Von pausanias zum Vaedecker
Die -Wen des Reiseführers
it, tiliii'.
Giftschlangcnschau im Berliner Aquarium.
Zwei Vipern, die in Südwest-Enropa Vorkommen. Eine Aufnahne ans der Giftschlangenschau im Aqnarinm des Berliner Zoos.
Weltbild (M.).
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Buchstabenrätsel. -
1. Beide tragen'S aus dem Kopfe. > . Mann sowohl wie Weib;
Kommt ein ,a" hinein, so tragt man's Ans dem ganzen Leib.
2. Ein Name ist's init ,e" am Schlich, Manch Mädchen io benannt;
— Tritt „o" an dessen Stell' so wird's Ein Spiel, euch wohlbekannt.
Ergänzungsaufgabe.
Recht — Schwech — Dorn — Knecht — Bein
— Zeit — Land — Baum — Ob — Schmied —
Ban — Fang — Schlich.
Ein jedes der vorstehenden einsilbigen Wörter-soll durch Vorsetzen eines der nachfolgenden in ein neues zweisilbiges Wort umgewandelt werden. Die Anfangsbuchstaben müssen alsdann, verbunden, eine Unterhaltung im Freien ergeben.
Angst — Ei — Eis — Gast — Kap — Nab
— Nacht — Obst — Rauch — Not — Trotz —
Trug — Zeug.
Globusproblem.
Die „Reiseführer" bilden heute eine besondere und zahlreiche Literaturgattung. Man sollte es aber kaum für möglich halten, datz sie noch eine sehr junge Literaturgattung sind. Ihre eigentliche Gebnrtsstunde fällt ungefähr mit der Einführung der Dampfschiffe und der Eisenbahn zusammen. Erst sie beide haben ja das Reisen allgemeiner werden lassen. Bis da-- hin reiste nur, wer muhte. In erster Linie der Kaufmann. Er ist der älteste Reisende überhaupt. Seltsam ist es nun. datz der älteste Reiseführer nicht für das Bedürfnis des Kaufmanns geschrieben wurde, sondern für den Kunstfreund, der damals meist zugleich auch ein Besucher heiliger Stätten war. Im 2. Jahrhundert nach Christus schrieb der Grieche Pausanias aus Magnesia eine Reise- beschrcibnng von Griechenland in zehn Büchern. die in erster Linie die Heiligtümer mit ihren Kunstwerken berücksichtigte und daher auch selbstverständlich das Mythologische ausführlich behandelte, das ihm und seinen Zeitgenossen freilich noch als wirkliche Geschichte galt. Auch solche hat er aber gebracht, und die neueren archäologischen Forschungen haben ergeben, daß seinen Angaben ein hohes Matz von Zuverlässigkeit innewohnt.
Fast ein Jahrtausend muhte verstreichen, ehe er Nachfolger in Europa fand. Datz es geschah, ist eine der vielen Folgen der Kreuzzüge und der mit ihnen zusammenhängenden dem Orient", die für unsere Begriffe freilich noch recht dürftig sind. Sie geben die beste Jahreszeit für die Reise an, geben Auskunst über die Ausrüstung, vor allem auch über die Schutzmittel gegen die .morgenländischen Krankheiten, die besten Beförderungsmittel und die wichtigsten Reisestationen, wobei denn auch gelegentlich einige Mitteilungen über Sehenswürdigkeiten auf dem Äeiseweg einfließen.
