S/rronik

Stuttgart, 24. Mai. (Flugverkehr nach F r i e d r i ch s h a fen.) Ab 1. Juni wird die Strecke Stuttgart-Friedrichshafen und zurück wieder beflogen. Der Flugpreis wurde im Vergleich zum Vorjahr erheblich h e r a l> g e s e h t: er beträgt jetzt für den ein. suchen Flug 12 (bisher 18) RM. und 21.60 'bisher 32.40) NM. für Hin- und Rückflug. Tie Strecke wird bis zum 15. September '>'"'e!ührt.

Ludwigsburg. 21. Mai. (Kindsleiche a u s dem M vurepo s-S ee geborgen.) Am 15. Mai wurde aus dem Monrepos-See die schon stark in Fäulnis übergegangene Leiche eines neugeborenen, ausgetragenen und lebensfähigen Kindes männlichen Geschlechtes gekündet. Die Leiche war in einen weißen, sogenannten Prinzcßunterrock eingewickelt. Um Hals-, Nase- und Mundpartie war ein fleischfarbiger Tamenstrumpf gebunden. Die Leiche wird etwa z w e i b i s d r e i W o ch e n im Wasser gelegen haben. Sach­dienliche Mitteilungen zur Ermittlung der unbekannten Kindsmutter sind an die Kri. minalpolizeileitstelle Stuttgart, Büchsen­straße 37. ZimMer 75, oder an das Polizei- amt Ludwigsburg zu richten.

Ulm, 24. Mai. (O berst a. D. Schäser 7 0 Jahre alt.) Oberst a. D. Richard Schäfer wird am 25. Mai 70 Jahre alt. Der von seinen Soldaten allzeit geschätzte und beliebte Jubilar begann seine militä­rische Laufbahn im Jahre 1886 beim In­fanterie-Regiment 125. Er stand dann noch bei den Infanterie-Regimentern 124 und 126. Als Bataillons-Kommandeur des Re- serve-Jnfanterie-Regiments IIS rückte er inS Feld, zu dessen Kommandeur er nach vor­übergehender Führung des Infanterieregi­ments 475 ernannt wurde.

Stand der Maul- und Klauenseuche

Die Maul- und Klauenseuche ist ausgebrochen im Anwesen des Bauern und Anwalts Gottlieb Kühnle in Eermanns Weiler (Stadtgemeinde Backnang», m Ebnat (Kreis Neresheimi, in Bruck Gemeinde Lorch (Kreis Welzheim) und in Mönsheim (Kreis Leonberg). Erloschen ist die Seuche in Künzelsau.

EA-EvortabzMengemeiMlMen

Stuttgart, 24. Mai. Der Appell zum Er­werb des SA.-S Po r ta b zeich enS hat ein über Erwarten gutes Echo gefunden. Ueberall im Land, in allen Bereichen der SA.°Standarten, laufen täglich Anmeldun­gen zur Teilnahme an den SA.-Sportab- zeichengemeinschasten bet den SA.-Tienst- stellen ein. Es ist erfreulich, festzustellen, wie lief der Gedanke des SA.-Sportabzeichens in allen Schichten der Bevölkerung Wurzel ge­faßt hat. So meldet z. B. dieStandarte 119 Stuttgart allein 10 Sportabzei- chengemeinschaften. bei der Standarte 125 Reutlingen beläuft sich ihre Zahl auf 5. bei 120 Ulm auf 7, bei 24 6 Och­senhausen aus 5 usw. Der S A.-S türm 26/24 7 V a t h i n ge n - Fi l d e r hat al­lein vier solcher Sportabzeichen-Gememschaf. ten aufgestellt.

Bekanntlich kann jeder deutsche Mann, der keiner Gliederung der Part« oder dem Neichsarbeitsdienst angehört, nach Vollen­dung des 18. Lebensjahres das SA.-Sport- abzeichen erwerben. Dem Antrag, der bei der örtlichen SA.-Tienststelle abzugeben ist. muß lediglich ein polizeiliches Leumunds­zeugnis. der Nachweis der Reichsanaehöria- keit und eine Erklärung über arische Ab­stammung beigesügt sein. Wer in diesem Jahr noch das SA.-Sportabzeichen erwer- ben will, hat jetzt höchste Zeit, seine Anmeldung abzugeben. Viele Sportab- zeichengemeinschasten haben mit ihren Vor­bereitungen bereits begonnen, die meisten werden m kurzem mit der viermonatigen Ausbildungszeit beginnen.

