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Man gebe sich auch nicht der Hoffnung hin, dah Gewerbetreibende und Fabriken, welche irgend eine Kraft mehr als 6 Stunden täglich das ganze Jahr hindurch benötigen, sich bei 20 ^ pro XIV» Stunde jemals an bas Werk anschließen können, denn in diesem Fall arbeitet ein eigener Saug, gas-, Diesel- oder Dampfmotor bei direktem Antrieb um den vierten Teil bis höchstens die Hälfte des obigen Satzes.
Nur da, wo ganz vorübergehend, d. i. für Minuten oder kurze Stunden täglich kleine Kräfte benötigt werden, hat der elektrische Motor seine unleugbaren Vorzüge.
Aus diesen Gründen ist es ausgeschloffen, daß im Bezirk Calw der Bedarf an elektrischer Energie je so groß wird, daß er nicht von einem mittleren Kraftwerk befriedigt werden könnte, denn der Ausbreitung des elektrischen Lichts in städtischen Kreisen steht das viel billigere Gas. licht entgegen.
Dieser kleine Kraft ko nsum, der ungefähr 3 °/° der angkschlossencn nominellen Motoren- stärks ausmacht, ist von den Beratern des Ge. meindeverbands bis jetzt nicht hsrvorgshoben worden ; es sieht natürlich besser aus. wenn man solchen enormen Summen, welche in der Verteilungsleitung stecken, auch eine anständige Höhe für das Kraftwerk gegenüberstellen kann.
Das Fücit ans den vorliegenden Zahlen wäre, daß dem Gemeindeverband einschließlich der Stadt Calw bei Ausführung seines jetzigen Projekts mit 1 Reservemotor für, sagen wir durchschnittlich 50 LIV-Stunden L 25 H bei 15stün. digem Betrieb in 12 Monaten nach Abzug der Inkassospesen zrfließen würden rund
54000. —,
für die Vertragsmäßige Versorgung der Spinnerei Kenntheim und der Talmühle seien vorgesehen „ 6 000. —,
ergeben an Totaleinnahmen jährl. ^ 60 000. —, (der Eingang aus Zählermisten bleibt unberück- stchtigt, da solcher lediglich zur Verzinsung und Amortisation des hiefür besonders investierten Kapitals, welches in folgender Rechnung nicht enthalten ist, zu dienen hat).
Die Ausgaben werden sich wie folgt stellen: 4>°/o Zins aus ^ 1700 000. —
Kapital ^76 500.—,
Amortisation:
2 °/o aus Wasserwerk, Gebäude und Leitungen nebst Unterhaltung dieser Posten
^ 1400000. —: „ 28 000. —, 5 °/<> aus Maschinen, Werk, zeugen, Utensilien mit
^ 250000. —: „ 12 500. —, Verwaltung, Bedienung, Trieböl für Reservemotor, Schmiermaterial, Reinigung, Steuern,
Feueraffecuranz, Versicherungen
aller Art, allgemeine Unkosten „ 30000. —,
Totalausgaben pro Jahr ^ 147 000. —, mithin jährliches Defizit von 87 000
Selbst wenn der Bezirk auf den doppelten Konsum pro Kopf der Bevölkerung oder pro Motor
oder pro Kilometer Fernleitung käme, den Herrenberg heute hat, wäre immer noch ein Defizit von ca. 30000 ^ jährlich zu gewärtigen. Gewiß ein ordentlicher Posten für einen Bezirk, dessen sonstige Bezirksumlage jetzt ca. 70000 ^ beträgt. Bezüglich der Haftung für den zu gewärtigenden Ausfall bestimmt da» Statut de» Gemeindeverbands, daß die einzelnen Gemeinden nach Maßgabe der von ihren Einwohnern bezogenen elektrischen Energiemenge zur Deckung des Ausfalls herargezogen werden sollen; wer am meisten Strom bezieht, muß folgerichtig auch am meisten bezahlen. Nun wird es bei diesem Modus am Ende so kommen, daß dann jeder einzelne Konsument so viel als möglich ausschaltet, wenn ein Defizit in Aussicht steht und hierdurch wäre der Konsum ganz bedenklich unterbunden.
Der wunde Punkt des ganzen Projekts ist der, daß in einem so dünnbevölkerten Bezirk die Verteilung des geringfügigen Kraftbedarfs nur mit einem unverhältnismäßig großen Aufwand an teuren Leitungen geschehen kann.
Man denke sich eine Stadt von 22 000 Ein. wohnern, welche nur ein Ortsnetz, einige wenige Transformatoren und sonstige Zutaten benötigt, für Motorenbetrieb, Beleuchtung von Privat- HLusern, Läden, Hotels und Restaurants etwa das 4foche gegenüber einem ländlichen Bezirk konsumiert und trotzdem mit einem solchen Elektrizitätswerk kaum auf ihre Kosten kommt und man wird das Wagnis bewundern müssen, wie man einer auf beiläufig 300 Quadratkilometer zerstreut wohnenden, ländlichen Bevölkerung von 22000 Menschen mit kleinster Konsumfähigkeit düs gewaltige Risiko eines derartigen Unternehmens ausladen will. Für die Stadt Calw handelt es sich noch darum, ob sie den Sprung ins Wasser in des Wortes doppelter Bedeutung mitmachen soll; es ist ihr vom Gemeindeverband gesagt worden: jetzt oder nie!
