darf die Zeit nicht bleiben, um die Entwicklung der Blüten zur Frucht zu untebrechen.
Anknüpfend an dieFluchtder „Patrie" kommt jene Zuschrift zu folgendem Schluß: „Wie die „Patrie" können alle Lenkballons zu unfreiwilligen Landungen irgendwo gezwungen werden, wo sich keine eingerichteten Landungsplätze mit Ballonhüllen u. dergl. befinden. Lassen sie sich danach nicht fest genug verankern, so daß sie durch einen heftigen Windstoß lorgeriffen werden könnten, so muß ein Mittel zur sofortigen gänzlichen Entleerung des Ballons vorhanden sein» und dieses Mittel ist einzig und allein in der Reißleine gegeben. An den Lenkballons nach den Systemen des Majors Groß und des Majors von Parfeval läßt sich trotz ihrer langgestreckten, torpedoartigen Form eine Reißleine ohne weiteres anbringen, was beim Zeppelin'schen Luftschiff jedoch nicht angängig ist."
Demnach wäre mein Luftschiff aus der Reihe mindestens der kriegsbrauchbaren Fahrzeuge zu streichen. Aber die Retßleine wird doch nur für den Fall gefordert, daß sich die Verankerung zu schwach erwiese, um nicht das Losreißen des Luftschiffes bei einem heftigen Windstoß befürchten zu lassen. Wie steht es nun damit? Wie es allen Lenkballons der Halbstarren und der unstarren Systeme ergangen wäre, hat die „Patrie" doch nur deshalb von 200 Mann nicht festgshalten werden können, weil fie sich nicht allein an oder ganz nahe der Spitze, mit dieser gegen den Wind gestellt, fesseln ließ; der Sturm mußte, nach dem Luftwiderstandsgesetz, sehr bald die Breitseite fassen, und dann war natürlich kein Festhalten mehr möglich; um so weniger, als der Ballon zwischen den einzelnen Punkten, woran die Halteseile befestigt waren, Einbuchtungen erleiden mußte, welche die Druckwirkung des Windes erheblich vermehren. Meine starren Luftschiffe lassen sich
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an der Spitze fest genug verankern oder anseilen, um ein Losreißsn auch bei heftigstem Windstoße nicht befürchten zu müssen. Ein Einbuchten der äußeren Hülle findet nicht statt. Daß mein Luftschiff keiner Zerreißvorrichtung bedarf, hat es am 17. Januar 1906 bewiesen, wo es bei heftigem Sturm keine Miene machte, seinen Fesselungen zu entfliehen. Es ist wohl einleuchtend» daß esvorteilhafter ist, keine Zerreißvorrichtung zu gebrauchen, als genötigt zu sein, mit einer solchen alles Gas auszulaffen.
Aber allerdings noch weit besser ist es, wenn Luftschiffe n i e durch Mängel ihres Systems zu unfreiwilligen Landungen genötigt werden können. Und darin stehen meine starren Luftschiffe mit ihren zwei voneinander unabhängigen Triebwerken,ihrer unveränderlichen äußeren Gestalt, ihrer Schnelligkeit und langen Fahrmöglichkeit, die ihnen gestattet, Stürme zu überdauern usw., allen unstarren Systemen weit voran. Meine unfreiwillige Landung am 17. Januar 1906 kann nicht gegen die vorstehende Behauptung ins Feld geführt werden, weil sie wegen Mangel« an Fahrübung und noch nicht erkannt gewesener Unvollkommenheit untergeordneter Konstruktionsteile, also nicht unter den inzwischen erreichten normalen Verhältnissen erfolgte. Gerade für Kriegsluftschiffs, die sich doch meist über feindlichem Gebiet bewegen, ist es von besonderem Wert, nicht zu Landungen gezwungen zu sein. Dieser Umstand wird zu wenig beachtet, wenn man geringeren Wert auf langdauernde Fahrmöglichkeit, als darauf legt, daß havarierte Fahrzeuge vom Platze, wo sie landen mußten, auf der Achse wegzufahren find. Doch auch wenn die unfreiwillige Landung, wie dis der „Patrie" und meine oben angeführte, sich auf eigenem Gebiet vollzogen hat, erscheint es unzweifelhaft einfacher, wenn das Luftschiff den Rückweg durch die Luft mit eigener
Kraft nehmen kann. Das meinige würde dar selbst nach jenem unglücklichen 17. Januar getan haben, wenn ich er hätte erhalten wollen. Man brauchte es nur um den verlorenen Auftrieb zu entlasten oder ihm Ersatz für das ausgelassene Gas zuzuführen, dann wäre es mit dem ersten günstigen Winde nach dem See zurückgeflogen.
Vr.-Jng. Gras Zeppelin.
Letzte Nachricht.
Stockholm 8. Dez. König Oskar von Schweden ist heute Morgen 9 Uhr gestorben.
Reklameteil.
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Amtliche und privataMigen.
Ltadtgemeinde <LaIw.
Am Freitag, den 13. Dezember, nachmittags 4 Uhr,
findet im „Badischen Hof" ein
Bortrag
-es Herrn Ingenieurs Wahlström aus Stuttgart über -as Elektrhitätswerk bei Waldeck
statt.
Die verehrt. Einwohnerschaft, insbesondere die Gewerbetreibenden werden zu diesem für sie äußerst wichtigen Vortrag höflichst eingeladen.
Calw, 9. Dezember 1907.
Stadtschultheitz Conz.
K. Forstamt Hirsau.
WrdnhMr Wchotz- Stmchch-Vnkmf
Am Donnerstag, den 12. Dez., vormittags 10 Uhr, werden auf der Forstamtskanzlei aus dem Staatswald Weckenhardt, Abt. 35 obere Marderhalde und 41 unterer Föhreichenhau zum wiederholten Verkauf gebracht:
Tannen-Ausschuß: 57 Stück mit Fm.: 89 I., 68 II. Klasse Langholz.
K. Forstamt Langenbrand (Württ ).
Nadelholz-
Stammholzverkauf
am Donnerstag, den 19. Dezbr., vorm. 10 Uhr, im „Rößle" in Wald- rennach aus Staatswald Sackberg, Hundstal, Hengstberg und Gairen:
Langholz: 4820 Tannen mit Fm. 140 I., 280 II., 440 III., 450 IV., 400 V., 290 VI. Kl. Sägholz: 120 Tannen mit 86 Fm. I./III. Kl.
Günstige Abfuhr, 1—4 km an die Bahnstationen Calmbach, Höfen und Neuenbürg im Enztal, Unterreichenbach im Nagoldtal. Losverzeichnisse unentgeltlich, Schwarzwälderlisten gegen Bezahlung durchs Forstamt. I
Gemeinde Hirsau.
Sur Herstellung eines Holzabfuhrwegs
im hies. Gemeindewald, werden die erforderlichen Erd-rc.-Arbetten im Akkord vergeben.
Pläne, Kostenvoranschlag rc. liegen zur Einsicht auf hies. Rathaus auf.
Schriftliche Angebote wollen bis spätestens 14. Dezember d. I. anher gewacht werden und sind Akkordsliebhaber eingeladen.
Den 5. Dezember 1907.
Schultheißenamt: Majer.
Gestern Abend wurde im Saale des Badische« HofeS ein
Schirm verwechselt.
Man bittet, denselben im Compt. ds. Bl. umzutauschen.
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