Furchtdares Esienbahnunglüü in Fasan
Vollbesetzte Vorftadtvah« e«t-leist — Visher 221 Lote
Tokio. 29. Jan. (Ostastendienst des DNB. (Eig. Funk-
„Mir sein -aheenr!"
Die Heimkehr der Wolhynien- und Galizien deutschen zum »Großen Valer Hitler"
DNB Deutsch-Przrmysl. 29. Januar. Während die ersten Trupps der von jenseits der deutsch-russischen Jnteressengrenze in das Land ihrer Vorväter zurückgekehclen Poirsoeut.chen bereits im Großdeutlchen Reich an ihren künftigen L-iedlungsonen angekommen sind, steht nunmehr nach etwa fünf Wochen das Ende dieser in der Geschichte einzigartigen Umsiedlung der Volksdeutschen aus Galizien und Wolhynien unmittelbar bevor. Aus diesem Anlaß nahm der Reichssührer Himmler in seiner Eigenschaft als Reichskommissar zur Festigung des deutschen Volkstums Gelegenheit, den letzten aus Galizien eintreffenden Treck aus der Grenzbrücke über den San persönlich zu begrüßen. E:n glücklicher Zufall wollte es, daß gleichzeitig auch der vorletzte Eisenbahntransport Volksdeutscher aus Galizien eintraf
Als diese Volksdeutschen aus dem etwa 709 Familien zäh.enden rein deutschen Dorf Brigidau in das »eit 1748 keine Polen einheiraten durften, und dann die mit der Bahn aus Lemberg kommenden Volksdeutschen den Relchs- führer ^ Himmler erkannten, entboten sie ihm ihr erstes „Heil Hitler!" aus deutschem Boden. Immer und immer wieder schütteln sie ihm die Hand und beteuern ihre Freude, nach langen Jahren des Kampfes um ihr Deutschtum nunmehr die Heimat betreten zu können Dabet wandern ihre Gedanken zum Führer, zum „Großen Vater Hitler", wie ihn die galizischen Deutschen nennen. „Gott sei Dank, mir sein daheem!" rufen sich in pfälzischem Dialekt die Fuhrmänner der mu prächtigem Pferdematerial bespannten und mit Hakenkreuzsähnchen geschmückten Planwagen zu.
Nicht minder herzlich ist die Begrüßung der mit der Eisenbahn von jenseits der deutsch-russischen Jnteressengrenze kommenden Volksdeutschen, die die Ausladerampe mit krustigen Heil-Hitler-Rufen betreten und damit der Heimat den ersten Gruß entbieten. Eben'o wie aus der Brücke erkun- digt sich der Reichssührer ^ auch bei diesen Deutschen eingehend über ihre Herkunft, ihr Schicksal und über die Strapazen, die diese Heimkehr ins Reich ihrer Väter unvermeidlich mit sich brachte Ganz gleich, ob es sich um taael.rnge Fahrten mit dem Treck, ohne Schlaf, nur von kurzen Füt- terungspau'en für die Tiere unterbrochen, oder um eine nicht minder anstrengende Fahrt In den russischen Eisen- bahnwaaqons bei grimmiger Kälte handelte, sind diese Beschwernisse al« Selbstverständlichkeit hinaenommen worden.
Der Reichsführer ^ nahm dann im Kreise der Volksdeutschen das von der NSV bereitgestellte Mahl ein. nachdem er zuvor einen ausgedehnten Gang durch das in oer noch aus der österreichischen Zeit stammenden Pionierkaserne in Deutlch-Przemysl untergebrachte 1, Lager für die Rückgeführten gemacht hatte.
Bis jetzt haben rund 103 000 Volksdeutsche aus Galizien und Dolhnnien per Achse und rund 36 000 mit Trecks die deutsch-russische Jnteressengrenze überschritten. Es werden nunmehr noch ein Zug aus Galizien und vier aus Wolhynien erwartet, sodaß sich die Gesamtzahl der rückgeführten Deutschen aus etwa 160 000 stellen würde.
