Neuer -euWer Lustwettrekord

Arado-Slugzeugwerke erringe« mit Leichlflugzeng znm fünften Male

Wettbeftleistnug

Papst Pius greift Stafsentheoriv an

Rede gegen den Nationalismus

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86. Rom, 30. Juli. PapstPiusLI. hielt auf seinem Sommerschloß Castel Gandolfo vor den Schillern des katholischen Propagandaam­tes eine Rede, die Ausfälle gegen die Rassen­lehre und den Nationalismus enthielt. Man müsse die Frage stellen, so erklärte er u. a., weshalb es-Italienunglückseligerweise" nötig gehabt habe, Deutschland in der'Rassenanschau- üng nachzumachen. Er äußerte sich u. a. auch ausführlich über die Stellung der KatHa­li s ch e n A k t i o n, die bekanntlich vor kurzem in einer faschistischen Zeitung wegen ihrer Par- teipolitischen Zusammensetzung heftig angegrif- fen wurde.Wer die Katholische Aktion schlägt", so betonte der Papst wörtlich,Maat die katholische Kirche und zugleich den Papst. Ich empfehle euch, die Katholische Aktion da- her nicht zu bekämpfen." Er fügte dann das berühmte Wort hinzu:Wer vom Papst ißt, stirbt." Jenes Wort stammt aus der Zeit der Borgia-Päpste. Der damalige Papst Alexan­der VI. besaß nämlich die bemerkenswerte Eigenart, seine Gäste zu vergiften, um sich in den Besitz ihrer Vermögen zu setzen.

Ausführlich beschäftigte sich dann Pius XI. noch mit dem ThemaNationalismus und Nassen frage". In diesem Zusam­menhang erklärte er, daß katholisch universell bedeute, weder rassisch noch nationalistisch. Die Universalität der katholischen Kirche schließe zwar die Idee der Nation und Nationalität nicht aus,aber das Menschengeschlecht", so schloß der Papst seine aufschlußreichen Aus­führungen,ist nur eine einzige große und universelle Menschenrasse, wo es kernen Platz für besondere Rassen gibt".

34Z Lote UN- Verwundete in Rangoon

Britische Truppen in höchster Alarm­bereitschaft

L l g e u b e r ! c k t cker I48-?rsL,s

ex. London, SO. Juli. Auch den Frei­tag über hielten die Unruhen in Rangoon, der südlichsten Hauptstadt Britisch. In» die ns, an. Es kam im Laufe des Tages wiederholt zwischen den Mohammedanern und Buddhisten zu Zusammenstößen, die zahlreiche Todesopfer kosteten. Nach den bisherigen Meldungen beläuft sich die Gesamtziffer der Toten auf 45, während die der Verwundeten auf über 30V gestiegen ist. Die britischen Truppen haben höchste Alarm­bereitschaft. Es ist der Befehl herausgegeben worden, aus Plünderer und Brandstifter scharf zu schießen. Ansammlungen von mehr als fünf Personen sind verboten worden. Die Häuser der Europäer werden von star­ken Polizeiabteilungen, die mit Maschinen­gewehren ausgerüstet sind, bewacht.

Savaner besetzen Susung

Schanghai, 29. Juli. Wie erwartet, ist Susung von den japanischen Truppen besetzt worden. Die Ausweitung der Teilossensive aus dem Nordufer des Dangtse hat sich Plan­mäßig vollzogen. Die japanischen Truppen haben ihren Vormarsch in Richtung Wangmei fortgesetzt und bereits die Grenze von Hupeh überschritten.

Aus Söul wird ein neuer Zwischen­fall von der mandschurisch - russischen Grenze gemeldet. Zehn sowjetrussische Sol­daten überschritten die Grenze 800 Meter nördlich von Lhankufena und beschossen die mand'ck"nilche Grenzwache. Nach einem ein- stünln I "gefecht konnten die Sowjet­russen zurüc> leben werden.