Fm Streit erstochen

Winterlingen, Kreis Balingen, 24. Mai. Der Maler Rudolf Keinath, der kurz vor seiner Hochzeit stand und hier seinen eigenen Hausstand gründen wollte, wurde in der Nacht zum Montag bei Streitigkeiten vor der Wirtschaft zumBären" im benach­barten Straßberg erstochen. Der Unglück­liche hatte von einem jungen Burschen aus Frohnstetten, der inzwischen fest genom­men wurde, einen Stich in den Hals erhalten, wobei u. a. die Halsschlagader ge­troffen wurde. Man hatte noch versucht, den Schwerverletzten in das Ebinger Kran- kenhaus zu transportieren. Auf dem Wege dorthin starb er jedoch an innerer Ver- blutnag.

KMl'Ekvlosion - ein Toter

Oberlenningen, 24. Mat. Gestern nachmittag er­eignete sich im Kesselhaus der Papierfabrik S cheufe len eine Explosion, die da­durch hervorgerufen wurde, daß ein Arbeiter leichtsinnig eine geringe Menge Waschbenzol, das er zum AuSspülen eines Eimers mit Oelrückstän- den verwendet hatte, in den Kohlenschacht aus- goß. Die mit Waschbenzol benetzten Kohlcn kamen in die KohienzuführungSrinne zum Kessel, in der sich die Benzoldämpfe vermutlich entzün­deten. eine Explosion verursachten. Leider wurde bei dem Unglück der Heizer Georg Rau, ein seit vielen Jahren bewährter Arbeitskamerad, tödlich verletzt. Einige weitere Personen, die anläßlich einer Besichtigung der Fabrik daS Kesselhaus un­mittelbar vor der Explosion betreten hatten, war- -,'ii glücklicherweise nur leicht verletzt- Der Ve- ieb erNll (eine Unterbrechung.

Ein deutsches Heldenleben

Bor IS Jahre», am 26. Mat 1S2S» starb Leo Schlageter

Im badischen Schwarzwald, in einem seiner lieblichsten Täler, liegt das Städtchen Schönau. Ein Luftkurort ist es wie viele andere in jener Gegend, die von der Natur so sichtbar gesegnet eine Stätte von ganz besonderer Bedeutung ist. Denn hier nahm ein Leben seinen Anfang, das deutsche Leben eines Mannes, der ein Kämpfer seines Vaterlandes gewesen ist wie selten einer: der in den Zeiten tiefster Schmach die Fahne der Deutschen hochgehalten, der niemals versagt, und selbst in der Stunde, da es zum Tode ging, noch ein leuchtend Beispiel gegeben: Albert Leo Schlageter. der auf der Ehrenliste der Er­mordeten der Bewegung mit an der Spitze steht

Anfang Zun, des Jahres 1923 standen wir dort auf dem Friedhof. Zu vielen Hunderten waren wir ans allen Gauen des Val-rlandes gekom- men. um einem Helden, den Verrat uns geraubt .den Haß gemordet, die letzte Ehre zu erweisen. Von Elberfeld her. wo der Leichnam des Ge- treuen, nachdem ihn die Henker ausgeliefert, auf. gebahrt worden war. hatten wir, im schwarz ver­hängten Güterwagen, den Kameraden geleitet. Unter Bergen von Blumen und Kränzen hatte der Sarg gestanden, und die letzte Fahrt Albert Leo Schlageters war wie der Weg eines toten Volks Helden durch die Gaue des Landes, um besten Freiheit er sein Leben gege- ben hat.

Dann hat ihn die Erde seiner geliebten Heimat ausgenommen. Gebettet wurde der von Kugeln zerfetzte Leib, lebendig aber blieb die Idee, und ein Märtyrer 4rug in Geisterhänden den unsterblichen Willen zur Lat um Deutsch­lands willen in die Zukunft.

Heute erhebt sich auf einem Schwarzwaldgipfel über Schönau ein ragender Obelisk.Saat von Gott gesäet. am Tage der Garben zu reifen', so lautet die Inschrist aus seinem Sockel. Und wenn, alljährlich am Todestage des Helden, die Tausende sich versammeln, seinem Andenken die Stunde zu weihen, wenn die Fackeln ihr Licht hinaussenden über daS stille Tal. dann versinkt die Zeit, dann ersteht das Bild vom Leben und Sterben Leo Schlageters, dann leben die Jahre des Kampfes auf in der Erinnerung der Kameraden: dann.ist es, als schritte er wieder vor uns yer wie einst, dann stören wir sein Wort Das Banner muß stehen, wenn der Mann auch fälltI', nach dem er allzeit sein Leben gelebt, seine Taten ansgerichtet.