Ein gut bHahlter Hetzer
Nervyork, 29. Jan. Für Duff Cooper, der in den letzten Monaten die Vereinigten Staaten bereiste, um Hetzreden gegen Deutschland zu halten, deren Tonart oft so rüde und maßlos gehässig war, daß er bei überlegenden Amerikanern erheblich aneckte, bedeutete diele Betätigung ein recht einträgliches Geschäft. Wie die „Newyork Post" zu melden weiß, erhielt er für jedes Auftre'-"- "'e runde Summ« von 750 Dollar ausbezahlt. Wer das Geld gegeben hat, wird nicht berichtet, aber wir wissen ja. wessen Geschäfte Hetz-Cooper betreibt, und Englands Verbündeter Alliudo ist bekanntlich nicht kleinlich, wenn es die Dienste solcher Ehrenmänner zu lohnen gilt.
' Die „Staubschüfsel". Das amerikanische Innenministerium unterbreitete dem Bundeskongreß ein aus fünf Jahre berechnetes Bewässerung?- und Urbarmachungsprogramm für oas Gebiet der sogenannten „Staubschüssel" und der Prärien wo Tausende von Farmerfamilien infolge der Tr-ockenoei« alljährlich arökte Not leiden.
Meldung.) Ei« furchtbares Eisenbahnunglück ereignete sich in Japan. In den frühen Morgenstunden des heutigen Montag entgleiste ans bisher noch nicht bekannter Ursache bei Osaka eine vollbesetzte Borstadtbahu. Da sich der Zug infolge der hohen Geschwindigkeit überschlng, wurden, wir amtlich gemeldet wird, 221 Fahrgäste, hauptsächlich Arbeiter, getötet. 7» Schwerverletzte konnten aus den Trümmern geborgen werden. Die Zahl der Leichtverletzten dieser furchtbaren Eikenbahnkatastrophe ließ sich bisher noch nicht ermitteln.
Britische Antwort unbefriedigend
Tokio, 29, Jan. Zur britischen Antwortnote über den „A'ama Maru"-Zw!schenfall erkläkle der Sprecher des Außenamtes, daß die Note zwar umfangreich sei, sich aber lediglich aus juristische Darlegungen beschränkt Arita habe deshalb Craigie nahegelegt, seine Regierung um lieber Prüfung des Standpunktes unter Berücksichtigung der Gesamtlage zu ersuchen
Halbamtlich wurde über den Inhalt der britischen Note bekannt, daß die Engländer zynllch den Gedanken zurückweisen, daß sie mit der Durchsuchung des größten japanischen Schiffes „Asama Maru" das Nationalgefühl der Japaner verletzen wollen.
Tokio fordert von London erneut Areilaffung der 21 Deutschen
Tokio, 28. Januar. (Ostasiendienst des DNB.) (Ei«. Funkmeldung.) Die japanische Regierung hat am Samstag erneut nachdrücklich Protest erhoben gegen die Festnahme der 2i deutschen Reichsangehörigen an Bord des japanischen Dampfers „Asama Maru" und verlangt, daß die britische Regierung den Fall noch einmal von größeren Gesichtspunkten aus überprüfen möge; dabei ist wiederum die Freilassung der Gefangenen gefordert worden.
„Von den Meeren vertrieben"?
Churchill glaubt selbst nicht, was er sagt
DNB Berlin, 29. Januar. Lügenlord Churchill hielt vor einer Versammlung in Manchester eine Rede, die mehrfach durch Zwischenrufe und Protestkundgebungen der anwesenden Arbeiter gestört worden ist, insbesondere als Churchill ihnen erklärte, daß jetzt keine Zeit sür Wohlleben sei — als ob der englische Arbeiter unter der Herrschaft der britischen Geldjackdemokratie in leinen Slums und Elendsquartieren überhaupt jemals ein Wohlleben gekannt babe. W. C. konnte sich auch nicht den Beifall der Zuschauer sichern, als er aus 1 300 000 Arbeitslose verwies, aber fast im gleichen Atemzug die gelernten und halbgelernten Arbeiter aufrief, die Arbeitsleistungen wesentlich zu verstärken. Als Churchill dazu überging, auch aus dem Gebiete der landwirtschaftlichen Erzeugung eine allgemeine Erhö- hung des Arbeitseinsatzes zu fordern wurde er erneut durch Zwischenrufe unterbrochen.
