sichtig: er wollte aus allen'Menschen Bruder in der Freiheit machen. Aber ebenso, wie<sich der Jude geweigert hatte, sich mit der christlicken Welt zu verschmelzen, so weigerte er sich auch, in der liberalen Welt aufzugehen. Er stieß die Arme zurück, die sich ihm auftaten, er gab seine Nasse selbst nicht preis für Rechte, die man ihm schenkte, in der irrigen Annahme, daß ein Assimilationsprozeß möglich sei.
Auch das Judentum hat im Zionismus seinen nationalen Ausdruck gefunden, und wenn man sich einen gewagten Vergleich erlauben will, so würde das jüdische Palästina für die übrige nichtjüdischc Welt ein modernes Ghetto sein. Leider obc. kann Palästina keine Lösung dringen, es hat im besten Falle für 4—500 000 jüdische Siedler Platz und nicht für die 15 Millionen, die in der Welt verstreut leben. Man spricht davon, aus dem rein jüdischen Tel-Aviv und Umgebung nach dem Muster des Batikanstaates ein jüdisches „Nationalzentrum" zu bilden, das den in der Welt verstreuten Juden Bürgerrechte verleihen könnte, so daß sie als ausländische Minderheiten behandelt werden könnten. Aber die meisten Juden sind mit dieser Lösung keineswegs einverstanden. Sie fühlen sich in den meisten Gaststaaten als Bollbürger sehr Wohl und es ist ihnen in manchen Staaten gelungen, nicht nur die Banken und die Presse zu beherrschen, sondern bis in die höchsten Staatsstellungen aufzurückcn, wobei immer ihr Rasseinteresse und nicht das Interesse des Gastlandes an erster Stelle steht.
Das große Rußland haben sie sich zu unterjochen verstanden, die Fäden der Komintern werden von ihnen gehalten und gezogen, unter den Weltfrieden legen sie ihre Minen.
Das Judentum als Ganzes darf sich daher nicht wundern, wenn sich die Staaten dieses fremden, unassimilierbaren Elementes in ihren Grenzen zu entledigen trachten. Aber gerade mehrere der größten Staaten wollen sich nicht von den Fesseln liberaler Ueberlieferungen befreien, bis sie in der Judenfrage durch den Schaden klug geworden sind. Ein großer Teil der Franzosen beginnt sich bitter über die jüdische Einwanderung zu beklagen. Jüdische Emigranten aus dem Reiche und aus Oesterreich verdrängen Franzosen aus den freien Berufen. Aüdische Pressemagnaten verhindern eine Verständigung der Völker, jüdische Staatsmänner Hetzen zum Kriege, aus dem sie Vorteile ziehen zu können glauben. Das vergossene Blut kümmert sie wenig, denn es ist sicher nicht jüdi- ches Blut, das fließen wiro. Die Mische Zrage istnichtnureineRassenfrage, andern ihre Lösung ist ein Menschheitspro- lem. R. von IknFein-Lteraberz
Cchmählie- auf den Meer
Prag, 30. Juni. Die deutsche Gesandtschaft in Prag hat bei dem tschechoslowakischen Außenministerium scharfen Protest da- gegen erhoben, daß in den tschechischen Volksschulen in Brünn und anderenorts in letzter Zeit ein SchmLhlied aus AdolfHitler nicht nur mit Duldung der Lehrer gesungen, sondern auch von diesen Amtspersonen sogar zur »Übertragung in die Hefte der Kinder an die Tafel geschrieben wird.
Das gleiche Haßlied wurde in den verschiedenen Teilen des Landes von Soldaten guf den Märschen, in letzter Zeit auch von Sokoln anläßlich des Prager Sokoln- tongresses gesungen. Die deutsche Ge- sandtschast hat das Außenministerium er- sucht, unverzügliche Schritte zu unternehmen, um diesen unhaltbaren Zustand abzustellen und die verantwortlichen Personen zur Ver- antwortung zu ziehen.
