Dienstag den 16. Februar 1938
Der EnzlAer
SS. Jahrgang Rr. 88
Vom Sioiz -es Iarieige»o//en
Von Uelmui 8 üoäerinsnn
Zu meinen Bekannten zählt ein Parteigenosse, der mit braver Pflichterfüllung seinen Beitrag bezahlt, am Eintopssonntag seine Gabe gibt, mit freundlichem Entgegenkommen den Sammlern des WHW. seinen Groschen in die Büchse wirst; keinen grauen Glücksmann läßt er Vorbeigehen, ohne sein Glück zu versuchen keinen Zellcnabcnd, keine Versammlung versäumt er. Jedem der anderen Parteigenossen seiner Ortsgruppe ist sein Gesicht wohlbekannt — und doch kennt ihn kaum einer. Als man ihm eine Aufgabe geben und ihn als Blockhelser heranziehen wollte, wurde er puterrot ob der Auszeichnung — dann aber schien ihm die Aufgabe zu groß und er sich ihr nicht gewachsen. Nicht aus Faulheit, sondern viel- leicht eben aus einer Art Schüchternheit heraus wies er darauf hin, daß er beruflich Nachtdienst habe ldas stimmte) und war heilfroh, als der „Kelch" lwie er es auflaßte) einer ehrenvollen Betätigung an ihm vorbeigegangen war. Es war. wie gesagt, nicht mangelnde Arbeitsfreude, sondern es war U n b e h o l f c n h e i t. die Angst nicht vor der Tätigkeit sondern vor der Aufgabe, die ihn heilfroh sein ließ, als der Ortsgruppen- leiter sich rasch an einen anderen wandte und ihn sein beschauliches, ru' -es. behagliches Parteigenossentum weiterle.^.i ließ.
Auch sonst ist er ein kreuzbraver Mann. Daß er Parteigenosse ist, das wußte lange Zeit nur die Ortsgruppe und sein ihm angetrautes Eheweib. Er wollte nicht in den Verdacht kommen, „etwas Besseres" sein zu wollen, deshalb erfuhren seine Berufskollegen es nur einmal durch Zufall, daß er zur Par- tei gehört. Die Parteizugehörigkeit empfindet er immer als eine Art erfüllter S t a a t s b ü r g e r p s l i ch t, wovon man ebensowenig Aufhebens machen solle, wie von regelmäßiger, genauer und wahrheitsgetreuer Ablieferung der Haushaltslisten bei der Volkszählung. Wenn er sich unterhält, so Plätschert der Strom seiner Rede schön gemächlich weiter, es erregt ihn nichts, nur wenn er von seiner Briefmarkensammlung spricht, wird er lebendiger. Besonders interessant ist es. wenn er Zeitung liest. Ta sängt er nicht vorn sondern in der Mitte zu lesen an. Ach, vorn steht ja „bloß die Politik". Drinnen aber stellen viel interessantere Dinge. Die Feuerwehr ist heute früh durch die Straßen gerast, das hat er selbst gehört — ah — da steht es ja: so so in einem Friseurladen an der Goethestraße war ein Kaminbrand! Sehr interessant. Nur gut. daß er sich da nicht gerade die Haare schneiden ließ. Außer- dem — das muß er seiner Frau vorlejen. die immer so gegen seine Leidenschaft als Fußballspiel-Zuschauer ist — sein FC. Im- mertreu hat 8:7 gegen den FC. Wolmirstedt gespielt. Muß ein tolles Spiel gewesen sein. Von dem Gefühl ergriffen, daß er für seine Bildung wesentliches getan hat. legt er die Zeitung beiseite. Ja, ja. er ist ein braver Mann, dieser Parteigenosse. Er tut keinem etwas zuleide. Keiner tut ihm was zuleide. Seine Papiere sind völlig in Ordnung. Und dennoch — ich weiß es — sieht ihn sein Ortsgruppenleiter als eine Niete an und zieht die Streichung in ernste Erwägung.
