so. Todestag -es Kaisers Wildelm I.

Generaloberst von Brauchitsch

legt den Kranz des Führers nieder

Berlin. 9. März. Aus Anlaß des 50. Todes- tages Kaiser Wilhelms I.. des Begründers des Zweiten Reiches wurden am Mittwoch­vormittag im Charlottenburger Mausoleum, der letzten Ruhestätte Kai- ser Wilhelm? deS Großen, zahlreiche Kränze niedergelegt. Die Wehrmacht gedachte des alten Kaisers in besonders würdevollem Nahmen. Um die Mittagsstunde marschierte eine Ehrenkompanie des Wach­regimen tS mit Musik und Spielmanns, zug auf. Am Eingang zur Gruft hielten Offi­ziere die Ehrenwache. Kurz nach 12 Uhr er­schien Generaloberst v o n B r a n ch i t sch in Begleitung von General Beck. General Fromm und General von Wihleben mit einem großen prachtvollen Kranz des Führers. Unter den Klängen des Liedes vom Guten Kameraden begab sich General' oberst von Brauchitsch mit seiner Begleitung zur Gruft und legte dort in stillem Gedenken den Kranz des Führers nieder, der auf seiner Schleife die Worte: .Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht"- trügt.

Tödlicher Schritt aus die Schneewächte

e Schiläufer stürzten an derselben Stelle ab

ll. München, 9. März. Am sogenannten Abereck im Hochriesgebiet kam beim Schi­fahrer! ein lOjähriger Münchener Bäcker auf eine überhängende Mächte zu stehen. Durch das Gewicht seines Körpers brach die Mächte durch und riß den Unglücklichen über einehoheWandin die Tiefe. Der Münchener schlug hart auf einen Felsen auf und starb am Fuße der Wand, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben. Kurz darauf stürzte fast an der gleichen Stelle ein anderer Münchener Schifah­rer über die Wand, siel aber auf ein Schneefeld und konnte, wenn auch mit echem schweren Schädelbruch, noch lebend vom Gebirgsunfalldienst geborgen werden. Der Verunglückte wurde ins Krankenhaus Rosenheim eingeliefert. Sein Zustand ist sehr bedenklich.

MSehlgeburten ln einer Klinik

Frauenarzt wegen Abtreibung verurteilt

Magdeburg, 9. März. DaS Schwurgericht verurteilte nach einem sieben Wochen dauern­den Prozeh den Frauenarzt Dr. Kurt Ka­ma n n, Inhaber einer Frauenklinik ^ Mag­deburg, wegen gewerbsmäßiger Abtreibung zu sechs Jahren Zuchthaus und sechs Jahren Ehrverlust. In 28 Fällen wurde nach einer außerordentlich gründlichen Unter­suchung und auf Grund der übereinstimmenden Gutachten von vier Sachverständigen als er­wiesen angesehen, daß der Angeklagte gewerbs­mäßig Abtreibungen vorgenommen hat. Dar­über hinaus ist auffällig, daß von den 1850 Klinikfällen, die Kamann in den Jahren 1928 bis 1936 aufzuweisen hatte, fast 600 Fehlge­hurt e n waren, so daß der dringende Verdacht besteht, daß er sich noch in einer ganzen Reih« anderer Fälle in l>er gleichen verbrecherischen Weise gegen den Fortbestand des deutschen Vol­kes vergangen hat.

Die siebenwöchige Verhandlung ergab einen erschütternden Ausschluß darüber, wie gewis­se n l o s dieser Volksschadlina zu Werke gegan- gen ist. Er hat gelegentlich sogar den Frauen und Mädchen, die ihn aufsuchten, noch beson­dere Ratschläge gegeben und hat seinen Patten, trnnen sehr hohe Honorare abgenom­men, auf deren Eintreibung er in einer Weise bedacht war, wie sie mit den ärztlichen Standes« anschaunnaen absolut unvereinbar ist.