Mit der Erfindung der Bnchdrnckerkunst erscheinen dann die „Wallfahrtsbücher", die den Besuchern der zahlreichen Wallfahrtsorte des Spätmittclalters dienen sollen. Sie gehen bereits ziemlich ins einzelne und haben sich durch das ganze 16., 17. und 18. Jahrhundert erhalten. Gerade in der böser; Zeit des Dreißigjährigen Krieges sind sie besonders zahlreich. Als sich dann im 16. Jahrhundert die Reiselust entwickelte, da brach auch sür den „Reiseführer" eine neue Zeit an. Man entwickelte eine Wissenschaft der „Apodemik". der Kunst zu reisen mit größtem Nutzen für die eigene Bildung und dabei möglichster Sicherheit und Bequemlichkeit. Wie man diese Reisekunst ganz humanistisch mit einem griechischen Namen belegte, so schrieb man auch damals die Reiseführer in der internationalen Gelehrtensprache, in Latein. Um 1600 wurden derlei Werke auch schon mit Landkarten in Kupferstich ansgcstattet. Das erste bedeutende Merk auf diesem Gebiete ist das des deutschen Topographen Martin Zeiller 1632 in zwei Bänden erschienene „Reisbuch", das Deutschland und seine Nachbarländer behandelte und schon weitergehendcn Ansprüchen genügen konnte. In den folgenden Jahren gab er in der gleichen Art Führer durch England. Frankreich, Italien und Spanien heraus, um dann 1651 einen Auszug aus allen seinen Werken unter dem Titel „Fidns Achates oder getreuer Reisgefährt" herauszugeben. Es wurde in verschiedene Sprachen übersetzt und blieb fast hundert Jahre lang maßgebend. Gelehrte Abhandlungen über Geschichte und
Verhältnisse der behandelten Länder wechseln mit praktischen Ratschlägen, in denen sogar schon über Zoll- und Paßwesen, über die Pilgerfahrten ins Heilige Land. Schon ans dem 13. und 14. Jahrhundert sind uns „Unterweisungen an einen jungen Kreuzfahrer" erhalten. „Ratschläge für eine Pilgerfahrt nach Neisewege. über gute Herbergen und auch schon über die Preise geschrieben steht. Von dem Sehenswerten in Kunst und Natur findet man bei ihm freilich noch nichts.
Schon 1739 ist aber der erste Rhcinreise- führer erschienen, des Frankfurter Perückenmachers Johann Hermann Diclhelm „Rheinischer AntiquarinS". Frankfurt. Er war. wie schon der Titel sagt, in erster Linie auf Knust und Geschichte eingestellt. Bilder und Karten erläuterten seine Ausführungen. 1744 erlebte das Buch schon eine zweite. >776 eine dritte Auflage. Sein Erfolg ermutigte Dielhclm, schon 1740 einen „Antiqnarius des Neckar-Mayn-Lahn und Moselstroms" folgen zu lassen. 1741 aber gab er ein „Allgemeines hydrographisches Wörterbuch aller Ströme und Flüsse Deutschlands" heraus. 1748 den „Antiquarius vom Elbstrom" und den „Wet- terauischen Geographus". 1793 erschien daun I. G. Ebels „Anleitung, die Schweiz zu bereisen". die vielleicht als das erste wirkliche moderne Reisehandbuch zu bezeichnen ist und recht eigentlich den Ruf der Schweiz als Reiseland begründete. Ganz durchgebildet erscheint der neue Typ dann in Willibald Rheinecks „Rheinrcise von Mainz bis Düsseldorf", die aber bald von Kleins „Rheinreise von Mainz bis Köln", erschienen bei Röhling in Koblenz 1828, überholt wurde. Mit seinem Verlag ging
Kürzlich trug sich irr New Uork ein Vorfall zu. der in doppelter Hinsicht für die Beurteilung amerikanischer Verhältnisse bezeichnend ist. Er zeigt nicht nur, datz man es im Lande der unbegrenzten Möglichkeiten nicht satt zu bekommen scheint, in unwürdiger Weise Trauungen zu begehen, sondern er beweist überdies, datz die Geistlichen Amerikas, über deren deutsche Bernfskamcraden man sich so oft unnötigerweise Sorgen machte, wirklich nicht auf Rosen gebettet zu sein scheinen.
Der Pastor Anderson Jardine, der vor Jahren die Eheschließung zwischen dem Herzog und der Herzogin von Windsor vornahm, lebte seit vergangenem Sommer in beispiellos dürftigen Verhältnissen. Sein Einkommen war so gering, datz er nicht einmal mehr die Miete für seine kleine Wohnung aufbringen konnte. Die Folge davon war eine Räumungsklage, und der Pastor und seine Frau wurden auf die Straße gesetzt. Es war ein Glück, datz Pastor Anderson Jardine wenigstens noch sein altersschwaches, vorsintflutliches Auto besaß; so konnte er wenigstens mit seiner Frau die Nächte in dem Wagen verbringen. Erst vor kurzem fand sich eine mitleidige Seele, die dem Pastorehepaar ein winzig kleines, fensterloses und unmöbliertes Zimmer unentgeltlich zur Verfügung stellte.
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.Ferienfreundschaft.
Weltbild (M.).
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dieses Buch bald darauf in die Hände des jungen. unternehmungslustigen Karl Baedecker über. Und dieses Buch, das in seinem Verlag alsbald vier neue Auflagen erlebte, veranlatzte ihn. sich dem Reisehandbuch als Hauptverlagsgegenstand zu widmen. Seitdem marschiert der deutsche Baedecker an der Spitze der ganzen „Reiscsührer"-Literatnr.
