Freitag den 1. Juli 1938

Der EnztAer

96. Jahrgang Nr. 181

Mus MürttemöerL

Mörder Natho rum Tode vermtelll

Sühne für 88 Einbrüche im ganzen Reich

m. Bremen, 30. Juni. Das Schwurgericht Werden verurteilte den Schwerverbrecher wegen Mordes zum Tode und wegen 40 schwerer Diebstähle, die er mit Waffenbesitz ausführte, und 18 schwerer Diebstahlsver­suche zu 15 Jahren Zuchthaus. Natho hat seit 1930 ganz Deutschland bereist und überall seine Einbrüche begangen. Bei einein Einbruchsversuch in Barrien bei Bremen erschoß er einen Einwohner, der ihm in den Weg trat. Natho wurde in Groningen festgenvnimeii. Er muß, da er in Holland wegen zahlreicher Einbrüche zu einer mehr­jährigen Zuchthausstrafe verurteilt worden ist. nach den Niederlanden zur Abbüßung einer Strafe ausgeliefert werden, bis hn dann in Deutschland sein Schicksal er­eilt.

SchWttMhsil fordeet 3 va Spjer

Furchtbare Epidemie in Britisch-Jndicn

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ckg. Amsterdam 30. Juni. Das Dorf Kirt im Pandschap (Britisch-Jndien) ist von einer Schlafkrankheits-Epidemie heimgesucht, der 300 Personen zum Opfer gefallen sind. Aus Madras ist eine Hilssexpedition in Anmarsch, die Nahrungsmittel und Arzneien bringt. Ta nur ein Bruchteil der Einwohner von der Schlafkrankheit verschont blieb, ist die Bestellung der Felder völlig unterblieben. Die Kranken dämmern in einem Zustand völliger Apathie dahin und warten aus ihr Ende. Als wirksamstes Heil­mittel hat sich bisher das Germanin, eine deutsche Entdeckung, erwiesen, das als Serum rinaesvrikt wird.

Neuer Zerrvrakl ln SretwMau

Soldateska überfällt Sudetendrutschen

Prag, 30. Juni. In Freiwaldau, wo sich schon vor etwa zwei Wochen tschechisches Mili­ar wüste Uebergriffe gegen Sudetendeutsche mschulden kommen ließ, wurde der Beamte Schmidt aus Benisch in Mähren bei dem Kerlassen eines Gasthauses, etwa 200 Schritte an dem Lokal entfernt, von 10 bis 14 tsche- sischen Soldaten überfallen. Die Auge- : origen des Militärs, die kurz vor Schmidt l ns Gastzimmer verlassen hatten, schlugen den Sudetendeutschen mit stumpfen Gegenständen jii Bode» und mißhandelten ihn schwer. Sie beschimpften den Wehrlosen da­bei mit den Worten: Henlein - S chLi e i n! Dem Begleiter Schmidts, Losert, gelang es in der Dunkelheit, der Uebermacht zu entkom­men und die Gendarmerie-Station zu verstän­digen. Bezeichnenderweise weigerte sich der Gendarmeriewachtmeister Kral einzuschreiten.

Der Vorfall hat in der Bevölkerung von Freiwaldan und Umgebung starke Erregung hervorgerufen. Die amtsärztliche Untersuchung Schmidts, ausgeführt durch den Militärarzt und durch den Distriktsarzt Dr. Link, hat schwere Verletzungen am ganzen Körper des Mißhandelten festgestellt. Der Sudetendeutfche Schmidt befindet sich zur Zeit in ärztlicher Privatbehandlung.

Erdbeben in Man

120 Todesopfer der Unwetter

Tokio, 30. Juni. Die noch immer an­dauernden starken Regengüsse haben in vie­len japanischen Provinzen große Verheerun­gen angerichtet. Unter den zahlreichen Un­glücksmeldungen, die einlaufen, befindet sich auch eine aus dem Tokioter Stadtteil Aka» saka. Hier haben die heftigen Regengüsse, verbunden mit einem Erdbeben, einen großen Erdrutsch verursacht, wodurch mehr als 100 Menschen verschüt. tet wurden. Bis jetzt konnten neun Tote geborgen werden. Nach einer amtlichen Mit. teilung des Innenministeriums sind bei den Unwettern 120 Tote und 100 Verletzte zu beklagen. Es wurden 300 000 Häuser über­flutet und 104 Brücken forgeschwemmt. Erd­rutsche ereigneten sich 107 in ganz Japan. Besonders schwer mitgenommen wurde Tokio.

