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Arbeitsgemeinschaft für Wohnungswesen

In die von Dr. Ley verkündete Arbeitsgemein­schaft sür Wohnungswesen in der Reich 8- arbeitskammer (Reichsarbeitsgemeinschaft) sind nunmehr massgebliche Persönlichkeiten der am Wohnungswesen mittelbar oder nnmiltc>,bar be­teiligten Kreise als Mitglieder bsruten worden.

Kiisten-Auskliirungsstaffel besucht Estland

Auf Anordnung deS Oberbefehlshabers der Luftwaffe wird eine Küstenausklarungsstafsel encn Flug nach Estland durchführen und sich-vom 1. bis 5. Juli zu einem Freundschastsbefuch in Neval aufhaltcu.

Drei Gauzeitungcn in der Ostmark

Mit dem 1. Juli sind drei große parteiamtliche Verlage und Tageszeitungen der NSDAP, in der Ostmark geschaffen worden, und zwar in Linz dieVolksstimme', in Graz die zweimal täglich erscheinendeTagespost' und in Innsbruck dieInnsbrucker Nachrichten' mit ihrer Nachmit- tagsausgabeNeueste Zeitung'.

srationalilütenstatut noch nicht fertig

Sudetendeutsche Abordnung erhielt Teilstücke

Prag, 1. Juli. Wie man erfährt, hat Mini­sterpräsident Dr. Hodza am Donnerstag den Mitgliedern der sudetendeutschen Abord­nung Kundt und Dr. Rosche Teil­stücke aus dem Nationalitätenstatüt der Re­gierung sowie den Entwurf des Sprachen­gesetzes übergeben. Der Hauptteil des Sta­tuts wird der Sudetendeütschen Parteierst in der nächsten Woche' übermittelt werden. Wie es weiter heißt, soll dieser Hauptteil von den berufenen Fachleuten der Negierung noch nicht vollständig' ausgearbeitet sein. Die Sudetendeutsche Partei hat zu dem ihr übergebenen Statuten-Teil noch keine Stel­lung genommen. Diese soll erst erfolgen, wenn der ganze Entwurf vorliegen wird.

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Bekanntlich hat die SDP. in der letzten Sitzung ihres Parlamentarischen Klubs noch­mals klipp und klar zum Ausdruck gebracht, daß sie sich auf keinerlei Teillösung einlassen werde. Der Hradschin weiß also, woran er ist. Wie lange noch will eigentlich Hodza seine Verschleppungstaktik fortsetzen?

SSV dürrer keine Scheinlösung

Festhalten an den Karlsbader Forderungen

Prag, l. Juli. In einer Vollsitzung deS Parlamentarischen Klubs der Abgeordneten und Senatoren der Sudetendeutschen Partei nnd der Karpathendeutschcn Partei gab der Abgeordnete Kundt einen Ueberblick über die innerpolitische Entwicklung und das bis­herige Ergebnis der informativen Gespräche der Beauftragten Konrad Henleins mit dem Ministerpräsidenten Dr. Hodza. Er zeigte vor allem die Schwierigkeiten aus, die in der mangelhaften Vorbereitung der tschechi­schen öffentlichen Meinung und selbst der der Mitglieder der Regierung bestehen. Die von Europa erwartete grundsätzliche Lösung der Nationalitätenfrage erfordere auch eine grundsätzliche Umstellung des politischen Denkens und der politischen Haltung aus tschechischer Seite. Nur so könne der not­wendige Umbau des Staates auf der Grund­lage der Gleichberechtigung der Völker und Volksgruppen nicht nur in Aussicht, sondern auch verwirklicht werden. Aus dem Bericht geht eindeutig hervor, daß die Beauftragten Konrad Henleins niemals einen Zweifel über die Notwendigkeit dieses Umbaues im Sinne der acht Forderungen der Karlsbader Haupttagung anskommen ließen, und daß das Sudetendeutschtum durch keinerlei Teillösung zusriedengestellt werden könnte.

