Mittwoch den 8. Juni 1988

Der Enztäler

Seit 1 S 32 verbrelelnbalbfacht

Neichssteuereinnahmcn in Württemberg Stuttgart, 7. Juni. Nach den Angaben des Oberfinanzpräsidentcn Württemberg haben sich in Württemberg die Einnahmen aus Neichs- stenern und Zöllen im Rechnungsjahr 19 3 7/38 weiter beträchtlich erhöht. Der Er­trag an Reichssteuern und Zöllen erreichte in diesem Jahre in Württemberg die Höhe von 548,7 Millionen NM., d. i. eine Mehreinnahme gegenüber dem Vorjahr von 85,5 Millionen RM. Im Vergleich znm Rechnungsjahr 1932 bis 1933, in dem die Einnahmen aus Stenern und Zöllen ihren tiefsten Punkt in der Krise erreicht hatten, hat sich das Gesamtaufkommen an Neichsstcuern und Zöllen mit einer Zu­nahme um 329,8 Millionen RM. etwa v e r z w e i e i u h a l b s a ch t. Selbst die höchste JahreSeinuahme, die in der Zeit nach der Währungsstabilisierung bis zum Aus­bruch der Wirtschaftskrise das Rechnungsjahr 1928/29 (mit 305,2 Millionen RM.) erbracht hatte, wurde im letzten Rechnungsjahr noch um rund 243,5 Millionen NM., also an­nähernd eine V i e r t el mi lli a r d c, über- trofsea.

Gauleiter Murr spricht zur Elu-entenschatt

Volksdeutsche Kundgebung beim Studententag

Stuttgart, 7. Juni. Ein umfassendes Programm steht nun fest für den Stu­dententag, der vom 10. bis 12. Juni erst­mals von den Stuttgarter Hoch- und Jach­schulen gemeinsam mit den Eßlinger Hoch- uud Jachschulen durchgeführt wird und die Einheiten des Studenten- und Akademiker­bundes zeigt. Bedeutende Politische Kund­gebungen stehen im Mittelpunkt der einzel­nen Tage, die dem Sport, der Wissenschaft und der Kameradschaft gewidmet sind. Eine große Volksdeutsche Kundgebung, die am 10. Juni von Oberbürgermeister Dr. Strölin eröffnet wird und bei der Gauleiter Neichsstatthalter Murr und ein führender Vertreter der sudetendeutschen Bewegung in der Liederhalle sprechen wer­den, wird zweifellos die stärkste Beachtung finden. An diesem Tag kommen zahlreiche Sportwettkämpfe auf dem Hochschul­sportplatz in Degerloch zur Durchführung.

Mit festlichen Versammlungen in den Hoch- und Jachschulen, in Studentenbundsappellen beginnt der Studententag am 11. Juni. Die­ser Tag der Wissenschaft, gemein­sam gestaltet vom NSD.-Studenteubund, N<L.-Tozentenbund und dem Altherrenbund der Deutschen Studenten (NS.-Studenten- kampfhilfe) sieht die Eröffnung der Aus­stellungStudentisches Schas­sen" mit anschließender Ehrung der Siegkr im NBWK. der Deutschen Studenten vor. Wissenschaftliche Vorträge füllen den Nach­mittag und Kameradschastsabendc beschlie­ßen diesen Tag.

Der. dritte Tag, der Tag der Kame­radschaft, wird eröffnet mit einer Ta­gung der Altherrenschaftsführer und Kame­radschaftsführer unter Leitung von Gau- amtsleitcr der NS- - Studentenkampshilfe, Innenminister Dr. S ch m i d, Jachschulring­führer Gaupropagandaleiter Mauer und Gaustudentenführer Bäßler. Im Kleinen Haus der Württ. Staatstheater ist anschlie­ßend eine Morgenfeier, in deren Mittelpunkt eine Ansprache von Ministerpräsident Prof. Mergent Haler, steht, vorgesehen. Fest­abende der Hoch- und Jachschulen schließen die festlichen Tage der Stuttgarter Stu­dentenschaft ab.

