Mittwoch den 13. April 1938

Der Errztälec

96. Jahrgang Nr. 87

Daladier «ad Vonnet

Georges Bannet der neue Mann am Quai d'Orsay Frontsoldat Daladier

Mus Württemö er^

In veil Schützengraben ves Weltkrieges mag bas Interesse und die Begeistermig für alles Mili­tärische in bei» heutigen französische» Minister- präsibenien und laiiglährigen ttriegsminister Edilard Da I a v > e r eiitstanben sei». Daladier hat ledeiisalls im Schützengraben eine für fran­zösische Politiker einzigartige Karriere gemacht Er brachte es vom llnterossizier zum Hanglmann Das Fronlerlebnis machte auch aus dem Ideolo­gen der seine lKeisteshalliing ank die Ereignisie der französischen Ülupolulioii ansbaiile. zu dem wetterharte», eisenstirnige». ungeheuer vitalen und energischen Mann der es verstand in kurzer Zeit sogar die französische Generalität für sich zu überzeugen

Daladier rettet die Armee

lind das war sicherlich nicht sehr leicht. Denn das kvnservatwe Frankreich lehnte ihn zunächst seit lenem unglückseligen Tage ab da er. der amtierende Ministerpräsident, beim Ausbruch des Staviskh-Skandales in die Massen schie­ßen liest. Doch der .Stier' von Lra>e iLranje ist sein Wahlbezirk» war nicht gewillt, von der iwlitischeii Bühne abznlreten. In iener Schreckens- liacht. da die Rechte und die Mitte den Mann Daladier kür eine erledigte Kröste in der politi­schen Rechnung Frankreichs hielt, mag der Pta n der Volksfront deren Organisator und Initiator er ist geboren worden sein.

Doch die VerbrüdernngSsesle mit den Marxisten dauerten im Grunde nur Io lange, bis Daladier durch die Vvlkssrvnlparole im Juni >936 wieder an die Macht gekommen war. Daladier hatte nicht umsonst bei semen Parteigenossen, bei den Nadi- kalsozialisicn den Beinamen ..Der Bulle" er­halten Ter .Bulle" verstand es mit eiserner Energie, die Kommunisten, aber auch die Mar­xisten Blums aus der Armee heranszuhalten und jeden Einslust ans dieser Richtung drakonisch zu unterdrücken

Dieser BäckerSsohn gilt jedenfalls heute als der energischste Mann Frankreichs, viel- leicht als der einzige Politiker und Parteiführer, den die Armee restlos anerkennt. Es ist das erste­mal in der Geschichte der Dritten Republik, dast ein Ministerpräsident zugleich Kriegs- und Lan- desverteidigungsniinister ist. batz also in einer Land militärische und politische Macht vereinigt sind Wieweit er allerdings dem Ansturm der radikalen Marxisten gewachsen ist. bleibt eine ander» skrage.

Zwei Männer zwei Welten

Man kann sich keinen größeren Gegensatz bor- steilen als den zwischen Daladier und seinem Außenminister Bon »et. Daladier ist der Mann aus dem Volke, der seinen Ausstieg Stipendien zu verdanken hat. die er wegen seiner Begabung erhielt. Bonnet kommt aus Kreisen, die die Dritte Republik gemacht haben und sie konsulidiertei!. Schon sein Vater war ein berühmter Poli - tlker. Durch seine Gattin ist er mit allen radi- kalsozialen Größen der Vergangenheit und Gegen­wart verwandt und verschwägert.

Daladier ist ein Mann der Tat. Bonnet ein Man» der Theorie, ein Mann des Schreib­tisches. Daladiers Interessen gehören den Sol­daten. Bonners Interessen den ..goldenen Kugeln", den Finanzsragen. Der Unterschied tritt auch schon rein äußerlich in Erscheinung. Daladier gibt sich stiernackig, massiv. Bonnet schmal, seinglied- rig. kurzsichtig, sehr elegant, sehr liebenswürdig, sehr glatt.

Der neue Anßeuminister kam bas erstemal mit der Außenpolitik in Berührung, als ihn Blum sozusagen in ein goldenes Gesüngnis abschob. Bonnet. der glänzende Finanztheoretiker der Nadikalsvzialen. war dem Chef des Dolksfront- kabinettS unbeguem geworden. Selbst in den Flit­terwochen der Volksfront, im Juni 1936. kriti­sierte er auss schärfste Blums sinanzielleS Ge­baren So wurde er böslich aus Frankreich hiu- auskomplimemiert und zum Botschafter in Wa­shington gemacht. Lange dauerte allerdings seine glänzende Verbannung nicht. Chautemps holte ihn zurück Jetzt sitzt er am Quai d'Orsah.

