Freitag den 22. Juli 1938

Der Enztäler

96. Jahrgang Rr. 169

Me Auszeichnung kür SA'Sbergrupyensührer Ludin

Stuttgart, 21. Juli. Wie erst jeht bekannt wird, wurde dem Führer der SA.-Gruppe Südwest, Obergruppenführer Ludin, erne hohe Auszeichnung zuteil. Während seines Besuches in der Reichshauptstadt anläßlich der SA.°ReichswettkämPse überreichte chm der Generalstabschef der faschistischen Miliz. Luigi Russo, im Auftrag der italienischen Regierung und in Anwesenheit des Stabs­chefs Lutze persönlich dasKreuz eines Großossiziers der italienischen Krone" (Grande Ufsiciale dell 'Ordine della Corona d'Jtalia). Bekanntlich weilte Ober­gruppenführer Ludin kürzlich in Begleitung des Stabschefs in dienstlicher Eigenschaft als Gast der Miliz in Italien. Tie enge käme, radschastliche Verbundenheit zwischen Miliz und SA-, die gerade in unseren Tagen im­mer deutlicher in Erscheinung tritt, ist durch diese Auszeichnung erneut zum Ausdruck ge­bracht worden.

Bei dem Orden handelt es sich um eine der höchsten Auszeichnungen des faschistischen Italien, die bisher nur wenigen führenden Persönlichkeiten in Deutschland verliehen worden ist. Die S A. d e r G r u P p e S ü d- west ist stolz über diese ihrem Obergruppen­führer zuteil gewordene hohe Ehrung.

Ziel des Amts ..Haus und Heim" der DAF.

Stuttgart, Ll. Juli. Der Führer hat der Deutschen Arbeitsfront die große Aufgabe der Sicherung des sozialen Friedens und der Erhöhung des Lebensstandards des deutschen Volkes gestellt. Eines der wichtigsten sozialen Probleme, das die DAF. zu lösen hat. ist die Wohnungsfrage, mit dem sich das Amt Haus und Heim" befaßt. Ueber die Organi­sation dieses Amtes und seine Aufgaben sprach am Donnerstag im Hanse der DAF. ein Vertreter des Reichsfachamts in Berliw Das Amt gliedert sich in die beiden Fach­gruppenHaus- und G r u n d st ü ck s° wesen" undH au s g e h i l f e n". Seine Aufgabe ist die Förderung der Volksgemein­schaft in der Richtung der Haus- und Wohn­gemeinschaft. Die Bestrebungen des Amts gehen daraus hinaus, einen Dreiklang Schönheit der Arbeit Freizeitgestaltung Schönheit des Wohnens" erstehen zu lassen. Hausbesitzer und Mieter müssen für ein echtes Gemeinschaftsleben gewonnen werden. Für den reibungslosen Ablauf des Gemeinschafts­lebens in den Wohnstätten war es notwen­dig. für Makler und Hausverwalter einen Berufsausweis einzuführen.

Die Gegensätze zwischen Vermietern und Mietern sind durch den Einheitsmietsvertrag aufgehoben worden. Mit ihm wurde der Grundstein für ein nationalsozialistisches Mietrecht gelegt. Aufgabe des AmtsHaus und Heim" wird es ferner sein, allmählich ein angemessenes Verhältnis der Miete zum Einkommen herbeizuftthren. Als weitere Auf­gabe fällt dem Amt zu, vermeidbare Zwangs­versteigerungen zu verhindern. Ferner ver­sucht das Amt, in Gewerbemietsstreitigkeiten zu vermitteln. Auch beim Hausbesitz muß das erwerbswirtschaftlichc Provitdenken dem Ge­danken der sozialen Verpflichtung weichen. Die Arbeitsgemeinschaft für Wohnungswesen in der Gauarbeitskammer Württemberg- Hohenzollern. die Fragen von grundsätzlicher Bedeutung auf dem Gebiete des Wohnungs­wesens zu untersuchen hat, wird die maß­geblichen Persönlichkeiten des Gaues zur Mit­arbeit berufen.

Eine wesentliche Aufgabe des AmtesHaus und Heim" ist die Förderung der Arbeits­gemeinschaft zwischen Hausge­hilfen und Hausfrau. Zu der mög­lichst völligen Ausschaltung aller Streit­grundlagen innerhalb der Hausgemeinschaft tritt als weitere Aufgabe die Gestaltung der Behausung zum Heim durch eine großzügige Werbung für den GedankenSchönheit des Wohnens" in dem Sinne, daß schöne, gesunde und behagliche Wohnungen in baulich gut erhaltenen Wohnhäusern zur Verfügung stehen, und zwar auch im Nah­men einer größeren Gemeinschaft in Wohn­blocks. die durch Erziehung zu einer echten Hans, und Wohngemeinschaft werden muß.

