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Birkenfelder, Calmvacher und Herrenalber Tagblatt

Amtsblatt für den Kreis Neuenbürg Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

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Nr. 14S Neuenbürg, Mittwoch den 29. Juni 1938 96. Jahrgang

Noch keine Zustimmung der Sowjets

Finanzierung der Freiwilligen-Zurückziehung geregelt

London, 29. Juni. Die gestrige Sitzung des Hauptunterausschnsses des Nichteinmisch- Niigsausschusses hat das Ergebnis gebracht, das; England, Frankreich, Deutschland und Italien sich über die Frage der Finanzierung der Zurückziehung der Freiwilligen aus Spa­nien vollkommen geeinigt haben und sich in die Hauptkosten teilen wollen.

Die Sowjetunion, deren Vertreter ans der Sitzung fast bei jedem Punkte Einwände zu machen hatte, hat es abgelehnt, einen Beitrag für die Unterbringung und Verpfle­gung der Freiwilligen in den Evakuierungs­lagern in Spanien zu leisten. Die Sowjet­union hat sich lediglich bereit erklärt, ein Fünftel der Kosten zu tragen, die durch Ein­setzung eines internationalen Mechanismus entstehen.

Die wenigsten Schwierigkeiten hat im Nichteinmischungsausschuß die Frage des Rücktransportes der Freiwilligen ans dem Seewege gemacht. Hier hat sich jede Regie­rung bereit erklärt, die Rücktransportkosten ihrer eigenen Staatsangehörigen zu tragen.

Die nächste Sitzung des Hauptunteraus­schusses ist für Donnerstag den 30. Juni, 1 Uhr nachmittags, anbcranmt.

Weitere Erfolge der Franco-Truppen Bilbao, 28. Juni. In den ersten Morgen­stunden des Dienstag setzten die Nationalen ihre Operationen an der Castellon-Front nach ausgiebiger Vorbereitung durch Artil­lerie und Flieger fort. Im Abschnitt Araya, wo der Feind starke Verteidigungs­stellungen zum Schutze der Stadt Sagunto errichtet hatte, wurden erhebliche Fort­schritte gemacht. Die Ortschaft Artana wurde eingekreist. Ueberläufer berichten über rie­sige Verluste und die gedrückte Stimmung der Bolschewisten. Die rote Verteidigungsstellung zwischen der Küste und dem Abschnitt Lucena ist bereits völlig von den nationalen Truppen ausgeräumt worden. Der Feind, der hartnäckigen Wider­stand leistet, war gezwungen, vor dem natio­nalen Ansturm zurückzuweichen.

Umbau der Armee nach rotem Borbild

rp. Warschau, 29. Juni. Die roten Macht­haber in Moskau sind aus Grund der Ver­einbarung. die mit dem chinesischen Sonder­beauftragten Sinfo getroffen wurden, da­mit beschäftigt, Maßnahmen zur Bolschewi- sierung Chinas zu ergreifen. Die ersten For­derungen an den nationalpolitischen Rat Chinas sind bereits dem chinesischen Komin­ternchef Wang Min überreicht worden. Die sieben Kommunisten, die jetzt in den n a t i o n a l P o l i ti s ch e n Rat aus­genommen werden, haben unter Führung von Wang Min eine Fraktion gebildet. In Moskau ist man der Ansicht, daß diese Kominternfraktion mit dem linken Flügel der Kuomintang im nativnalPolMchen Rat eine Mehrheit erhalten wird. Wie verlautet, plant man im Kreml einen Umbau der chine­sischen Armee nach dem Vorbild der Roten Armee. Entsprechende Pläne sollen in der nächsten Zeit dem Nationalrat vorgelcgt werden.

Fruchtbare Gebiete in der Provinz Kiangsu überflutet

Schanghai 28. Juni. Aus dem ttbcr- schwemmtm Gebiet sind hier neue alarmie­rende Nachrichten eingetroffen. Danach haben Truppen des chinesischen Gene­rals Su n li e n tsch n n g. die seinerzeit während der Schlacht von Sntschan durch­brachen, etwa 100 Kilometer nordöstlich von Nanking die Dämme des Kaiserkanals durch­stoßen. Weite Gebiete des fruchtbarsten Lan­des der Provinz Kiangsu sind damit über­flutet. Diese Maßnahmen dürften, so nimmt man hier an, als ein Teil der chinesischen Verteidigung zu betrachten sein