Auch in seinen politischen Betrachtungen hatte der Lügenlord einen schlechten Tag. Nachdem er soeben versichert hatte, daß die „deutsche« Schisse von den Meeren vertrieben" worden seien, sprach er von schweren Opsern, die die britische F'olle unanlt-örlich bringen müßte nnd ermahnte seine Zuhörer^ nicht den Mu» fallen zu lassen, wenn sie von täglichen Verlusten der Marine hörten.
Derselbe Churchill, der noch vor wenigen Tagen als Agent-Provokateur der englischen Kriegspolitik unmißverständliche Drohungen gegen die neutralen Staaten ausstieß, versuchte in seiner Rede die Welt über die wahren Absichten der englischen Kriegspolitik zu täuschen, indem er von der Bedrohung der Neutralen durch Deutschland sprach. Es ist bezeichnend, daß auch Reuter sich gezwungen sieht, wenigstens einen Zwischenruf zu registrieren, während er den stürmischen Verlauf der Veranstaltung vollständig unterschlägt.'
„Nur eine unbedeutende Unterbrechung«
Berti«, 29. Jan. (Eig. Funkmeldung.) Di« Zwischenfälle, die sich während der Churchill-Rede in Manchester ereignet haben, haben in London peinliches Aufsehen erregt. Ueber de« Rundfunk ließ Herr Churchill am Sonntag die beschwichtigende Erklärung verbreiten: „Wahrheit ist. daß viele Tausende von Männern und Frauen die Rede aufmerksam und ernstgestimmt anhörten und von Zeit zu Zeit Beifall zeigten." Im gleichen Atemzug wird dann allerdings zugegeben, daß „ein DutzenS Agitatoren die Versammlung zu stören suchte"'.
Also mindestens ein Teil der Zuhörer war durch die Ergüsse des Ersten Lord der Admiralität nicht ernst gestimmt und zeigten nicht von Zeit zu Zeit Beifall. Es handelte sich, so heißt es in der Rundfunkerklärung weiter, „um eine unbedeutende Unterbrechung". Schließlich wird dann versichert, daß „die Zurufe von ein Paar Strolchen nicht den Verfall des britischen Weltreiches unkundigen."
Eine vergebliche Anstrengung von Radio London; denn so klug sind wir selbst, daß wir diesen Zwischenfall nicht als einen beginnenden Zusammenbruch, sondern lediglich als das nehmen, was er wirklich ist: ein Symptom für die in England ganz lallmählich und vorläufig nur in sehr beschränktem Umfange dämmernde Einsicht über die wahren Schuldigen dieses Krieges.
Wissenschaft im Kriege
Festsitzung der Akademie der Wissenschaften.
Berlin. 26 Jan. Einer ehrwürdigen Tradition folgend, versammelten sich die Mitglieder der Preußischen Akademie der Wissenschaften zur Feier des Friedrichstages und des Tages der Reichsgründung zu einer öffentlichen Festsitzung, an der mit Reichsminister Seldte und Staatsminister Zschintzsch viele führende Männer von Staat und Partei, Wissenschaft. Wirtschaft und Kunst als Gäste teilnahmen. Die russische Wissenschaft, mit der die Akademie seit ihrem Bestehen enge Beziehungen unterhält, war ebenfalls durch hohe Gäste, Mitglieder einer russischen Kommission, an ihrer Spitze Volkskommissar für Erziehung und Unterricht Minister Kastanoff, sowie den russischen Botschafter vertreten.
Nach den feierlichen Klängen Bach'scher Musik sprach der Präsident der Kammer, ^-Oberführer Prof. Dr. Wah- l e n der das vergangene Jahr mit einem Drama größten Stils verglich. Er bewies aus dem Briefwechsel Friedrichs des Großen und Voltaires außerordentlich schlagend, wie stark West preußen stets als nur deutsches Gebiet betrachtet wurde. Prof. Wahlen feierte am Schluß seiner Ansprache Friedrich den Großen als den echten Förderer der Wissenschaft.