Oehringen, 12. April. <Mit dem Mo­torrad tödlich verunglückt.) Gast­wirt Körner aus Buchhorn ist mit seinem Motorrad in den Abendstunden aus noch un­geklärte Weise verunglückt. Er wurde mit j einem Schädelbruch ins Kreiskrankenhaus s eingeliefert und starb im Lause der Nacht.

Brllamont, Kr. Biberach. 12. April. <T ö d- lich er U n g l ü ck s s a l l.) Auf der Straße nach Lchsenhausen wurde in den späten Abendstunden des Sonntags der 58 Jahre alte Händler Weber aus Tristolz lKreis Ellwangen) neben seinem Fahrrad liegend mit schweren Verletzungen aufgefunden, denen er später im Kreiskrankenhaus erlag.

Tettnang, 12. April. «Hartnäckiger Selbstmordkandidat.) Ein in Sig- genweiler lKr. Tettnang) beschäftigter Mann versuchte sich, vermutlich in einem Anfall geistiger Umnachtung, im Walde zu erhän­gen. Ta er durch sein sonderbares Verhalten vor seinem Vorhaben ausfiel, konnte er von hinznkom'nenden Volksgenossen noch recht­zeitig an dem S"lbstmord verhindert werden. Zum ..Tank" dafür zog der hartnäckige Selbstmordkandidat sein Messer und wollte aus seirie Lebensretter einstechen. Nachdem "r sich schließlich beruhigt hatte, wurde er in ein K'-ankenbaii?, eingeliefert.

timbau dsr MaMM in Stuttgart

Stuttgart, 12. April. Tie Pragstraße als Hauptverkehrsstraße vom Neckartal nach Feuerbach und Zuffenhausen hat nur eine Fahrbahnbreite von 7.5 Meter mit einem zweigleisigen Bahnkörper für die Straßen­bahn. Infolge des starken Verkehrs auf die­ser Straße ist eine Erbreiterung der Fahrbahn zwischen Haldenstraße und Pragwirtshaus unumgänglich notwen­dig geworden. Die beiden Straßenbahn­gleise werden in die Straßenmitte gelegt, so daß auf beiden Seiten eine Fahrspur von 6,25 Meter verbleibt. Auf die ganze Länge des Straßenumbaues sind beiderseits 1.5 bis 2 Meter breite Radfahrwege und auf der Nvrdseite ein 3 Meter breiter Gehweg vor­gesehen.

Zmi MMrbM

Schutzhaft wegen Verheimlichung der Viehseuche

Laupheim, 12. April. Frau Th. Pf. aus Gögglingen hatte die in rhrem Gehöft aus- gebrochene Maul- und Klauenseuche nicht anqemeldet. sondern sich mit ihrem Sohn auf Reisen begeben. Mutter und Sohn wurden wegen Verheimlichung der Viehseuche in Schutzhast genommen.

Ein vimWiger MaMWk

Kölbingen, Kr. Tuttlingen, 12. April. In dem Oekonomiegebäude von Josef Baier brach am Montagnachmittag durch ein mit Feuer spielendes oierjährigesKind ein Brand aus, der in den Stroh- und Futtervor­räten reiche Nahrung fand und das 1931 er­baute Gebäude in kurzer Zeit einäscherte. Die Feuerwehr konnte das angebaute Wohnhaus vor größerem Schaden bewahren.

ZN gllMaster Stunde geboren

Besigheim, 12. April. Hier konnten wäh­rend der Volksabstimmung SA.-Obersturm- sührer Walter Ernst und seine Frau die Ankunft eines neuen Erdenbürgers melden. Tas glückliche Elternpaar durfte die Glück­wünsche der gesamten Parteigenossenschaft zur glücklichen Geburt ihres Stammhalters entgegennehmen. In Schozach. Kreis Besigheim, schenkte Frau Marie Müller gerade in den Stunden der Abstimmungs- Handlung einem gefunden Mädchen das Le­ben. Die Gemeinde übernahm, um das in großer Stunde besonders freudige Ereignis entsprechend zu würdigen, die Ehrenpaten­schaft über das Kind.

