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liege. Man organisierte sich also — nicht gewerkschaftlich, aber lieberpolitisch. Und die Frucht dieser Taktik brachte wiederum das liberale Blatt, in dem folgende Erklärung erschien: „Auf den jüngsten Artikel in dieser Zeitung seitens der jungen Burschen von Forst erwidern It. stattgehabter Versammlung sämtliche Mädchen von dort, auch diejenigen, welche mit den Soldaten nicht poussiert haben (so wie sich die jungen Burschen aurzudrücken pflegen): Wir haben von der Mißachtung sowie von der über verschiedene un'srer Kolleginnen verhängten Disqualifikation aus kommender Kirchweih bestens dankend Vormerkung genommen. Wir haben laut Beschluß der Versammlung nun sofort an die Soldaten des Infanterie-Regiment« Nr. 142, welche in Forst einquartiert waren, Einladungen ergehen lasten und können in erfreulicher Weise die Mitteilung machen, daß schon mehr Zusagen als nötig eingelaufen sind. Feruer wurde einstimmig entgegengenommen, daß, falls die eine oder andere Zusage plötzlich abgesagt würde, keine von uns mit einem jungen Burschen tanzt, möge er zu den Beschlußfastern zählen oder nicht. Nicht be- greiflich ist uns, warum wir die Soldaten miß. achten sollen, sind das nicht auch Leute wie unsere Förster Burschen, und warum soll man mit den armen Soldaten, welche doch für Gott, Fürst und Vaterland dienen, kein Wort reden?? I. A. der organisierten Mädchen von Forst, für Hebung des Fremdenverkehrs, speziell durch Nr. 142. G. D." — So spricht nur die verfolgte Unschuld, so viel Stolz und Charakter hat nur der fälschlich Angeklagte! Die „armen Soldaten" des Regiments aber sitzen hochgemut in ihrer Kaserne und rüsten sich für die „Förschter Kerwe".
Wie eine Primadonna reist. Man schreibt aus Paris: Die französische Primadonna Emma Calv« rüstet sich jetzt zu ihrer Amerika- fahrt; mit Stolz schildert sie selbst die Art, in der eine berühmte Sängerin heutzutage reist. Sie hat sich einen eigenen Eisenbahnwagen bauen lasten, ein wahres rollendes Haus, von 25 Metern
Länge. Dort kann sie lustwandeln, während draußen die Flocken tanzen, kann im Salon am Klavier phantasieren oder am Spieltisch mit einigen Freunden eine kleine Partie Whist entrieren. Oder sie empfängt im Nebenzimmer in dem weißen Louis XVI.-Salon Bekannte. Im Speisesaal find Vorkehrungen für 12 Gäste getroffen. Daneben ist ein entzückender Schlafsalon eingerichtet, und ein Badegemach ergänzt den Komfort. Küche, Speisekammer, Eßzimmer und zwei Schlafräume für die Bedienten vervollständigen die Einrichtung des Wagens.
Marktberichte.
Stuttgart 10. Okt. (Mostobstmarkt auf dem Nord bahn Hof.) Stand: 151 Wagen, neuzugeführt 99 Wagen und zwar: 1 aus Preußen (1320 ^r), 5 aus der Schweiz (1280—1370 ^), 63 aus Italien (1220—1360 ^), 9 aus Oest- reich (1300—1360 ^), 15 aus Ungarn (1300 bis 1350 ^t), 4 aus Serbien (1320—1360 ^e). Nach auswärts sind abgegangen 60 Wagen. Kleinverkauf : 6.80 bis 7.40 ^ per Ztr. Markt lebhaft.
Heilbronn 10. Okt. (Obstmarkt.) Most- obst 6 80-8.20 Tafelobst 11-16
Tübingen 10. Okt. Auf dem Güterbahnhof stehen 11 Wagen Mostebst. Der Zentner Aepfel kostete 6 30—6.70 der Zentner Birnen 6.20—6.50
Herbstnachrichten.
Neustadt bei Waiblingen 9. Okt. Einige feste Käufe zu 150—155 ^ pro 3 Hektoliter.