Aufregung über den Fall Sandys
Bruch der Abgeordueteurechle lestgefteüt — Luftoerteidiguugsplan verrate«
og. London, 1. Juli. Der Privilegien-AuS- schuß, der in der Angelegenheit Sandys vor kurzem eingesetzt war, hat, wie Ministerpräsident Chamberlain am Donnerstag im Unterhaus erklärte, festgestellt, daß eine Verletzung der Parlamentsrechte tatsächlich vorliege. Das Komitee würde jedoch den Fall nicht weiter verfolgen. Der Ministerpräsident machte dann den Vorschlag, die ganze Angelegenheit von einem Sonderkomitee bearbeiten zu lassen, das sich vor allem mit der grundsätzlichen Anwendung des Gesetzes zur Wahrung von Staatsgeheimnissen beschäftigen soll.
Kriegsminister H o r e Belisha begründete sein Vorgehen gegen Sandys, dessen Brief den gesamten Luftverteidigungsplan einschließlich der Verteilung von Geschützen, ihre Zahl und ihre Herstellung enthalten habe. Diese streng vertraulichen Angaben hätte Sandys in einem einfachen Brief an den Kriegsminister geschickt, ohne sich die Mühe zu ma
chen, ihn mit „privat" oder „vertraulich" zu bezeichnen. So seien die militärischen Geheimnisse, die nur fünf Personen im Kriegsministe, rium bekannt gewesen wären, erst durch alle Abteilungen seines Ministeriums gegangen.
In einer sehr stürmischen Aussprache be- nutzte die Linke die Gelegenheit, heftige Vorwürfe gegen Höre Belisha zu richten. Sie wurde dabei von der Churchill- Gruppe unterstützt, die es daraus abgesehen hat, den Kriegsminister zu stürzen.
Schutzmaßnahmen für Höre Belisha
3>ie der „Daily Telegraph" berichtet, ist dem Kriegsminister Höre Belisha ein S o n- derbeamter von Scotland Uard zu seinem persönlichen Schutz zur Verfügung gestellt worden, da dem Kriegsminister Drohbriefe zugegangen seien. Auch das Haus des Ministers in Wimbledon hat eine besondere uniformierte Polizeiwache erhalten. Diese Maßnahmen stehen in Verbindung mit dem Fall Sandys.
Gegen die Greurlhetze in -efterreich
Reichsftatthaller Dr. Seyß-Jnquart: »Wir sind heule ave einig!"
Kassel, 30. Juni. Auf einer großen Kundgebung in der Kasseler Stadthalle sprach am Mittwochabend ss - Gruppenführer Reichsstatthalter Dr. Seyß-Jnquart über die Aufgabe der deutschen Ostmark. Dabei wandte er sich scharf gegen die Verbreiter der Greuelmärchen über Oesterreich. „Eines möchte ich", so betonte er, „gleich feststellen: Daß außerhalb Deutschlands niemand sich um die inneren deutschen Verhält, niste zu kümmern hat, besonders nicht jene internationalen Humanitätsapostel, die fünf Jahre zugesehen haben, wie ein Volk vergewaltigt wurde! Wo waren sie denn, als in Oesterreich Tausende hingemordet, aus ihrem Brot gebracht wurden, nur weil sie Deutsche sein wollten? Niemand hat sich damals gerührt.
Es gibt Leute, die mit der Entwicklung der wirtschaftlichen Dinge in Oesterreich unzufrieden sind. Das sind die Juden, die im Auslande Greuelmärchen verbreiten, das sind jene Leute, die nur die Lautsprecher der Juden aus Oesterreich bilden. Wenn die Juden nicht zufrieden sind mit der Entwicklung in Oesterreich, so ist das für uns ein beruhigendes Zeichen. Aber alle Deutschen, und vor allem gerade alle Arbeiter, sind mit der Entwicklung sehr zufrieden. Es wird nicht ein Jahr vergehen und wir werden keine Arbeitslosen mehr haben.