Noltenburg, !2. April. In der bis auf den letzten Platz besetzten Turnhalle feierten am Montagabend die Nottenburger das über- wältigende Treuebekenntnis des geeinten deutschen Volkes zu seinem »Führer. In sei­ner Ansprache erwähnte Bürgermeister Seeger auch die beklagenswerte Tatsache, daß der einzige Stimmberechtigte, der am Sonntag weder in Rot- kenburg noch auswärts den Weg zur Wahlurne gefunden hat. der Bischof von Nottenburg ist. Mir Ausrufen der Enipörung nahmen die Ver­sammelten von diesem äußerst befremdlichen Verhalten des Bischofs Kenntnis der sich damit in schärfsten Gegensatz zu der vor- bildlichen Haltung des Wiener Ober» Hirten. Kardinal Innitzer. gestellt hat. Bürgermeister Seeger betonte unter stürmischem Beifall daß das Verhalten des Bischofs die deutschgestnmen Nottenburger niemals in der Liebe und Tankbarkeit zu Adolf Hitler und im Glauben an seinen göttlichen Auftrag beeinträchtigen könne.

Erdbeben deutlich Wahrnehmbar

Ravensburg, l2. April. Tie beiden Erd­stöße am Montag früh, als deren Herd von den Erdbebenwarten die Gegend um S a u l- a u vermutet wurde, sind nach den inzwi- cheii vorliegenden Berichten tatsächlich in jener Gegend am stärksten verspürt worden. Wenn auch größerer Schaden nirgends ent­standen ist, so waren die Erschütterungen immerhin stark genug, um die Fenster zum Klirren, die Möbel zum Erzittern und die > Bilder an den Wänden in schwankende Be- ! ivegungeii zu bringen. In dem ans felsigen!

§ Grund erbauten Schloß Wart Hausen ^ im Kreise Biberach sind einige Porzellan- l gegenstände Herabgefallei, und die Zimmer- decken bekamen Nisse. Außer im ganzen Oberland wurden die beiden Stöße auch im benachbarten badischen Bodenseegebiet wahr- genommen. Ebenso liegen Meldungen aus Frauenfeld und Winterthur in der Schweiz vor, wo mau die Erdstöße deutlich j verfolge,, konnte.

In Vaihingen a. d. F. stieß beim Einbicgen von der Garten- in die Adolf-Hitler-Straße ein mit Langholz beladener Lastkraftwagen mit dem Ende seiner Last in die beiden Schaufenster des EckgeschüfteS von Flaschnermeister Mezger. Die beiden Scheiben wurden zertrümmert.

Bonnet als Bücherschreiber

In dem französischen NachschlagewerkWer ist Wer" hat Bonnet eine halbe Spalte besetzt. Seine Karriere ist interessant genug. Er kommt ans Philosophische» Regionen und war Mitarbeiter des Philosophen Bcrgson. Doch bald fand er den Weg in die gegenständliche Welt der Finanzpro­bleme. Scho» im Jahre 1923 machte er richtung­gebende Ausführungen aus dem Kongreß von Madrid über Gold- und Papierwährung. Drei Bücher stammen aus seiner Feder:Die Seele des Soldaten",Die Philosophie des Rechtes" und Die Briefe eine? Bürgers".

In den politischen Salons flüstert man sich zu. daß seine schöne Gattin seinen Ehrgeiz entfacht bat, daß sie die Regisseurin seiner Karriere sei. Fest steht jedenfalls, daß Madame Bonnet alle Korrekturen seiner Bücher macht und daß sic durch ihre gesellschaftlichen und politischen Be­ziehungen manche Aktion ihres Gatten vorberci- ten hilft.

Bonnet ist, wie sein Vorgänger Delbos, ein Sohn des Periaord, was sozusagen als Selbst­verständlichkeit bedingt, daß er ein Feinschmecker ist. Der Expert der Finanzpolitik, der Literat, der glänzende Polemiker gilt auch als eine Kapazität auf dem Gebiet der G ä n s e l e b e r p a st e t e. Seine engen Bindungen zu den angelsächsischen Ländern und seine Reserviertheit gegenüber den sowjetrussischen Verbündeten sind die einzigen be- rannten Tatsachen, nach denen man seine künf­tige Außenpolitik Voraussagen kann. Iivb.

Erhebung von Lehrgeld ist sittenwidrig

Immer wieder tritt die Frage auf nach der Möglichkeit, im Lehrvertrag eine Abmachung cin- zugehen, die von den Jungen oder Mädel die Be­zahlung eines Lehrgeldes verlangt. Die Partei, die il-itionalsazialistilche TlaatSsührnng 'haben hiezu erneut Stell», n a g e n o >» m e n : Tie Erhebung von Lehrgeld ist unsozial und sitten­widrig.