MrttkmbekgijKs MWumsgruppen in Hamburg

Stuttgart, 7. Juni. Zur IV. Reichs- taguug der N S.-G emeinschast Kraft durch Freude" versammeln sich vom 9. bis 12. Juni sämtliche Referenten der Gaue in Hamburg. Zahlreiche Arbeits­tagungen sind in diesen Tagen vorgesehen. Im Mittelpunkt aber wird das große Volks­fest im Hamburger Zoogelände stehen, das ähnlich dem Volksfest beim Neichsparteitag in Nürnberg und entgegen allem üblichen oberflächlichen Tingeltangel aus dem Wesen und.den Kräften des Volkstums heraus ge­staltet sein wird. Aus unserem Gau werden an diesem Tage die M a r k g r ö n i n g e r Schäferlaufgruppe und Gruppen aus h ri n g e u u n d S au l g a u mit ihren Tänzen auftreten. Daneben wird die Laienspielgruppe Reutlingen mit einigen kurzen Einaktern neben den Vorführungen der Tanz- und Spielgruppen der anderen Gaue hervortreten. Sie alle tragen aus die­sem Anlaß die in Zusammenarbeit mit der NS.-GemeinschastKraft durch Freude" und Kunstmaler Hecke r-Stuttgart geschaffenen neuen Trachten, die vor allem gegenüber den alten Trachten ein festlicheres farbenfreudi­ges Bild bieten.

Die württembergischen Gruppen fahren dann rin Anschluß an die Reichstagung teils zum großen internationalen Welt- treffen der Freizeitorganisation der Län­der nach 9t o m, teils zur Grundstein­legung desHause 8 des Fremden­verkehrs in Berlin, wo wiederum ihre Mitwirkung an -er Gestaltung des je- welligen Programms vorgesehen ist.

98. Jahrgang Nr. 131

Sie Schatteniette -er VfinMeierlage

In allen Teilen des Landes mehr oder minder starke Berkehrsnnfitlle

Stuttgart, 7. Juni. Das beinahe Wider Erwarten Prächtige Wetter an den Pfingstscier- tagcn brachte landaus, landab aus den Landstraßen einen überaus starken Verkehr. In Omnibussen und Kraftwagen, aus Krafträdern und Fahrrädern fuhren Tausende kreuz und quer durch das Schwa­benland. Kein Wunder, daß der Chronist heute wieder eine Reihe von Verkehrsunsällen verzeichnen mutz, die leider zum Teil schwerer Art waren und auch einige Menschenleben for­derten.

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Auf der Stuttgarter Straße in Ludwigs- burg gerieten auf der Heimfahrt am Pfingst­montag früh gegen 3.30 Uhr der 37 Jahre alte Walter Karcher und der 7Sjährige Friedrich Galt, beide aus Ludwigsborg, mit ihrem Bei- wagen Motorrad aus bis jetzt nicht ge- klarier Ursache in dem Augenblick aus die linke Fahrbahn, als ihnen ein Stuttgarter Per­sonenkraftwagen entgegenkam. Es erfolgte ein schwerer Zusammenstoß, bei dem Kar­cher. der verheiratet ist. aus die Straße geschleu­dert wurde und sofort tot war. Mit furcht- baren Kopf- und Gesichtsverletzungen mußte der mitfahrende Gall, der zwischen Motorrad und Beiwagen eingeklemmt worden war, ins Kreis­krankenhaus Ludwigsburg eingeliefert werden, wo er kurz daraus starb. Das Motorrad wurde vollständig zertrümmert und auch der Personen­kraftwagen trug schwere Beschädigungen davon. Der Lenker dieses Wagens erlitt leichtere Ver­letzungen und ein in dem Wagen mitfahrendes Mädchen aus Ulm wurde durch Glassplitter er­heblich verletzt. Am gleichen Tage stieß kurz nach 20 Uhr bei Eglosheim ein auswärtiger Personenkraftwagen, der zwei Motor­radfahrer überholt hatte, gegen eine ihm ent­gegenkommende Radfahrerin. Diese wurde bei dem Anprall etwa 17 Meter zurückgeschleudert und mußte mit erheblichen Verletzungen in das Kreiskrankenhaus verbracht werden. Am Psingstsamstag lies auf der Stuttgarter Straße in der Nähe der Garnisonskirche ein sechs Jahre altes Mädchen einem Motorrad in die Fahrbahn, wurde von der Lenkstange erfaßt und zu Boden geworfen, wobei es eine starke Verletzung an der Schläfe davontrug.