Es wird auch gefaselt von Streitigkeiten. Die Leute sollten sich vor Augen halten, daß wir in der Ostmark fünf Jahre lang gekämpft haben. Der Kampf hat uns zusammengeschweißt. so daß uns nichts mehr trennen kann. Wie sollten da Streitigkei- ten entstehen? Ich möchte auch besonders jenem Manne danken, den uns der Führer gesandt hat: Gauleiter Bürckel. Er ist uns mehr als unser Freund, er ist heute schon unser Schicksalsgenosse geworden. Wir sind heute alle einig! Das Herrlichste
war die Heimkehr in unser Deutsches Reich."
*
Neichsstatthalter Dr. Seyß-Jnquart hat in seiner Kasseler Rede de» jüdischen Greuelmärchenfabrikanten die gebührende Antwort gegeben. Als der Sprecher der 6 V 2 Millionen
Volksgenossen und -genossinnen der Ostmark hat er klar und eindeutig festgestellt, wie i zufrieden und beglückt und wie einig sie alle ? sind. Das ist die Wahrheit über Oe st erreich und nicht das, was die jüdi. schen und verju.deten Hetzer der Welt vorgelogen haben.
Lüge« an -ei und Stelle widerlegt
Gauleiter Bürckel vor der Auslandspreise
Wien, 80. Juni. Reichskommissar Gauleiter Bürckel empfing am Donnerstag eine Reihe bekannter Auslandsjournalisten, die auf Einladung des Reichspropagandaministeriums nach Wien gekommen waren. Um besonders die in den letzten Tagen in der Auslandspresse über Oesterreich verbreiteten Lügen und Greuelmärchen zu widerlegen, sollte ihnen Gelegenheit geboten werden, sich an Ort und Stelle von der Unrichtigkeit der verbreiteten Behauptungen zu überzeugen. Gauleiter Bürckel erklärte sich den Auslandsjournalisten gegenüber bereit, alle an ihn gerichteten Fragen zu beantwor- ten und dies geschah auch in denkbar freimütiger und oft humorvoller Weise.
Die Fragen der ausländischen Pressevertreter berührten die verschiedensten Themen auf politischem, wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet. Es war dabei erfreulicherweise festzustellen, daß sich diese Fragen vor allem der positiven Seite, nämlich dem Auf. bau der Partei, der staatlichen Organe und der Wirtschaft, der Arbeitsbeschaffung und den übrigen aufbauenden Maßnahmen der nationalsozialistischen StaatSführung in Oesterreich zu- wandten.
Die Auslandsjournalisten begaben sich an- schließend in die Ländergauleitung, wo sie einer Tagung der Neichsleiter und Gauamtsleiter beiwohnten, bei der Gauleiter Globocnik eine Ansprache hielt.
Blufft Bros Europa?
Pariser Blatt verlangt Klarheit
Paris, 30. Juni. Die „Liberi L" lenkt die Aufmerksamkeit auf verschiedene Auskünfte, die in der tschechoslowakischen Frage gegeben werden und verlangt im Interesse der Regelung des gesamten Problems eine Richtigstellung. Alle Tage oder alle zwei Tage erscheine in Prag eine kleine amtliche Mitteilung, wonach der tschechoslowakische Ministerpräsident diese oder jene Minderheitenabordnung zur Aussprache über das Nationalitätenstatut empfangen habe. Das sei der offizielle Anblick der Angelegenheit. Andererseits — und dies sei der offiziöse Anblick — laufe i» den Kreisen, die in unmittelbaren und freundschaftlichen Beziehungen mit dem tschechoslowakischen Staatschef Benesch und mit seinen Vertrauens-, männern stände, eine Auskunft um, derzufolge man in Prag fast kein wirkliches Interesse mehr an den Verhandlungen mit den Minderheiten habe. Man soll in der tschechoslowakischen Hauptstadt der Ansicht sein, genügend Zeit gewonnen zu haben. Nachdem der Alarm vorbei sei, wäre es in Zukunft unnütz, eine Regelung zu betreiben, an die man nicht glaube. Man habe bewiesen, daß man Deutschland Widerstand leisten könne. Das genüge für den Augenblick. Den Bedürfnissen entsprechend beginne man wieder von neuem. Alles übrige sei überflüssig und nicht zu verwirklichen. Das Blatt bemerkt zum Schluß: „Wenn wir diese Mitteilungen wiederholen, so, um sie zu beklagen und zu warnen vor allen Ueberraschungen, die eine solche Auskunft eines Tages bringen könnte."
