Freitag den 26. Anguft 1838
Der E«ztAer
86. Jahrgang Nr. 199
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Daß der Begriff „Dichter" bei dem vielfachen Mißbrauch, der mit ihm getrieben wird, leicht in Gefahr gerät, an Wert- schützung einzubüßen. ist eine unleugbare Tatsache. Jene, die der Ansicht sind, daß wahre Dichtung zeitlose Bedeutung haben müsse und zeitlose Themen behandeln solle, können das Urteil vieler Großer für ihre Meinung anführen. Wenn sie sich wirklich „dauernder als Erz" erweist, dann ist sie Dichtung, alles übrige bleibt, auch wenn es ui seiner Zeit große Verbreitung erlangen konnte, Schriftstellerei.
Das war auch einer der Gründe, ans denen Goethe seine Abneigung gegen die „sogenannten politischen Gedichte" erklärte. Sie waren ihm zu sehr aus den Tag zurechtgeschnitzt. Sie schauten ihm nach den verschiedensten Stimmungen, Wünschen und Bedürfnissen. und er verachtete wohl auch in ihnen das „Jagen nach äußeren Effekten".
Gibt es also gar keine politische Dichtung? Oder ist sie nicht vielleicht vielmehr an ganz besondere Voraussetzungen geknüpft?
Auch hierauf hat schon Goethe die Antwort gegeben. Als man ihm den Vorwurf machte, daß er in den Freiheitskämpfen nicht auch als Dichter gewirkt habe, da sagte er einmal: „Wie hätte ich die Massen ergreifen können ohne Haß. und wie hätte ich hassen können ohne Jugend?" Und — entscheidend in demselben Zusammenhang: „Kricgslieder schreiben und im Zimmer sitzen! Das wäre meine Art gewesen! Aus dem Biwak heraus, wo man nachts die Pferde der feindlichen Vorposten wiehern hört, da hätte ich es mir gefallen lassen, aber das war nicht mein Leben und nicht meine Sache, sondern die von Theodor Körner. Ihn kleiden seine Kriegslieder auch ganz vollkommen."
Das ist die Voraussetzung für alle Politische Dichtung: Nur der Kämpfer kann Sieger sein. „Leier und Schwert", dieser Titel dre Sammlung von Körners patriotischer Lyrik, ist und bleibt das unwiderrufliche Motto. Das Wort muß aus der Tat herausgewachsen sein, das ist das Entscheidende.
Und eben der, bei dem sich dichterische Begabung und dichterisches Können mit der Kraft der Tat im Dienste der Nation vereinen, das ist der wahre politische Dichter.
Es mag symbolisch sein, daß der „Wiener Hoftheaterdichter" Körner fast in Vergessenheit geraten ist. Daß der Verfasser der Schicksalsdramen „Hedwig" und „Die Sühne" in Literaturgeschichte nachgeblättert werden muß. Daß aber der Sänger von Lützows wilder verwegener Jagd unvergessen im Volke ist und bleibt. Der Sänger des Schwertliedes, der auch das Schwert zog. der Schwerverwundete, der die ergreifenden Worte des „Abschieds vom Leben" fand, konnte zum Klassiker der politischen Dichtung werden.
Gewiß werden jene nie vollends zum Schweigen zu bringen sein, die für sich — aus begreiflichen Gründen — das Recht des — wie sie sagen — „dichterischen Mitempfindens" in Anspruch nehmen. Nirgends aber wird allein aus der „Empfindung" heraus dichterische Gestaltung eines Ausbruchs der Zeit erwachsen können. Die nur Empfindsamen, die sich zur Tat bekennen, nachdem sie vollbracht ist, haben kein Recht, von ihr zu berichten. Auch die beste schriftstellerische Begabung wird ihnen nie den Ehrennamen „Politischer Dichter" vor der Geschichte der Literatur sichern.
„Was ich nicht lebte, und was mir nicht auf die Nägel brannte und zu schaffen machte, habe ich auch nicht gedichtet und ausgesprochen", sagt Goethe, lind von diesem Wort ist auch für die politische Dichtung ein Gesetz abzuleiten.
x»n Server,
Miss Zank an EMM
Berlin. 25. August. Der japanische Er- ziehungsminister. General Araki, der Hofminister Botschafter Mushakoji, General Suzuki, sowie der japanische Jugendsührer, Graf Futara. richteten gemeinschaftlich ein Telegramm an den Jugendsührer des Deutschen Reiches, Baldur von Schirach, in dem es heißt: „Dre Austauschgruppe unter Führung von GebieMführer Schulze hinterließ in der japanischen Oeffentlichkeit den tiefsten Eindruck. Wir danken für die Bemühungen Eurer Exzellenz um die Vertiefring der Freundschaft unserer Völker." — In seiner Dienststelle in Berlin wurde dem Nerchsjugendsührex eine Ehrengabe von dem obersten Protektor der japanischen Jugend, Admiral Takesita. eine Nachbildung eines alten japanischen Marschallstabes aus dem 5. Jahrhundert, überreicht.