Großangelegte Sefleereich-Hetze

Wie österreichische und andere Emigranten die Weltöffentlichkeit

bearbeiten- wollen

Brünn, 28. Juni. lieber die Hintergründe der neuen Pressehetze gegen Deutschland wer­den aus hiesigen österreichischen Emigran­tenkreisen soeben sehr interessante Einzelhei­ten bekannt. Danach steht fest, daß der Plan zu der neuen groß angelegten Hetzaktion, die ihren Anfang am 16. Juni nahm, auf eine Konferenz zurückgeht. die am 7. und 8. Juni in Paris stattfand und an der auch Angehörige der ehemaligen österreichischen Gesandtschaften in Paris und London, so­wie jüdische Emigranten ans dem Altreich teilnahmen, unter ihnen der kommunistische Landesverräter Walther Mehring, der Jude Georg Bernhard und der ehe­malige Millionär undVorwärts-Nedaktenr" Stampfer, der kürzlich seinen Wohnsitz von Karlsbad nach Paris verlegt hat. Ferner war der jüdischePräsident der Weltliga zur Abwehr des Antisemitismus", Bernhard Le Cache, der bei keiner deutschfeindlichen Aktion zu fehlen pflegt, anwesend.

Auf dieser Konferenz ist es zu starken Meinungsverschiedenheiten ge­kommen, die insbesondere zu heftigen An- griffen der Vertreter derVaterländischen Front" gegen die Marxisten führten, die an­geblich am Zusammenbruch derV. F." Schuld sein sollen. Zwei Punkte der Tagung betrafen finanzielle Fragen. Es ergab sich, daß die den österreichischen Emigranten von der Famalie Rothschild zur Verfügung ge­stellten Summen mißbräuchlich verwendet worden sind. Die Vertreter des Hilfskomitees hätten teure Autos angeschafft und in den luxuriösesten Hotels einen guten Tag verlebt, während die mit Versprechun- gen über die Grenze gelockten kleinen An­gestellten und ehemaligen Amtswalter der Vaterländischen Front" im Obdach­losenasyl wohnen und sich von Almosen ernähren mußten.

Der dritte Punkt der Tagung brachte völlige Uebereinstimmung darüber, daß mit einer aroßangeleaten Aktion nochmals durch

Erregung von Mitleid die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf Oesterreich gelenkt werden müsse. Zu diesem Zweck wurde ein Komitee eingesetzt, dem unter anderem fünf aus Wien geflüchtete jüdische Redakteure angehören. Bernhard Le Cache wurde mit der Beschaffung der not­wendigen Mittel beauftragt, die er zum Teil von der Sowjetbotschast in Paris zu erhalten hofft.

Der Jude Bondy aus Wien (früher in Berlin) erhielt den Auftrag, insbesondere auf die tschechische Presse cinznwirken lind dabei das Argument zu verwenden, daß Aussicht bestehe, mit einem Trommelfeuer von Meldungen über Gegensätze, Not. Hunger und Niedergang in Oesterreich die Sudeten deutschen abzuschrecken und für die Prager Verhandlungen willfäh­riger zu machen. Es wurde festgesetzt, daß die Lcmciernng von Meldungen am 16. und 17. Juni gleichzeitig in Paris, London, Prag und Warschau beginnen soll. Beson­derer Wert solle auf die Bearbeitung der Prager Korrespondenten französischer, eng­lischer und amerikanischer Blätter gelegt werden, die für die Entgegennahmeguter Informationen" aus Wien stets empfänglich seien. Nach den Worten von Dr. Fuchs sie­len diese Korrespondenten aus alles herein, wenn es nur gegen Deutschland aerichtet sei.

Am Schluß der Tagung befaßte man sich mit der Notwendigkeit, eine Zentral­stelle der Hilfsorganisation für Flüchtlinge einzurichten, um zu verhin­dern. daß weiterhin Hunderte von Personen als Flüchtlinge ans Oesterreich von Hilfs­komitee zu Hilfskomitee zögen, ihre angeb­licher! in Oesterreich empfangenen Wunden borwiesen und sich größere Summen geben ließen, mit denen sie dann gut leben können. Es gebe Elemente, die es zu beachtlicher Fer­tigkeit in diesemGewerbe" gebracht hätten. Durch derartige Praktiken litte aber die Hilfsbereitschaft französischer Kreise.