Sm Sprechzimmer mißbraucht

Jüdischer Arzt seiert Orgien mit Patientinnen

ervi. Bielefeld, 9. März. Die Große Straf- kammer verurteilte den jüdischen Arzt Dr. Robert Nußbaum aus Minden wegen Rassenschande zu einer Zuchthaus­strafe von drei Jahren. Nußbaum kam im Jahre 1923 als Stadtfürsorgearzt nach Minden, schied aber bald aus den städtischen Diensten, weil er sich einer ihm unterstellten Schwester in schlechter Absicht genähert hatte. Der Jude ließ sich dann als prak­tischer Arzt nieder und machte mit den raffi­niertesten Mitteln eine Patientin gefügig, die auch nach Erlaß deS Blutschutzgesetzes von dem jüdischen Wüstling im Sprechzim­mer mißbraucht wurde. Der Jude stellte so­gar an die Patientin das Ansinnen, ihre Ferien mit ihm im Auslande zu verbringen, denn dort sei es keine Rassenschande...

Sprung aus dem Saar-Expreß

Weil der Zug nicht hielt...

st. Köln, 9. März. Ein Mann aus der Eifel, der m Köln gewesen war, benutzte zu seiner Rückfahrt den Eiltriebwagen Köln Saarbrücken, den sogenann­ten Saar-Expreß. Als er während der Fahrt merkte, daß der Zug ohne Halt durch die Eifel fuhr, sprang er in der Nähe von Mechernich zum Entsetzen der Mitfühlenden aus dem Zug. Ein sofort eingesetztes Suclj- kommando fand aber keine Spur von dem Mann. Später stellte es sich heraus, daß er sich bei dem Sprung aus dem Zuge nur geringfügige Verletzungen zuge­zogen hatte und scelenruhig und stolz aus seine ..Heldentat" nach Lause marschiert war.

Kick« »itzt» i« der We MS

Deutscher Sahara-Flieger erzShlt Unfreiwillige Raft in Brach Zauberhafte Nüchte unter Eingeborene»

Hermann Dempewolf. Leiter einer Flug­dienststation in Hamburg, gehört zu den vom Pech verfolgten deutschen Teilnehmern an dem inzwischen beendeten Wüstenflug über Li­byen. die vorzeitig auS dem Wettbewerb aus- scheiden mutzten. Er hatte aus seiner Messerschmitt ..Taifun' schon nach dem ersten Abschnitt Gada- mesBrach aufgegeben, nachdem die Maschine bei der Landung in Brach Fahrwerkbruch erlitt. Dempewolf. der eben nach Deutschland zurück­gekehrt ist. berichtete jetzt von seinem unfreiwilli­gen Aufenthalt im Herzen der Wüste

Ohne Funkgerät durchdicken Dreck"

Schon auf dem Hinflug ngch 'Afrika hatten wir so schlechtes Wetter, daß wir uns einige Male ernstlich überlegten, ob eS nicht überhaupt bester wäre, wieder nach Hause zu fliegen.' so erzählt Dempewols.Denn es ist eine heikle > Sache, sich ohne Funkgerät durch den dicksten Dreck hindurchmogeln zu müssen. Vvn Italiens ewig blauem Himmel haben wir jedenfalls nichts gespürt, und erst ab Messina strahlte über dem Mittelmeer die Sonne. In Ga da mes. dem Anfangspunkt deS Rundfluges. war für die Wett­bewerbsteilnehmer ein kleines Zeltlager geschaf­fen worden, denn das einzige Hotel des kleinen Wüstenortes hätte nur einen geringen Bruchteil der Flieger ausnehmen können. Da führten mir ein regelrechtes Lagerleben. Vor jedem Zelt stand ein arabischer Boy. der uns alle Wünsche von den Augen avlaS. immer stramm faschistisch grüßend.

Ehrentanz der Eingeborenen vorm Start

DaS Wüstenmetter zeigte sich von seiner un­berechenbarsten Seite. Seit 15 Jahren soll eS nicht so heftig geregnet haben wie in der letzten Zeit vor unserer Ankunst. Die Folge war. datz unS abends und nachts tüchtig fror, während die Hitze tagsüber schnell aus 25 bis 80 Grad anstiey. Die Verpflegung, die das Grand-Hotel von Tri- voliS übernommen hatte, war erstklassig. Am Tage vor dem Start erschien auS Tripolis Lust- marschall Balbo mit seinem Gefolge in zwei Flugzeugen. Zehn bis zwölf Scheichs waren zu seinen Ehren bereits in GadameS versammelt, und nach eingetretener Dunkelheit entwickelte sich aus dem Marktplatz ein festliches Bild von orten- talischer Bewegtheit. Einem arabischen Ehrentanz unter dem flackernden Schein der Fackeln folgte der monotone Gesang der Ein- geborenen.