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Während des ganzen Krieges steht der Kriegsfreiwillige Schlageter an der Westfront. Die beiden Eisernen Kreuze hat er sich bald erworben. Anfang 1918 wird Schlageter Offizier. Verschiedene Verwundungen können ihn immer nur kurz von jeiner Batterie fernhalten. Der Zusammenbruch findet seine Truppe noch völlig intakt. So kann er in seiner Heimat zuerst einmal Ordnung schassen. Daraus geht er zum Freikorps Medem und kämpst im Baltikum. Bei der Eroberung Rigas, der Vertreibung der Bolschewisten, spielt Schlageter mit seiner Batte­rie eine hervorragende Nolle. Die nächste Station ist Oberfchlesien. Hier steht'er bei der Brigade Löwenfeld. Auch bei der Befriedung des Nuhr- gebiets ist Schlageter zur Stelle. Dann gehört er mit zu denen, die alles daransctzen, Danzig für Deutschland zu retten. Als schließlich die roten Bonzen die Freikorps nach Hause schickten, da geht Schlageter mit seinen Männern auf Land­arbeit nach Pommern. Noch einmal, beim zweiten Polenaufstand in Oberschlesien, kann Schla- geter als Soldat in Uniform und Waffen kämp­fen. Dann ist es aus für die offene Soldatentat. Nicht aber zu Ende für Männer, die überall und stets bereit waren, sich für Deutschland in die Bresche zu werfen.

So folgt Schlageter dem Rufe, der aus dem Niihrgebiet an ihn ergeht, als die Franzosen dort Anfang des Jahres 1923 einfallen. Und hier ist es auch, wo sich die Führernatur und die ganze fanatische Vaterlandsliebe Schlageters in ihrer wahren Größe beweisen. Wer jene Zeiten des unterirdischen Ringens gegen Terror und Verrat nicht miterlebte, der kann sich kaum ein Bild machen von den gewaltigen Anforderungen die an die Kämpfer dort unten, vor allem aber an ihrer Führer, gestellt wurden,. Nicht allein.

daß sie gegen den Landesfeind standen, ebenso lauerte der Verrat auf Schritt und Tritt, und marxistische Behörden saßen jenen aus den Fer­sen, die doch nichts anderes wollten, als dem inneren BefehlDeutschland' gehorchen.

In dieser Atmosphäre lebte und wirkte Schla- geter. Wir, die wir ihn gekannt, die wir unter seiner Führung gearbeitet, was wären wir gewesen ohne ihn? Keiner kann es bestrei­ten, daß die Tage kamen, wo uns Mutlosigkeit ergreifen wollte, die Stunden, in denen einer dem anderen nicht mehr glaubte traue» zu können, die Augenblicke wo daS Wissen, daß doch alles um­sonst ist. manchem wie ein Alp auf der Seele lag und ihm Hirn und Arm lähmen wollte. Immer wieder war es da Schlageter, der uns aufrichtets. der voranging, dem nichts zu schwer, nichts zu gefährlich war, keine Tal zu kühn, wen» sie nur der Idee des Widerstandes nutzte.

Und dann, wir vermögen es heute kaum noch zu fasten, wurde der Steckbrief gegen Schla- geter erlasten. Am S. April des Jahres 1923 war es. Schlageter focht das nicht an. Er dachte nicht daran, sich nun in Sicherheit zu bringen. Noch drei Tage nach Erlaß dieses Steckbriefes war er bei uns in einer Stunde, in der man in unserer Stadt 13 Opfer eines Feuerüberfalles der Fran­zosen zu Grabe trug. Aber es war das letztem»!, daß wir ihm Auge in Auge gegenüber gestanden. Vier Wochen später saß Schlageter im Zuchthaus zu Werden, Gefangener der Franzosen. Gesänge- ner, weil Verrat am Werke gewesen.