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In der Nähe der Reichsautobahnbrücke zwischen Bietigheim und Ludwigsburg geriet am Abend des ersten Pfmgstseiertags ein in Richtung Ludwigsburg fahrendes Eßlinger Auto aus der schlüpfrigen Straße ins Schleudern und er­faßte eine Radfahrerin, die bei dem An­prall über das Auto hinweg auf die Straße ge­worfen wurde. Die Verunglückte, eine Frau Baumgärtner aus Kleinsachsenheim, wurde mit schweren Verletzungen am ganzen Körper ins Bietigheimer Krankenhaus eingeliefert. Das Auto kam in einem Ackerfeld zum Stehen. Der Wagen wurde schwor beschädigt, seine Insassen kamen mit leichten Schiltttwunden davon.

In der Nacht zum ersten Pfingstseiertag über­schritt in Heilbronn ein Betrunkener die Straße, ohne sich irgendwie um den lebhaften Kraftverkehr zu kümmern. So geriet er denn auch in die Fahrbahn eines Motorrads, wurde zu Boden geschleudert und erlitt Ver- lctzungen am Kopse, die vom Arzt genäht werden mußten. Er kam noch verhältnismäßig glimpflich davon, wird aber eine empfindliche Polizeistrase zu gewärtigen haben, wie jeder Betrunkene, der den Verkehr gefährdet.

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Am Pfingstsonntag fuhr der in Neckarsulm beschäftigte Karl Horch mit dem Motorrad nach seiner Heimat Neustadt. Ein die Straße überschreitender alter Mann zögerte Plötzlich mit- ten aus der Fahrbahn und blieb stehen. Trotz scharfen Bremsens konnte es Horch nicht mehr verhindern, daß sein Kraftrad den alten Mann

streifte und zu Fall brachte. Während jedoch der Mann nur leichte Verletzungen erlitt, kam Horch selbst so schwer zum Sturz, daß er mit einem Schädelbruch in das Neckarsulmer Krankenhaus eingeliefert werden mußte, wo er in der Nacht zum zweiten Pfingstseiertag gestorben ist.

Auf abschüssiger Straße wollte außerhalb von Güglingen. Kr. Brackenheim, ein Motor- radsahrer aus Brackenheim einen Kraftwagen überholen und fuhr dabei aus ein entgegenkom- inendes Automobil aus, wobei er sich innere Ver­letzungen und einen Beinbruch zuzog.

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Am Pfingstsonntag fuhr ein junger Mann aus Nindelbach mit einem geliehenen Motor­rad in Richtung Ellwangen. Als er die Kurve an der Adelmannsfelder Straße üi Tauen rot.

Kr. Ellwangen, in hoher Geschwindigkeit nehmen wollte, wurde das Motorrad auS der Fahrbahn getragen und zerschellte an einem Telegraphen­mast. Der junge Mann erlitt einen Schädel- bruch und liegt im Ellwanger Krankenhaus schwer darnieder. Sein Mitfahrer der die Gefahr rechtzeitig erkannte, sprang ab und kam mit leich­teren Verletzungen davon.