Berlin. LS. Juli. Die deutsch« Lustfahrt konnte heute vormittag erneut eine Welt­bestleistung aufstellen. Wiederum waren es die Arado-Flugzeugwerke in Brandenburg, die sich mit ihrer bekannten Reiseflugmaschine Ar 79 nunmehr zum fünften Male in die Liste der internationalen Rekorde einschreiben konnten. Flugzeugführer Seelbach flog auf dieser Maschine eine Geschwindigkeit von 227,03 Stundenkilo­metern über eine Metzstrecke von 2000 Kilo­meter und damit einen neuen internatio­nalen Rekord in der Klaffe der Leicht­flugzeuge.

Bisher war dieser Rekord noch nicht auf- gestellt worden, da Flugzeuge dieser Kate­gorie mit Motoren bis ui 4 Liter Ztilinder- inhalt überhaupt eine Strecke von 2000 Kilo, meter Länge kaum erreichen konnten. Wenige Minuten vor 5 Uhr früh war der mit einem Hirth-Motor ausgerüstete blaue Ka- binen-Tiefdecker D-EHCK vom Werkflugplatz in Brandenburg gestartet und raste auf die südliche Wendemarke der amtlich vermessenen

100-Kilometer-Strecke zu. Von Thornau in der Nähe von Stendal, wo ein weiß leuch­tendes Signaltuch ausgelegt war. flog das Flugzeug zum nördlichen Wendepunkt, der Turmspitze eines Ausflugslokals am Tegeler See. Zehnmal ging es nun in beiden Rich- tungen zwischen Thornau und Berlin-Tegel über die Strecke. Das regnerische Wetter, das mit seinen tiefhängenden Wolken von der fünften Runde an dem Rekordflugzeug den Weg erschwerte, konnte den Flugzeugführer Seelbach nicht behindern, der die Maschine immer wieder geschickt in niedriger Höhe um die Wendemarken brachte.

Wenige Minuten nach 2 Uhr schoß das Re­kordflugzeug, aus seiner letzten Runde kom­mend, über das Zielband und landete 10 Mi­nuten später wieder auf dem Flugplatz der Arado-Werke, wo der Nekordflieger Seelbach von seinem Betriebsführer Direktor Wagen­führ und dem Konstrukteur der Maschine, dem ehemaligen Pour - le - Mörite-Flieger Blume, zu seiner hervorragenden Leistung auf das herzlichste beglückwünscht wurde.

Vorbereitung des Nationalitätenkodex auf tfche-, chischer Seite beendet und der Weg zu den Vep« Handlungen mit der SDP. und den übrigen Vertretern der Nationalitäten frei. Der end­gültige Berhandlungstext wird ins Englische übersetzt und Lord Runciman zur Verfügung gestellt werden. Ueberdies arbeiten bereits die einzelnen Ministerien an der Beschaffung von Material für Lord Runciman, das verfassungs­rechtlichen, statistischen, wirtschaftlichen usw. Inhaltes sein Wird.

Zur Mission Runcimans schreiben die Times", die Tätigkeit Runcimans werde meh­rere Monate in Anspruch nehmen. Außer sei­nem Sekretär werde er noch einen Wirt­schaf t s s a ch v e r st ä n d i g e n des britischen Außenamtes mitnehmen, der jedoch während seiner Tätigkeit in der Tscheche! nicht vom Foreign Office bezahlt würde, da es sich um eine persönliche Mission handele.

Zo Zag-slumuge

Grundlegende Erneuerung der französischen Luftwaffe

L i g e n d e r i c k t äer k18-?rssse

xl. Paris, 30. Juli. Luftfahrtminister Guy laChambrehat bei Amiens eine Flugzeug­fabrik besichtigt, die erst vor kurzem fertiggestellt worden ist und der Herstellung von JaMlug- zeugen Typ Potez 63 dienen soll. Das Tempo der Flugzeugfabrikation soll in einem solchen Maße gesteigert werden, daß bis Ende oes Jahres monatlich nicht weniger als 50 Jagin flugzeuge vom T y p P o t e z 63 die Fabrik ver« lassen köünen. Der Luftfahrtminister hat an- gekündigt, daß die gesamte französische Luft­waffe bis Frühjahr 1940 grund- legend erneuert werden und alle For­mationen mit einem Maschinenmaterial aus- gerüstei sein sollen, dessen Durchschnitts­geschwindigkeit 450 Kilometer übersteigt. Eine ganze Reihe von Fabriken befindet sich im Bau» andere sind vor kurzem fertiggestellt worden. Die Blätter berichten allerdings, daß die Mo­torenerzeugung anscheinend mit dem Tempo der Flugzeugfabrikation nicht Schritt halten könne. In der vom Minister besichtigten Fabrik be­fänden sich zur Zeit 20 Maschinen, die nicht zur Ablieferung gelangen 'önnen, da es an den dazu gehörigen Motorenfehle.

