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Samstag den 23. Fult 1S38
Der Euztöler
VS. Jahrgang / Nr. 17Ü
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Lohnende Wanderziele
Es ist nicht egal, wohin wir am Sonntag die Schritte lenken. Was wir suchen nach des Werktags Mühe und Last ist Ruhe, Erholung und neue Kraft. Und weil wir das alle so nötig haben, wandern wir heute in eine Gegend, die mit ihren reizvollen Bildern, yltt ihren Besonderheiten an landschaftlichen Schönheiten und nicht anstrengenden Wegen besonders geeignet ist, uns all die Genüsse zu vermitteln, die ein naturverbundener Sonntagswanderer aufzunehmen imstande ist. Ein Halbtagesausflug mit groß und klein birgt Wunder. Wir streben heute den Höhen zu, der Sonne entgegen. Mit Rücksicht auf unser längst geplantes Vorhaben hat Mutter sich entsprechend eingerichtet und Punkt 13 Uhr gehts zum Tor der Stadt hinaus, blindlings dem Vater nach, der für heute etliche Perlen in seinem Wanderplan zu verschenken hat. Ünser Programm führt uns zunächst nach
Engelsbrand
Was liegt da näher, als durch den einzig schönen Pionierweg über das romantisch fesselnde Grösseltal, oder auf der Engelsbranderstraße durch den Buchwald, die uns beide in angenehmer Weise dem Ziel näherbringen, in kurzer Zeit schon das tiefe Enztal hinter uns zu lassen und dem Licht der Berge rechts und links zuzustreben. Unversehens schließt der Wald auf der Höhe ab, die Felder von Engelsbrand dehnen sich zu beiden Seiten aus und schon grüßen die ersten Häuser Engelsbrands auf der weiten lichten Höhe. Wir sind in etwa 550 Meter
Höhe, 6 Kilometer vom Städtchen entfernt und haben auf der Hochebene ein frisches, anregendes Klima, würzige, ozonreiche Luft über dem muldenreichen und wiesengrünen Engelbachtälchen angetroffen. Einen malerischen Anblick bietet das Dorf. In zweckmäßiger Anordnung schmiegt es sich an die Landschaft. Die saubere Ortsstraße, die netten Bauernhäuschen, die gepflegten Felder und Gärten und das freundliche Völkchen dieses Ortes vermitteln die Wirkung des ersten Eindrucks, der bekanntlich immer der richtige ist. Engelsbrand ist sicher schon eine uralte Siedlung, was nicht zuletzt die sehenswerte ev. Kirche aus dem Jahre 1486 und die erst neuerdings aufgedeckten Wandbilder in ihr bekunden. Mitten im Dorf ehrt ein schlichtes Kriegerdenkmal die im Weltkrieg gefallenen 33 Brüder unter den beiden Friedenslinden von 1871. Die drei Gasthöfe in Engelsbrand bieten angenehmen Aufenthalt und überbieten sich gegenseitig in wohltuender Gastfreundschaft. Wer aber die Höhen von Engelsbrand erklimmt, der kann nicht weiterziehen, ohne den weit und breit bekannten Aussichtsturm bestiegen zu haben. Einige hundert Meter vom geschlossenen Ortsteil weg steht auf einer Bergnase dem Enztal zu das mächtige Stahlgerüst, das uns aus einer Höhe von 609 Meter einen herrlichen Rundblick bietet. Man muß Engelsbrand beneiden um diesen Turm. Wie ein Bruder grüßt von der Höhe bei Mühlacker der Sendeturm herüber, Pforzheim liegt fast greifbar nahe und in der Ferne verlieren sich Gebirge und Hügel im bläulichen Dunst am Horizont. Es
ist nicht von ungefähr, daß Engelsbrand ein gernbesuchter Ausflugsort ist, für den seine Vorzüge mehr werben, als schreiende Reklame. Hochbefriedigt wandern wir im schattigen Bergwald
Waldrennach
zu. Es liegt fast genau so hoch wie Engelsbrand. Der kürzeste Weg führt uns durch eine tiefe Talschlucht und läßt uns beim Anstieg nach Waldrennach in vollen Zügen den Harzduft der Wälder schmecken. Liebliche Wiesenflächen, Aecker und Felder, die einst sicher mühsam dem Wald abgerungen wurden, umgeben uns bis zum Eintritt in den Ort am neuen Schulhaus. Dies ist gleich ein würdiges Objekt, dem Besucher einen sehr guten Eindruck von dem Oertchen zu vermitteln. Seiner Lage nach könnte Waldrennach ein idealer Höhenluftkurort sein. Abseits von störendem Autolärm bietet es seltene Ruhe, reine Luft und Licht und Sonne in Hülle und Fülle. Seine kleine Landwirtschaft wird von den meisten seiner Einwohner als Nebenbetrieb umgetrieben, denn die nahen Verdienstquellen in Neuenbürg und Pforzheim haben nach und nach Männlein und Weiblein in die Industrie gelockt. Auch Waldrennach ist schon sehr alt und die ersten Siedler dort oben waren gut beraten, ihr Heim so nahe unter den weiten Himmel zu stellen. Hoch sehen sie auf Neuenbürg herunter, frei ist der Blick über Rhein und nach Norden und wenn bei klarem Wetter die Sicht frei ist, liegt ein großes Stück der deutschen Heimat vor uns. Waldrennach ist eng mit Neuenbürg verbunden, wirtschaftlich, politisch und kirchlich. Sie kennen fast alle „Städtler" und wir kennen sie, und so ist es kein Wunder, daß ein Besuch da
droben immer Freude gegenseitig auslöst. Die Rast im „Rößle" oder in der „Sonne" entschädigt die Höhentour und die Besitzer sind eifrig darauf aus, daß kein Gast hungrig oder durstig zu Tal geht. Wer übrigens den steilen Abstieg scheut, dem ist Gelegenheit gegeben, sich mit dem Postauto in die im Abendfrieden liegende Oberamtsstadt befördern zu lassen. Wir allerdings gehen etwas früher weg, weil wir es nicht versäumen wollen, die historische Felsengruppe beim Sägkopf, den
Angelstein
einmal wieder eingehend zu betrachten. Man hat dabei noch den Vorzug, auf schönen Spazierwegen ganz gemütlich den Berg hinab zu kommen. Nicht weit vom Waldrand bei Waldrennach markieren leicht sichtbare Tafeln den Weg zum Angelstein. Fast unvermittelt steht man plötzlich vor den riesigen Felsen, vor den Giganten aus dem Schoß der Erde. Wie soll man sich das Werde» dieses Felsengebildes erklären? So wie die Sandsteinblöcke vor uns liegen, deuten sie entweder auf schwere Gebirgsverwerfungen von unten nach oben, oder umgekehrt, dürften also durch vulkanische Gewalten bloßgelegt worden sein. An einem der mächtigen Felsen ist eine metallene Inschrift angebracht, aus der hervorgeht, daß in den Zeiten, wo Mordbrenner Melac auf seinen Raubzügen unsere Gegend unsicher machte, Flüchtlinge vom Städtchen sich unter diesem Felsen verbargen und daß sogar an dieser Stelle ein Kind der alten Sippe Schilling geboren wurde. Sonderbar an der Angelsteinfclsengruppe ist, daß sie sich auf verhältnismäßig kleinen Raum beschränkt und sich sonst an keiner Stelle des Berges ähnliche Zeugen aus grauer Vorzeit
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In unserer nächsten Ausgabe der Beilage „Reisen und Wandern" werden die weiteren Ausflugsziele beschrieben werden.
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