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Heilbronn, 21. Juli. (Zuchthaus für Schwerverbrecher.) Wegen versuchter Notzucht an einem 14V-jährigen Mädchen und wegen eines an einem Arbeitskamera­den begangenen Diebstahls wurde der schon mehrfach vorbestrafte Josef Schmidt aus Edelmannshof (Kreis Neckarsulm) von der Jugendschutzkammer zu zwei Jahren und einem Monat Zuchthaus verurteilt.

Ottmarsheim, Kreis Marbach. 21. Juli. (Blutvergiftung.) Der etwa 50 Jahre alte Fronmeister Karl Veigel. der im Kriege am rechten Fuß verwundet worden war, starb an Blutvergiftung. Veigel mußte wegen seiner Verletzung einen orthopädischen Schuh tragen. In der vergangenen Woche hatte der Schuh eine Wunde am Fuß ge­scheuert. Schließlich hatte sich Blutvergiftung eingestellt, die die Ueberführung Beigels in das Krankenhaus notwendig machte. Aerzt- liche Kunst vermochte ihn aber nicht mehr zu retten. Veigel war mit der Goldenen Militär­verdienstmedaille ausgezeichnet worden.

Trugenhosen Kr. Neresheim. 21. Juli. (Gemeinschaftsarbeit.) Aus der Ortsstraße der an einem Steilabhang liegen­den Gemeinde Trugenhosen stauten sich bei starken Regenfällen oft die Wafsermassen und gefährdeten die Häuser. Um diesem Zu- stand ein Ende zu machen, taten sich die Ein­wohner einmütig zur Kanalisierung der Straße zusammen. Das Baumate-, rial stellt die Gemeinde, während die Arbei­ten selbst von den Bewohnern ausgeführt werden.

Oberndorf, 21. Juli. (Neue Haus­wirt sch a f t s s ch u l e.) In Anwesenheit von Vertretern der Partei, der NS.-Frauen- schaft. des Deutschen Frauenwerks, der Be­hörden usw. wurde die neue Hauswirt­schaftsschule, die mit einem Kostenaufwand von 20 000 NM. erstellt wurde, einge- weiht. Die weibliche Jugend soll hier eine gründliche Ausbildung in allen Hauswirt, schastlichen Fächern erhalten.

Grotzelfingen. Kreis Hechingen. 21. Juli. <Todessturz vom Rad.) Der 18 Jahre alte Lambert Oberndorfer stürzte vom Fahrrad und zog sich so schwere Verletzungen zu, daß er bald darnach starb.

Lastzug stürzt Böschung hinunter

Trossingen, 21. Juli. Als der mit Sand und Kies beladene Lastzug eines hiesigen Fuhrunternehmers in einer Kurve vor Tros­singen den Wasserwagen eines Tuttlinger Bauunternehmers überholen wollte, geriet er so weit nach links, daß er die acht Meter Hohe Böschung hinabstürzte, wobei er sich mehrmals überschlug. Die beiden Insassen, der Fuhrunternehmer Hauser und der Kraftwagenlenker, konnten sich rechtzeitig durch Abspringen retten. Das Last­auto wurde schwer beschädigt, während der Anhänger unbeschädigt blieb.

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Stuttgart. 21. Juli. Nach der Mitglieder­aufstellung der Reichswaltung der NS.» Volkswohlsahrt für Ende Juni sind im ganzen Reich 8 503 385 Deutsche als Mit- glieder der NS.-Volkswohlfahrt eingetragen. Zum gleichen Zeitpunkt stellt die Mitglieder­aufstellung der Gauwaltung Württem­berg-H'o h e n z o l l e r n der NS.-Volks- wohlfahrt fest, daß bis jetzt schon 320 375 Württemberger Mitglied der NSV. gewor­den sind. Und die Zahl derer, die der NSV. helfen, ihre wichtigen Aufgaben durchzusüh- ren und damit auch einer Aufforderung des Führers Folge leisten, wird auch in Würt­temberg immer größer. So find seit Ende März bis Ende Juni allein in Württemberg 15 S39 deutsche Volksgenossen neu zur NSV. gestoßen. Von den württembergischen Krei- sen. die ihre Werbung zur NS.-Volkswohl- fahrt in diesem Jahr frühzeitig begonnen haben, haben bis jeht folgende Kreise am besten abgeschnitten: der Kreis Aalen mit

2320 Neumitgliedern der NSV-, der Kreis Nottweil mit 2443, der Kreis Eßlin­gen mit 2522. der Kreis Nürtingen mit 1653 und der Kreis Tuttlingen mit 1050 Neumitgliedern der NSV.