Die ersten A-ost-Sttlee-Schüler in Württemberg

Der Gauletter traf die endgültigen Entscheidungen

Stuttgart, 12. April. Am Dienstag, mittag wurde von Gauleiter Reichsstatthaltcr Murr die endgültige Entscheidung in der Auslese jener Pimpfe der Schwäbischen Hitler-Jugend getroffen, die als erste Jun­gen des Gaues Württemberg-Hohenzollern ab 2V. April eine Adols-Hitler-Schule besuchen werden.

In den vergangenen Monaten wurde eine umfassende und von höchster Verantwortung getragene Voranslese vorgenommen. Die in Frage kommenden Jungen wurden jeweils vom Führer des Bannes dem Hoheitsträger des Kreises in Vorschlag gebracht. Nach Ueberprüfung dieser Vorschläge durch das Gaupersonalamt und die Personalabteilung der Gebietsführung wurden daraufhin diese Jungen Mitte März d. I. zu ernem zehn- tägigen Ausleselehrgang in Tübingen zu- sammengezogen der unter der Leitung des Jungvolkbeaustragten des Gebietes. Ober- jungbannführer Sch iz, durchgeführt wurde.

In Arbeitsgemeinschaften, an deren Spitze bewährte Führer der Hitler-Jugend standen, wurden die so zusammengefaßten 45 Pimpfe aus allen Gegenden des Schwabenlandes einer weiteren strengen und gerechten Alis- lese unterzogen. Entscheidend dabei' waren die charakterlichen, körperlichen und geistigen Anlagen, sowie in besonderem Maße der Grad deren EntwicklnngZmvglichkeit.

Ter Gauleiter begrüßte bei der Vorstel­

lung jeden der Jungen, die sämtlich im Al­ter von 12 Jahren stehen, mit Handschlag und unterhielt sich mit ihnen eingehend. Daß bei dieser Auslese tatsächlich das Prinzip zugrundegelegt wurde, daß im nationalsozia­listischen Staate jeder Junge ohne Rücksicht auf Stand und Besitztum der Eltern den Marschallstab im Tornister trägt, trat dabei in schöner Weise in Erscheinung. Es waren auch keine Muttersöhnchen, sondern sris ch e aufgeweckte Jungen, die der Gaulei­ter hier in letzter Entscheidung zur Teil­nahme an einer Adols-Hitler-Schule für würdig befand.

Bei dieser in den Räumen der NeichsstatL- halterej stattgefundenen Vorstellung waren neben Gebietsführer Sundermann, Ganver- Wiiacanusieiier ^>eucr iml Gauhailpisiourii- leiter Ott und der Gauamtsleiter für Volks­gesundheit. Dr. Stähle, sowie von der Ge- bietssührnng Stabsleiter Lberbannführer Trostel, Oberjungbannsührcr Schiz und der Leiter der Personalabteilung. Bannführer Haug, zugegen. Anschließend lud Gauleiter Murr seine jungen Gäste zu einem gemein­same» Mittagsmahl ein und unterhielt sich dann init den Pimpfen noch einige Zeit in zwangloser Weise. Am Geburtstag des Führers werden die Jungen nun zu ihrem ersten Jahre Adolf-Hitler-Schnle bis zur Fertigstellung der dafür ausersehcnen Van- ten in der Ordensburg Sonthofen antretcn.

1Z Sabre Suchtbaus für EN

Düsseldorf, 12. April. Nach drei­monatiger Vcrhandlungsdauer wurde am Dienstag im Prozeß gegen den ehemaligen Steuerdirektsr der Stadt Düsseldorf, Erich Esch, und 15 weitere Angeklagte das Urteil verkündet. Esch wurde zu 15 Jahren Zucht­haus, zu Sicherungsverwahrung, zu 10 Jah­ren Ehrverlust und zu 1l 100 NM. Geldstrafe verurteilt. Bier weitere Angeklagte, «in städtischer Beamter und drei Steuerberater,

> erhielten Strafen von 4 Jahren Gefängnis ! bis 6 Jahren Zuchthaus. Sieben Angeklagte,

! darunter einige Firmenprokuristen, erhielten

wegen aktiver Bestechung Strafen von 1000 NM. bis zu drei Jahren Gefängnis. Vier Angeklagte wurden freigesprochen.

