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Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

Birkenfelder, Calmvacher und Herrenalber Tagblatt

Amtsblatt für den Kreis Neuenbürg

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Nr. 184

Neuenbürg, Samstag den 18. Juli 1938

98. Jahrgang

Dritte Hetzewelle gegen Deutschland

Vorlugal-Lüge in London erfunden - ..News Chroniele' hetzt Wetter Sie Hintergründe

London, 15. Juli. Der .News Chro­nic l e" bringt zum dritte» Male innerhalb von drei Tagen einen gegen Deutschland ge­richteten Bericht, dessen Einzelheiten sich das Blatt ganz ohne Zweifel aus den Fingern gesogen hat. Diesmal beschäftigt sich das Blatt, offenbar in der Hoffnung, der Nicht­einmischungspolitik Chamberlains doch noch ein Bein stellen zu können, nach dem Muster der französischen Marokko-Lüge vom Januar 1937 erneut mit einer angeblichen umfang­reichen militärischen Ein­mischung Deutschlands in Spa­rt i e n. Wieder einmal wird den Engländern die Gefährdung von Gibraltar durch angeb­liche deutsche Geschütze in Spanisch-Marokko vor Augen geführt, wird behauptet, daß sich in der spanischen Flotte 5000 Mann deutsches Flottenpersonal befänden und werden weiter eine Reihe von Einzelheiten angegeben, die so frisiert sind, daß sie auf den ersten Blick den Eindruck der Richtigkeit erwecken sollen.

Die Veröffentlichung trägt für jeden Kun- I digen die Lüge an derStirn geschrie­ben. Zunächst wird gesagt, daß 50 Meffer- schmitt-Maschinen, 48 Heinkel-Jagdflugzeuge, 183 moderne Junkers-Bomber, 12 Heinkel- Bomber, 6 Rohrbach-Bomber i Bilbao ein­getroffen seien. Die Junkcrssabrik habe in den letzten Monaten 150 Junkers-Flugzeuge nach Spanien geschickt. Um die Behauptungen zu erhärten, wird wahllos eine Reihe deut­scher Orte angeführt, wo nach Meinung des Blattes Flugplätze vorhanden sein sollen, in erster Linie große Städte wie Berlin, Mün­chen und Frankfurt, und es wird dazu kühn behauptet, von diesen Flugplätzen aus sei Spanien mit neuen deutschen Ge­schwadern versorgt worden. Ferner seien Fallschirmpiloten in Spanien erngekom- mcn, von denen sich jetzt 2000 in Spanien befänden. 1200 Mann einer leichten Brigade seien unter Führung der Offiziere in Spa­nien eingetroffen. Deutsche Kaval­lerie sei in Marokko gelandet, 12 000 deutsche Techniker bauten Marokko zu einer riesige» Festung und einem Zentrum von Munitionsfabriken aus.

Zu der neuen Lügenaktiou der mner der Kontrolle der Sowjets stehenden Redaktion der News Chroniele" schreibt der Deutsche Dienst: Es gibt ein altes Sprichwort:Ein gutes Ge­wissen ist ein sanftes Ruhekissen." Dieses Sprichwort bewahrheitet sich jetzt in negati­ver W e i s e imNews Chroniele", der von einer Lüge in die andere taumelt, immer in der Hoffnung, daß dadurch die Lüge vom Tag vorher in Vergessenheit geraten tverde.

Jetzt ist wieder einmal Spanien dran, nach­dem er noch gestern durch die Veröffentlichung des Artikels des ehemaligen französischen Luft­fahrtministers Pierre Cot die militärische Be­deutung der Tschecho-Slowakei bei einem An­griffskrieg Frankreichs gegen Deutschland be­handelt hatte.

Deutsche Geschwader in Spanien" künden die Schlagzeilen des Londoner Jndenblattes. Moskau hat gut gezahlt, und so werden die alten Märchen vom Januar 1937 wieder auf- gewärml. Der Zweck ist heute wie damals der gleiche: Diskreditierung Francos in den Augen der Engländer und Schaffung einer für Rot- spanieu günstigen Stimmung.

Genaues weiß natürlich der Schmock beim News Chroniele" nicht, aber Berlin, München und Frankfurt kann man auf jeden Fall anfüh­ren. Und so macht er diese Städte zu Ausgangs­häfen von Mafsenflügen ganzer deutscher Ge­schwader nach Spanien.