In allen württembergischen Kreisen setzt nun bis Ende August die nationalsoziali­stische Bewegung noch einmal alle Kraft ein, um möglichst viele Volksgenossen zu NSV.» Mitgliedern zu machen. Die NS.-Volks- wohlfahrt stellt heute die Organisation dar, in der i e d e r D e u t s ch e, der zur V o l k 8- emeinschast gezählt werden will, un- edingt Mitglied fern muß.

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»«glücklicher Zufall in Hrllabruan

kl i x e n d e r I c v l der -?rea»e

k. München, 20. Juli. Das schwere Un­glück, das den Tod des Wärters Werner zur Folge hatte, war nicht, wie man zuerst annahm, durch die Bösartigkeit des Elefan­ten Wastl hervorgerusen. sondern eine V e r- kettung unglücklicher Umstände. Wie gewöhnlich, wenn die gesamte Elesan- tenherde aus der Plattform versammelt war. gab Werner kleine Vorstellungen, um die Fertigkeiten der Elefanten zu zeigen. Nach den Darbietungen klatschte Werner seinen Lieblingen immer zärtlich auf den Rüssel. Am Unglückstag erhielt er von Wastl aus Spielerei einen Stoß und stürzte. Wastl glaubte wahrscheinlich, der Wärter habe sich aus Spaß fallen gelassen und stieß nochmals nach ihm. Hierbei wurde durch den Stoß- zahn die große Schenkelader des Wärters zerrissen. Obgleich Werner wenige Minuten später in ärztliche Behand­lung trat, war der Blutverlust so groß, daß er, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, starb.

Wastl ist eines der bekanntesten Tiere im Tierpark. Er wurde am 8. Mai 1932 ge­boren. Bei seiner Geburt war er so klein und unbeholfen, daß es ihm nicht möglich war, von der Mutter zu trinken. Damals hat es der Elefantenpsleger fertiggebracht, das erste in Hellabrunn geborene Elefantenbaby mitderFlaschezu ernähren, bis eS so gekräftigt war, daß es von der Mutter trinken konnte. Wastl konnte in den ersten Tagen nicht laufen, sondern wurde gestützt. Diese hervorragende Pflegeleistung war einzigartig und ging durch die Zeitungen der ganzen Welt. Um so tragischer ist der Tod des Elefantenwärters.

FraKtsrW jaüte wir rin Stein ab

kl i 8 c n d e r i c k I der H§-?resse

dt. Hamburg, 21. Juli. Das Hamburger FrachtmotorschissThüringen" ist vor Helgoland gesunken. Drei Meter Wasser stehen über dem Deck des Schiffes. Sofort nach der Unsallmeldung eilten die Hambur­ger BergungsfahrzeugeKraft" undWille" an die Unglücksstelle, um das 35 Tonnen große Frachtschiff zu heben. DieThürin­gen" wurde nach einem Grundstoß leckge­schlagen. Zunächst versuchte die Besatzung, mit den eigenen Pumpen das Schiff über Wasser zu halten, dann aber rief man einen Schleppdampfer zu Hilfe. Dieser Schlepper war kaum längsseits derThüringen" ge- kommen, als das Schiff wie ein Stein ab- ackte. Die Besatzung rettete sich chwimmend auf die in der Nähe be- indlichen Fahrzeuge.

Meersburg, 21. Juli. (Schweres Boots un glück.) Ein hiesiger junger Man» hatte sich mit zwei Berliner Urlau­berinnen in einem Boot auf den See begeben. Dabei wollten die drei Insassen an­scheinend die Plätze wechseln und sielen ins Wasser. Der junge Mann vermochte, etwa 50 Meter vom Land entfernt, nur das eine der beiden Mädchen über Wasser zu halten und zu retten während die zweite Begleite­rin ertrank.