Warschau, 26. August. Der zur Zeit zur Teilnahme an einem Flugkongreh in Moskau weilende Ozeanflieger OberstLindbergh hat bemerkt, daß ihm ein GPU.-Spitzel auf Schritt und tritt folgt. Lindbergh ist aber bald der Geduldfaden gerissen. Er habe sich plötzlich umgedreht und mit einem wohlgezielten Hieb den ihm folgenden „Schutzengel" k.o. geschlagen, um dann ohne Begleitung seinen Weg zum Flugplatz fortzusetzen.
Unerhörte Sprache der Londoner Presse
Deutschland soll sich die Versolgli igeu tu der Tfchechei bieten lassen
London. 25. August. Die Londoner Mor- genpresse beschäftigt sich am Donnerstag in erster Linie mit den gestrigen Besprechungen zwischen Chamberlaiii. Halifax, Sir John Simon und dem Berater der britischen Regierung in Jndustriesragen, Wilson. Sie ist dabei einstimmig der Ansicht, daß die tsch echo-slowakische Frage das Hauptthema der Besprechungen gebildet habe. Ein Teil der Blätter verzeichnet in diesem Zusammenhang die Tatsache, daß auch der diplomatische Hauptberater der britischen Negierung. Sir Robert Vansittart, an der Besprechung teilgenommen habe.
Das plötzliche Eintreffen Ashton Gwat- kins in London wird von einem Teil der Blätter dahin ausgelegt, daß sich in Prag neue Schwierigkeiten ergeben hätten und die Aufgabe Lord Nuncimans jetzt vor ihrem Höhepunkt stehe. Durchweg haben die Blät- ter die Stirne, einen heftigen Ton gegen die Haltung — der deutschen Presse anzu sch lagen (!!!).
Nun scheint man auch in London die Schwierigkeiten der Vermittlungsaktion Lord Nuncimans in ihrer ganzen Tiefe erkannt zu haben. Vielleicht hat man den Verhandlungspartner von der Art und dem Charakter der Tscheche: bislang doch zu optimistisch angesehen. Jetzt, da nun die Entscheidungen drängen, scheint man auch in London in Peinliche Verlegenheit zu geraten. Für den Fall, daß die Vermittlungsaktion sich totlaufen sollte, sucht man nach einem Sünden bock. Und den soll ausgerechnet die deutsche Presse abgeben. Es ist jedenfalls ein starkes Stück, wenn die Londoner Blätter einen heftigen Ton wegen der Haltung der deutschen Blätter in der tschechischen Frage anschlagen. Allerdings, den wohlgenährten Herren in den Londoner Nedaktionsstuben brennt die furchtbare körperliche und seelische Not der Sudetendeutschen nicht auf den Nägeln. Sie haben auch nicht seit20Jah- ren Verfolgung. Terror und Mord erdulden müssen, wie die Sudetendeutschen. Und wenn sie es hätten müssen, erhebt sich die andere Frage, ob sie es mit der gleichen heroischen Diszipli. niertheit getan hätten, wie es jene Deutschen getan haben und noch bis aus den heutigen Tag tun, obwohl sie doch nichts
Breslau, 25. August. Trotz des in ganz Schlesien anhaltenden Regenwelters sind Befürchtungen über ein katastrophales Hochwasser für den Oder-Lauf vorerst nicht begründet. Anders steht es dagegen bei den Gebirgsflüssen, die, wie zum Beispiel die Glatzer Neiße, schon ganz erheblichen Flurschaden ungerichtet haben. Das Hochwasser erreichte einen Stand, wie ihn die Grafschaft Glatz seit vielen Jahrzehnten nicht mehr erlebte. Wehrmacht, Arbeitsdienst, Feuerwehr, Polizei und Technische Nothilse sind seit den frühen Morgenstunden in Glatz eingesetzt, um Menschen aus be- drohtenHäusernzuretten, das Vieh z.. bergen und den Verkehr umzuleiten. Der Schaden ist sehr groß.