SVU-Chef nach Mandschukuo gesküchket

Aus Augst vor der »Reinrguugsakiro«" Mit erhobene« HSude»

über die Grenze

Tokio, 1. Juli. Wie aus Hsinking ge­meldet wird, überschritt der GPU.-Chef für den Fernen Osten, Heinrich Samoilovich- Ljuschkow (Samuelson) auf der Flucht von der Sowjetunion am Donnerstagmorgen die Ostgrenze von Mandschukuo und wurde von der Grenzpolizei bei Huntschun, südwestlich von Wladiwostok, wo erst kürzlich der Chef des fernöstlichen polizeilichen Büros, Ris- kow, übertrat, verhaftet.

Wie hierzu weiter gemeldet wird, bemerkte die mandschurische Grenzwache bei Huntschun in der Morgendämmerung des Donnerstag eine Person, die sich ängstlich der Grenze näherte und beim Anruf der Wache zunächst zwei Revolver wegwarf, um sodann mit erhobenen Händen das Zeichen zur Uebergabe zu machen. Die Untersuchung er- ab zur allgemeinen Verwunderung, daß es ch um den GPU.-Chef für den Fern osten, Samoilovich, handelte. Im Augenblick werden die Gründe zu der Flucht noch untersucht. Samoilovich, der aus Odessa stammt, spielte schon bei der bolschewistischen Revolution im Jahre 1917 eine wichtige Rolle. Bei seiner Verhaftung trug er nicht weniger als drei Ausweise der Sowjet­union mit sich. Er selbst sagte aus, daß er sich wegen der in der Sowjetunion unter­nommenenRe i n i g u n g s a ktio n' be­droht gefühlt habe.

Wahrscheinlich im Zusammenhang mit der Flucht wurden an der Ostgrenze Mandschu- kuos zahlreiche Sowjetpatrouillen beobachtet. Kurz vorher sind in demselben Abschnitt schon zwei sowjetrussische Grenz­soldaten nach Mandschukuo geflüchtet.

Weiter wird jetzt bekannt, daß schon am 29. Mai der Artilleriemajor Franze­ns itsch von der 36. Sowjet-Division, die in der äußeren Mongolei stationiert ist.

sg. Amsterdam, 1. Juli. DerTele­tz r a a s" veröffentlicht aussehenerregende Enthüllungen über niederländische Staats­angehörige in Diensten der spanischen Bol­schewisten. Wie das Blatt mitteilt, werden noch heute Woche für Woche niederlän­dische junge Männer durch kommunistische Seelenverkäufer in die Hölle des spanischen Bürgerkrieges gelockt, lieber das ganze Land seien nach wie vor Agenten Barcelo­nas und der Internationalen Noten Hilfe verteilt, die durch lügne­rische Versprechungen niederländische Er­werbslose dazu zu bewegen verständen, sich nach Spanien zu begeben.

Bei der 11. Internationalen Bri­gade, der sogenanntenThälmann-Bri­gade', seien zur Zeit nicht weniger als rund 900 niederländische Staatsangehörige. Ein zuverlässiger Gewährsmann hat dem Blatt berichtet, daß die Verluste unter den nieder­ländischenFreiwilligen' außerordentlich hoch seien. Nicht ein einziger dieser Unglück­lichen würde aus freien Stücken auch nur einen Tag länger in Spanien bleiben. Die geringste Klage werde jedoch mit einer Kugel beantwortet. In Am­sterdam, Rotterdam, Arnheim, Breda und i den meisten niederländischen Städten seien

ebenfalls aus Furcht vor einer Säuberungs­aktion mitdemAutoüberdieGrenz- stadt Udde in die innere Mongolei ge­flohen sei. General Semeirovitsch, der ehe- malige Chef des Fernost-Büros der GPU. soll ebenfalls in die Mandschurei geflohen sein. ,