Wir wollen nicht abstreiten, daß General Franco auch Flugzeugbaus deutschen Fabriken verwendet, denn Deutschland verkauft Flug­zeuge in die ganze Welt, und wenn in Francos Luftwaffe neben Italienern, Engländern, Süd­amerikanern und anderen auch Deutsche zu fin­den sind, dann auf jeden Fall weniger als allein Engländer und Franzosen auf rotspanischer Seite. Es wäre demNews Chromcle mcht zu empfehlen, hier einen Stein aufzuheoen. Und wo sollen diese deutschen Geschwader ln

Spanien stehen? Da werden ebenfalls wahl­los eine Reihe von Orten aufgeführt, wobei dem Verfasser des Lügenberichts das Unglück passiert, daß in einem Teil der genannten Orte sich gar keine Flugplätze befinden.

Fallschirmpiloten seien in Spanien 2000 Mann aus Deutschland. Der Schmock des News Chroniele" hat einmal etwas über Fall­schirmpiloten gelesen. Er selbst würde sich einem Fallschirm niemals anvertrauen, beileibe nicht. Er hat auch wenig militärische Ahnung was für seine jüdische Herkunft spricht von der Bedeutung und dem Einsatz der Fallschirm- Piloten.

Und so wird er die Frage auch nicht beant­worten können, was diese Fallschirmpiloten nun in Spanien sollen. Er hätte vorher im englischen Luftfahrtministerium anfragen sol­len, wo er ohne Zweifel hätte erfahren können, daß im s p a n i s ch e n K r i e g b i s h e r n i e- mals Fallschirmpiloten eingesetzt § wurden und angesichts der besonderen Verhält- ! nisse mir einem solchen Einsatz auch nicht zu rechnen ist. Der ganze Zweck desNews-Chro- nicle"-Manövers ist derselbe wie an den Tagen vorher: Störung der Beziehungen zwischen den Völkern, Vergiftung der politischen Atmosphäre und Hetze zum Krieg, an dem dann die Hinter­männer desNews Chroniele" groß verdienen würden, während die Völker die Zeche bezahl­ten.

Gegen diese Methode kann es unter anstän­digen Menschen nur noch eine Antwort geben: Ohrfeigen und den Knüppel, denn alle geistigen Argumente schalten hier aus. Es würde für das englische Volk sprechen, wenn sich ein paar Frontkämpfer finden würden, die den Juden desNews Chroniele" die Antwort neben, die alle anständigen Menschen wünschen.

Die Lügevon deutschen Absichten inPortugal befand sich, wie sich beim Ver­gleich herausstellte, in der ursprünglichen Mos­kauer Fassung nicht. Sie ist also ohne Zweifel in London hinzugedichtet worden. Eine Frage an England: Welches Land hat Wohl seit jeher ein großes Interesse daran, Portugal unter dem Deckmantel eines Bündnisses im Schlepp­tau zu haben? Die Portugiesen sind ein mün­diges Volk und Können ihr Schicksal selbst be­stimmen.

Zwischen Deutschland und Portugal beste­hen korrekt« freundschaftliche Beziehungen, und

Deutschland hat niemals die Absicht gehabt oder auch nur den leisesten Versuch gemacht, Portu­gal in irgendeiner Weise unter Vormundschaft zu stellen, weil es solche Methode» ablehnt und weil cs genau weiß, daß der Stolz des Portugie­sischen Volkes eine solche Vormundschaft einer anderen Nation auf die Dauer niemals ertra­gen könnte. Warum nun wurde vomNews Chroniele" in den von Moskau erfundenen Rei­chenau-Vortrag oder das angebliche Dokument noch eine angeblich« deutsche Angrisfsabsicht auf Portugal hineingezaubert? Darauf gibt ein anderes englisches Blatt die Antwort.

Der demNews Chroniele" befreundete marxistischeDaily Herald" meldet, daß die Portugiesische Negierung, die einst für Franco und diplomatisch ein Verbündeter Deutschlands und Italiens ge­wesen sei, unzufrieden zu sein und Befürch- tungen zu hegen scheine. Sie blicke jetzt auf England, das sie vor ihren faschi­stischen Freunde« retten solle. Sie würde eine neue Bestätigung des englisch-portu­giesischen Bündnisses, eine neue Garantie der Portugiesischen Kolonien und eine wirk­same Hilfe in der Wiederaufrüstung und der militärischen Organisation begrüßen. Die britische Militärmisston, die eigentlich zu­rückkehren wollte, bleibe «och m Lissabon. Bei feinem Besuch in. Portugiesisch - Afrika würden, englische Kreuzer den Präsidenten Carmona begrüßen. Zum Schluß wird dann noch in Aussicht gestellt, daß in der City ernsthaft über eine Anleihe zur Entwicklung der Portugiesischen Kolonien gesprochen werde.