AMkeW Palästina

Ein Bahnhof in Brand gesteckt Reue Todesurteile

Jerusalem, 29. Juli. Nachdem wieder in verschiedenen Landesteilen zahlreiche Bom­benfunde zu verzeichnen waren, wurde heute morgen auf dem jüdischen Gemüsemarkt in Jerusalem eine große Bombe entdeckt. Auch Schießereien sind wieder zu verzeichnen, zum Beispiel an der Straße JerusalemJericho und zwischen Jerusalem und Jaffa. Nach der arabischen ZeitungAddifaa" wurde der Bahnhof Asdod in Südpalästina an der Strecke von Aegypten von bewaffneten An­greifern in Brand gesteckt und das Bahnhofsgebäude wurde ein Raub der Flammen. Die Telephondrähte hatten die Brandstifter vorher durchschnitten. Bei Tul- karem wurde eine Eisenbahnbrücke vom Feuer zerstört. Bei einem Bombenwurf aus die Polizeistation in Nablus wurden meh> rere Araberfrauen verletzt. Das Dorf Elti- rem nördlich von Tulkarem wurde von Militär nach Waffen durchsucht. 31 Araber wurden verhaftet. Zwischen Nablus und Tul­karem wurden 90 Telegraphenstangen zer­stört. Zwei Araber wurden wegen des Be­sitzes von Waffen bzw. Bomben vom Kreis­gericht in Jerusalem und Haifa zum Tode verurteilt.

Revolte aut Kreta niedergeschlagen

Ein verbrecherischer kommunistischer Anschlag Zwei Ausstiiudische gelötet

Athen, 29. Juli. Auf Kreta ist eine Re­volte ausgebrochen, die von einem Neffen Venizelos' namens Mitsotakis angezettelt wurde. Mitsotakis hat mit 509 Mann Tanea und die Radiostation besetzt sowie den Gou- verneur der Insel und andere Beamte fest- gesetzt. Die Regierung hat sofort Gegenmaß­nahmen getroffen und zwei Regimenter nach Kreta entsandt.

Ministerpräsident Metaxas hat die so- fortige Entsendung starker Kontingente des Heeres, der Marine und der Flugwaffe an­geordnet. In den übrigen Bezirken Kretas herrscht völlige Ruhe. Metaxas hat an die Bevölkerung von Kreta nachstehende Prokla­mation gerichtet: In dem Augenblick, wo sich das Werk des nationalen Wiederausschwungs mit aller Kraft vollzieht, sind bewaffnete Meuterer in die Stadt Kanea eingedrungen und haben die Stadt besetzt. Ich bin fest ent­schlossen. die Aufrührer mit allen Mitteln niederzuwerfen, um der Ordnung zum Sieg zu verhelfen und dem Volk von Kreta Ruhe und Ordnung zu sichern.

Die Revolte ist bereits vollständig nieder- eschlagen worden, zumal die Bevölkerung e nicht billigte. Die Aufständischen wurden aus der Stadt Kanea Herausgetrieben und die öffentlichen Gebäude durch die gesetz­mäßigen Vertreter der griechischen Negierung wieder besetzt.

Alle griechischen Zeitungen verurteilen mit großer Schärfe die unsinnige und bereits niedergeworsene Revolte auf Kreta, die sich insbesondere in der Stadt Kanea auszuwir. ken versuchte. Die Presse unterstreicht beson­ders, daß dieser Akt des Ausstandes nicht nur dumm, sondern auch verbrecherisch war, denn er fand ausgerechnet kurz vor dem historischen Tag des zweijährigen Jubiläums des 4. August 1936 statt, in einem Augenblick also, als das gesamte hel­lenische Volk, insbesondere auch das auf Kreta, sich feierlich daraus vorbereitet, der nationalen Negierung das Bekenntnis der

