u.
er.
st'ätte.
rtigrmg
hast «rrd
auSsall.
, sagt
s noch
^achtes
»d
stttr.
läge.
188. Amts- und ÄnzeigeblaLi für den Bezirk Calw. 82 . Jahrgang.
lirsm?
Srschiinuirgrtas«: Dienrtaz, Donnerstag, Samstag, Sonntag. JnserttonSpreik 10 Pfg. pro Zeile sür Stabt «VS »«HirtSorte; außer Bezirk 12 Psg.
Tagesnenigtetten.
Calw 25. Nov. Heute Nacht kam es zwischen jungen Burschen von Alzenbsrg und Igels- koch zu einer Schlägerei, in deren Verlauf der 20 jährige Adam Dittus von Alzsnberg mit einem Revolver in die Brust geschossen wurde. Dittus wurde ins hiesige Krankenhaus verbracht, die Verletzung soll nicht lebensgefährlich sein. Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen und eingeliefert.
(Amtliches aus dem Staatsanzeiger.s Am 22. November ist von der Evangelischen Oberschulbehörde die Schulstelle in Schweindorf, Bezirks Aalen, dem Schulamtsverweser Friedrich Kugler in Oberkollbach, Bezirks Calw, übertragen worden.
Nagold 23. Nov. Heute nacht kurz vor 2 Uhr brannte der Dachstuhl des Hauses von Ernst Haar nieder. Der Abgebrannte ist versichert. Die Entstehungsursache ist mit Sicherheit noch nicht bekannt geworden» doch spricht man auch davon, daß Funken aus der Lokomotive von der dicht am Hause vorüberführenden Bahn leicht, brennbare Stoffe zur Entzündung gebracht hätten.
Stuttgart 23. Nov. Gestern abend 7*/i Uhr starb Friedrich Haußmann, Rechtsanwalt und k. öffentlicher Notar, volksparteilicher Abgeordneter für den Bezirk Gerabronn. Friedrich Haußmann war während der umfangreichen Arbeiten der Verfaffungsrevision in der letzten Landtagssession Correfersnt und hat sich wie bekannt, kurz vor der Schlußabstimmung über das große Verfassungswerk einen schweren Schlaganfall zugezogen, dessen Folgen ihn bis zu seinem nunmehr erfolgten Tode nicht mehr unbehelligt ließen. Friedrich Haußmann hat noch vor kurzer Zeit mit seinem Bruder Konrad seinen 50. Geburtstag feiern können. Er ist einer Lungenentzündung erlegen.
Dienstag, de« 26. November 1967
Stuttgart 24. Nov. Während der sozialdemokratische Holzarbeiterver- band im zweiten Vierteljahr 1907 gegen 2000 Mitglieder verloren hat, verzeichnet der christliche Hilfs- und Transportarbeiterverband in den letzten vier Wochen in Baden eine Zunahme von 400 Mitgliedern.
Bebenhausen OA. Tübingen 24. Nov. Die Strecke der Hofjagd am Freitag wurde über Nacht in Pfrondorf in einer Scheuer untergebracht. Als man am Samstag morgen nach dem Wild sah, entdeckte man, daß nächtlicherweile mehreren Hirschen die Schenkel abgeschnitten und entwendet worden waren. Ein des Diebstahls verdächtiger Einwohner wurde bereit» in Haft genommen.
Sulza. N. 23. Nov- Nun soll unsere Stadt doch zu einem Kurhaus kommen. Zwischen der Stadtverwaltung und einer Stuttgarter Architekten- Firma schweben diesbezügliche Verhandlungen. Die Architekten Böcklen und Feil wollen ein Areal am Weilerbachtal von 5 Morgen erwerben und eine Anstalt für 100 Personen einrichten. — Vom nächsten Monat ab erhöhen die Friseure den Preis für Rasieren und Haarschneiden um 5 --Z.
Ulm 23. Nov. Dem am Dienstag und Mittwoch hier abgehaltenen Pferdemarkt waren 892 Stück, meist Ackerpferde zugeführt. 700 Stück wurden zu durchschnittlich 550 verkauft. Gesucht waren gute Schlachtpferde.
Biber ach 24. Nov. Ein Taglöhner der benachbarten Gemeinde Halden lebte schon längere Zeit mit einer verwitweten Frauensperson in wilder Ehe. Die Frau hatte ihm einige Kinder beigebracht, die von ihm zum Betteln angehalten wurden. Ein solches brachte ihm gelegentlich nicht genügende Beute heim, und der Mann machte ftch daran, das Kind aufzuhängen. Er legte ihm
LbonntmrntSpil. in b. Stadt pr. Äirrl-N. Mk. 1 -Id incl.LrLg«>. BiertUtLLrl. PasttrzusSpreiS ohne Nsstellg. f. d. Orts- u. Nachdar- vrttv«rr-hr I Mk., f. b. sonst. D-ri-hr Ml. 1.10, «-stellgel» 20 ys,.
einen Strick um den Hals und war gerade im Begriff, das andere Ende an einem Balken zu befestigen, als eine Nachbarin die Stube betrat und so das bedrohte Leben des Kindes rettete. Am vergangenen Samstag ist der Untersuchungsrichter zur Feststellung des Tatbestandes eingetroffen.