Dann berichtete Professor Krebs über den „Attas des deutschen Lebensraumes in Mitteleuropa", von dem bisher drei Lieferungen erschienen sind. In diesem Atlas wird ganz Deutschland im Rahmen seiner Umwelt gezeigt, und die Verhältnisse der Heimat können mit denen unserer Nachbarn im Westen, Süden und Osten verglichen werden. Hierauf erstattete Professor Schmie terling einen Bericht über das „Deutsche Wörterbuch der Brüd er Grim m". Die im Jahre 1930 vorgenommene Neuordnung der Arbeiten an dem Wörterbuch durch Errichtung der Berliner Arbeitsstelle hat sich in jeder Hinsicht bewährt. Die Zahl der jährlich vorgesehenen Lieferung ist eingehalten worden. Vier Teilbände sind seitdem fertiggestellt, drei weitere stehen vor ihrem Abschluß. Das deutsche Wörterbuch, dessen Erscheinen in den Tagen Grimms sich allein aus die warme Teilnahme des Volkes stützte, ist nicht nur ein wissenschaftliches Unternehmen von größter Bedeutung, es ist eine nati o- nale Angelegenheit, die jeden Deutschen angeht.
** Wichtige Brücke in Polen wiederhergestellt. Dank der, eifrigen Tätigkeit aller beteiligten Stellen konnte die Brück» über die Pilica soweit wieder hergestellt werden, dass sie seit einigen Tagen mit Eisenbahnzügen befahren werden kiM Der durchgehende Zugverkehr über die wiederhergcstellte. Brücke, die mi der wichtigen Durchgangsstrecke Krakau—Radom—Warschau liegt, wiro in den nächsten Tagen aufgenom-
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Sin Reiterroman von Franz Herwig
Verlag F. H. Lerle, Heidelberg — ÄbdruckSrechte durch BerlagSanstalt Manz,München.
ErstesKapitel.
„Zum blauen Hecht."
Stürmisch und unerwartet wie ein Befreier zog der junge Frühling im Jahre 1622 den Rhein herunter und lachte siegesgewiß. Schon in den ersten Märztagen stand seine hellblaue Standarte stolz über dem grauen Köln, und wenn die Sonne sich senkte, begannen warme Winde zu wehen, die noch mehr Tage fröhlichen Glanzes verhießen. Da traten die Stubenhocker vor die Haustür und blinzelten mit wintertrüben Augen in die gesegnete Luft und reckten sich, als wären sie von langem Schlafe erwacht. Die Spatzen schrien und um die Türme von St. Gereon, Groß Sankt Martln und zumal um die verwitterten Baugerüste des Domes schossen die Dohlen wie trunken, indes die Stimme des Rheines, der eilig und groß gelbe Fluten am Werft hinwälzte, durch die Gassen tönte.
Vor der Schenke „Zum blauen Hecht" stand mit einem Arkebusier des Kurfürsten ein kleiner Kerl von so zwanzig Jahren mit ein wenig krummen Beinen, den jungen Schnurrbart keck in die Höhe gedreht. Er hatte die Hände hinter das kurze Leder der Küfer gesteckt und sah mit seinen kleinen zwinkernden Augen einer weißen Wolke nach, die, geballt und von der Sonne beschienen, über die Straße " „Am Bollwerk" von Westen her zog.
Der Arkebusier strich mit der Zunge über seinen mächtigen gelben Schnauzbart, an dem noch ein paar Tropfen Wein hingen und sagte dann:
„Es ist das Regiment Sturmius. Dragoner-Musketiere. Stramme Kerls mit eisernen Gesichtern."
„Jan!" rief eine scharfe weibliche Stimme aus der Tiefe des Hauses.
„So Kerls, sag ich dir", fuhr der Soldat fort, „springen dir vom Gaul. Zack, zack, krachen die Ladstöcke, ynd Per- rumm! sag ich dir, spucken sie Feuer und ein fünfhundert schwarze Kugeln spucken sie, so groß wie Kastanien. Werden dem,grooten Moriz' brav in die Suppe spucken!"
„Jan!"
Der Kleine trat von einem Bein aus das andere und fragte ungeduldig:
„Und hier kommen sie vorüber?"