Ljuschkow hat die typische Vergan­genheit eines höheren GPU.- Bsamten. 1900 in Odessa geboren, schloß er sich schon in früher Jugend der Kommu­nistischen Partei an. 1917 war er politischer Kommissar in einem Regiment der Noten Armee im Süden. Ein Jahr später kam er in die damalige Tscheka, die Vorgängerin der GPU. Dort absolvierte er zunächst einige Spezialkurse und wurde darnach denOp e- rativen Abteilungen' der GPU. in der Ukraine, in Moskau und am Schwarzen Meer zugeteilt. DieOperativen Abteilun­gen' sind die Abteilungen, die sich insbeson­dere mit der Verfolgung vonStaats- feinden' mit der Durchführung der Säu­berungen usw. befassen. Von 1937 ab war Ljuschkow Chef der Verwaltung des Inneren Kommissariats, das heißt der GPU. im Fer­nen Osten. Als Mitglied der ..Operativen Abteilung' der GPU., mehr noch aber als deren Ches für das gesamte fernöstliche Ge­biet wird Ljuschkow einen tiefen Einblick in die Methoden gehabt haben, mit denen das Stalinregime seine Feinde aus. rottete. Daß er, der er der mächtigste Beamte im ganzen Gebiet war, in der Flucht seine einzige Rettung sah. beweist, daß er selbst in die Reihe dieserFeinde' geraten war und seine physische Vernichtung fürch­ten mußte. Dieser entging er durch die Flucht ins Ausland, die wiederum ein grelles Schlaglicht auf die Verhältnisse im bolsche­wistischen Mutterlande wirft.

heute noch kommunistische An­werbe stellen. Die Mehrzahl der Opfer suche und finde man unter den Arbeitslosen an den Stempelstellen. Bei einer Flugab- Wehrbatterie der spanischen Bolschewisten seien u. a. ehemalige Rädelsführer der Meu­terei an Bord des niederländisch-indischen PanzerkreuzersDe Zeven Provincien' als Richtkanoniere in Dienst

Ein SAM des BaMans in Tokio

io. Rom, 1. Juli. Wie derObftrvatore Romano" mitteilt, Hai der Vatilan seinen Ver­treter in Tolio beauftragt, einen Schritt bei der japanischen Regierung zu unternehmen, damit die japanischen Armeen im chinesisch-japanischen Krieg dieBombardierung" offener Städte vermeiden mögen. Rach Mitteilung desObservatore Romano" habe der japanische Autzenminister den Schritt des Vatikans mit großer Höflichkeit aus­genommen. Der Außenminister habe gezeigt, daß er die Motive zu würdigen wüßte, die den Papst veranlaßten. in den gegenwärtige» schwierigen Umständen zu intervenieren. Ter Autzenminister habe versichert, daß alle Mittel angewandt wür­den. soweit es die Kriegshandlungen erlauben, um die Unversehrtheit der Zivilbevölkerung zu sichern. Von diesen Mitteilungen habe der Vati­kan mit Befriedigung Kenntnis genommen.

Juda verlor in Wien eine Schlacht

p. Kassel, 1. Juli. Neichsstatthalter Dr. Seyß-Jnquart umriß nach der Groß­kundgebung in Kassel in einem Gespräch mit unserem L.-Mitarbeiter die gewaltigen Auf­gaben, die Oesterreich zu lösen hat und ging dabei auch aus die Greuel Hetze der Auslandspresse ein. Die Arbeit ist so umfangreich, daß die Ostmark keine Zeit habe, die Greuelhetze, die sich mit ihren faust­dicken Lügen selbst widerlege, zu beachten. Die Hetze geht in erster Linie von den Juden aus, die in Wien ein Reich ver­loren haben. Fast 86 v. H. aller Anwälte und Aerzte waren Nichtarier und zur Zeit des Schuschnigg-Systems lebten und herrschten damit in Wien 400 000 Juden.

Ter Neichsstatthalter betonte, daß die Hauptschwierigkeit in der ersten Zeit darin bestanden habe, überhaupt festzustellen, wieviel Arbeitslose es in Oester­reich gebe. Die Statistiken des Schuschnigg- Systems waren gefälscht. Neben der Errich­tung neuer Werke, so erklärte Dr. Seyß- Jnquart, werde die Belebung der Wirtschaft durch die Zunahme des Fremden­verkehrs in Oesterreich besonders beein­flußt. Allein die vielen KdF.-Reisen aus den anderen Teilen Deutschlands hätten bei­spielsweise bewirkt, daß Tirol, Vorarlberg und Salzburg in der letzten Zeit Rekorde an Besuchern ausweisen.