Esch hatte sich in den Jahren IS28 bis 1933 als Finanzbeamter und von W35 bis 1937 als Steuerdirektor schwere Unregel­mäßigkeiten im Amt zuschulden kommen las­sen. wobei ihm allein über eine Million Reichsmark und den Mitangeklagten etwa 350 000 3>N. in die Hände gefallen waren. Tie Angeklagten hatten sich seinerzeit in vie­len Fällen in Steuerangelegenheiten Be- stechnngsgelder zahlen lassen. In den späte­ren Jahren haben sie dann in gemeiner und verbrecherischer Weise an sogenannten ..Steuersündern" Zwangsmaßnahmen durch­geführt bzw. ongedrohk. um sich an den so herausgepreßten Beträgen persönlich zu be­reichern. Tie Opfer, oegen die sich die >ewei- lige Aktion richtete wurden in zahlreichen Fällen in geradezu une'hörter Weife erpreßt, bis sie ihre Schuld anerkannten und als Sühne die geforderten Beträge Her­ausgaben. Partei. Regierung. Polizei und Stcidtverwaltung griffen bei der Entdeckung dieser unglaublichen Vorfälle vor einem Jahr schnell durch um diese Volksschädlinge, die sich als genieine Schmarotzer am deut­schen Volkskörper erwiesen hatten, ihrer ver­dienten Strafe ziizuführen und den Schaden für die Allgemeinheit auf ein denkbar ge­ringes Maß zu beschränken was auch weit- gehend gelang, da über eine Million Reichs­mark sicheraesteklt werden konnte.

Keine Beschränkung mebr im Reiseverkehr mit Sesterreich

Berlin, 12. April. Per Reichswirtschafts- minister hat im Einvernehmen mit dem Präsi­denten des Reichsausschusies für Fremdenver­kehr sämtliche noch bestehende Beschrän­kungen für die Mitnahme von Zahlungsmitteln im Reiseverkehr zwi­schen dem bisherigen Reichsgebiet und dem Lande Oesterreich mit sofortiger Wir­kung aufgehoben. Die Mitnahme von Zahlungsmitteln für Reisezwecke, die bislang noch auf einen Manatsbetrag von 300 RM. beschränkt war. ist nunmehr in beiden Rich­tungen in beliebiger Höhe über die bisherige deutschösterreichische Grenze zulässig.

Letzte Entscheidung im RAM

.Berlin, 12. April. Die letzte Entscheidung im Rahmen des Berufswettkampfes aller schaffen­den Deutschen für das Jahr 1938 wird durch die Einberufung aller ermittelten Gausieger in der Zeit vo m 2 2. bis 2 9. April zum Reichskampf in Hamburg staltfinden.

Die Siegerverkündung findet in der Han­seatenhalle statt. ES sprechen der Rcichsorga- nisationsleiter Dr. Robert Ley und der In- gendführer des Deutschen Reiches, Baldur von Schirach. Nach einem Fackelzua für die er­mittelten Sieger wird der Reichskampf vor dem Hamburger Rathaus feierlich abgeschlossen. Die Sieger fahren zur Vorstellung beim Führer.

Beisetzung -er Mauer Loten

Pillau, 12. April. Die ostprenßischc See­stadt Pillau stand am Dienstag ganz im Zeichen der Trauerfeier für die 12 Opfer des Brandunglücks, das sich am Freitag voriger Woche auf dem Gelände des Ma- ! rineartillerie-Zeugamtes ereignet hatte. Ad- j miral Witzell überbrachte die Grüße des

> Führers und Oberbefehlshabers der Kriegs- ! marine und sprach den Hinterbliebenen

seine herzliche Anteilnahme aus. Während die Kapelle das Lied vom guten Kameraden intonierte, wurden Kränze des Führers und Oberbefehlshabers der Kriegsmarine, des Kommandierenden Admirals der Marinc- station der Ostsee, des Kommandierenden Generals und Befehlshabers im Wehrkreis I und des ostprenßischen Gauleiter? nieder- gelegt.

Sanz Amerika hört Narlival

Washington, 12. April. Zum erst-.nmal im amerikanischen Rundfunk wird die National Broadcasting Company am Karfreitag die Wagner-OperParsiva l" in ihrer ganzen Länge von fast fünf Stunden von der Ren- Yorker Metropolitan-Oper aus im ganzen Lande verbreiten. Den Parsival sing! Lauritz Melchior und die Kundry Kirsten Flag- stad. Am Oster-Samstag wird cbenfall? un­gekürztTristan und Isolde" mil Melchior und Flagstad übertragen werden Tie Melro- politan-Oper hat in dieser Saison überwicaend Wagncr-Mnsik gebracht. Dies ist dar erstemal, datz die ganze Parsival Ausführung voll stand:.- übernommen wird.