„Uebers Bollwerk, ;a. Das erstemal, daß der Kurfürst den Durchzug erlaubt. Aber seit Tilly bei Gießen die blutige Affäre viktoriös bestand, ist er gut kaiserlich. Und die Spanier stehen ja auch in Flandern."
„Und wohin reiten sie?"
Der Soldat schupfte die Schultern-.
„Weiß nicht. Auf Jülich zu, wie man sagt."
„Jan! Jan!"
Aber diesmal trat eine Frau, breit und statiös wie eln Brabanter Roß, in die Haustür, und Jan verschwand in dem schwarzen Schlund, aus dem es kräftig nach gutem Wein roch. Der Arkebusier wartete noch einen Augenblick, dann schritt er gewichtig quer über die Gasse.
Donnerte es bei heiterem Himmel? Es brummelte da irgendwo. Vielleicht rollten sie Fässer unten am Werft über die Bohlen? Aber plötzlich kam mit dem Wind ein herzhaft Schmettern daher, als wenn die Stadtmusikanten bei offenem Fenster im Gürzenich bliesen. Und jetzt kam in das Brumme!,, Takt! Der Arkebusier, der in ekiem Torweg mit zwei schwarzäugigen Mädchen gelacht hatte, trat in die Mitte der Gasse und rief mit seiner rauhen Kriegerstimme: „Sie kommen!"
Und da schoß der kleine Jan auch schon aus seiner Schenke heraus. Die Dragoner kommen!
Hach, da bogen sie in das Bollwerk ein
„Materdeis!" kreischten die Mädchen, aber der Arkebusier hielt sie bei ihren runden Armen fest.
In einer breiten, protzigen Linie ritten, zwanzig Schritt voraus, vier lange Kerle. Dann kamen die Trompeter, die
das neue Lied vom Winterkönig schmetterten. Acht Mann schlugen mit spielend tanzenden Schlägeln die kleinen Kesselpauken; die Gäule warfen die Köpfe. Einer tänzelte. Fünfzig Schritt hinterher ritt auf einem großen, brande roten Gaul der Oberst Sturmius mit grauem Knebelbart, und hinter ihm polterten an die fünfhundert Dragoner, in zehn Kornetts geteilt, stolz unter ihren flachen Eisenhelmen hervorblickend, in gelben Kolletts und himmelblauen Hosey und Strümpfen, die schweren braunen Schuhe breit in den Bügeln. Ueber der rechten Schulter hing die Muskete, deren Lauf in der Sonne blitzte, und ein langes Rapiet schlug den Gäulen bei jedem Schritt an die Weichen.
So zogen sie mit selbstbewußtem Lärm dahin, und der kleine Jan hatte, was er nicht oft tat, die Hände hinter dem Schurzleder hervorgenommen und fingerte gedankenvoll und unruhig an seinem Hosenboden herum. Aber nun kam der Troß. Wie das schnatterte und juchte von Weibernl Sie liefen in Reih' und Glied, Arm in Arm, inkes schmutzige Bälge an ihren Röcken sich nachziehen ließen. Andere saßen auf großen zweirädrigen Karren, in deren Gabel ein abgetriebenes Normannenpferd ging. Auch lange Leiterwagen auf niedrigen Rädern ratterten daher. Hunde mit heraushängenden Zungen schleppten geflickte Karren nach sich, aus deren schmutzigen Planen ab und zu ein Kind seinen verwahrlosten Kopf steckte. Und dicht an Jan vorbei strich eine sechzehnjährige Dirne mit bloßen Füßen und flammenden Augen und sengend roten Lippen im bräunen Gesicht. An ihrer Brust hockte ein Affe nnd sah mit seinem Greisengesicht an den Giebelhäusern empor. Sie stzjch dicht an Jan hin, der einen Schritt zurücktrat, und sah ihm lachend in die kleinen zwinkernden Aeuglein.
„Jong komm mit!" ries sie, und als er lächelte: „kor- ebetto inio!"
Sie machte ausgelassen mit geblähten Backen den Takt der Dragonerpauken nach: „Ternmmm tum tumtumtum, terumtum rummel rumme! tumtumtum."
^Fortsetzung solgr.)