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und ÄnzeigeblaLt für den Sezirk Calw. 82. Jahrgang.

Trscheinungstage! Dten»tag, Donnerstag. Sams­tag, Tonntag. Jnsertioniprei« 10 Pfg. pro Zeile für Stadt and »egtrlsort«; außer Bezirk IS Pfg.

Samstag, de« S Oktober 1907.

SdonnementSpr.ind. Stadt pr.Bierrelj. Mt. t.ioincl Drügerl BierteljLkrl. Posttezuglprei» ohne Bestellg. f. d. Ort»- u. Nachbar- ort«oer<«hr l Ml., s. d. sonst. Verletze Ml. > >ü, Bestellgeld »0 Psg.

Amtliche Bekanntmachungen

Den Ortsbehörden

wird der Erlaß vom 9. vor. Mts. Wochenblatt Nr. 145 betr. die Familienunterstützunge« in Erinnerung gebracht und die rechtzeitige Vorlage der Empfangsbescheinigungen aufgegeben.

Calw, 3. Oktober 1907.

K. Oberamt.

V o e l t e r.

Die Ortsbehörden

werden beauftragt, die Gemeindevifitations-Rezeß- bScher, soweit der Bericht über die Erledigung der Rezesse verfallen ist, zuverlässig binnen 8 Tage« als portopflichtige Dienstsache hieher vorznlegen. Calw, 3. Oktober 1907.

K. Oberamt. Voelter.

Bekanntmachung -er K. Zentralstelle für die Landwirtschaft, betreffend die Wiedereröffnung der landwirtschaftlichen Winterschnlen.

Die landwirtschaftlichen Winterschulen werden in diesem Jahr eröffnet werden: in Gmünd am 7. November, vormittags 10 Uhr, in Hall am 5. November, vormittags 9 Uhr, in Heilbronn am 18. November, vormittags 10 Uhr, in Leonberg am 11. November, vormittags 11 Uhr, in Ravensburg am 5. November, vormittags 9 Uhr, in Reutlingen am 9. November, nachmittags 2 Uhr, in Rottweil am 14. November, vormittags 8 Uhr, in Ulm am 4. November, vormittags 10 Uhr.

Der Unterricht dauert 4'/-5 Monate und wird auf Grund eines für sämtliche Winterschulen einheitlichen Lehrplans in 3640 Stunden wöchent­lich erteilt.

Die Unterrichtsgegenstände sind mit Rücksicht auf die verhältnismäßig kurze Unterrichtszeit und das dem Zweck der Schule angepaßte Lehrziel ausgewählt, und werden sämtliche Fächer mit steter Bezugnahme auf die unmittelbare Praxis und nur in dem Um­fang gelehrt, daß sie von den Schülern nach ihrer Vorbildung verstanden und verarbeitet werden können.

Nach dem Lehrplan gewährt auch der Besuch eines einzigen Kurses einen bestimmt abgeschlossenen Unterricht; der gesamte Unterrichtsstoff wird jedoch erst durch den für einen zweiten Kurs vorgesehenen, in bestimmten einzelnen Fächern weiter führenden Unterricht erschöpft.

Die Schüler haben beim erstmaligen Eintritt ein Schulgeld von 25 zu entrichten. Bei wieder­holtem Besuch einer Schule beträgt das Schulgeld 15 Uebrigens haben eine größere Anzahl land­wirtschaftlicher Bezirksvereine beschlossen, dieses Schulgeld für die ihrem Bezirk angehörigen Schüler zu bezahlen.

Neueintretende Schüler müssen das 15. Lebens­jahr zurückgelegt haben, gut prädiziert sein und die für das Verständnis des Unterrichts notwendigen Fähigkeiten besitzen.