Dankbarkeit und Verehrung in Kundgebun­gen zum Ausdruck zu bringen. Als besonders verwerflich wird gekennzeichnet, daß die Revolte zu einer Zeit stattfand, wo das Land sich in vollem Aufbau befindet. Die Zeitungen unterstreichen ferner, daß die starke nationale Negierung von dem ganzen Volk gestützt wird und Ruhe und Frieden garantiert. Sie geben bekannt, daß bei der Revolte Aufständische und Kommunisten sich vereinigt hatten. Sie befinden sich zur Zeit auf der gemeinsamen Flucht. In den Städte» sind ausreichende Sicherheitsmaßnahmen getroffen worden. Verdächtige Elemente werden von Militär- abteilungen festgenommen.

Die Niede^verfung der Revolte ging schnell vonstatten, bereits beim Erscheinen der ersten Flugzeuge zerstreuten sich die Aufständischen und ergriffen die Fluch t. Zur Zeit finden auf ganz Kreta spontane Kundgebungen für die nationale Regierung statt. Bei einem kleinen Gefecht zwischen Aufständischen und Gendarmen wurden zwei Aufständische ge­tötet und drei Gendarmen verwundet. Die Regierung hat zahlreiche Verhaftungen veranlaßt. In ganz Griechenland herrscht Ruhe und Ordnung.

Mag berettet Segenzug vor

Runciman bringt Sachverständigen mit

Prag, 29. Juli. Die politischen Beratungen begannen heute am Vormittag mit einer Kon­ferenz des Sechser-Ausschusses über die Selbst­verwaltung in denBezrrken und G e - meinden. Im Verlauf des heutigen und des morgigen Tages soll über diesen Teil der Verwaktungsreform zwischen dem Sechser-Aus­schuß und der Regierung Einigkeit hergestellt werden, damit der ganze Nationalitätenkodex (Nationalitätenstatut, Sprache.igesetz, Verwal- tungsreform) Montag von der großen Koali­tionskonferenz der Partei- und Klubvorsitzen­den genehmigt werden kann. Damit wäre die

Ürhederrcchtslchutz durch Derlagsanstalt Manz, München

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10. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)

Macht euren Dreck selbst", sagte er.Ich habe das Ab­rackern für heute satt."

Und damit zog er die Joppe über und ging nach dem Moore zu, denn er wollte da seinen Aerger totlaufen.

Als er unter der Pserdeweide hinging, sah er doch ein­mal zu den Tieren hinüber. Ein dreijähriger Hengst war dabei mit kreuzförmig weiß gezeichneter Stirn und Hellen Hintersesseln. Der Gaul gefiel ihm, wie er so langsam mit leise wiegendem Kops über die Weide ging und die Kruppe mit den Vorderblättern aus einem glatten Strich hielt. Mit den Vorderknochen stampfte er wie ein Traber und in den Hintcrsesseln federte er lang durch. Eine Pracht von einem Gaul!

Engelbert hatte sich mit den Unterarmen lässig auf einen der Riegelpfosten gelehnt und sah mit langen Augen hinter dem Pferde her. Dabei merkte er, daß der Pfahl halb ab- gemorscht und locker war. Da ging er die ganze Reihe der Pfosten ab, um die Weide herum und es war fast bei allen dasselbe Spiel.

Der Bauer bekam offene Augen. Als er weiterging und alles mit scharfem Blick abstreifte, sah er, daß es überall blau und rot in seinem Korn schmarotzerte. Der Sandacker hatte sein Recht nicht bekommen, denn er stand dünn und trocken. In dem Eichenwuchs sprang das Niederholz den jungen Stämmen über die Köpfe und an der Lüttkenbeeke war der Uferrand meterweit abgerutscht, weil die Abflechtung nachgegeben hatte. Das gute Weideland wurde placken­weise vom Wasser aufgefressen.

Als der Bauer zum Hof kam, hatte er einen dicken Kopf vor Aerger.

Der Hofjunge saß auf dem Hackeklotz am Holzstall, hatte

die Axt neben sich liegen und gähnte, denn es war eine schwüle Hitze. Da kam der Bauer ihm über den Hals. Der Junge sah ihm schläfrig entgegen. Der tat ihm schon nichts, denn er wollte ja verkaufen, sagten sie zu Mittag zu Tisch, und von der Bauerei verstände er kein bißchen.