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An der Straßenkreuzung Hindcnburg-Limburg- straße in Kirchheim u. T. wurde der 30jährige Hilfsarbeiter Richard Hosmann in dem Augen­blick, als er mit seinem Motorrad die Hin- denburgstraße überqueren wollte, von einem Kraftwagen erfaßt und mehrere Meter weit fortgeschleudert. Hofmann erlitt einen schweren Schädelbruch, an dessen Folgen er noch am glei­chen Abend im Krankenhaus starb.

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Am ersten Pfingstseiertag überschlug sich auf der Strecke UrnagoldSimmersfeld der Höhenstraße FreudenstadtWildbad ein von dem 24jährigen Mechaniker Albert Hiller-Fruten- hof gelenkter Kraftwagen. Der mitfahrende Besitzer des Wagens hatte diesen bis kurz vorher selbst gesteuert, dann aber den Bitten des Hiller nachgegeben, der sich ebenfalls an der Führung des Wagens beteiligen wollte. Gleich nach Ur- nagold soll dann der vordere Reifen geplatzt sein, wodurch das Fahrzeug aus der Bahn geriet, auf die Böschung fuhr und sich überschlug. Der Fahrer Hiller erlitt einen Schädelbruch, an dessen Folgen er nach wenigen Stunden im Kreiskran­kenhaus starb. Die beiden anderen Insassen des Wagens kamen mit leichteren Schürfungen davon. *

In Schwarzenbach, Kr. Wangen, wurden bei einem Zusammenstoß zweier Mo­torradfahrer vier Personen, davon eine Beisahrerin erheblich, verletzt.

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Auf der kurvenreichen Strecke zwischen Bur­la d i n g e n und Hausen (Hohenzollern) über, sah ein Motorradfahrer eine allzu steile Kurve und raste gegen eine Telegraphenstange und dann die steile Böschung hinunter. Der Lenker des Motorrads, Johann Neisle, und sein auf dem Sozius befindlicher Freund Albert Teufet aus Tuttlingen warn sofort tot.

Ter aus Ulm stammende Motorradfahrer Hein­rich Weiß verunglückte am Pfingstsonntaanach- mittag im Schlierbacher Wald (Kreis Göppingen) tödlich. Es gelang ihm nicht, die scharfe Links­kurve zu nehmen, und sein Motorrad Prallte gegen einen Baum. Weiß zog sich bet dem Unfall schwere innere Verletzungen zu, denen er im Krankenhaus Kirchheim-Teck am Dienstag früh erlag.

MMwagen rast argen rinrn Baum

Ein Toter Zwei Schwerverletzte

Heilbronn, 7. Juni. Im Jägerhauswald verunglückte am Dienstag gegen 13 Uhr auf der Straße nach Obergruppenbach Löwen- stein ein mit drei Arbeitern eines Dachdecker­meisters besetzter Personenkraftwagen. In der leichten Linkskurve etwa 200 Meter nach Abzweigung der Donnbronner Straße kam der Wagen ins Schleudern und fuhr mit voller Geschwindigkeit gegen eine starke Eiche, von wo er über den Fahrdamm in den gegen­überliegenden Straßengraben geschleudert wurde. Einer der Insassen, der verheiratete Dachdecker Jäst aus Heilbronn, erlitt dabei schwere innere Verletzungen, denen er bald darauf an der Unfallstelle erlag. Die beiden anderen Insassen, namens Klein und Lang, mußten mit schweren Kopfverletzungen, Scha­delbrüchen einer von ihnen trug auch noch einen Beinbruch davon in das Städt. Krankenhaus Heilbronn gebracht werden.

Ein iiMriger Brandstifter

Aufklärung des Verbrechens erst nach zwei Jahren

Memmingen, 7. Juni. Im Stadel des Landwirts Johann Rosengart in Ettringen brach am 28. Dezember 1936 ein Brand aus, dem der ganze Stadel mit den Geräten zum Opfer fiel. Als Täter wurde der damals erst 17jährige Sohn Georg des Landwirts er­mittelt. Er ist geständig und gibt an, die Tat deshalb begangen zu haben, weil er das Erbrechen einer seinem Vater gehörenden Geldkassette verbellen wsllte.