Vom Oberland 23. Nov. wird uns geschrieben: Durch Ihre kürzlich« Mitteilung über den in einer Hütte bei Biberach allein hausenden Kunstmaler Alfons Gebe! haben Sie den Einsiedler um einen Teil seiner Ruhe gebracht. Die durch viele Blätter gegangene Nachricht bringt dem Einfiedler Besuche und Briefe ein. Auch wir haben ihn heute besucht und vielleicht ist eine kurze Schilderung für die Leser von Interesse, nachdem die vorausgegangene Notiz die Neugierde geweckt hat. Von Biberach aus erreicht man das Ende der Markungsgrenze gegen die Gemeinde Riffegg in ca. V» Stunde. Dort in der Ecke eines dunklen Tannenwaldes sehen wir einen einsamen Bretterbau, der auf einen Sockel von Tuffsteinen gestellt ist. Er macht mit seinem großen Atelierfenster, dem Dachpappsnbezug und dem steinbeschwerten Dache keinen unfreundlichen Eindruck. An Stelle einer Inschrift steht die Broncebüste des Bewohners vor der Hütte, die Gebe! selbst modelliert hat. Zuerst begrüßt den Besucher das tiefe Gebell des treuen „Donau", des Leonbergers, der die Einsamkeit des Malers teilt. Das Innere der in diesen rauhen Tagen behaglich durchwärmten Hütte ist wohl recht einfach, aber im Ganzen anheimelnd. Erstaunlich erscheint es, daß der Bau die Arbeit eines einzelnen Mannes ist, den die bescheidensten technischen Mittel zur Verfügung standen. Gebel nimmt alle Besucher freundlich auf, zeigt ihnen gerne seine zahlreichen Bilder und schildert seinen Entwicklungsgang von den Akademien zu Stuttgart
Der verlorene Hohn.
Roumn von Elsbeth Borchart.
(Fortsetzung^
„Vorläufig bleibe er ja noch und um das Später wollen wir uns keine Sorge machen. Gerade heute an Inges Hochzeitstag gibt es schon andere Sorgen genug."
„Du machst dir Sorgen um Inge, lieber Weib?" Er tastete nach ihrer Hand und drückte innig seine Lippen darauf.
Frau Helm brecht seufzte und der Blinde hörte mit feinem Gefühl die bange Stimmung heraus.
„Was fürchtest du denn, Elisabeth? Inge war so froh und wohlgemut die letzten Tage--Grunow vergöttert sie-—
— Freilich--wir hätten uns beide einen anderen Schwiegersohn
gewähl, doch Inge hat anders gewählt, als wir dachten und hofften, und wir müssen uns damit zufrieden geben."
„Gewiß, mein Alterchen." Liebkosend strich sie ihm über die Stirn. „Es liegt auch kein Grund zu Angst und Sorge vor; das Mutterherz
zagt an solchem Tage wohl immer.-Inge hat es ja gewollt —
-sie muß am besten wissen, was sie tut. Das Herz ist ein eigen
Ding-es fordert seine Rechte. Und nun laß mich zu Inge
gehen, daß ich ihr beim Brautstaat helfe."
* »
»
Inge stand fertig angekleidet mitten im Zimmer.
Das langschleppende Brautkleid von schwerer Seide umfloß ihre schlanken Glieder. Auf ihrem Haupte tronte die Myrtenkrone, von der der lange duftige Schleier herabfiel. Er umhüllte sie gleich einer Wolke. Aus dem bleichen Antlitz sahen die großen dunklen Augen wie zwei leuchtende
Sterne hervor. Ihre Lippen umspielte ein Lächeln, aber in den Wimpern hingen Tropfen, wie Morgentau auf den Gräsern.
Die Mutter, die sie so geschmückt hatte, konnte sich von dem Anblick nicht losreißen. Wie schön das Kind aursah!
Heiße Gebete für sein Glück trug sie im Herzen.
Es klopfte an die Tür.
Ein Diener brachte eine Schachtel, die soeben abgegeben worden war, herein.
Ein Hochzeitsgeschenk, wie deren heute schon mehrere eingetroffen waren.
Gleichgiltig trat Inge an der Mutter Seite, die soeben den Deckel löste.
„Ah!"
Fast gleichzeitig stießen Mutter und Tochter den Bewunderungslaut aus. Eine Fülle dunkelroter, köstlicher Rosen lag in der offenen Schachtel in grünem Moos gebettet.
Inge nahm die Karte, die zwischen ihnen steckte, und warf einen Blick darauf. Da befiel sie ein heftiges Zittern; sie biß die Zähne auf die Unterlippe und unterdrückte mit Mühe einen Schmerzenslaut. —
„Von wem, Inge?" fragte Frau Helmbrecht.
„Hier-lies!" Mit zitternder Hand reichte sie der Mutter
die Karte.
„Charles Williams erlaubte sich seine Glückwünsche zu dem heutigen Tage auszusprechen."
Frau Helmbrecht warf einen besorgten Blick auf die Tochter, deren Augen so seltsam weltentrückt ins Leere starrten.
„Inge."
Der Ruf brachte sie zur Besinnung. Weder Mutter noch Tochter hatten es bemerkt, daß Grunow nach kurzem Anklopfen eingetreten war und neben Inge stand.