Auch aus den Landgebieten treffen von überall Unglücksnachrichten ein. Aus Rengersdors oberhalb Glatz wird se:t den frühen Morgenstunden ein ununterbrochenes Steigen der Neiße, der Biele und der Duhne gemeldet. Die Straßen von Glatz nach Habelschwerdt und Landeck sind zum Teil unpassierbar. Bei
Stuttgart, 25. August. Wenn die Reichsbahn soeben ihren Entwurf für den Winterfahrplan fertiggestellt hat. so ist das noch lange nicht ein Zeichen für das baldige Ende des Sommers, sondern nur ein Beweis dafür, baß die Arbeit der „Fahrplanmacher" nie aushört, und daß diese Männer eben im voraus denken müssen.
Wenn wir in diesem neuen Entwurf blättern, dann sinden wir zu unserer Freude, daß der Winterfahrplan gegenüber dem Vorjahr um zahlreiche -gute Augverbindungen verbessert worden ist, und auch eine ganze Reihe von den im Sommer neu geschaffenen Verbindungen wird im Winter beibehalten. Es ist dies ein Zeichen dasür, daß gerade die neuen Züge, die durch die starke Verkehrsbelebung notwendig geworden sind, sich gut eingesührt haben.
Wir wollen nun einmal sehen, was es bei den einzelnen Strecken Interessantes gibt. Wir fange» mit der sogenannten Hauptbahn Ulm — Stuttgart — Mühlacker — Karlsruhe und Bruchsal an. Besonders erfreulich ist hier, daß die im Sommer neu geschaffene ausgezeichnete Verbindung München — Stuttgart — Köln — Dortmund und zurück. Stuttgart 9.57/10.03 bzm. 19.53/20.02, den ganzen Winter über verkehren wird, sie wird noch dadurch verbessert, daß in Heidelberg ein Anschluß nach bzw. von Frank- furt durch einen Schnellreisewagen über die Reichsautobahn hergestellt wird. Das zweite neue Äugpaar München — Stuttgart — Köln — Dort
anderes fordern, als Gleichberechtigung, das Selbstbestimmungsrecht der Völker, von den, ja gerade jene Londoner Blätter immer io voll sind. Solange die selbstverständlichen Rechte der Sudetendeutschen nicht ihre volle Erfüllung gefunden haben und solange vor allem aber eine wildgewordene tschechische Soldateska und ein mordsüchtiger tschechischer Straßenmob glaubt, die dortigen Deut- scheu als Freiwild betrachten zu dürlen solange wird die deutsche Presse es nicht bloß als ihr selbstverständliches Recht, sondern als ihre verdammte Pflicht und Schuldigkeit ansehen. alle diese Ungerechtigkeiten und Schandtaten anzuprangernl
Hier der tägliche Beweis!
Im Zuge von Böhmisch-Kamnitz nach Tetschen bewies sich wieder, daß es in der tschecho-slowakischen Republik genügt, einer nlchttschcchischen Volksgruppe anzugehören, um roh »nd rücksichtslos behandelt zu werden. Das tschecho-skowakische Preßbüro beeilt sich über den jüngsten Vorfall eine Mitteilung zu geben. Dieser entnimmt man, daß zwe: betrunkene Tschechen, Slaschek und Kubicak. den Sudetendeutschen Schacherte angepübelt und bedroht haben, das letztere deshalb, weil Schacherte ihre Provokationen ignorierte. Wie die offizielle Meldung zugibt, haben die Tschechen versucht. Schacherte ein Abzeichen der Sudetendeutschen Partei gewaltsam zu entreißen. Der angegriffene Sudetendeutsche versagte sich jedes Eingehens auf die Haßausbrüche der Tschechen und wandte sich an den Schaffner, um schließlich Anzeige beim Staatspolizeiamt in Bodenbach zu erstatten.
14 Sudelendeulsche verhaftet
Wie aus Mährisch-Schönberg bekannt wird, wurden in Freiwaldau und Umgebung in den letzten 14 Tagen 14 Verhaftungen von Sudetendeutschen auf Grund des Republikschutzgesetzes vorgenommen. Die Verhafteten, unter denen sich einige Amtswalter der Sudetendeutschen Partei befinden, wurden insPolizei< gefängnis von Mährisch-Ostrau eingeliefert. Der Bevölkerung der Stadt Freiwaldau hat sich nach den ersten Verhaftungen eine allgemeine Erregung bemächtigt
Giersdorf ist die Brücke abgebrochen worden. Sämtliche Glatzer Brücken sind schwer gefährdet. Die Neiße, die zu einem reißenden Strom aususert, trägt die Ernte der Bauern in den Graftschaftertälern mit sich zu Tal. Der Schaden läßt sich zur Zeit noch nicht abmessen. Auch der Pausevach und sein Nebenbäche sind über ihre Ufer getreten und das Wasser zum Teil in die Häuser, eingedrungen.