Man kann sich denken, wie froh der bettelarme Pastor war, als sich dieser Tage der 25jährige Richard Leightou Morris bei ihm einfand und ihn bat, die Trauung zwischen ihm und seiner 18jährigen Braut Gloria Grace Brodins zu vollziehen. Als „Honorar" für die Zeremonie bot Morris bare einhundert Dollar. Freudig sagte Jardine zu; er versprach, sich am folgenden Tag pünktlich zur festgesetzten Zeit im Klubhaus deS Rollschnh- kluüs einzufinden wo die Trauung vorgenommen werden sollte.
Aber als- er sich am folgenden Tage dort einfand, wartete eine große Enttäuschung seiner: das Brautpaar, das ihn im Rollschuh- dretz, au den Fritzen Rollschuhe, empfing, verlangte. daß auch der Pastor sich Rollschuhe anschnallen lind in dieser Aufmachung die Trauung aus dem Rollschuhplatz vornehmen sollte. Da Pastor Anderson Jardine sich nicht zu einer derart unwürdigen Komödie entschließen konnte, war er gezwungen, ans das irr Aussicht gestellte Honorar von 100 Dollar zu verzichten.
So müssen amerikanische Pastoren hungern, nnr — weil manche Amerikaner es lieben, die Zeremonie einer Eheschließung zu verhöhnen und einen sogenannten „Ulk" daraus zu machen!
Richard und Maria wallten heiraten
Bedingung: Trauung auf Rollschuhen - Der Pfarrer Sehnt die Komödie ab
Run muß er weiter hungern
Neue Vorstöße in die stratofphüre
Als 25 Meter Flughöhe noch einen „Weltrekord" bedeuteten...
Durch daS Meteorologische Institut in .Kopenhagen werden gegenwärtig aus oer Inselgruppe dex Färöer zwischen Norwegen und Island Stratosphäreu- untersuchungen vorgcnornmen. Der erste von den dänischen Gelehrten aufgelassene Registrierballon hat bereits eine Höhe von 22 Kilometern erreicht.
Es war ein weiter Weg von den ersten Flugrckordcn des vergangenen Jahrhunderts bis zu den heutigen, sich immer wiederholenden Angriffen aus die Stratosphäre. Wohl der erste „Höheurekord" der Welt wurde bereits am 16. September 1804 durch die Franzosen Gay und Lnssac erzielt. Die beiden Luftschifser erreichten damals immerhin schon eine Höhe von 7016 Metern im Freiballon. Bis zum Jahre 1875 steigerten andere Franzosen und Engländer diese Höhe bis zu 8600 Metern. Einen Markstein in der Geschichte der Luftfahrt bedeutete die Erreichung einer Höhe von 9115 Metern am 4. Dezember 1894 durch dir beiden Deutschen Professor Berson und Süring. Am 31. Juli 1901 verbesserten diese Luftschiffer ihre Leistung auf 10800 Meter. Jahrzehntelang blieb dieser Weltrekord des Ballons „Preußen" ungebrochen.
Allmählich trat nun auch das Flugzeug im Wettbewerb um den Höhenweitrekord auf den Plan. Den Anfang machten die Amerikaner Wright und Wilbur. die am 15. November 1908 mit ihrer Maschine einen „Höhenrekord" von ganzen — 25 Metern erzielten. Schon zwei Jahre später vermochte der Franzose Lc-
pagneux im Flugzeug 3160 Meter Höhe zu erreichen. Seitdem ging es auch auf diesem Gebiet mit Riesenschritten vorwärts. Nicht weniger als 12 442 Meter erreichte bereits im Jahre 1926 der Franzose Callizo. Doch ist diese Ziffer inzwischen längst übertrumpft und durch deutsche, italienische und französische Flieger Jahr für Jahr immer höhergeschraubt worden.
Neuerdings scheint jedoch im Wettbewerb um die Stratosphäre der Freiballon wieder mehr in den Vordergrund zu treten. Bereits im Jahre 1931 erreichte Professor Piccard im Stratosphärenballon 15 781 und im darauffolgenden Jahr 16 201 Meter amtlich anerkannte Höhe. Die Amerikaner Settle und Fordney meldeten 1933 17 900 Meter. Schließlich erreichten noch Ballonfl.ieger 19 000 und 22 000 Meter Flughöhe. Dieses Ergebnis ist jedoch in den Kreisen der Wissenschaft vielfach angezweifelt worden.