Der Start am nächsten Morgen verlies glatt. Den ersten Abschnitt von GadameS nach Brach über 540 Kilometer hatten wir in 2 Stunden 5 Minuten zurückgelegt, und auch bei der Lan­dung schien zuerst alles ausgezeichnet zu klap­pen. Wir kamen jedenfalls ganz sonst aui den Boden zu. Beim Ausrollen aber brach die Ma­schine plötzlich rechts auS und die linke Hälfte des Fahrwerks ging zum Teufel. Da saßen mir nun in der Tinte und haben nicht schlecht ge­flucht. Das Mißgeschick war unS völlig unerklär- lich. Wir hatten oben doch nur wenig Wind ge­habt.

Tolle Kapriolen des Windes

Nm der Sache aus den Grund zu kommen, war­fen wir eine Rauchbombe aus. die wir zur Fest­stellung der Windrichtung mitgenommen hatten. DaS war es also: zu unserem Erstaunen bemerk­ten wir an der Rauchfahne, wie sich der Wind innerhalb von knapp 10 Minuten um SO Grad drehte, und dabei wechselte die Wind­geschwindigkeit in dieser kurzen Zeitspanne von völliger Stille bis zu 40 Kilometer in der Stunde. Während in den höheren Luftschichten also ziemliche Ruhe war, sprang der Wind dicht

über der Erde wie ein Irrsinniger hin und her. wahrscheinlich infolge der starken Hitzeausstrah- lung deS Wüstensandes. DaS hatte unser Pcch verschuldet Wäbrend deS Rollens mar der Wink Plötzlich von einer andere» Richlung gekommen und hatte unsere Maschine wenige Augenblicke vor dem Stillstand so blitzschnell gepackt, daß es dagegen kein Manöver mehr gab.

Tuareg-Dolch für Göring

Nun hatten wir reichlich Zeit. unS über unsere Lage hiiiwegzutrösteii. Der italienische Komma», dant deS Forts hat uns dabei kameradschaftlich geholsen. und so konnten wir die zwei Tage unse­res unfreiwilligen Aufenthalts in Brach noch recht angenehm ausiüllen Wir machten einige Streiszüge in die nähere Umgebung, sahen be- wundernd zu. wie eine Formation der dort stationierten Kamelreiter ihre halsbrecherische» Neiterkuuststücke vvrführte und langten tapfer zu. als der Kvmmaudaut uns das arabische Natw- nalgericht aus Reiz Vorsitzen ließ. Der schönste Augenblick war cs, als der italienische Ossizier mit viel Begeisterung von Deutschland und vom Nationalsozialismus sprach, eine» Tuareg- Dolch herbeiholte eine wunderbare Arbeit und unS bat. diese Waffe als Zeichen der Ehr­erbietung Generalfeldmarschall Göring zu überreichen. Morgen wird uns wahrscheinlich Ge­legenheit gegeben, diesen schönen Auftrag auS- zuführe».

Orientierung manchmal unmöglich

Unsere Maschine war inzwischen demontiert und sachgerecht aus einen Kraftwagen verstaut wor­den. und wir brachen auf. Auf dieser Wiistcn- fahrt quer durch Libyen nach Tripolis haben wir »ns überzeugen können, welche Schwierigkei- ten dieses Gelände dem Flieger bietet. Die Er­fahrungen unserer bisherigen Wüstenflüge sind diesmal noch übertrumpft worden. Die Orientie- rung stößt immer wieder aus große Hindernisse, und wenn man womöglich gegen die Sonne flie­gen muß, ist es mit der Sicht nach vorn ganz aus. Das Sicherste ist immer noch, die genaue Zeit einzu halten und sich auf Grund sei­ner Reisegeschwindigkeit auszurechneu, wann man den Zielpunkt erreichen muß. Ist die vorgesehene Zeit verstrichen, dann darf man nicht weiter fliegen, denn jeder Kilometer verschlimmert die Gefahr und verschlingt kostbaren Brennstoff. Am besten fliegt man dann kurz entschlossen das Qua- drat ab. in dem man da- Ziel mit einigem Recht vermuten kann.