Die Hochwasserwelle der Oder hat am Mittwochabend Ratibor passiert. Der hohe Wasier- stand hat sich in den trefgekegenen Stadtteilen von Ratibor wie üblich ausgewirkt. Wie immer bei hohen Wasserständen der Oder, sind diese überflutet. Dieser Zustand wird erst geändert werden durch den im Bau befindlichen Umflutkanal, an dem auch jetzt trotz des HochwasierS der Oder ohne Einschränkung weiter gearbeitet wird. Im Gebirge fließen allerdings die Zuflüsse zur Oder mit großer Stärke, vo- allem die der Glatzer Neiße. Ihr Wasser wird jedoch vom Ottmachauer Staubecken aufgefangen und dadurch weiteres Unheil verhütet.
mund, Stuttgart 0.15/22 bzw. S.SO/ü.OO wird über Weihnachten und Ostern verkehren, wir möchten wünschen, daß es bald ganzjährig gefahren wird. Auch der neue Schnelltriebwagenkurs Stuttgart — München und zurück. Stuttgart ab 8.52 bzw. an 23.12 bleibt bestehen, dagegen wird der L248/249 Stuttgart — Ulm und zurück (Stuttgart ab 10,50 bzw. an 15.21) wegfallen, den Anschluß nach Kempten — Oberstdorf vermittelt im Winter bis 15. April der l) 37, Stuttgart ab 10.50. Neu ist, daß I) 175 von Innsbruck — Friedrichshasen, Stuttgart an 16.17, künftig in Plochingen statt in Göppingen hält, damit ein Ueber- gang in Richtung Tübingen möglich wird.
Von der Südbahn ist zu berichten, daß die Verbindung Stuttgart — Friedrichs. Hafen — Innsbruck und zurück mit 0 208/407, Stuttgart ab 7.53 bzw. an 23.00 den ganzen Winter über gefahren wird. Auch L417/418 Friedrichshasen — Ulm — Aalen — Crailsheim — Bad Mergentheim — Lauda, der in Crailsheim Anschluß nach bzw. von Nürnberg hat, verkehrt ganzjährig, leider jehlt in der Richtung zum Bodensee in Ulm der dringend notwendige Anschluß von Stuttgart; hier müßte ein neuer Eilzug, Stuttgart ab 18.01 mit Anschluß von Karlsruhe. Abhilfe schassen. Auf der Strecke Stuttgart — Aalen — Crailsheim — Nürnberg wird 0 317/318, Stuttgart ab 11.35 bzw. an 18.42 den ganzen Winter über ge- fahren.
^ Im Nord — Süd-Verkehr werden die neuen Zugpaare O 9/10 Konstanz — Stuttgart (12.58/13.09) — Würzburg — Berlin und zurück (Stuttgart 17.28/42). I) 113/114 Stuttgart — Würzburg — Berlin (Stuttgart ab 23.05. Stutt- gart an 10.20), sowie das Zugpaar 0 15/16 Stuttgart — Berlin (Stuttgart ab 7.30, Stuttgart an 22,30) den ganzen Winter über gefahren. Auch das neue Eilzugpaar von Stuttgart nach Rottweil — Tuttlingen und — Vilungen — Freiburg und zurück (Stuttgart ab 10.42 bzw. an 19.39) verkehrt den ganzen Winter über. Leider besteht aber im Verkehr von Stuttgart nach Konstanz und Zürich und zurück noch immer eine außerordentlich große Lücke von 10 bzw. Il'/e Stunden. Das neue O-Zugpaar Stuttgart — Heilbronn — Heidelberg — Frankfurt — Hamburg. 0 475 Stuttgart ab 20.12, D 476 Stuttgart an 10.06 verkehrt über Weihnachten und Ostern, in der übrigen Zeit wird die NachtverbinLnng von Stuttgart nach Hamburg und zurück mit L72, Stuttgart ab 20.33 bzw. 0 37-537, Stuttgart an 9.29, je über Karlsruhe hergestcllt.
Zum Schluß sei noch kurz berichtet, daß die beiden Eilzugpaare der Donau bahn letzt las ganze Jahr über gefahren werden und daß die Fahrzeiten auf der Reichsautobahn ft recke Stuttgart — Wiesensteig >>nd — Ulm wesentlich geändert worden sind.