Damit war unser Kampf zu Ende. Nun sahen wir erst, was Schlageter für uns und unsere Sache gewesen. Noch aber hofften wir und mach­ten Pläne zu seiner Befreiung. Da, man hatte sich außerordentlich beeilt, sällt das Kriegs- gericht das Todesurteil gegen Schla­geter. Wohl löste dieser Spruch ungeheure Em­pörung in der ganzen Welt aus. wohl liefen aus allen Staaten Proteste bei der französischen Ne­gierung ein. Aber alles war nutzlos. Schlageter wurde von Werden nach Düsseldorf gebracht. Da­mit wurde ein für Werden vorbereiteter Be­freiungsversuch seiner Kameraden hinfällig. Als man in Düsseldorf ans Werk gehen wollte, da ließ Severing die Männer, die dieses llnterneh- men in Elberfeld vorbereitet, verhaften Schlage­ters Schicksal war besiegelt.

Auf der Golzheimer Heid« bei Düssel­dorf, in einem Sandloch, vollbrachte man den Mord an dem deutschen Freiheitskämpfer. Un­würdig, wie die Justizkomödie in Werden, war auch der Akt der Urteilsvollstreckung am Morgen des 26. Mai 1923. Es schien, als hätten die Schuldigen am Tode des Märtyrers es sich bis auss kleinste ausgedacht, wie man einen wehrlosen edlen Gefangenen zu erniedriaen vermöchte.

So verging umer den Schüssen eines sranzösi- schen Exekutionspeletons das Leben eines deut­schen Kämpfers, de» die Schmach und die Not seines Vaterlandes niemals ruhen ließen. So siel aus der Golzheimer Heide ein erster Nationalsozialist für Deutschland. Denn Schlageters Haltung war gewachsen aus dem Wissen, daß die Gemeinschaft alles, der einzelne aber nichts sei. Sein Leben und sein Sterben machte ihn zum Zeugen einer Idee, die im Ein­satz für Volk und Vaterland die höchste Tugend und die heiligste Pflicht erkennt.

Heute, wenn wir den fünfzehnten Jahrestag der Ermordung des Helden in ernstem Erinnern begehen, da ist das Werk wahrhaft vollendet, an dessen Beginn auch Schlageters Opfer stand. Großdeutschland huldigt seinem Andenken. Sein Geist, der Geist der Toten der Bewegung, sie haben sich vereint mit dem Geiste eines Mannes, der einst auch in einer Zeit -er Fremdherrschaft unter den Kugeln des Fein­des siel, weil er sein Volk liebte: des Buchhänd­lers Palm aus dem nunmehr deutschen Oester­reich, auS Braunau am Inn, aus der Stadt Adolf Hitlers, dessen Kampf erfüllt, waS jene begannen und mit ihrem Blute besiegelten: Ein sreies einiges Großdeutschlandl R.

vute Obsternte aus der Alb?

Bitz, Kreis Balingen, 24. Mai. Bei einem Nundgang im Obstbaugebiet der Bitzer Hoch­alb konnte durch Obstbcmiwspektor Kiß­ling-Balingen zur allgemeinen Befriedi­gung die Feststellung gemacht werden, daß trotz der ungünstigen Witterung, die bis jetzt auf der Alb herrschte, die Baumblüte sehr gut steht und eine gute Ernte zu erwarten ist.

Der Mordversuch Menkaus

Weiterverhandlung auf Freitag vertagt

Stuttgart, 24. Mai. Im Prozeß gegen Franz Jrtenkauf wegen Mordversuchs vernahm das Schwurgericht unter Ausschluß der Oeffent- lichkeit 2^ Stunden lang die bei der Tal schwer verletzte Paula B. Diese machte wesentlich andere Angaben über den Tatbestand als der Angeklagte. Hiernach wurde sie von Jrtenkauf, der sich ihr von hinten näherte, mir beiden Fäusten ins Gesicht geschlagen. In, nächsten Augenblick schon habe er zugestochen. Sie habe ihn mit keinem Wort gereizt. Nach der Tat habe der Angeklagte ihr mit erhobenem Messer zugerufen:Das habe ich extra für -ich mitgebracht." Dann drehte er das Licht ab uns eilte, die Glastüre abschließend, aus der Wohnung. Nach dem Gutachten des psychia­trischen Sachverständigen ist der Angeklagte für seine Tat voll verantwortlich zu machen. Ein Strafmilderungsgrund im Sinne des H 51 StGB, liegt hiernach nicht vor. Die Weiterverhau-lnng wn-de sodann ans Freitag nachmittag vcnagi.