Lauffen a. N. 8. Okt. Verkauft 3 Hektoliter zu 152 und 175 ferner 165, 168 und 170
Hofen OA. Besigheim 9. Okt. Heute wurden hier ca. 30 Eimer Wein verkauft pro Eimer zu 143 Vorrat ca. 50 bis 60 Eimer noch lauter gute Weine. Käufer sind willkommen.
Vom BottwartallO. Okt. Die neuerdings eingetretene, rezengeneigte Witterung hat
eine Beschleunigung der heurigen Weinlese begründet, zumal der vorgeschrittene Reifegrad der Traubensorten eine Fäulnis der überreifen Beeren befürchten läßt. Der Stand der Weinberge, insbesondere der der höheren Lagen, ist nach Gesundheit der Reben, deren Belaubung und der Reifeentwicklung der Früchte ein durch, weg erfreulicher. Es darf ein ganz gutes Erzeugnis mit Sicherheit erwartet werden. Auch die Wein, mostmenge wird nach den Schätzungen durchschnittlich eine befriedigende werden, wenn auch die niederen Lagen einen starken Ausfall ergeben sollen. Bet dem letztjährigen, fast völligen Ausfall des Weinherbstes ist der Halbe- bis Drei- viertelsherbst des heurigen Jahrgangs den Wein- gärtnern recht zu gönnen.
Gottesdienste.
20. Sountag »ach Hrinit., 13. Okt. Vom Turm 555. Predigtlied 347. Uhr: Vormitt.-Predigt, Stadtpfarrer Schmid. 1 Uhr: Christenlehre mit den Söhnen.
' Donnerst«-, 17. Okt. 8 Uhr abends im Vereinshaus Vortrag von Pfarrer Schüle in Miesenbach über „Selbsterlebtes aus der evang. Bewegung in Oesterreich". Das Opfer wird für die evang. Bewegung in Oesterreich bestimmt sein.
Reklameteil.
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Leenei-slpen ttilaligeselIrctiaN.
2u ksben bei l-lsrmsnn ttÄussIsr, Oonältorei.
Amtlich« und PrivatanzeiM.
Bekanntmachung betr. Marktverlegung.
Die Stadigemeinde Herrenberg, welche zur Abhaltung eines Vieh- und Krämerwarkts am Donnerstag nach Mariä Geburt (8. Sept.) berechtigt ist, hat ein Gesuch um bleibende Verlegung dieses Marktes auf den vierten Dienstag im Monat September eingereicht.
Etwaige Einwendungen gegen das Gesuch sind binnen 14 Tagen — vom Tag der Ausgabe dieses Blattes an gerechnet — beim Oberamt Herrenberg anzubringen.
Herrenberg, den 10. Oktober 1907.
K. Oberamt.
Amtmann Maurer.
Berneck.
Ktraßenfpeere.
Wegen dem Straßenbau Berneck- Hornberg wird die Straße vom Rathaus Berneck bis zum Gasthaus z. Waldhorn vom 14. ds. Mts. ab bis auf Weiteres für schwere Fuhrwerke gesperrt.
Stadtschnltheißenamt.
Weik.
Morgen Sonntag abends 6 Uhr MonatS- versammlnug mit Aufnahmen im Lokal; wegen Besprechung der Weihnachtsfeier zahlreiches Erscheinen erwünscht. Der Ausschuß.
Samstag Abend Abstimmung.
. — — ... . . — .
Ils i itt» b kössle.
Großes Lager in
Herbst- und Mnterblousen, UnterrScken» Schürzen
in jeder Preislage.
Statt jeder besonderen Anzeige.
Salmbach. 11. Oktober 1907.
Teile Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht mit, daß unser innigstgeliebter, treubesorgter Gatte, Vater, Großvater, Bruder und Schwager
Gotthold Gnamm,
Schultheiß,
nach langem schwerem Leiden sanft in dem Herrn entschlafen ist.
Die tiefgebeugte Gattin
mit ihren Kindern.
Beerdigung am Sonntag, den 13. ds., nachm. 2 Uhr.
steuer Wein
ist eingetroffen bei
Weltenschwann.
Apfel-, Kirn-, Zwetschgen-, Manmen- und KirlWume
habe in schönen kräftigen Hochstämmen mit guttragenden Sorten wieder abzugeben, ebenso empfehle
Quitten-, Stachelbeere und Träublessträucher
zu billigen Preisen.
Weil, pki-ommer, Baumwart.
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