Die neue Greuelhetze sei, so betonte Dr. Seyß-Jnquart, ganz offensichtlich darauf zu­rückzuführen, daß die erste Schockwirkung des Anschlusses aus die Feinde Deutschlands im Ausland allmählich verflogen sei und daß man jetzt glaube, Zwietracht zwischen das Reich und die Ostmark säen zu können..Die Lügen seien auch zu einfältig, denn die Tat­sache, daß alle Gauleiter und fast sämtliche Kreisleiter Ostmärkxr sind, strafe die Behauptung von der Aus­schaltung der Ostmärker in der deutschen Ost­mark allein schon genügend Lügen.

Von irgendwelchen Judenverfolgungen könne überhaupt keine Rede sein, allerdings habe die Untersuchung zahlreicher Schie­bungen undKorruPtionsafsären zur Dingsestmachung krimineller Elemente geführt. Die in der Auslandspreise genann­ten Zahlen der politischen Gefange­nen seien maßlos übertrieben. In ganz Oesterreich wurden nur die Verantwortlichen Spitzen des früheren Systems festgesetzt, wäh­rend die Opfer dieser Verführer in keiner Weise verfolgt würden. Die Großzügigkeit, mit der Verfahren werde, sei um so bemer­kenswerter, wenn man den unerhörten Druck, Haß nnd Terror berücksichtigt, dem früher die Nationalsozialisten ausgesetzt waren. Wie die Auslandspresse lügt, beweist z. B. auch der Fall, daß man den früheren Wiener Bürgermeister Schmitz in der Auslands- Presse als Toten betrauert, obwohl sogar die Verwandten von Schmitz ganz energisch diese Behauptung dementiere n.

Zu den nächsten Aufgaben in der deut­schen Ostmark werde, so erklärte der Reichs- stntthalter, die A r i s i e r u n g d er öster - reich ischen Wirtschaft und die wei­tere Durchführung der Arbeitsschlacht ge­hören. Auch die Wirtschaft der Ostmark werde mit ihrer gauzen Kraft mithelfen, den Vierjahresplan zum vollen Erfoly zu ver­helfen. Tie Hilfe der Wirtschaft des Gesamt­reiches für die Ostmark werde vor allem in zusätzlichen Kapitalinvestierungen bestehen müssen, ein Aufkauf oder eine Vereinigung von Unternehmungen im Altreich mit ost­märkischen Unternehmungen werde nur dann erfolgen, wenn die wirtschaftlichen Interessen ! Gesamtdeutschlands dies dringend erfordern.

9«v Holländer bei der Thälmann-Brigade

Aussehen erregende Enthüllungen des »Telegraaf-

ÜrheberreHlsi chup vurch -1ier»agsa»,>aU rvtanz, München

86. Fortsetzung.

Ferdinand zuckt ungeduldig die Achseln

Was weiß ich, wie die Möbel in dem Zimmer stehen; das ist nicht meine Sache."

Mary fällt rasch ein:Aber gewiß, nicht wahr, wenn er den Wunsch hat, Ferdinand; außerdem ist der Schreibtisch früher immer dort gestanden, du hast es mir selbst einmal gesagt, Ferdinand, Er soll also wieder an seinen Platz kommen, Herr Richter,"

Ich danke." sagt Richter und verbeugt sich.

Mary und Ferdinand sind allein. Da bricht Ferdi­nand los:

Was diese Leute sür Ansprüche haben! Wo ein Möbel steht, da steht es. Ueberhaupt, Mary, die Sache kommt mir höchst sonderbar vor. Hast du nicht immer dafür gesprochen, daß Horst in ein Internat kommt? Und wahrhaftig, ich habe nie bemerkt, daß du dich um die Erziehung Horsts be­sonders bemüht hättest. Ich finde es auf jeden Fall takt­los, mich in dieser Frage so zu überrumpeln."