Die City will also zu günstige» Bedin­gungen eine Anleihe in Portugal unter­bringen. Die englische Militärmission soll vorläufig in Portugal bleiben und nicht abreisen, wie das offenbar vorgesehen war, und zu diesem Zweck mutz Deutschland nun wieder als Prügelknabe herhalten, und es wird versucht, die Portugiesen mit dem deutschen Schreckgespenst zu beunruhigen.

Es ist immerhin anzunehmen, daß das portu­giesische Volk, das zu den ältesten Kulturvöl­kern Europas zählt, aus dem Alter heraus ist, in dem man gemeinhin das Gemüt von Kin­dern mit dem Schreckgespenst des schwarzen Mannes verdüstern kann und trotz des Schreck­schusses aus London ante Nerven behalten wird.

Die alte

WelifrorrL gegen Franco

Vom K.S. Vertreter Ser IV8 press« l» 8»Ioi»one»

Spanien ist durch seine geopolitische Lage als Küstenmacht am Kantabrischen Meer und Golf von Bislaya, am Atlantischen Ozean und Mit­telmeer und als Bindeglied von Europa und dem Kolonialkontinent Afrika vorbestimmt, ein gewichtiges Wort nicht nur bei der Gestal­tung de: europäischen Verhältnisse mitznspre- chen, sondern auch in Hinsicht auf die zukünf- tige Weltverkehrsordnung. Der Weg' »ach Au­stralasien geht entweder durch die Meerenge von Gibraltar und vorbei an den Balearen nnd spanischen nordafrikanischen Besitzungen oder entlang der spanischen Atlantischen Küste und den Kanarischen Inseln. Der Schlüssel zum Eingang in das Mittelmeer und die Flanken­stellungen, die die Verbindung des französischen Mutterlandes mit seinem schwarzen Trnppcn- reservoir beherrschen, sind in spanischen Hän­den. Die see st rategische Lage Spa­niens ist ohnegleichen. Zu ihr kommen in positivem Sinn die einzigartig günstigen wirt­schaftlichen Verhältnisse des Landes, die es auch bei einer Abschnürung der Einfuhr in Kriegs­zeiten mit den notwendigsten Produktions- und Lebensmitteln versorgen.

Die Beziehungen Frankreichs und Englands zu Spanien waren von jeher von wesentlicher Bedeutung. Die Politik der beiden Großmächte bestanden bis in die letzten Tage darin, Spa- > nien zu schwächen und schwach zu erhalten. Spanien, dort ist der Feind," ries Cromwell, als er die Flotte zu dem damals allerdings noch vergeblichen Versuch, sich Gibraltars zu be­mächtigen, aussandte. Die in England gebo­rene Fr e i m a u r e r e i war in Sinn und Zweck antichristlich nnd antispanisch, Werk­zeug des im Entstehen begriffenen britischen Imperialismus, der das spanische Weltreich zerstören wollte und mußte, um sein Nachfolger werden zu können. Artfremde liberallstische Ideen werden unter dem Deckmantel moder­ner Aufklärung aus England hereingetragen, die Gegensätze zwischen den innerpolitischen Gruppen geschürt und dadurch der Zersplit- terung und Uneinigkeit Vorschub geleistet. Auch Frankreich stützte sich aus dieselbe Un- terminierungspolitik. nutzte die inneren Kämpfe und Leiden Spaniens sür seine eige- nen Zwecke aus und mischte sich sogar in der Geschichte der letzten Jahrhunderte häufig militärisch in seine Angelegenheiten ein. Die separatistischen Strömungen Kataloniens und der Basken sind zum großen Teil auf seine Machenschaften zurückzuführen.

Die Geschlossenheit dieser beiden Groß­mächte. trotz ihrer sonstigen Gegensätze aus wehrpolitischen Beweggründen Spanien gegenüber das gleiche Ziel zu verfolgen, ver- blendete sie vollends in ihrer Haltung zu dem kommunistischen Rußland. Alles, was zur Schwächung Spaniens dienle. war recht und billig und wurde unter der Flagge eines falschen FreiheitsprinzipS gutgeheißen. Die durch Lug. Betrug und Terror zur Macht gelangte spanischeVolks- front" war dierechtmäßige" Negierung, und wurde und wird als solche direkt und indirekt unterstützt. Der marxistische Machiavellismus feiert blutige Orgien, nur um die an und für sich fraglose Entschei-

eines Protokolls und Sicherstellung der- Er sofort nach oem Nebersalt verlangt hatte. Die ärztliche Untersuchung ergab Ver­letzungen am Kopfe, am Rücken nnd an der Hand.