..ES lebe bas Weibische Wien!"

Unerhörte Herausforderung des Deutsche« Reiches beim allflawifche«

Sokolkougretz tu Prag

Prag, 28. Juni. Zu dem augenbliaucy in Prag stattfindenden allslawischen Sokol- kongreß kamen auch aus Wien 1400 tschechische Jungsokoln auf dem Masarhk-Vahnhof in Prag an. Die Reise der tschechischen Jungsokoln ist von den deut­schen Behörden in Wien in keiner Weise be­hindert, sondern sogar durch Gestellung eines Zuges unterstützt worden. Ein beson­derer Beweis für die Großzügigkeit der deut­schen Behörden ist die Tatsache, daß im Gegensatz zu den Sokolabordnungen aus allen anderen Ländern, die in Zivil erschie­nen waren, die 1400 Sokoln aus Wien in Uniform oder in tschechischer Sokolntracht mit Fahnen erschienen. Bei der Begrüßung auf dem Babnhof wurden immer wieder von der Masse Ruse ausaebracht:Es lebe das tschechische Wien!" Diese Rufe fanden bei den 1400 Sokoln aus Wien leb­hafte Erwiderung.

Trotzdem während des Sokolnkongresses die Prager öffentlichen und Privaten Ge­bäude die Staatsflagge aller Staaten zei­gen. ans denen Sokoln am Kongreß teil- nehmen. fehlt die r e i ch s d e u t s ch e Flagge völlig. Während ferner die Sokolabordnungen ans den andern Ländern neben der tschechischen Flagge an hervor­ragender Stelle ihre Landesflagge mitsühr- ten, erschien die Sokolnabordnung ans Wien nur mit der tschechischen Flagge.

Diese unerhört freche Herausforderung des Deutschen Reiches als einer europäischen Großmacht ist charakteristisch sür den hem­mungslosen tschechischen Chau­vinismus, der sogar das deutsche Wien der Tschechoslowakei einverleiben möchte. Gegen diese schier unglaubliche Unverschämt­

heit ist kein noch so scharfes Wort des Pro­testes unangebracht. Der Gipfel dieses skan- dalösen Zwischenfalles ist aber noch, daß die 1400 Sokoln aus Wien, denen von deutscher Seite durch Gestellung eines Sonderzuges und durch Zulassung der Uniformen und Fah­nen großzügiges Entgegenkommen erwiesen wurde, sich nicht schämen, die Frechheiten des tschechischen Pöbels auch noch lebhaft zu erwidern!

Also doch kommunistischerSicherheiks- dienst"

Das Prager Innenministerium hat auf Grund des Schuhgesetzes, wonach die öftere Beschlagnahme eines Blattes unter Umständen zu seiner behördlichen Einstellung führt,' die Möglichkeit ausgesprochen, daß das Erscheinen des kommunistischen Hanpt- blattes, desRüde Pravo". eingestellt werden kann. Diese Andeutung hat bereits zu wütenden Angriffen gegen den Prager Innenminister geführt Den Attacken schließt sich nunmehr das Blatt der tschechischen LegionäreNarodni Osbvbozeni" an. das schreibt:Die Polizeileitung im Pra­ger Innenministerium weiß am besten, wie sich erst kürzlich die Kommunistische Partei als sehr diszipliniertes und staatlich verläß­liches Element (!) erwiesen hat." (Das Blatt macht damit eine Anspielung auf den bis­her immer geleugneten Einsatz kommunisti­scher Abteilungen zu dem sogenannten Sicherheitsdienst am 21. Mai.) Das Legionärsblatt fährt dann fort:Wir wissen wohl, daß unsere (!) Kommunisten kein staatsfeindlicher Faktor sind, und daß ihre Bereitschaft zur StaatSvertei. digung aufrichtig ist!". Bezeichnend ist, daß die tschechischen Legionäre, die nach

Koittik ums tägliche Brot

8. ZVsItker vsri-6 kiink Zskre kelelrsmiilister klir LrnZdrung un«I t,aiiNvirtsck»kt

Im Frühjahr 1930 erhielt R. Walther Darre vom Führer den Auftrag, den Zu­sammenschluß und die Einigung drS deutschen Bauerntums i m N atio- nalsozialismus dnrchzuführen. Dieser Auftrag bedeutet einen Markstein und Wendepunkt in unserer bäuerlichen Ge­schichte. Am 1. August 1930 siedelte Dcirrä nach München zur Reichsleitung der NSDAP, über und schaffte in der Folgezeit in der Or­ganisation des agrarpolitischen Apparates ein nationalsozialistisches bäuerliches Füh­rerkorps. Damit trat der totale Kampf mn die Befreiung des deutschen Bauerntums und der Landwirtschaft ans den Krallen des Liberalismus in sein entscheidendes Stadium.