SroMuer
bei Keinrich Sans, Mannheim
Mannheim, 25. August. In der Schreinerei der Firma Heinrich Lanz AG-, Mannheim, brach am Tonnerstagmittag ein Brand aus, der in den aufgestapelten Holzmengen reiche Nahrung fand und sich rasch zu einem Großseuer entwickelte. An dc>: Brandstätte wurden neben der Werksseuer- wehr die Mannheimer Berufsfeuerwehr mit ihren sämtlichen Fahrzeugen, die Freiwillige Feuerwehr Mannheim, ein Zug der Feuerwehr Ludwigshasen sowie die Fabrikfener- wehren der Zellstoff-Fabrik Waldhos und der Firma C. F. Böhringer eingesetzt. Werksangehörige versuchten zunächst, aus dem Brandgebäude Holz und Halbfertigfabrikate herauszuschaffen, doch mußten diese Bergungsarbeiten bald eingestellt werden, um die Löscharbeiten auf den Brandherd konzentrieren zu können. Der größere Teil der Schreinerei ist vernichtet. Vermutlich ist der Brand durch Selbstentzündung entstanden.
Rasthaus am Chiemsee vor der Eröffnung
München, 25. August. Am 27. August wird an der Reichsautobahn München — Bad Reichenhall das große Rasthaus am Chiemsee dem Verkehr geöffnet. Tie Inbetriebnahme dieses Rasthauses bildet einen bedeutenden Abschnitt in der Geschichte des Landstraßenverkehrs und der Reichsautobah- nen. Damit erwächst eine neue Form von Gaststätten, die aus der Kameradschaft der Kraftfahrer heraus eine neue Art der Gastlichkeit und der Geselligkeit mit sich bringen wird. Das Rasthaus am Chiemsee wird jedem großen Betrieb des Verkehrs gewachsen sein. In künstlerischer Gediegenheit sind ausreichende Räumlichkeiten geschaffen worden, darunter die 500 Personen fassende Nestaurationshalle und die große Restaura- tionsterrafse für 1200 Gäste. Das Strand, bad mit Liegewiesen und Freitreppen in den See kann 4000 Personen aufnehmen. Dem Hotelbetrieb, der in zwei Monaten eröffnet wird, stehen 55 Zimmer mit 70 Betten zur Verfügung. Die Betriebssührung des Rast- Hauses wird ebenso wie die anderer Bauten an der Neichsautobahn in den Händen der neugegründeten „Neichsautobahn-Gaststätten- Gesellschaft" liegen.
Zur Zeit sind neben dem fertiggestellten Rasthaus am Chiemsee noch zwei weitere Rasthäuser im Bau. Diese sind vorwiegend für den Güterfernverkehr bestimmt. Sie werden an der Reichsautobahn Berlin- Hannover (Magdeburger Börde) und an der Kreuzung der Reichsautobahn Lcr'-in—München und Dresden—Weimar (Hermsdorf) er- richtet.
Deutschlands
^ älteste Irau ior Sabre alt
kiZenderlodt cker öl8?re,se e. Königsberg, 25. August. Wilhelmine Olschewski. Deutschlands älteste Frau, feierte am Mittwoch in Sonnenborn unweit der ostpreußischen Stadt Mohrungen ihren 107. Geburtstag. In ihrer Heimat und in ganz Ostpreußen hat sie längst den ehrenden Beinamen „Ohmchen Olschewski" erhol- ten. An ihrem heutigen Ehrentage trug sie wieder ihren Brautrock, dem sie seit rund 80 Jahren die Treue hielt.
Kinderlähmung tu Sollanb
In Gauda 33 Krankheitsfälle—Bisher 5 Opfer
L i g e n d e r i c ti t cker öt8-?resse
ÜA. Amsterdam, 26. August. In weiten Kreisen Hollands tritt die spinale Kinderlähmung auf, die in mehreren Städten epidemischen Charakter anzunehmen droht. In Gauda sind bereits 33 Fälle zu verzeichnen, von denen bisher fünf tödlich verliefen. Im Haag erkrankten bisher elf Personen an Kinderlähmung, auch in Maastricht, Winters- wijk und in anderen Städten sinden sich Erkrankungen.
Hochwasser im Glatzer Veegland
Rettung aus bedrohte« Hüufern — Die Hochwafserwelle der Oder
Neue Winlersahrplali-Verbesserungeli
Zahlreiche SomWerverbiuduugeu das ganze Jahr über beibehalteu