Der harmlose Leser fragt: Wie ist das möglich? Er wüßte es sofort, wenn er meinen anderen Bekannten kennen würde der auch Parteigenosse ist. Freilich, auch er ist pünktlich jn der Erfüllung seiner notwendigen
Verpflichtungen. Aber man merkt es sofort: er ist ein anderer Kerl. Wer sich mit ihm unterhält, weiß gleich, daß er es mit einem Parteigenossen zu tun hat. Nicht nur deshalb, weil er sein Parteiabzeichen nicht auf dem inneren Teil der Weste, sondern aus dem Nockaufschlag trägt. Aber auch ohne das fühlte man es sofort, daß er ein Parteigenosse ist. der durch seinen Fanatismus andere entzündet, der jeden Tag weiß, was in der Welt los ist und der sich seine nationalsozialistischen Gedanken darüber macht. Er hat zwar auch Nachtdienst, trotzdem ist er mit Begeisterung Blockleiter. Er freut sich, wenn er bei den Familien seines Blockes anläutet, sich freundlich empfangen sieht und sich so um viele kleine Sorgen der anderen mit kümmern und helfen darf. Vor allem freut es ihn, wenn er wieder einmal so richtig einem anderen, der irgendeine Sorge hat, Mut zureden und ihn mit neuer Lebensfreude erfüllen kann. Daß er Parteigenosse ist, das braucht er nicht zu betonen — denn er könnte es ja auch gar nicht leugnen.
Alle, die ihn kennen, wissen es und sind froh darüber, daß sie so einen haben, der ihnen überall nicht nur mit Beispiel, sondern auch mit Rat und Tat vorangeht, den sie ruhig einmal beiseitenehmen, wenn sie irgendewas nicht ganz begreifen und der mit ihnen mit offenen Worten, mit nationalsozialistischem Gefühl und aus einer im täglichen politischen Studium gewonnenen Erkenntnis heraus in wenigen Worten vieles erläutert, was ihnen früher ein Buch mit sieben Siegeln war. Er selbst ist froh und Mcklich. Er weiß, daß mit ihm gemeinsam Millionen in der Organisation der Partei marschieren. Er weiß, daß viele neben ihm und über ihm stehen, aber er weiß auch, daß er als Parteigenosse,zu denen gehört, die des
Mus MürttemöerL
Stuttgart, 14. Februar. lDer älteste Einwohner gestorben.) Am Montag früh ist in Stuttgart der älteste Einwohner der Landeshauptstadt, der Privatmann Emil EiteI, im Alter von 97^/z Fahren aestorben. Eitel entstammte einer alten Stnttaarter Familie. Er war einst Gründer und Inhaber einer Fabrik für Portesenillewaren Eitel, der sich allseits große» Ansehens erfreute war bis in sein hohes Alter munter und lebensfroh. Noch vor wenigen Fcibren batte er die Allsicht, mit dem Zeppelin "nsttcki'ss seine m Amerika lebenden Söhne zu besuchen. ____
Horrheim, Kr. Vaugugen, l4. Februar. <A l e m a n n e n g r a b.) In der Lehmgrube einer Ziegelei stießen Arbeiter auf ein Grab, in welchem ein noch gut erhaltenes Knochengerüst sowie verschiedene Schmuckstücke und Gebrauchsgegenstände vorhanden waren. Der sofort verständigte Landeskonservator Tr. P a r e t - Stuttgart erschien alsbald und stellte fest daß es sich um eine alemannische Grablegung aus der Zeit des 6. bis 7. Jahrhunderts bandelt.
Dornhan, Kr. Sulz, 14. Februar. (Busen- >v e r l e r w i r d e i n g e in e i n d e t.) Die Gemeinde Vusenweiler hatte den Antrag gestellt, nach Dornhan eingemeindet zu werben. Die Natsherren von Dornhan haben nunmehr die Erklärung abgegeben, daß Dornhan bereit ist, Busenweiler in den Gemeindeverband Dornhan aufzunehmen.
Rottenburg, 14. Februar. (Ein Kreis- bildarchivwirderrichtet.) Der Kreisverband beabsichtigt, die Kreisfilmstelle zu einem Kreisbildarchiv auszubauen. Landrat Chormann hat zu diesem Zweck in einem Rundschreiben sämtliche für die Mitarbeit in Frage kommenden Stellen, Behörden, Schulen, Vereine» Vertreter der Altertumsforschung, des Heimatschutzes und der Denkmalpflege, von der Absicht des Kreisverbandes verständigt. Das Archiv, das sieben Abteilun- ae> „„ikn'ss-n wird, soll jediu-niMni offen stehen.