Im Jkuno-Silberbergwerk bei Kobe riß das Seil eines Aufzuges, der sich in Fahrt befand. Zwölf Grubenarbeiter wurden hierdurch getötet.

WaMNUsiW auf -er Elbe

Italiener besichtigen neuen Strafvollzug

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rst. Magdeburg, 30. Juni. Exzellenz No- oelli. der Chef des italienischen Strafvoll­zuges, und elf Direktoren italienischer Straf. Vollzugsanstalten trafen in Begleitung von Ministerialrat Schäfer vom Neichsjustizmini- sterium in Wittenberg ein, um ans einer Fahrt durch Mitteldeutschland die neuen Formen des Strafvollzuges kennen zu ler­nen. Ein Besuch des Gefangenenschif- sesBiber", das 150 Strafgefangene be­herbergt. und des mit 600 Mann belegten Strafgesangenenlagers Dessau-Rotzlau wurde von den italienischen Gästen mit besonderem Interesse wahrgenommen. Diese Art des Strafvollzuges, wie er an der Elbstrecke durchgeführt wird, ist für Deutschland neu­artig und ein ersolgreicher Versuch, Straf­gefangene auch mit Außenarbeiten zu beschästiaen.

Unterhausen, Kreis Reutlingen, 30. Juni. (Tödlicher Sturz vom Heuwagen.) Am Mittwochabend wollte der Bauer Chri­stoph Vollmer aus Unterhausen mit sei- nem Fuhrwerk Heu von der Wiese eines Freundes abholen. Nachdem der Heuwagen bereits geladen war, ging Vollmer daran, noch das Wellseil auf dem Wagen festzu- machen. Plötzlich stürzte der Bedauernswerte von dem Heuwagen herab so unglücklich zu Boden, daß er einen Genickbruch erlitt, der zu seinem sofortigen Tode führte.

Ebingen, 30. Juni. (Durch scheuende Kühe ums Leben gekommen.) Im hiesigen Krankenhaus erlag der 51 Jahre alte Landwirt Gotthold Leibfritz aus Bitz (Kr. Balingen) den schweren Verletzungen, die er sich bei einem Unfall während der Heuernte zu­gezogen hatte. Er war, als die beiden Kühe scheuten, zu Fall gekommen und von dem schwer beladenen Heuwagen überfahren wor­den.

AMlt auf dem Walen brannte

Durch Unvorsichtigkeit beim Rauchen

Stuttgart, 30. Juni. Am Donnerstagnach­mittag gegen 15.30 Uhr entstand in dem gro­ßen, etwa 80100 Meter langen Bierzelt der Brauerei Leichtauf dem Festgelände des Cannstatter Wasens ein Brand, dem das aus Segeltuch bestehende Zeltdach bis zur Hälfte zum Opfer fiel. Außerdem wurde die Holzkon­struktion teilweise angesengt, ein Schaden, der jedoch in Bälde wieder behoben sein dürfte. Wie hierzu noch gemeldet wird, entstand das Feuer durch die Unvorsichtigkeit eines am Aufschlagen der Zelthalle beschäftigten Ar­beiters, der bei der Arbeit rauchte. Dabei dürfte der Wind noch glimmende Zigaretten­reste oder beim Rauchen entstandene Funken weitergetragen haben, die auf die Zeltbahnen fielen und diese auf der Untertürkheimer Seite in Brand setzten. Das Schlimme daran war, daß die brennenden Leu,Wandfetzen durch den ziemlich heftigen Wind weitergewirbelt wur­den und so immer wieder neue Teile des Da­ches in Flammen setzten. Der Materialschaden ist bedeutend. Das Bierzelt wurde zum bevor­stehenden Schwäbischen Sängerfest errichtet und war bis ans die Ausschmückung fertig­gestellt.