Diese Drohung kann nach allem oben Gesagten nicht ernst genommen werden!
Gewiß wird ein großes Unternehmen stets wirtschaftlicher arbeiten als ein kleines; allein in diesem Falle ist zu berücksichtigen, daß ein kleines, für die Stadt Calw genügendes Werk mit einem verhältnismäßig geringen Aufwand für die Bert ei lungs leitung zu rechnen hätte, während der Anschluß an den Gemeindeverband die Beteiligung an den Unkosten der Fernleitungen rc. bis in den hintersten Wald zur Voraus, setzung hätte.
Gesetzt, der Gemeindeverband baut sein großes Wasserwerk ohn e die Stadt Calw, so wird er sehr bald nach weiteren Konsumenten sehen müssen, wenn er nicht das meiste Wasser unausgentitzt über das Wehr fließen sehen will; daß er gerade viele Konsumenten in den jetzt noch unversorgten Gemeinden des Oberamts Nagold erhalten wird, ist zu bezweifeln; dies würde er auch nur unter weiterem unverhältnismäßig großem Aufwand er» reichen.
Der Schluß wird sein, daß der Gemeindeverband recht froh wäre, in der Stadt Calw seinen größten Abnehmer zu finden und die Stadt hätte nur unter Festsetzung eines Strompreises zu dem
Verband in ein ähnliches Verhältnis zu treten, wie jetzt die Genossenschaft Herrenberg zu dem Privatwerk Kiebingen, wobei jedes größere finanzielle Risiko für die Stadt ausgeschlossen wäre. Dieses Verhältnis müßte nach Ablauf einer gewissen Periode kündbar sein, so daß die Stadt auch selbst einmal wieder ein Monopol, gleich wie bei der Abgabe von Gas, auch für elektrische Energie sich sichern könnte.
Sollte sich der Gemeindeverband späterhin darauf nicht einlaffen — für jetzt ist die Stimmung ja noch nicht vorhanden, da man alles im rosigsten Licht steht und sogar noch einen Ueberschuß herauskonstruiert hat — so bleibt der Stadt immer noch der Ausweg, sich selbst durch Erstellung eines eigenen, an das Gaswerk und dessen Verwaltung anzuschließenden Werkes die Wohltaten der Elektrizität zu verschaffen zu einem Preis, der mindesten» nicht höher kommt, als bei dem Gemeindeverband der direkte Preis und unter Verhältnissen, welche die Wahrscheinlichkeit einer Nachzahlung zur Deckung von Ausfällen so gut wie ausschließen. -r.
Standesamt Calw.
Geborene.
14. Dez. Oskar, S. d. Johs. Hennefarth, Gas
werksarbeiter hier.
15. „ Friedrich Wilhelm, S. d. Jakob Stotz,
Hilfsbremsers hier.
Getraute.
14. Dez. Friedrich Groß, Koch und Luise Leber,
Gastwirlschaflsbesttzerin hier. Gestorbene.
15. Dez. Karl. S. d. Christian Gottlieb Roller,
Bauers uvd Gemeinderats in Alt- hengstett, 4'/- Jahre alt.
15. „ Klara, T. d. Emil Moros, Kutscherei-
besitzers hier, 3'/-- Monate alt.
16. „ Johs. Dittus. led. Schneider von Neu-
hengstett, 78 Jahre alt.
Reklarnetcil.
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Oie krsge fordert kein kedenken Denn gls willkommene Osbe ru dem be8te 8ind keine LiZsretlen dock dss 6este: ::
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Amtlich« und PrivatmMigrn.
K. Amtsgericht Calw.
In das Handelsregister für Einzelfirmen Bd. I, Bl. 87, wurde bei der Firma:
Traugott «schweizer, Leinen- und Weißwaren-Geschäft in Calw eingetragen:
„Die Firma ist erloschen."
Den 18. Dezember 1907.
Amtsrichter Eh mann.
Eine kleinere
Wohnung
i« dem ehem. Metzger'schen Haus in der Vorstadt ist auf 1. April 1908 zu vermieten.
Ebenso für sofort ein gewölbter Keller im Hintergebäude der früheren „Kanne."
Calw, 21. Dezember 1907.
Stadtpflege.
Dreher.
Eine Wohnung
bestehend in Stube, Kammer und einem kleineren Zimmer nebst allen Erfordernissen hat bis 1. April zu vermieten Carl Ster«, Vorstadt.
Sprener
verkauft
Adolf Lutz.
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L a l w.
Im Frier Nserrr Nchhlchrit
laden wir Freunde und Bekannte auf Samstag, den 21. Dezember, in unser eigenes Haus „zum scharfen Eck" fieundlichst ein.
Fritz Groß.
Luise Groß, vorm. Leber.
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LlirMMl!
Am 26. Dezember 1907 (Stephansfeiertag), findet im Gasthaus zum „Lamm" die
VW" Weihnachtsfeier -M,
statt, verbunden mit turnerische« und theatralischen Aufführungen, wozu jedermann höfltchst einladet Anfang abends 5 Uhr.
der Turnrat