Einigung Raris-Ankara
Noch kein türkischer Einmarsch in den Sandschak
Jstambul, 30. Juni. Entgegen der allgemeinen Erwartung konnte Ministerpräsident DjelalBayarin der Schlußsitzung der Nationalversammlung noch keine Mitteilungen über deu Einmarsch der türkischen Truppen in das Sandschakgebiet machen. Der Ministerpräsident bedauerte dies und erbat sich abschließend „Vollmachten, um den Freundschaftsvertrag mit Frankreich zu verlängern oder alle notwendigen Maßnahmen für die nationale Verteidigung ergreifen zu können", die ihm auch unter stürmischer Zustimmung des Hauses erteilt wurden. — Nach einer Meldung aus Jerusalem soll der Einmarsch der türkischen Truppen in den Sandschak frühestens nächste Woche erfolgen, da die Kasernen noch Nicht vorbereitet sind.
Nach Pariser Meldungen haben die Verhandlungen der Türkei mit Frankreich in allen zur Erörterung stehenden Punkten zu einer völligen Einigung geführt, deren Einzelheiten noch im Laufe dieser Woche bekanntgegeben werden sollen. Der Abschluß eines Abkommens stehe bevor.
30 000 Lpjer der Cholera
Noch kein Nachlassen der Seuche in Indien
London, 30. Juni. Wie aus Allahabad ln Indien berichtet wird, hat die dort wütende Cholera-Epidemie in elf Wochen nahezu 30 000 Menschenleben gefordert. Trotz aller Gegenmaßnahmen ist es bisher nicht gelungen, der Seuche auch nur annähernd Einhalt zu gebieten.
Vier Wochen Gefängnis für einen Kuß
Der 24jährige John E. Smith aus Dorking (England) wurde zu vier Wochen Gefängnis verurteilt, weil er, angetrunken, eine junge Dame gegen ihren Willen geküßt hatte.
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SS. Fortsetzung. Nachdruck verboten.
„Ach nein.. sie schiebt Ines sanft von sich weg... „da wäre mir Ferdinand bös: er hat sich auch gefreut aus dich. Geh jetzt nur hinüber zu Mama!"
Ines hat sich erhoben und meint seufzend:
„Es ist mir schrecklich, daß ich so einen Uebersall verursacht habe!"
Draußen brummelt Ferdinand:
„Das fehlt noch, daß sie sich entschuldigt. Bei uns pflegt es sa nie zu klappen."
Und er geht zornig aus dem Salon. Mary aber klagt weinerlich:
..Siehst du. so ist er. Ich sage dir, man soll einen Mann nie heiraten, den man nicht durch und durch kennt."
Ines hat liebe und tröstende Worte auf allen Seiten und sucht die Mißstimmung nach Möglichkeit auszugleichen.
Im Speisezimmer sieht Ines zum ersten Mal Großmama und Horst. Großmama fährt mit leis tastender Hand über ihren Scheitel und die klare, junge Stirne und sagt:
„Ihr seht euch nicht ähnlich, ihr zwei Schwestern."
„Nein." lächelt Ines bescheiden. „Mary ist schön und. -, Ich nicht."
Horst läßt seine großen grauen Augen, so erstaunt aus ihr ruhen: nein, da hat sie gewiß unrecht, die junge Tante. Sie ist viel schöner als Tante Mary. Er wird es ihr bei Gelegenheit sagen. Außerdem ist sie viel freundlicher.
Beim Frühstück trägt Mary ein sehr kostbares, etwas -atralNLes Morqenkleid. wahrend Ines in einem sehr
einfachen, sußfreien Tuchkleid erscheint. Ferdinand führt Ines Hand an die Lippen. Da lacht Mary.