KamyWele -er SS eröffnet

Stuttgart, 30. Juni. Die diesjährigen Kampfspiele der Schwäbischen Hitler-Jugend wurden am Donnerstagabend mit einer fest­lichen Kundgebung in der Gewerbehalle von Gebietsführer Sundermann erösfnet. 3200 Wettkämpfer und Wettkämpferinnen waren angetreten, und die Fahnen der Banne, Jungbanne und Untergaue schmück­ten das Podium, von wo schmetternde Fan­farenklänge den Beginn der Kundgebung an­zeigten. Der Leiter der Abteilung für Leibes­erziehung bei der Gebietsführung, Bannsüh- rer Hehl, sprach die Verpslichtungsworte. Me Ansprachen des Gauführers des DNL., ^ Gauamtsleiter Dr. Klettz und des Gebiets­führers Sundermann waren ein Be­kenntnis zu der aufrichtigen kameradschaft­lichen Zusammenarbeit, die nach dem zwi-

Der Reichssportführer von Tschammer undOsten hat anläßlich der Ausschreibung zum Sportappell der Betriebe einen Aufruf zu dessen Durchführung erlas­sen, in dem es u. a. heißt:

Der Neichsorganisationsleiter Dr. Ley hat am 11. Juni 1938 auf meinen Vorschlag den Sportappell der Betriebe verkündet. Ich rufe hiermit alle deutschen Betriebsführer auf, diesen Appell für das Jahr 1938 in der Zeit vom 1. Augu st biszum30. Sep­tember durchzusühren.

Der Sportappell soll zu einer machtvollen Kundgebung für den Gedanken der Leibes­erziehung werden. Er. soll auch den letzten noch abseits stehenden Volksgenossen sport­licher Betätigung zuführen und damit gleich­zeitig einen Neberblick über die körperliche und gesundheitliche Verfassung der Schaffen- den geben."

Die Ausschreibung des Sportamtes der NSG.Kraft durch Freude" besagt, daß der Sportappell 1938 offen für alle deutschen Be­triebe ist. Teilnahmeberechtigt ist jedes männ­liche Gefolgschastsmitglied über 18 Jahre. Die Betriebe werden in füns Klassen einge­teilt, von denen die Betriebsklasse I 12 bis 20 Gefolgschastsmitglieder, die Betriebs- klasse II 21 bis 120 Gefolgschaftsmitglieder, die Betriebsklasse HI 121 bis 300 Gefolg­schaftsmitglieder, die Betriebsklasse IV 301 bis 1000 Gefolgschastsmitglieder und die Betriebsklasse V über 1000 Gefolgschastsmit­glieder umfaßt. Diese Zahlen beziehen sich ausschließlich auf die teilnahmefähigen männlichen Gefolgschastsmitglieder.

schen dem Reichsjugendführer und dem Neichssportftthrer getroffenen Abkommen auch in Württemberg zwischen den beiden Jnstan- zen auf dein Gebiete der Leibesübungen ein­gesetzt Hatz

Vorsicht beim Naben!

Der nasse Tod lauert

Rottweil, 30. Juni. Im Städt. Freibad am Neckar ertrank ein aus Mühlhausen bei Schwenningen stammender 16 Jahre alter Schüler der Rottweiler Oberschule. Er hatte sich beim Schwimmen ohne Erlaubnis des ausstchtführenden Lehrers von seinen Kame­raden entfernt.

Rottenburg a. N., 30. Juni. Der 23 Jahre alte Dienstknecht Wilhelm Glatz aus Hirr- lingen, der im Gasthaus zumHirsch" be­schäftigt war, badete mit einem Arbeits­kameraden im Neckar. Plötzlich verlor der des Schwimmens Unkundige den Boden unter den Füßen und ging unter. Sein Kame­rad konnte ihm nicht zu Hilfe kommen, da er ebenfalls Nichtschwimmer ümr. Die Leiche konnte jedoch erst nach mehrstündigen Be­mühungen geborgen werden.

Tübingen, 30. Juni. In der Nähe des Kraftwerks Tübingen-Herrenberg wurden die Kleider eines aus Tübingen stammenden Mannes gefunden, der anscheinend im Neckar gebadet hatte. Es ist festgestellt worden, daß der Betreffende sich bereits am Dienstagnach­mittag von zu Hause wegbegeben hat und daß er seither nicht mehr zurückgekehrt ist. Den Umständen nach muß angenommen wer­den, daß er beim Baden ertrunken ist. Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden.