Die Karten nützen leider verhältnismäßig wenig. So haben wir häufig festgestellt, daß die eingezeichneten K a r a w a n e n st r a ß e n in Wirklichkeit anders verliefen oder daß manche Wege überhaupt nicht vermerkt waren. Kaum eine Landschaft ist so sehr zumVersran- sen' geeignet wie die Wüste.

Ein Märchen aus Tausendundeiner Nach!

In Tripolis kamen wir nach unserer Fahrt im Durchschnittstempo von 30 bis 35 Kilometer gerade noch rechtzeitig genug an, um die An­kunft unserer glücklicheren Wettbewerbskameraden und das Fest mitzuerleben, das Marschall Balbo in seinem Palast aus Anlaß des Sahara-Rund­fluges veranstaltete. Dieser Abschluß war wie ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht. Das Regierungsgebäude des Generalgouverneurs von Libyen war feenhaft beleuchtet. Die Kette von arabischen Soldaten wirkte dadurch noch phan­tastischer. daß das Not ihres wallenden BurnuS von Scheinwerfern angestrahlt war. Hinter dem Palast war ein Teich mit einem Wasserspiel, das unter dem nächtlichen Himmel in unzähligen Far­ben ausleuchtete.'

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Reue Großbauten tu Nürnberg Autobahnring um Grotz-Nürnberg

Riesige Parkpiütze

st. Nürnberg, 9. März. Oberbürgermeister Liebel veröffentlicht im fränkischen Gau­organ einen ArtikelFünf Jahre national­sozialistische Stadtverwaltung", in dem er über oie bisher geleistete Arbeit in der Stadt der Reichsparteitage Rechenschaft gibt. Zugleich kündet er dabei neue Großbauten für Nürnberg an. Eine Pr acht st ratze von der Lorenzkirche, also vom Zentrum der Stadt, zur Luitpoldarena und ein N S.» Presse-Hotel sind die wichtigsten dieser bedeutenden Projekte, die in absehbarer Zeit verwirklicht werden sollen.

An der Ringstraße werden weitere monu- mentale Bauten entstehen, zu denen mit dem modernsten Großhotel des Kontinents, dem Deutschen Hof", dem zur Zeit im Bau be­findlichen Verwaltungsbau des Siemens­konzerns gegenüber dem Opernhaus und dem demnächst entstehendenHaus der nationalsozialistischen Presse" bereits ein vielversprechender Anfang ge­macht ist. Das Heranrücken der Neichsauto- bahnen an die Stadt der Reichsparteitage und der nach ihrer Fertigstellung einsetzende ungeheure Kraftwagenverkehr, insbesondere zum Reichsparteitaggelände, wird die Er­richtung riesiger Parkplätze, vor allem in der Nähe des Neichsparteitaggeländes, notwendig machen und auch die Anlegung von Umgehungsstraßen und eines geschlosse­nen Autobahnringes um Groß-Nürn- berg wird sich als unbedingte Notwendigkeit erweisen.

Tie Ausweitung der Großaufgaben der Stadtverwaltung und die Führung der lau­fenden Geschäfte des Zweckverbandes Reichs- Parteitag werden dis Errichtung neuer

großer Aerwaltungsbauten er­forderlich machen, die in entsprechender bau­licher Gestaltung wesentlich zur Verschöne­rung des Stadtbildes beitragen werden.

Oberbürgermeister Liebel schließt seinen Artik"l mit den Worten:Mehr und mehr erfüllt sich in diesen Jahren mit das pro­phetische Wort, das der Führer einst »... ginn des Reichsparteitages der Freiheit 1935 über Nürnberg sprach: ,Die Stadt der herr­lichen alten deutschen Kultur erweitert sich zusehends zur Stadt der deutschen Erhebun g.'"