Die Anmeldung zur Aufnahme hat wo­möglich einige Zeit vor Beginn des Kurses zu geschehen:

für Gmünd bei Landwirtschaftsinspektor Schmid- berg er in Gmünd,

für Hall bei LandwirtschaftSlehrer Weinland in Hall,

für Heilbronn bei Landwirtschaftslehrer Bazlen in Heilbronn,

für Leonberg bei Landwirtschaftsinspektor Dr. Wacker in Leonberg, für Ravensburg bei Landwirtschaftsinspektor Kost in Ravensburg,

für Reutlingen bei Landwirtschaflsinspcktor Mangold in Reutlingen,

für Rottweil bei Landwirtschaftsinspektor Hornberger in Rottweil und für Ulm bei Landwirtschaftsinspektor Ströbel in Ulm.

Mit der Anmeldung sind die Schulzeugnisse, ein Geburtsschein und die fchristliche Einwilligung des Vaters bezw. des Vormunds znm Besuch der Winterschule vorzulegen.

Nähere Auskunft über den Lehrplan, die Kosten, die Unterbringung der Schüler in Privat­häusern erteilen auf Verlangen die betreffenden Schulvorstände.

Stuttgart, den 25. September 1907.

In Vertretung:

K r a i s.

Tagesnenigkeite«.

r Calw. Am Matthäusfeiertage wurde hier im Dreiß'schen Saale, wie in vielen andern Oberamtsbezirken, unter Mitwirkung des Herrn Handwerkskammer-Sekretärs Freytag aus Reut­lingen eine freie Wagnerinnung beschlossen. Vor Inkrafttreten der Innung soll nochmals eine Versammlung anberaumt werden, zu welcher auch dar Erscheinen der diesmal verhinderten Kollegen erhofft wird.

* Calw 4. Okt. Die Kartoffelernte fällt in unserem Bezirk sehr gut aus. Im Gegen­satz zum Vorjahre haben alle Gemeinden einen außerordentlich reichen Ertrag zu verzeichnen. Die Kartoffeln find schön ausgewachsen, groß und sehr mehlreich. Die Ernte, die durch gute» Wetter begünstigt war, ist größtenteils schon vorüber; sie wurde dadurch beschleunigt, daß die Mäuse an- fingen an den Kartoffeläckern Schaden zu machen. Der Preis der Kartoffeln stellt sich von 2.50 ^ bis 3^ per Ztr. . ., >

Neubulach 2. Okt. Heute ist die Nach­richt hier eingetroffen, daß unser verehrter Herr Ehrenbürger, Kommerzienrat Julius Heuß in Moskau, 75 Jahre alt, an einem Herzschlag ver­schieden ist. Der Verstorbene war der Enkel des früheren Pfarrers Heuß hier und Sohn des Pfarrers Heuß in Walddorf OA. Nagold; er widmete sich dem Kaufmannsberufe und hatte eine ausgedehnte Fabrik für Zuckerwaren in Moskau. Seit seiner Selbständigkeit bezahlte er zur Wah­rung seines hiesigen Bürgerrechts die Rekognitions- gebühren an die Stadlpflege hier; lange Jahre war über seine Verhältnisse nichts Näheres be- kannt; doch wurde in Erfahrung gebracht, daß er da und dort eine offene Hand für Einrichtungen im öffentlichen Interesse hatte. Anläßlich der im Jahr 1901 hier ausgeführten Kirchenrenovation, welche einen Kostenaufwand von 40000 ^ ver­ursachte, hat er nach Darlegung der bescheidenen Deckungsmittel in hochherziger Weise 1000 ^ zum Kirchenbau gestiftet; seither stand er immer im Verkehr mit der hiesigen Gemeinde und be­kundete sein Interesse für verschiedene Verbesser­ungen in der Gemeinde meistens durch Zuweisung neuer Gaben, so hat er für die Wasserleitung L000 für eine Baumanlage 200 für Schulzwecke 100 für eine Kleinkinderschule 500 für Arme 500 ^ und für den Umbau des Tortürmchen« zus. 1250 ^ gestiftet. Die Gemeinde-Verwaltung wie die ganze Bürgerschaft war immer sehr erfreut über diese reichen Ge­schenke und wird dem verehrten Verstorbenen für seine reichen und hochherzigen Zuwendungen in

seinem Heimatstädtchen ein dankbare» Andenken bewahrt werden.