Spaichingen,30.Juni. Mitten im Schwimm- bgd verließen den an und für sich des Schwimmens kundigen 17jährigen Josef Braun von hier die Kräfte. Er versank vor den Augen seiner Kameraden, die zuerst annahmen, Braun mache einen Spaß. Erst als Braun lange Zeit nicht mehr hochkam, wurden seine Kameraden aus die Gefahr aufmerksam. Sie riesen den in der Nähe schwimmenden Reichsbahnassistenten Eugen Reichard, der den Bewußtlosen wieder an das Ufer bringen konnte. Sofort vorgenom­mene Wiederbelebungsversuche waren glück­licherweise von Erfolg.

GA laubrreS Smirierpürchen

Jüdische Seldschmuggleri» und ihr Freund verurteilt

Stuttgart, 30. Juni. Die Erste Strafkam­mer des Landgerichts verurteilte die 34jäh- rige ledige Jüdin Nelly Brettauer aus St. Gallen und ihren Freund, den 30jäh- rigen ledigen Ernst Heleine in Darm­stadt wegen versuchter unerlaubter Zah­lungsmittelausfuhr und Bannbruchs zu zwei Jahren Gefängnis und 100 NM. Geldstrafe, bzw. zu sechs Monaten Gefäng- nis und 50 RM. Geldstrafe. 38500 RM., die behördlich beschlagnahmt werden konn­ten, wurde zugunsten des Reichs eingezogen. Gegen Heleinr schwebt zurzeit noch em Ver­fahren wegen Rasseschande.

Der Sportappell gliedert sich in drei Teile. Im Teil 1, demWettbewerb des guten Willens", wick die Aus­führung von drei sportlichen Hebungen ge­fordert und zwar Medizinballstoßen (6,50 Meter mit 3 Kilogramm- bezw. 8,50 Meter mit 2 Kilogramm-Ball), Weiispringen (2,80 Meter) und Dauerlausen (1000 Meter in sechs Minuten).

Im Teil 2, dem ,M ettbewerb der Mannschaften", wird gefordert, daß die Betriebe entsprechend ihrer Größe mit einer bestimmte» Anzahl von Mannschaften einen Mannschaftsdreikampf durchführen, der sich zusammensetzt aus: 8mal 75-Meter°Hin- dernislaufen, Medizinbatlstoßen und -werfen und 1000-Meter-Mannschaftslaufen.

Der Teil 8 fleht dieBewertung der GrößederBetriebssportgemein- schaft" vor.

Der Sportappekk ist bis zum 1. Oktober 1938 durchzusühren. Die besten Betriebe jeder Betriebsklasse in jedem Gau erhalten einen zweiten Versuch, um Gau. bezw. Reichs- sieg er zu werden. Dieser zweite Versuch muß bis zum 31. Oktober durchgeführt sein.

Die Voranmeldung eines Betriebes zur Teilnahme am Sportappell 1938 ist bis zum 3V. Juli an die zuständige Dienststelle des Sportamtes der RSG.Kraft durch Freude" abzngeben, wahrend die endgültig« Meldung mit Angabe der teilnahmefähigen männlichen Gefolgschastsmitglieder spätestens 14 Tage bevor der Betrieb mit der Durchführung des Sportappells beginnt, der erwähnten Dienst­stelle einzureichen ist.

Belriebssport-Appell vom I. August bis 3«. Sepk.

, Die Durchfiihrusgsbestimmurigen -es Reichssportjührees

KartvsselMr tm Kreis Sreu-ensta-l

Freuden stadt, 30. Juni. Wie aus Göttelfingen gemeldet wird, wurde auf der dortigen Gemarkung von einer aus Schul­kindern bestehenden Suchkolonne ein Kartoffel­käfer gefunden. Sofort nach der Entdeckung des Schädlings wurde auf Anordnung des Bür­germeisters der Kartoffelacker, in dem der Käfer festgestellt wurde, sowie die Umgebung noch einmal von Erwachsenen abgesucht, die jedoch weder einen weiteren Käser, noch Eier oder Larven finden konnten. Es ist durchaus anzunehmen, daß dieses einzige Exemplar von dem We st wind aus Frankreich herübergetragen wurde und sich auf dies« Weise in den Kreis Frendenstadt verirrt Hatz Anlatz zu einer gröhercn Beunruhigung ist somit nicht vorhanden, doch hat man sich stets die ungeheure Gefährlichkeit dieses Kar­toffel- und Tomatenräubers vor Augen zu hal­ten, dessen Weibchen im Jahr etwa 800 Eier legt.