Der Neichsleiter für die Presse der NSDAP.. Amann, hat die Schaffung eines Hotels mit großzügigen Arbeits- und Un­terkunftsräumen veranlaßt und finanziell ermöglicht, das der NS.-Presse während der Reichsparteitage in Nürnberg zur Ver­fügung steht. Die vor kurzem aus Mitteln des Zentral - Parteiverlages gegründete Pressehaus Nürnberg G. m. b. H. hat das HotelFränkischer Hof" und ein angrenzen­des Grundstück erworben. Das Gelände liegt unmittelbar am Hauptbahnhof. Das fünf­stöckige Hotel bietet 250 Personen Unter­bringungsmöglichkeiten. Dem besonderen Pressemäßigen Zweck entsprechen die der Zeitersparnis dienende Gesamtanordnung des Ganzen, eine neuzeitliche, auf äußerste Schnelligkeit eingestellte Telephonanlage, die Möglichkeit zum Einbau von Fernschreibern und die Errichtung eines eigenen Post­amtes im Gebäude. Während der übrigen Zeit des Jahres ist das Hotel dazu bestimmt, den Anforderungen des wachsenden Frem­denverkehrs Nürnbergs zu dienen

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Raiffeisen zum Gedächtnis

30 Millionen Bauern und Handwerker auS aller Welt vereinigen sich am 11. Mürz in dankbarem Gedenken an einen Mann, der vor 50 Jahren von ihnen ging: Friedrich Wilhelm Raiffeisen Sein Wille zur Selbsthilfe lebt heute in 280 000 Genossenschaften. Die 40 000 Raiffeisen-Genossen­schaften in Deutschland entwickelten sich mit ihren 4 Millionen Mitgliedern und 4,4 Millio­nen Sparern zu einem wuchtige» Pfeiler der deut­schen Ernährungspolitik. Zn ihnen spricht am Freitag, den ll. März, der Präsident des Neichsverbandes Raiffeisen, A. W. Trumpf, um 17 Uhr in einer Gedenkst» nde an Nai's- eisen über den Dentschlandsender.

Besondere Wohnpflicht für Lehrer

Nachdem das neue Deutsche Beamtengesitz auch die Nesidenzpflicht der Beamten so geordnet hat, daß die ordnungsmäßige Wahrnehmung der Dienstgeschüste gesichert ist, betont der NcichS- erziehungsminister durch Erlaß an die Nachgeord­neten Schulbehörden, daß für die Leiter und Leh­rer der ihm unterstellten Schulen die grundsätz­liche Voraussetzung nur erfüllt sein kann, wenn auch der Verkehr der Eltern der Schulkinder mit den Lehrpersonen bzw. dem Schulleiter durch die Wahl der Wohnung nicht beeinträchtigt wird. I» kleineren Orten, in denen die Bewohner noch eine Wohngemeinschaft bilden, könnten die Lehr­personen ihren Aufgaben in vollem Umfang nur in ständiger Fühlung mit der Bevölke­rung gerecht werden. ES werde infolgedessen in der Rege! von ihnen zu verlangen sein, daß sie ihren Wohnsitz am Dienstort selbst nehmen.

Keine Bewerbungen an die Reichswerke Hermann Göring"

Die Zahl der Bewerbungen von Angestellten bei den NeichswerkenHermann Göring' hat sich derartig vergrößert, daß eine Einzelbeantwortung unmöglich ist. Unaufgefordert eingesandte Bewer­bungen können daher in Zukunft nicht berück­sichtigt werden. '

Warum Schutz den Weidenkätzchen?