Da brach das Donnerwetter los. Der Bauer knallte dem Jungen die breite Hand an den Hals, daß der Halbgewach­sene von seinem Hackeklotz herunterflog in den Holzstall hinein. Und dabei fluchte Engelbert so mörderisch, daß der Junge ganz verängstigt sich mit der Axt über das Holz hermachte, daß die Splitter in die Gegend flogen.-

Von wegen kein Bauer", sagte er am Abend zu der Kleinmagd,wer so flucht, wenn man sich einmal ein biß­chen ausruhen will, und wer dann so über die Leute her- fällt wie ein leibhaftiger Mörder und Totschläger, hat der wohl mit dem Bauersein nichts im Sinn? Aber nun kann ich mir das auch denken, wie das gewesen ist damals mit dem Schießen. Das ist ja ein Wüterich, was unser Bauer ist."

Da bekam er von der Kleinmagd auch noch einen ge­wischt, denn er stand gerade so handlich und die Elsbeth war ein bißchen hitzig von Natur und außerdem gefiel ihr der Bauer mächtig gut mit seinen Hellen Augen und seinem lustigen Lachen.

Engelbert saß in der Stube, hatte das dicke Rechnungs­buch vor sich liegen, stützte den Kopf in die Hände und hatte einen verkniffenen Mund. Die schwarzen Zahlen sprachen eine verflucht deutliche Sprache, wenn sie auch noch so schief und unbeholfen hingemalt waren. Nach den Zinsvermerken zu rechnen, mußten die letzten schlimmen Jahre dem Hof übel mitgespielt haben.

Die Einnahmen für das Vieh gingen noch an, aber was für Korn und Frucht eingenommen war in diesen Jahren, das war wenig und knapp. Und Ausgaben waren fast gar nicht mehr gebucht worden. Anschaffungen fehlten über­haupt und Kunstdünger war anscheinend auch keiner mehr gekauft worden.

Das sah alles schlimm aus aus dem Papier, aber drau­ßen war es nicht besser, das wußte Engelbert seit heute nachmittag.

Mit einem Fluch klappre er das Rechnungsbuch zu, stützte den Arm darauf und sah mit bösen Augen in die Stubenecke. Es war nichts mit dem schönen Erbe, auf das er sich gespitzt hatte. Er mußte schnell verkaufen ...

Die geballte Faust schlug er auf den schweren Eichen­tisch und zerbiß ein schlimmes Wort zwischen den Zähnen. Verkaufen hatte er immer wollen. Ja, aber jetzt wurde er vielleicht durch Schulden und Unvermögen vom Hofe ver­jagt und das war denn doch etwas anderes.

Er hat verkaufen müssen", würden die Leute sagen. Müssen, müssen. Nicht:er hat verkaufen wollen."

Rat mußte geschaffen werden, so oder so. Noch hatte er den Hos. Noch war er der Besitzer. Er fand vielleicht einen Käufer, der etwas mehr gab für das Erbe. Vielleicht war es doch nicht ganz so schlimm? Man mußte mit Eschkötters Bernd sprechen. Möglich, daß der Helle Hund einen Weg wußte, der zu einem höheren Preis führte.

Das blonde Mädchen schimpfte ihn Feigling und Ver­räter.Ob die Hanne noch dasselbe sagen würde", dachte Engelbert,wenn sie auch die verfluchte Sprache gehört hätte, die das schwarze Buch da laut und höhnisch spricht?"

Wütend warf Engelbert die Tür ins Schloß und machte sich auf den Weg zum Krug.

Auf der Ackerscheide kam ihm Wilm mit der Magd ent­gegen. Engelbert schlug einen weiten Bogen hinter der Wallhecke her, aber die schwarze Dina hatte ihn doch schon gesehen. Sie bückte sich und schnürte an ihrem Riemen­schuh herum, bis Wilm ein Stück voraus und bis Engel­bert mit ihr auf gleicher Höhe war. Da ries sie ihn heim­lich an und als er unwillig über den Heckenwall herab­gestiegen kam, stellte sie sich an den Grabenrand, setzte die Hände in die Seiten und wiegte sich in den Hüsten. Und ihr Lachen war heimlich und lockend.

^Fortsetzung folgt.',