Bitte, haben wir nicht oft genug darüber gesprochen? Von einer Ueberrumplung kann keine Rede sein! Er wird uns in jeder Hinsicht nützlich sein,"

Wenn du nur sonst immer von Nützlichkeitserwägun­gen ausgingest? Wenn du nur ein wenig an mich gedacht hättest, wüßtest du, wie peinlich es mir ist, dieses Gesicht jeden Tag sehen zu müssen "

Ein Nachhutgefecht, denkr Mary, das nichts mehr zu besagen hat. Laut sagt sie:

..Du weißt, daß es auch der Wunsch der Frau Gräfin,

deiner Mutter, war. Nach Dieters Tod.,. Gott im Him­mel, lach nicht so abscheulich... also nach Dieters Weggang, hat mich deine Mutter gebeten, hier in Hochturnau zu blei­ben, um dem Haus vorzustehen und auch wegen Horst, der ja damals noch viel jünger war. Also bin ich. ganz ab­gesehen davon, daß wir uns heiraten werden, mitverant­wortlich für Horst,"

Ferdinand wendet sich brüsk ab Erzähl das jemand anderem, nur nicht mir! Außer­dem wußtest du, daß mir dieser Max Richter aus die Ner­ven fällt."

Ich gebe zu, daß Richter eine Art hat, die dir un­angenehm ist: auch daß er diese gewisse Aehnlichkeit hat. die dich so aufreat. Aber an diese Aehnlichkeit wirst du dich gewöhnen müssen. Im übrigen finde ich, daß sich Rich­ter äußerst korrekt benimmt. Du kannst ihn nicht so von oben herab behandeln, wie du es vorhin getan hast. Ines hat auch gefunden, daß er ein netter Mensch ist,"

Da wird Ferdinand blaß und fragt hastig'

So... hat sie das gesagt?"

Warum auch nicht? Findest du das so unbegreiflich?" Da lacht er kurz, hart und höhnisch,

Nett von dir, Mary! Du nimmst also einen Instruktor für Horst in's Haus, ein paar Tage nach der Ankunft dei­ner Schwester. Soll vielleicht das die Unterhaltung wer­den, die du ihr in Aussicht gestellt hast?"

Sie schlägt leicht mit den Fingerspitzen aus seinen Arm, Ferdinand, wohin denkst du? Warum bist du plötz­lich so blaß?"

Er antwortet nicht, sondern geht aus dem Zimmer.

Am andern Morgen nimmt Ines Horst an der Hand. Jetzt gehen wir zu deiner ersten Stunde. Herr Richter wartet schon."

In's Lernzimmer herein scheint durch ein großes Bogen­fenster eine herrliche Wintersonne. Richter hat Bücher und Hefte aus dem Tisch geordnet und erwartet seinen Zögling.

Wie Ines eintritt, geht er ihr und Horst rasch ein paar Schritte entgegen,

Wie gütig von Ihnen, daß Sie mir Horst selber bringen"

Seine Augen sind groß aufgeschlagen und in ihren Tie­fen leuchtet es sonnenhaft,

Ines ist fast verwirrt. Aber sie gibt den Blick zurück. Sie siebt ihn voll an. Dann lächelt sie:Meine Aufoabe soll es sein. Horst an Ordnung zu gewöhnen, Und Ihre Aufgabe, ibm die Anfangsgründe der Wissenschaft belzu- bringen. So wollen wir beide uns in die Erziehung tei­len," schließt sie froh.

Dann sind Lehrer und Schüler allein. Jetzt begibt sich, schneller als die beiden begreifen, etwas Seltsames. Horst umschftngt seinen Lehrer und beginnt laut zu schluchzen. Was der Bub an Heimweh nach dem Fortgegangenen still in sich verborgen hatte, das bricht plötzlich beim Anblick des Lehrers hervor und macht ihn haltlos weinen. So wird denn aus dieser ersten Unterrftbtsstunde nur ein Fragen nach dem Entschwundenen, ein Trösten, ein gegenseitiges Vertrauenschenken,

Es ist kurz vor Weihnachten,

Sie sitzen alle um den Kamin, während draußen lang­sam und weich die Flocken fallen,

Ines hat ein Blatt vor sich, einen Bleistift in der Hand und der Wunschzettel ist schon ziemlich lana.

Da sagt Max Richte'

Wenn ich einen Rat geben darf, so würde ich Vor­schlägen, Horst ein Flobertgewehr zu schenken."

Er wendet langsam den Blick und läßt ihn auf Fer­dinand ruhen, als er ergänzend hinzusetzt:

Wir haben als Kinder auch Flobertgewehre gehabt» wenn Sie sich erinnern, Gras!"

Es ist plötzlich eine Totenstille

Fortsetzung folgt.