Das silberne Leuchten der Palmkätzchen ver- leitet heute noch immer Blumenfreunde zum Pflücken der Zweige. Man weiß zwar, daß der Blutenstaub derKätzchen" der Brut der Bienen alS Nahrung dient, aber schließlich, so sagt sich der Blütenfreund, kann eS doch auf ein paar Zweige nicht ankommen. Vermutlich würde er es aber nicht tim, wenn er wüßte, welche Mengen Blütenstaub selbst ein kleiner Bienenstand für die Aufzucht der jungen Bienen benötigt. Zur Fütte­rung einer einzigen Bienenlarve benötigt daS Bienenevolk 0,15 Gramm. DaS macht, da die Larve nur sechs Tage gefüttert zu werden braucht, auf den Tag nmgerechnet 0,025 Gramm Bluten­staub Sicher ist da? sehr wenia Berücksichtigt

man aber, daß die Königin eines Bienenvolkes täglich im Durchschnitt etwa 1000 Eier legt, in sechs Tagen also 6000, so bedeutet dies täglich 150 Gramm Pollen, bei einem kleinen Bienen­stand von zehn Völkern somit IV- Kilo täglich. Noch einmal: Schonet die Palmkätzchen und er­leichtert damit den fleißigen Bienen die Arbeit.

Mischbrotzusammensetzung in Württemberg

Der Vorsitzende des Getreidewirtschaftsverban- deS Württemberg hat in einer Anordnung des GetreidewirtschastsverbandeS Württemberg eine Acnderung der Zusammensetzung der Mischbrote bestimmt. Das Roggenmischbrot, für daS bisher eine Mischung von 65 bis 75 Prozent Noggen- mehl vorgeschriebe» war. muß künftig 75 biS 88 Prozent Noggemnehl enthalten; das Weizen­mischbrot hat anstatt der bisherigen 65 bis 75 Prozent jetzt 50 bis 60 Prozent Weizenmehl zu enthalten.

Hilfe für Gartenliebhaber

Die Beschaffung von Kleingartenland ist nun­mehr allgemein erleichtert worden, damit der sich immer stärker bemerkbar machende Mangel an neuem Klcingartenland behoben und Ersatzland für die Kleingartenanlagen beschafft werden kann, deren Räumung sich infolge dringender Bauauf­gaben nicht vermeiden läßt. Auch bereits klein­gärtnerisch genutztes Land, daS die Eigentümer anderen Zwecken zusühren wollen, kann gegen an­gemessene Entschädigung enteignet werde», um es dauernder kleingärtncrischer Nutzung zu er­halten. Die Finanzierung der Landbeschasfung für Kleinsiedlungen und Kleingärten wird dadurch erleichtert, daß die Enteignnngsentschüdigung in wiederkehrenden Leistungen gewahrt, also allmäh­lich getilgt werden kann, wenn hierdurch die Durchführung des Unternehmens erleichtert und > die Lage der Entschädignngsbcrechtigten nicht un­billig erschwert wird.

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auf der Leipziger Frühjahrsmesse

Auch der gestrige zweite Messetag der Leipziger Frühjahrsmesse stand tm Zeichen eines guten Be- suchs, der sich besonders lebhaft ans der Tech­nischen Messe gestaltete. Unter den Messe- gasten befinden sich viele Ausländer, die sich was besonders anffallt nicht nur ans eine Orientierung beschränken oder auf Versuche, deut­sche Vertretungen zu erhalten, sondern einkaufcn. Die Zahl der in Leipzig anwesenden ansländischen Einkäufer wird vom Messeamt mit 31 000 ange­geben. Die Kauflust ist im allgemeinen rege und erfaßt, was den Binnenmarkt anbelangt, vor­wiegend Waren, wie sie der Richtungslenkung des Verbrauchs entsprechen. Großes Interesse sinden auf der Technischen Messe namentlich bei den aus­ländischen Besuchern Textilmaschinen, ferner Werkzeugmaschinen und auf der Banmcsse Jso- lierplatten. Oesin, Herde usw.

Auf der Textilmesse sind die neuen Aus­steller der deutschen Bekleidungsindustrie von dem bisherigen Erfolg überrascht. Guten Verlaus hat­ten Kleider und Blusen, ferner Strümpfe, Tep­piche. Gardinen, Spitzen und Dekorationsstosfe. In Kleiderstoffen sind die Erwartungen ebenfalls erfüllt. Die Automatenmesse verbindet mit einem Rekordbesuch gute Auftragseingänge. Auch andere Artikel, wie Möbel. Sportwaren. Eisen- und Me- tallartikel, Spielzeuge und Schmnckwarcii wurden I sehr lebhaft beachtet.