U Gültlinge«. Wie wir hören, wird hier am nächsten Sonntag, den 6. Okt-, nachmittags im Gasthaus zumHirsch" eine Obstaus­stellung von den Gemeindeangehörigen ver­anstaltet, wobei auch von Ausschußmitgliedern de« Nagolder Bezirksvereins belehrende Vorträge über Obstbaumzucht gehalten werden. Im Interesse der Förderung der rationellen Baumzucht wäre zu wünschen, wenn sich diese gemeinnützige Ver­anstaltung eines guten Besuchs erfreuen würde.

Aus dem Bezirk Nagold 2. Okt. In einer Reihe von Gemeinden in höheren Lagen ist die heurige Obsternte eine sehr ergiebige, inbesondere ist vortreffliches Tafelobst zu haben. Dis Preise bewegen sich je nach Sorte von 11 bis 14 Die Gemeinde Rohrdorf erlöste

gestern beim Verkauf des Gemeindeobstes aus dem auf etwa 300 Simri berechneten Ertrag 420

8 Südd. Landkrämer- und De­tailist en-V er ein. Am 8. Oktober wird in Horb, am 9. Oktober in Freudenstadt eine Ver­sammlung dieses im Dezember v. I. neugegrün­deten Verein stattfinden, in welcher der Vorsitzende des Verbands über die Notwendigkeit und die Vorteile der Organisation, sowie über die Schäden des Detailgewerbs referieren wird. Der Verband will die Einschränkung der Warenhäuser und der Ramschbazare, bekämpft den Hausierhandel und fordert daß bei Neugründung von Krämereien in Landorten die Bedürfnisfrage erwogen wird.

Stuttgart 3. Okt. Kartoffelgroß­markt auf dem Leonhardsplatz: Zufuhr 800 Ztr.: Preis 2.40 bis 4.20 per Ztr. Kraut­markt auf dem Marktplatz: Zufuhr 400 Stück; Preis 15 bis 18 ^ per 100 Stück.

Stuttgart 3. Okt. Die Zuschneider der hiesigen Konfektionsbranche find in eine Lohn­bewegung eingetreten. Der im April 1905 zwischen den Arbeitgebern und Arbeitnehmern der hiesigen Möbelindustrie abgeschlossene Tarifvertrag ist von seiten der Arbeiter gekündigt worden. Der Vertrag läuft am 31. D^ember 1907 ah.

Dornstetten 2. Okt. Eine Kur L Doktor Eisenbart machte gestern ein von einer Hochzeit heimkehrender Bauer au» dem 3 Stunden von hier entfernten Orte B. Er fuhr mit seinem Enkelkinde eine sehr abschüssige Steige bei dem Orte Wittenberg herunter, wobei der Wagen um­fiel und die Insassen eine Strecke geschleift wurden. Das Mädchen kam mit einer starken Hautschürfung und einer kleineren Kopfwunde davon, während dem alten Manne dar eine Ohr halb weggerissen wurde. Hier angekommen beging er nun die kaum glaubliche Dummheit und riß, weil nicht augenblicklich ärztliche Hilfe zur Stelle war, die herabhängende Ohrmuschel vollends weg. Von Bauarbeitern wurde dar dem Bauern überflüssige Glied gewaschen und später dem davongefahrenen Besitzer nachgesandt. Dieser Fall, der durchaus kein Aprilscherz ist, zeigt, wie nötig hygienische Aufklärungen unter dem Volke sind.

Metzingen 1. Okt. Die vom hiesigen Obstbauverein veranstaltete Ausstellung wurde am Sonntag durch den Ortrvorstand Caspar er­öffnet» der in seiner Ansprache insbesondere her­vorhob, daß die in tadelloser Vollkommenheit