So werden die Volksgruppen unterdrückt

Die Polnische Telegraphenagentur veröffent­licht den Inhalt eines imDziennik Polski" gebrachten Briefes, der ein Schlaglicht auf de» Tschechen-Terror wirft. Aus dem Briej geht hervor, daß einem im Dienste des scheu Finanzamtes stehenden polnischen Beam­ten mit der Entlassung von seiner Vorgesetzter Stelle gedroht worden ist, falls dessen Brudez sein Kind in die polnische Schule schicke» sollt: (!). Dieser Vorgang, so schreibt die PcV'ichk Telegraphen-Agentur, zeige eindringlich U n t e r d r ü ck n n g s m e t h o d e » , die . r den tschechischen Behörden während der l tzt'.L Schuleinschreibnngen de» Polen gegenübc gewandt worden sind.

Neue MeOWeSersussor-erungen

Skandalöse Beleidigungen des Führers Uebersall auf Sudetendeutscheu

Prag, 15. Juli. Ein neuer empörende« Vorfall wird aus Marienbad gemeldet. Dort wurde in der Nacht vom Freitag die Aus­lagenscheibe der Buchhandlung Meißner, hin­ter der Bilder des Führers und Reichskanzlers ausgestellt waren, bespuckt. Ein unbekannter Täter schleuderte schließlich einen Stein gegen ein solches Bild und zer­trümmerte die Auslagenscheibe.

Donnerstag um 20.15 Uhr wurde der An­gestellte des Arbeitsamtes der Sudetendcut- schen Partei, Rudolf Gorzecky, auf dem Wen­zels-Platz von tschechischen und jüdischen Ele­menten in der übelsten Weise attak- kiert. Gorzecky, der einen grauen Sport­anzug und hohe Stiefel trug, wurde von mehreren Juden in tschechischer Sprache be­schimpft. Die Angreifer forderten die Fuß­gänger auf, denProvokateur" niederzu- schlagen nnd es dauerte nicht lange, da war der Deutsche von einer etwa 200köpfigen Meute umringt, die ihn in wüster Weise be­schimpfte und Beleidigungen gegen das deutsche Staatsoberhaupt ausstieß. Von der wütenden Menge bespuckt und mit Fußtritten traktiert, versuchte Gor­zecky auf die andere Seite des Wenzels- Platzes zu gelangen, doch die Menge um­ringte ihn und ein Soldat drängte sich vor, um Gorzecky das su d e te n d e« t s ch e Parteiabzeichen vom Rockkragen

zureißen. Ein Polizist, der schließlich aus- lauchte, ging keineswegs gegen die Angreifer vor, sondern nahm kurzerhand den Deutschen fest lind brachte ihn auf die nächste Polizei­wache.

Unterwegs wurde der Deutsche wiederum bespuckt, beschimpft und mltFußtritten bearbeitet. Der Polizist sah tatenlos zu lind rief auch nicht einen anderen Polizisten zur Verstärkung herbei, der zufällig vorttber- ging. Auf der Wachstube wurde Gorzecky an- geschrien und man versuchte, ihn mit der falschen Behauptung zu verblüffen, daß das Tragen hoher Stiefel (!) und des Abzeichens der Sudetendeulschen Partei verboten sei. Schließlich erschien auf der Wache der Soldat, der sich auf dem Wenzelplatz als Hauptan­greifer betätigt hatte und beschuldigte Gor­zecky, die tschechischen Fußgänger Provoziert zu haben.

Die Protokollarischen Aussagen des Sol­daten wurden von mehreren Tschechen be­stätigt, die bei der Aufnahme des Protokolls überhaupt nicht anwesend waren und auch nicht gehört haben konnten, was der Soldat ausgesagt hatte. Trotzdem wurden sie als Zeugen angeführt. Mit Gorzecky wurde erst am Freitag früh ein Protokoll auf. genommen, also zu einer Zeit, wo die Fest­stellung der Angreifer nicht mehr möglich war, obwohl der Angegriffene die Aufnahme