I2jühriger erschießt seine Schwester

Kettenacker, Kr. Sigmaringen, 24. Mai. Dieser Tage war frühmorgens die 14 Jahre alte Katharine Schmid von ihrer Mutter tot vor dem Bett liegend aufgesunden wor­den. Von vornherein war mit irgend einer Fahrlässigkeit als Todesursache gerechnet worden. Diese Annahme hat nunmehr durch die gerichtliche Obduktion der Leiche ihre Be­stätigung gefunden. Bei den Vernehmungen verwickelte sich der zwölfjährige Bruder Matthäus Schmid immer mehr in Widersprüche und gestand schließlich den Tod seiner Schwester verschuldet zu haben. Während die Eltern bei einer Hochzeitsseier weilten, spielten Matthäus Schmid und seine Schwester mit einem Luftgewehr. Der Junge war der Meinung, es sei nicht gela­den und drückte aus nächster Nähe gegen die Schläfe seiner Schwester ab. Diese ver­spürte durch das Eindringen der kleinen Bleikugel zunächst nur verhältnismäßig ge­ringe Schmerzen und die beiden beschlossen, über den Vorfall zu schweigen. Das Mäd­chen ging dann zu Bett. Der Tod dürfte eingetreten sein, als das Mädchen nachts ausstand, um seinen Durst zu löschen.

Regitmutsmer der ehemaligen UM

Reutlingen, 22. Mai. Zur Regimentsfeier des RJR. 119, dessen 3. Bataillon im August 1914 in Reutlingen aufgestellt worden ist, tra­fen sich am Sonntag die ehemaligen Angehöri­gen des R"gttnentS in der alten Reichsstadt. MH bcstu.derer Freude sonnte KameradWafts-

c/re /'ec/en in/er'essrer'en

Ergänzung der Arbeitsbuchkartei

Der Präsident der Neichsanstalt für Arbeits­vermittlung und Arbeitslosenversicherung hat die Ergänzung der Arbeitsbuchkartei bei den Arbeits- ämtern auf den derzeitigen Stand angeordnet. Die Arbeitsämter haben daher in großer Zahl Rückfragen an die Betriebssichrer, die A r b e i t s b u ch i n h a b e r und die Melde- ämter der Gemeinden über Veränderungen in de» beruflichen und persönlichen Verhältnissen der Nrbeitsbuchinhaber ergehen lassen. Als Schluß- termin sür die Ergänzung der Arbeitsbuchkarteu wurde der 31. Mai festgesetzt. Es wird daher ge- beten, wegen der Kürze der Zeit und der Wich- tigkcit der Ergänzung »ud Laufendhaltung der Arbsitsbuchkartei die Anfragen der Arbeitsämter in Angelegenheiten des Arbeitsbuches jeweils postwendend z» beantworte».

Frankreich-Studienfahrt der Uhrmacher

Die Fachschast Uhrmacher im Deut- scheu Handwerk beabsichtigt, vom l. bis 9. August eine Studienfahrt nach Paris Besancon La Chnux de Fonds in der Schweiz durchzu- führen. Sie soll zur Verständigung und gegen­seitigen Fühlungnahme mit den Handwerkern im Ausland dienen und ist vom Außenministerium bereits genehmigt. Ilm eine rechtzeitige Devisen- beschafsung zu ermöglichen, müssen die Anmel­dungen möglichst bald erfolgen. Vorläufiger Meldeschluß ist am 15. Juni. Die Meldungen gehen an die Anschrift: Die Deutsche Arbeitsfront Das Deutsche Handwerk' Neichsdienststelle Fach­gruppe Spszialhandwerk, Berlin SW. 68, Wil- helmstraße 140. Auskunft erteilt die Gaudienst- stelle des Deutschen Handwerks, Metallhaudwer- ker, Stuttgart-N Notestr. 2 a.

Reue Einheitspachtverträge

Die vor einem Jahr vom Verwaltnngsamt des Neichsbauernführers herausgegebenen Einheit?- Pachtverträge, die für die Erbhofpacht, die Hofpacht und Pachtgrundstücke, sind so- eben in einer neuen Fassung erschienen. Diese neue Fassung ist im Einvernehmen mit dem Neichscrnährungsministerium und dem Neichs- justizministerium bearbeitet worden. Sie ver­wertet die Erfahrungen, die bei der Anwendung der Eiuheitspachtvertrüge gemacht worden sind und zahlreiche Anregungen aus der Praxis im Sinne einer klaren Fassung einzelner Bestimmun, gen. Die Einheitspachtverträge, die zusammen mit den Pachtrichtlinien vom 7. Juni 1937 und mit einem Ergänzungsblatt über den Erbhof und den Hofpachtvertrag herausgegeben werden, sind von den Kreisbauernschasten zu erhalten.