Sie Tölen von Nesselwang

Weitere Einzelheiten über die Omoibnskatastrophe

Stuttgart, 7. Juni. Zu dem furchtbaren Omnibusunglück bei Nesselwang wird uns aus Füssen noch weiter gemeldet: Am Pfingstmontag fand in den Leichenhäussrn von Nesselwang und Füssen im Auftrag des Staatsanwalts die amtsgerichtsärztliche Be- sichtigung der Leichen durch den Bezirksarzt statt, der auch der Oberamtsrichter von Füs­sen anwohnte. Darnach wurden die Lei­chen frei gegeben, da sich schon durch die äußere Augenscheinnahme die Todes­ursache einwandfrei feststellen ließ. Als Todesursache wurden schwere Schädelbrüche, in zwei Fällen Brüche der Halswirbelsäule und innere Verblutungen festgestellt. Außer, dem wiesen einzelne Leichen schwere Ver­stümmelungen an verschiedenen Körperteilen auf. Vou welcher Wucht der Zusammen- Prall war, beweist der Umstand, daß einer Frau ein vierkantiges Eisenstück bei der Achsel 30 Zentimeter durch das Schulterblatt

ins Innere des Körpers eingedrüngen war. Zum Befinden der Schwerverletzten rm Füssener Krankenhaus ist zu melden, daß sich alle bis auf den Landwirt Dietrich von König aus Warthausen und die Angestellte Berta Kern aus Stuttgart außer Lebens- gefahr befinden. Der Zustand dieser Beiden ist aber immer noch sehr ernst.

Die Liste der sieben Todesopfer ist nun ziemlich einwandfrei festgestellt. Es handelt sich um Frau Gabriel. die Gattin des schwerverletzten Ingenieurs aus Schaf­ftest in Hannover; die 27jährige Friseur­meistersgattin Mondon aus Zuffenhau­sen; die 30 Jahre alte Röntgenassistentin Eleonore Ha.ug aus LudwigShafen, Kan­tinenführer Karl Lehrer aus Stuttgart und seine Ehefrau, ferner wahrscheinlich um die Eheleute Remmele auS Zuf­fenhausen.

bische O/rr'onik

Freudenstadt, 7. Juni. (Waldbrand.) Am Samstagmittag entstand amStellen- detch, an der Straße zum Kniebis, auf ungeklärte Weise ein Waldbrand. Mit Hilfe der Arbeiter aus der Umgebung konnte der Brand von der hiesigen Feuerwehr nach zwei Stunden gelöscht und eine weitere Ausdeh­nung verhütet werden.

Heilbronn, 7. Juni. (Den Vater schwer verletzt.) Wegen gefährlicher Körperverletzung stand der geschiedene A. K. aus Neckargartach vor der Großen Straf­kammer. Er hatte am 19. Januar 1937, als sein Vater ihm die Benutzung des Fahr­rades seines Bruders nicht erlauben wollte, in ohnmächtiger Wut seinen 69 Jahre alten Vater derart über den Kopf geschlagen, daß dieser eine stark blutende Wunde erlitt. Ta der Angeklagte nach dem Sachverständigen­gutachten als nicht ganz normal bezeichnet und ihm die Anwendung des 8 61 StGB, zugebilligt wurde, lautete das Urteil auf Freispruch und Unterbringung in einer Heil- und Pflegeanstalt.

Bühlerzell, Kreis Ellwangen, 7. Juni. (Messerstecherei.) Als sich der 22jäh- rige August Mai aus Bühlerzell am Pfingst­sonntagabend mit seinem Bruder auf dem Heimweg befand, geriet er mit jungen Bur­schen in Streit. Dabei spielte auch das Mes. ser eine Nolle. August Mai erhielt einen Lun gen stich, der seine Ueberführung in das Krankenhaus erforderlich machte.