Neu-Ulm, 14. Febr. (Vom Faschings« vergnügen in den Tod.) Bei einer Faschingsunterhaltung eines Neu-Ulmer Vereins wurde eine Bäckersehefrau während des Tanzes plötzlich von einem Unwohlsein befallen. Auf dem Transport ins Krankenhaus erlag sie einem Herzschlag.
Oehringen, 14. Februar. (Eh renanzeige für Kinderreiche.) Dem Beispiel anderer Städte folgend hat nun auch Oehringen damit begönnen, durch eine Ehrenanzeige im Amtsblatt derjenigen kinderreichen Familien zu gedenken, die im abgelaufenen Jahr dem deutschen Volk wieder ein oder mehrere Kinder geschenkt haben.
Hechingen, 14. Februar. <560 NM. Geldstrafe wegen Uebertretung der Arbcitseinsatzaefetze.) Die Kleine Strafkammer des Landgerichts bestätigte als Berufungsinstanz die Verurteilung eines Betriebssührers zu 500 NM. Geldstrafe, weil er im Jahre 1937 Arbeiterinnen unter 25 Jahren eingestellt hatte, ohne dazu die Genehmigung des Arbeitsamtes Sigmaringen einzuholeii.
Hessigheim, Kr. Besigheim, 14. Februar. Als sich am hiesigen Mühlgraben einige Kinder damit vergnügten, auf einer gefällten Pappel hin- und herzubalancieren, glitt ein sechsjähriges Mädchen aus, stürzte ins Wasser und versank. Die zehnjährige Gretel H. sprang sofort nach und zog unter Aufbietung aller Kräfte ihre Spielkameradin aus dem Wasser.
Aalen, 14. Februar. Ein Ehepaar aus Aalen mußte wegen unverantwortlicher Vernachlässigung seiner Kinder sowie ivegen Mißhandlung in Haft genommen werden. Der Mann hatte es sogar fertiggebracht, einem seiner Kinder Benzin einzuflößen. Die Frau hatte sich nicht nur um ihre Kinder nicht gekümmert, sondern auch ihren Haushalt in beispielloser Weise verwahrlosen lassen.
Freudenstadt, 14. Februar. Die Reichs» a r b e i t 8 dienstabteilung 1/262 „Herzog Friedrich l." hatte am Sonntag die. ganze Bevölkerung aufgerufen, am Eintopfessen in der Abteilung teilzunehmen. Trotz der gewaltigen Schneemassen und des heftigen Schneegestöbers waren die Freudenstädter in großer Anzahl diesem Ruf gefolgt. Als pünktlich 12.30 Uhr der Gnippenimiflk- zug unter Beisein des Gruppenführers der Arbeitsdienstgruppe 262, Lberarbeitsführer Dr. Ackermann, mit einem schneidigen Marsch das Eintopfessen eröffnete. da war in dem schmucken Tagesraum der Abteilung kein Platz mehr frei. Zahlreiche Fremde, die zur Zeit in Frondenstadt weilen, ließen es sich nicht nehmen, bei dieser Gelegenheit nach dem Eintopfessen auch einmal eine Reickis- arbeitsdienstabteilnng zu besichtigen. So wurde das Eintopfesfen in Freudenstadt zu einem vollen Erfolg.
Das Programm
Lss 34. SHtväblMi, Liederfestes
Die Vorbereitungen in vollem Gange
Stuttgart, 14. Febrar. In einer von den Vertretern von 150 Vereinen des Kreiies Stuttgart im Gau Schwaben des Deutschen Sängerbundes besuchten Sitzung wurde ein erster Einblick in das Feftproaramm des in den Tagen vom 8. bis 11. Juli in Stuttgart stattfindenden 34. Schwäbischen Liederfestes gewährt. Die Vereine des Kreises Stuttaart werden das Liederfest am Abend des Frei- tag, 8. Juli mit einem großen Begrü- ßungskonzert in der Schwabenhalle einleiten. Weitere Höhepunkte des Festes werden sein am Samstag, 9. Juli. die H a u p t- aufführung der Sänger des Gaues Schwaben in der Schwabenhalle und am Sonntag, 10. Juli ein großartiger Festzug durch die Stadt. Zum Wertungssingen rechnet man mit einer Teilnahme von 400 bis 500 Vereinen, von denen sich nach den bis jetzt vorliegenden Meldungen 200 im einfachen Volksgesang, 170 im gehobenen Volksgefang. 80 im einfachen Kunstgesang und 22 im erschwerten Kunstgesang bewerben werden.