Darrös Weg und Kampf war von vorn­herein zielbewutzt und klar; sein Programm ein einziges Bekenntnis zu Volk und Boden. In dem im Jahre 1928 erschienenen Buche Das Bauerntum als Lebensguell der nor­dischen Nasse" legt er schon die Bedeutung und das Verhältnis der nordischen Rasse zu dem deutschen Volkstum dar. und in dem im Jahre 1930 herausgegebenen BucheNeuadel aus Blut und Boden" macht er bereits greif­bare Vorschläge für die Baucrnpolitik des Dritten Reiches. Mit dem TitelNeuadel aus Blut und Boden" hat Darrä zum ersten Male zwei Begriffe als Grundlage sür die nationalsozialistische Weltanschauung und Politik herausgestellt, die bereits damals unsere Bauern aushorchen ließen und heute Allgemeingut und Bekenntnis des deutschen Volkes geworden sind: ..Blut und Bo-

d II "

In der Kampfzeit ist das Landvolk dem Rufe des Führers in stärkstem Maße gefolgt; es stellte starke und kampffreudlge Formationen! Auch der agrarpolitische Appa­rat wurde ein absolut schlagkräftiges Werk­zeug der Bewegung. 1932 hatte er bereits eine feste Machtposition im Präsidium des Neichslandbnndes errungen.

Bald nach der Machtübernahme, am 4. April 1933, wurde der Leiter des Neichs- amtes für Agrarpolitik der Reichsleitung der NSDAP., N. Walther Darrö, an die Spitze der Neichsführergemeinschaft des deutschen Bauernstandes berufen. Kurze Zeit darauf übernahm er die Präsidentschaft des Neichs- verbanides der deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaften und die «Führung des Neichs- landbundes. Nun war die Voraussetzung für den Mitte 1933 durchgesührten Zusam­menschluß der bisherigen landwirtschaftlichen Spitzenorganisationen zum Reichsnähr, stand als der gesetzlichen berussständischen Körperschaft gegeben. Dem Umstand, daß die bedeutenden Entscheidungen lange vorher durchdacht und geplant waren ist'es zu per- danken, daß der Gleichschaltungs-Prozeß im agrarpolitischen Sektor rasch und reibungs­los vonstatten gegangen ist. Nach dem Rück­tritt Hugenbergs beruft der Führer R.' Wal­ther Darrä zum Reichs- und Preußischen Minister für Ernährung und Landwirtschaft.

ihrem Rückzug aus Sibirien von den Bolsche- wiken als Plünderer und Räuber hingestellt worden sind, sich heute soweit erniedrigen, für das kommunistische Hauptblatt eine Lanze zu brechen!

Folgen der tschechischen Ausschreitungen

Wie daA sudetendeutsche TagblattDie Zeit" meldet, hat der Reiseverkehr im Mai einen N e k o r d t i e f st a n d erreicht. Der ausländische Besuch in der Tschechoslowakei ist im Vergleich mit dem Mai 1937 um fast 50 v. H. zurückgegangen. Auch die Reisen tschechischer Staatsbürger ins Ausland nah­men ini Mai um ungefähr 20 v. H. ab. Die diesjährige Bilanz des Mai-Reiseverkehrs ist die ungünstigste seit 1934. Der Besuch der tschechoslowakischen Bade- und klimatischen Kurorte weist im Mai 41 800 (1937: 74 000) Gäste auf. Der Besuch von Ausländern ist u m 4 0 b i s 8 0 v. H. z il r ü ck g e g a n g e n Bei den inländischen ständigen Besuchern verzeichnen die Bäder in Böhmen, nament­lich im deutschen Gebiet, einen Rückgang von 20 bis 35 v. H., in Mähren und der Slowa­kei einen Rückgang von 2 bis 3 v. H.' Tie Zahl der vorübergehenden inländischen Gäste hat überall um 40 bis 65 v. H. abgenominen.