine-Martt
ergeht Einladung.
Personen und Vieh ans verseuchten Kreisen werden zum Markt nicht zngelassen. — Für die zum Markt gebrachten Tiere sind Ursprungszeugnisse mitzubringen.
Zufuhrzeit zum Schweinemarkt? 7—8.30 Uhr. Auftriebszeit für den Viehmarkt: 8-9.30 Uhr.
Calw, den 1. Juni 1940.
Der Bürgermeister: Göhner.
LtsMvsrsn - Kepsrstursn - LeiUeiksrei
getztLeopoldftratze?
Wiirtl.
Forstamt Neuenbürg.
ReiMerkmf.
Am Montag den 10. Juni 1940. nachmittags 6 Uhr, werden aus Staatswald Abt. Straubenhardt.
Tüchtiges junges
Mädchen
oder Haustochter für kleinsten Haushalt gesucht. Geboten wird Familienanschluß, gute Ausbildung im Kochen, auf Wunsch auch kostenloser Unterricht im Malen oder Geigenspiel bei Aufenthalt in Schwarzwaldhöhenlage (600 m). Angebote mit Angabe der Gehaltsansprüche unter Nr. 567 an die
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