„Was machst du, Ferdinand? Bei uns in England küßt ein Herr einem jungen Mädchen, wie Ines, nicht die Hand."
„Wir sind nicht in England," antwortet er schroff. Er ärgert sich sichtlich über die Abfuhr.
Dis Wälder stehen kahl und dampfen im Nebel. Es ist die Zeit der Jagden. Ferdinand ist täglich draußen. Er hat das Bedürfnis nach frischer Lust und Bewegung. Er fühlt sich jünger
And da draußen iss er allein Seit Richter fort ist, ist es besser, aber er muß mit sich allein sein.
Zuweilen führt ihn sein Weg von selbst bis zur Jagdhütte Er pirscht so voran. Schritt für Schritt und sieht Rauch aufsteigen Er ärgert sich, er bätte diese Hütte nie verkaufen dürfen Treibt sich dieser Mensch immer noch in der Gegend herum und will ihn vielleicht kontrollieren, wie jetzt alles geht, wenn er fort ist?
Und Mary will ihn holen. Als Hauslehrer und Inspektor Ferdinand ist wütend.
..Kann ick denn diesen Schatten nicht los werden?"
Er kann ihn nicht los werden. Als er eines Nachmittags spät von der Jagd heimkommt, freut er sich schon auf Ines, kleidet sich rasch um und geht hinüber in den Salon. Es ist gerade Teestunde.
An der Schwelle bleibt er wie angewurzelt stehen.
Da sitzen Mary und Ines und ihnen gegenüber... Max Richter!
Er spricht gerade und der BOck seiner Augen ist unter halb gesenkten Lidern verschleic
Mary steht rasch auf und nimmt Ferdinand bei Seite. „Du stehst..."
„Ja ich sehe... Schluß!" Er macht zunächst nur eine ablehnende Geste mit der Hand, als wollte er sich gleich wieder entfernen: dann aber tritt er doch gegen den Tisch hin, wo sich Mar RiLter inzwischen erhoben hat:
Ein paar Sekunden ist es totenstill. Dann lacht Ferdinand nervös auf:
„Willkommen, Herr Richter! Ich bin zwar Vormund des Sohnes meines Bruders, aber ich bin so gut wie nicht gefragt worden: sonst hätte ich meine Meinung dahin geäußert. daß der Einzelunterricht für Buben lang nicht so günstig ist, wie der in einer Anstalt. Die Damen aber haben anders entschieden "
Damit ist der frostige Empfang beendet: Ferdinand nimmt Platz und Ines schenkt ihm eine Tasse Tee ein.
So sind sie dann zu viert um den kleinen Tisch am Kamin
Das Gespräch kommt wieder in Fluß . Ferdinand lehnt tief in seinem Klubsessel, wirft nur manchmal ein Wort ein und vermeidet es. Max Richter anzusehen Dafür bemüht sich Mary umso angelegentlicher um Richter Ines scheint etwas befangen Sie erhebt sich plötzlich'
„Ich habe Großmama versprochen, ihr etwas vorzulesen."
„O fang das erst gar nicht an," sagt Marn rasch. „Da kannsi du dann den ganzen Tag die Vorleserin machen."
„Den ganzen Tag nicht, aber jeden Tag eine Stunde," erwidert Ines und ist schon an der Türe. Max Richter sieht ihr nach und ihre Augen treffen sich.
Dann geht sie. Mary zuckt die Schultern. „Sie läßt sich nie raten und tut immer, was sie will. Sie war immer so."
Auch Richter hat sich erhoben.
„Sie hatten die große Liebenswürdigkeit, mir mein früheres Zimmer wieder zur Verfügung zu stellen. Ich brauche nicht zu betonen, wie diese lieben, alten Möbel mich ansprechen und entzücken. Doch, wenn Sie mir gestat- ten einen Wunsch zu äußern..." und er wendet sich Ferdinand zu... „so würde ich bitten, den Schreibtisch vom Pfeiler weg und an d'e Wand unter das Bild des Grafen Wilhelm Bontink st l'e'i zu lassen, wo er von altersher immer stand."
Fortsetzung solgt.