Im November 1935 ist dann den amerikanischen Hauptleuten Stevens und Anderson in ihrem riesigen Freiballon „Explorer", bei versiegelten Metzapparaten die Erreichurm von 22 570 Metern, die grötzte Höhe, in die bis dahin ein Mensch gelangt ist, gelungen. Die ersten beachtenswerten Versuche, mit dem Motorflugzeug Geschwindigkeitsrekorde in der Stratosphäre zu erzielen, wurden hingegen von dem vor einigen Jahren tödlich verunglückten amerikanischen Flieger Wiley Post unternommen.
So rümlich diese Leistungen wagemutiger Piloten sind, werden sic doch von den Höhenrekorden unbemannter kleiner Freiballons, die zu wissenschaftlichen Forschungszwecken in die Stratosphäre entsandt wurden, weit übertroffen. Schon im Jahre 1901 hat ein solcher mit Messinstrumenten versehener Sondierballon in Brüssel die für die damalige Zeit ungeheure Höhe von 25 800 Metern erreicht. Und am 7. Dezember 1912 brachte es ein solcher Ballon gar auf 35 000 Meter. Die Gelehrten des Meteorologischen Instituts in Kopenhagen werden sich also sehr anstrengen müssen, wenn sie mit ihren mit Rundsunk ausgestatteten Versuchsballonen auf den Färöern den Höhenweltrekord auf diesem Gebiet auch nur annähernd erreichen oder gar überbieten wollen.
Wie sieht es nun eigentlich in der Stratosphäre aus und welchen praktischen Zwecken dienen die Versuche, die zur Eroberung höchster Luftschichten immer wieder unternommen werden? Den Passagieren der zukünftigen Stratosphärenflugzeuge wird sich dort oben ein märchenhaftes Natnrschauspiel bieten. Tag und Nacht scheint nämlich in der Stratosphäre die Sonne: Wolken sind überhaupt keine vorhanden, und der Himmel ist von einem tiefen, unwirklichen Blau. Dazu sind, auch am Tage, die Sterne mit bloßem Auge sichtbar. Weniger erfreulich, wenn auch für die Passagiere in den gut geheizten Kabinen nicht fühlbar, ist die auch von den Registrierballons aus den Färöern festgestellte Kälte von über fünfzig Grad, die schon in 10 000 Metern Höhe herrscht, darüber hinaus aber wieder abnimmt. Doch was tut das. wenn man zum Frühstück noch in Berlin, zum Mittagessen ' schon in New Jork und zum Tee vielleicht
gar in der Südscc sein kanrr, Zeit und Raum leere Begriffe geworden sind und die Erde zn lächerlicher Kleinheit zusammengeschrumpft ist!
In etwa fünfzehn Kilometer Höhe be> trägt nämlich die Luftdichte nur mehr etwa ein Zehntel derjenigen in Bodennähe und ermöglicht demgemäß — vorläufig allerdings nnr theoretisch — ein Vielfaches der „irdischen" Fluggeschwindigkeit. Wenn erst die für die Stratosphäre geeigneten Motoren erfunden sind und serienmäßig hergcstellt werden können, wird der Einrichtung regelmäßiger Flugverbindungen in diesen unermeßlichen Höhen — so hofft man wenigstens — nichts mehr im Wege stehen. Die Entsendung von Registrierballons in höchste Luftschichten ist also durchaus keine wissenschaftliche Spielerei, sondern fördert ebenso das Flugwesen wie im Zusammenhang damit die Meteorologie, Physik und andere Naturwissenschaften.
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Sie sind es wert. Am Ende des 17. Jahrhunderts trugen die Damen des Wiener Hofes so tief ausgeschnittene Kleider, daß der Kapuziner und Kanzelreduer Abraham a Santa Clara dagegen von der Kanzel hcrabwettcrte und mit den Worten schloß: ..Weiber, die sich so sehr entblößen, sind nicht wert, daß man ihnen ins Gesicht spuckt!" Die Kaiserin, darüber ergrimmt, ereiferte sich über diese Worte so sehr, daß sie ihn. androhte, er würde sein Amt verlieren, wenn er diese Worte nicht widerriefe. Am nächsten Sonntage tat er's folgendermaßen: „Ich sagte: Weiber, die sich so entblößen, sind nicht wert, daß man ihnen ins Gesicht spuckt; dies widerrufe ich hiermit feierlichst und erkläre: sie sind es wert!"