Gegen überhöhte Pachtpreise

Der Neichsernührungsminister hat die Nach­geordneten Stellen ermächtigt, die den Pächtern domänenfiskalischer Fischercinutznngen wegen der seit Abschluß ihrer Pachtverträge eingetretenen Veränderungen der allgemeinen Wirtschaftslage sür das Pachtjahr 1937/38 gewährten Pacht­ermäßigungen auch für das Pacht­jahr 1938/39 zu gewähren. Pachtermäßigungen auS besonderen Anlässen werden hiervon nicht betroffen. Zur Schaffung gesunder Pachtverhält, nisse empfehle es sich, die zuletzt 1932 vereinbar­ten, nach der jetzigen allgemeinen Wirtschaftslage als stark überhöht anzusehendcn Fischereipachten (Spitzenpachten) für die restliche Dauer der Pacht­zeit auf eine wirtschaftlich gerechtfertigte Höhe umzustellen.

Wirtschafterinnenprüfungen 1938

Die Prüfungen für Wirtschafterinnen in der Lan dw irt s cha s t finden im September 1938 statt. Die Zulassung zur Prüfung setzt voraus, daß die Gehilfin die vorgeschriebene Lehrzeit ab­geleistet und die ländliche Hauswirtschastsprüfung (bisherige landwirtschaftliche und bäuerliche HauSwerkprüfung) bestanden hat, mindestens drei Jahre als Gehilfin tätig war und während die­ser Zeit oder gegebenenfalls während der Lehr­zeit die Mädchenabteilung einer Landwirtschafts­schule oder die Unterklasse einer Landfrauenschule mit Erfolg besucht hat. Die Anmeldunger müssen bis 15. Juni bei der Landesbauernschast Württemberg in Stuttgart erfolgen.

sichrer Kraiß ben Präsidenten des Geheimen Kabinettsrats, Freiherrn von Neurath, der bei Kriegsausbruch als zweiter Adjutant mit dem Regiment ins Feld rückte, ferner den ersten Felddivisionskommandenr, General der Infanterie a. D., von Soden, den ersten Regimentskommandeur, General a. D. v. Zie- geser, den ersten Kommandeur des 3. Ba­taillons und letzten Regimentskommandeur, Oberst a. D. Schäfer und Oberst a. D. Schöll begrüßen. Im Namen der Stadt hieß Oberbürgermeister Dr. Dederer die alten Frontkämpfer willkommen. Er, sowie andere Sprecher rühmten die Tapferkeit und die un- ^ vergänglichen Leistungen des Regiments, das ! Vier Jahre lang an der Westfront stand. Der ! über 2000 Toten des Regiments gedachte der ! ehemalige Kompanieführer der 3. Kompanie,

: Pfarrer Gammertsfelder. Nach der : Feierstunde auf dem festlich geschmückten ^ Marktplatz fand vor der Gedenktafel des 3. Bataillons an der Marienkirche, wo am Bor- ! mittag Kränze niedergelegt worden waren, der i Vorbeimarsch vor General der Infanterie ' a. D. von Soden statt. An der Spitze mar- ! Werte Freiherr von Neurath und Oberst a. D. Schäfer. Die Kameradschaftsfeier am Nachmittag vereinigte wiederum alle Angehö­rigen. Oberst a. D. Schäfer wurde anläßlich seines 70. Geburtstags durch Ileberreichung eines Geschenks geehrt. Auch General der In­fanterie a. D. von Sode n ließ es sich nicht nehmen, zu seinen alten 119ern zu sprechen. Reichsminister Freiherr von Neurath er­griff ebenfalls das Wort. Er rief seine alten Regimentskameraden auf, jetzt und in Zukunft znsammenzuhalten und zu zeigen, daß jeder entschlossen ist, das zu verteidigen, was Deutsch, land' wieder erworben hat. Die Schwaben hätten im Weltkrieg den Beweis erbracht, daß , sie Großes zu leisten vermögen.