Zwei Schwaben flogen WelleekvrL

kügevderiekt 6er k48-?reüie gl. Hornberg, 30. Juni. Letzte Woche wurde auf Sylt von der dortigen Reichs- segelfliegerschule mit dem doppelsitzigen Segel­flugzeugKranich" der Tauer-Weltrekord auf 17 Stunden 22 Minuten hinaufge- schraubtz Unsere schwäbischen Segelflieger, die schon lange nach diesem Rekord strebten, versuchten in den letzten Tagen, denselben zu überbieten. Am Mittwoch hatten ihre Be­mühungen Erfolg. Segelflughauptlehrer RSFK.-Truppführer Erich Mäher (ein ge­bürtiger Geislinger) und NSFK.-Mann Schneider (ein gebürtiger Döblinger) starteten am Dienstagabend um 11 Uhr mit einem Doppelsitzer des TypsKranich", dem Hau-Boi" zu einem Weltrekordversuch, der auch tatsächlich glückte. Die beiden Flie­ger, die am Mittwochabend um 8 Uhr glatt landeten, hatten einen Flug zurückgelegt mit der Gesamtdauer von 21 Stunden und 2 Minuten, was einer Verbesserung des Rekords um fast vier Stunden gleichkommtz Der Rekord ist bereits zur Anerkennung an­gemeldet worden.

Nie Straßknrimber Götze WgeriKtet

Berlin, 30. Juni. Am Donnerstag früh sind die Gebrüder Walter und Max Götze hingerichtet worden, die vom Sondergericht in Berlin am 24. Juni zum Tode verurteilt worden sind. Sie haben in der Zeit von November 1934 bis zum Ja- nuar 1938 zahlreiche Raubüberfälle ins­besondere durch Stellen von Autofallen auf Kraftwagen, Tankstellen und StationS- kassen der Reichsbahn verübt. Dabei haben sie von den mitgeführten Schußwaffen rück­sichtslos Gebrauch gemacht und mehrere Personen schwer verletzt. Walter Götze hat ferner den Polizeivberwachtmeister Hermann und den Maschinenarbeiter Bruno Lis er­mordet.

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Die Todesstrafe für die Straßenraub» wird dem gesunden und natürlichen Volks, empfinden gerecht. Wir brauchen das eigentlich nicht besonders zu betonen. Denn Humamtätsduselei ist gegenüber Halunken, die in so niederträchtiger Weise ihre Opfer ausplünderten und bedrohten, völlig fehl am Platze. Der nationalsozialistische Staat hat mit dem raschen Vollzug des Urteils dargetan, daß er energisch und schnell gegen das Untermenschentum einareift und es auS der Gemeinschaft des Volkes, der es ganz und gar unwürdig ist. ousmerzt.

16 Me vom Wtz erschlagen

Unwetter über Ostpreußen

Königsberg, 80. Juni. Ueber Ostpreußen ist ein schweres Unwetter niedergrgangen, das in der ganzen,Provinz erhebliche Schäden verursacht Hatz Durch den hef­tigen Wirbelsturm wurden starke Bäume geknickt oder entwurzelt, Fernsprcch- leitungen gestört und Dächer abgedeckt. Im Kreis Neidenburg wurden mehrere Ar­beiter, die in einem großen Schuppen vor dem Unwetter Schutz gesucht hatten, erheb, lich verletzt, als durch den Wirbelwind das Dach und Teile der Mauer einstürzten. Auch auf den Feldern und in den Gärten wurde Schaden angerichtet. Von einem so schweren Unweiter ist Ostpreußen seit langem nicht heimgesucht worden.

Die orkanartigen Nordweststürme der letz­ten Tage haben den Wasserstand des Kuri- schen Haffs auf einen so hohen Stand ge­bracht, daß die angrenzenden Wiesen völligüberschwemmt sind. Man ver. sucht jetzt, das Heu mit Tragstangen nach höher gelegenen Stellen zu befördern. Im Kreis Insterburg wurden bei dem mit dem Unwetter verbundenen schweren Gewitter 16 Kühe auf der Weide vom Blitz er­schlagen. Leider hat der Sturm auch ein Todesopfer gefordert. In der Nähe von Darkehmen erlitt ein'S t r a ße n w K r t er, der seinen Dienst versah, durch einen her- abfallenden Bau mast so schwere Verletzungen, daß er bald daraus starb.