Seim lein Fest der deutschen Traube

Infolge des mengenmäßig geringen Aus­falles der Weinernte 1937 haben sich die zu- ständigen Stellen entschlossen, rn diesem Jahre dasFest der deutschen Traube und des Weines" nicht stattfinden zu lassen. Voraussichtlich entfällt damit auch die seit 1935 damit verbundene Patenweinaktion.

Angesichts der geringeren Menge und der ausgezeichneten Güte des 1937er Weines ist es verständlich, daß die vorhandenen Wein- Vorräte rasch im Lause der Monate seit der Ernte abnahmen, so daß die Winzerkellcr im wesentlichen überhaupt schon geleert sind. Nach der letzten Bestandsaufnahme vom Mai war an Weißwein nur noch 18 v. H. gegenüber 28 v. H. am 1. März und 44 v. H. am 1. Januar vorhanden. Auf diese Tat­sache der geleerten Winzerkeller würde im Herbst ein Fest der Traube und des Weines stoßen. Eine Werbung für Mehr- verbrauch hat angesichts des schnelleren Um- satzes der Weinerträge ebenfalls nicht die notwendige Voraussetzung. War ursprünglich das Ziel der Weinwerbrmg nur auf einen höheren Verbrauch gerichtet, so war es im letzten Jahre besonders die Richtung aus die Bevorzugung der besseren Quali­täten. Auch dafür fehlt nunmehr die Vor­aussetzung. da ja der 1937er schon lange als guter Tropfen gilt.

Verkannte Ltegewieje

Die Ansichten über das Wetter beim Land­volk und bei der Stadtbevölkerung sind bis. weilen geteilt. Am ehesten noch treffen sich beide dabei für die Wochen des Hochsom­mers, in denen der Landmann die stärkste Arbeitsleistung zu überwinden hat. während viele im Stadtbereich tätige Bolksgenossen ihre Ferienfreuden auskosten. Auf beiden Seiten wünscht man sich dann die strahlende Sommersonne. Der städtische Sommerfrisch­ler. der diese Zeit gern in enger Nachbar­schaft mit dem Landvolk verlebt, wird aller- dings des Sonnensegens meist leichter über­drüssig als der Bauer. Er meidet denMak an der Sonne", er sucht den Schutz der Natur. Unter Natur versteht er die ge­samte Landschaft, die sich vor seinen Blicken ausbreitet. Es gibt da keine Einschränkung, die vielleicht doch zu respektieren wäre.

Es ist das eine etwas seltsame Einstellung. Es liegt kein Bericht darüber vor, daß etwa ein Besucher der Stadt, der vom Lande kommt, in die erste beste Polsterwerkstatt geht, um die Müdigkeit durch ein Schläfchen aus irgendeinem Sofa zu vertreiben. Aber mit dem wogenden Kornfeld ist das natürlich etwas ganz anderes! Da wirft man sich hinein und tritt zugleich einige Quadratmeter Getreide nieder, uni eine .richtige" Liegewiefe zu schaffen. Empfind­samere Naturen, die besonders häufig unter Liebespaaren zu finden sind, mögen nicht gerade am Feldweg ruhen. Da bahnt man sich also ganz einfach einen Weg tief in daS Kornfeld hinein, um geschützt vor jeg. sichern Blick sich in völlige Abgeschieden- hert und himmlische Ruhe zu versenken. Wer unter all diesen seltsamen Naturfreunden ein rüstiger Wanderer ist, geht lieber seines Feldweges fürbaß, wirbelt in gesteigerter Lebensfreude den Wanderstock durch die Lüfte, um die reifenden Aehren dabei zu köpfen oder er bindet sich wenigstens ern Sträußchen aus Kornblumen und Mohn, die so verlockend einfach im Getreide zu Pflücken sind. Die paar niedergetretenen Halme? Ach. darauf braucht man gar nicht zu achten, das ist ja gar nicht der Rede wert, wenn eine Handvoll Korn weniger geerntet wird! Schließlich will sich doch jeder Mensch der Natur erfreuen!

Diese merkwürdige Verkennung aller Eigentumsbegriffe, deren Anerkennung sonst selbstverständlich für jeden Menschen rst. be­obachtet der Bauer Jahr für Jahr. Es geht ihm gewiß nicht darum, daß er dem städti- schen Besucher die Freude an der Natur irgendwie beeinträchtigen möchte. Aber nie und nimmer kann er verstehen, daß man Getreide mit Füßen tritt! Brot ist hei­lig das Gefühl dafür lebt im Landvolk und soll ebenso in der Stadtbevölkerung immer, auch in den Ferienwochen, wach bleiben.

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