Riedlingen, 7. Juni. (Eine Million Maikäfer vernichtet.) Die Bekämpf sung des gefräßigen Maikäfers durch die Jugend führte in Riedlingen zu einem vollen Erfolg. Etwa 2500 Liter Maikäfer, das sind rund 875 000 Stück, wurden bei der Sammelstelle im Spitalhof abgeliefepf. Rechnet man die Maikäfer hinzu, denen mH an Ort und Stelle den Garaus machK dann dürfte die Zahl von einer Million nicht zu hoch geschätzt sein.

Wettere Zahlen vom Wngstverkehr

Freudenstadt, 7. Juni. Auch der Schwarz­wald war über die Pfingsttage wieder das Ausflugsziel vieler Tausender. Hatte schon in den frühen Morgenstunden des Samstag der Zustrom der Wanderer und Kraftfahrer eingesetzt, so brachte der Sonntag sowohl für Freudenstadt als auch für die Höhen des Kniebis, das Ruhesteins und der Hornis­grinde den Höhepunkt des Psingstverkehrs. Die amtliche Zählung der Freudenstadt nach allen Richtungen Passierenden Personen­kraftwagen und Motorräder eine Zählung, die von den Beamten der Po­lizei durchgeführt wurde ergab im Ver­gleich mit dem Vorjahr eine Steigerung des Verkehrs auf der Landstraße um etwa 15 v. H.; gegenüber 17 686 Motorfahrzeugen im Vorjahr waren es diesmal 20 034.

Rtim-aute Weberei eingeMert

Verkehrsunfall am Vrandplatz

Gomaringen, Kr. Reutlingen, 7. Juni. Am Samstag wurde die Weberei Gottlob Wei­mar durch ein schweres Schadenfeuer heim- gesucht. Von einem Motor war ein Funke auf die in der Nähe lagernden Webwaren übergesprungen. Im Nu standen diese in Hellen Flammen. Obwohl ein Arbeiter das Feuer gleich bemerkte, war es nicht mehr möglich, dessen Keime zu ersticken. Auch die sofort herbeigerufene Feuerwehr war dem rasenden Element gegenüber machtlos. So ist das erst vor kurzem erstellte Gebäude mitsamt den neuen Maschinen und Web­stühlen im Werte von 80 000 RM sowie mit dem größten Teil der Fertigwaren und Garne ein Opfer des Feuers geworden. Eine an das Grundstück angrenzende Scheune, auf die das Feuer Übergriff, brannte eben­falls mit dem gesamten Heu- und Oehmd- vorrat und den landwirtschaftlichen Maschi­nen nieder. Der Schaden beträgt nach den vorläufigen Schätzungen mindestens 20 000 bis 25 000 RM.

In den späten Abendstunden ereignete sich an der Brandstätte ein Verkehrsunfall. Ein Motorradfahrer aus Hinterweiler fuhr in eine Gruppe junger Leute, die um ein Feuerwehrgerät herumstanden. Sechs Personen wurden verletzt, darunter ein junger Mann aus Wannweil erheblich. Der Fahrer selbst, der mit seinem Rad den Wasserhydranteu umstieß, erlitt einen schwe­ren Schädelbruch.

vom Vaumttamm ZV Tode gedeütkt

Herbertingrn, Kreis Saulgau, 7. Juni. Im Sägewerk Hans Baur ereignete sich Diens­tag mittag ein schwerer Unfall, dem der Vater des Besitzers zum Opfer fiel. Der alte Herr war trotz seines hohen Alters noch im­mer auf dem Holzplatz tätig. Beim Versuch, einen Buchenstamm zur Rollbahn zu winden, kam der Stamm ins Rollen und Baur, durch ein Beinleiden behindert, konnte nicht mehr ausweichen. Der schwere Stamm ging über ihn hinweg, sodaß der Tod auf der Stelle eintrat.