EBtyWMr DiKlerMls auO Wm
Stuttgart, 14. Februar. Nach einer Bekanntmachung des Kiiktministers sind die Bedingungen für eine Teilnahme am Schwäb. Dichter-preis 1933 folgende: Bewerbungsberechtigt sind in Württemberg geborene oder ansässige Dichter und Dichterinnen mit ihren Werken (Romane. Novellen, Erzählungen, Dramatische Werke, Gedichte u. a.). die in dpi: Zeit vom 1. August 1937 bis 30. Juni 1938 erschienen sind oder erscheinen. Als erschienen gelten Werke, die in Buchform veröffentlicht sind, dramatische Werke auch dann, wenn sie bis 30. Juni aufgeführt worden sind. Werke, die vor dem 1. August 1937 in der Presse vorabgedruckt oder sonst veröffentlicht worden sind, können nicht berücksichtigt werden.
Bei der Einsendung der Werke genügt Vorlage in Maschinenschrift; bis spätestens 80. Jiini müssen sie jedoch erschienen sein. Der letzte Zeitpunkt für die Einsen- düng ist der 30. Juni. Tie Werke sind beim ! Württ. Kultministerium, Stuttgart-N. Azen- ! bergstraße 14, einzureichen. Ein Werk, das bereits anderweitig ausgezeichnet ist. wird nicht zugelaffen. Die Entscheidung über die Preiszuteilung trifft der Knltminister nach Anhörung eines Preisgerichts. Ter Preis beträgt 3 0 0 0 NM. Er wird wie bisher am Geburtstag unseres großen schwäbischen Dichters, Friedrich Schiller, dem 10. November 1938, nach näherer Anordnung des Kultministers verliehen. Wird keines der eingesandten Werke des Preises von 8000 NM. für würdig befunden, so behält der Kultminister sich eine andere Preiszuteilung oder eine andere Verwendung des Betrages vor.
Myrers politische Truppe sind. Und er ist glücklich in dem Bewußtsein, einen Platz aus- zufüllen. Er fühlt sich als der geistige Motor eines kleinen Kreises. Das genügt ihm. denn er weiß, wieviel das bedeutet, lieber seinen Beruf hinaus hat er eine Aufgabe gefunden, die ihm das Leben mit neuem Sinn erfüllt erscheinen läßt. Er trägt — obwohl er erst nach der Machtergreifung zu uns kam — den Stolz des Parteigenossen in sich, den Stolz erfüllter nation also zia. listischer Pflicht. Er trägt den glei- chen Stolz in sich, den wir alten Parteigenossen empfinden und empfanden, — vor allem einst, wenn wir unser Parteiabzeichen stolz gerade denen zeigten, die nur ein höh. irisches Grinsen oder eine drohende Faust für uns hatten.
Er trägt mit Stolz das Braunhemd, und er erlebt und fühlt täglich, wie wahr das Wort ist, das vom Politischen Leiter als dem Offizier der Bewegung spricht. Wieviele Aufgaben, wieviel Verantwortung pnd Möglich-
keilen liegen nicht täglich in seinen Händen — und wieviel Freude bringt nicht der Einsatz für diese Aufgaben, für diese Idee, die ihn erfaßt hat und nun nicht mehr loS- läßt.
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Dieses kleine Streiflicht aus dem Leben der Partei ist nicht dramatisch und doch lehrreich. Denn es zeigt das wesentliche Merkmal des inneren Zusammenhaltes der Par- tei: nicht nur durch Mitgliedsbücher, nicht nur durch gemeinsame persönliche Anständigkeit (sie ist dem ganzen Volke eigen), auch nicht etwa durch gemeinsame Vorrechte hebt sich der Kreis der Parteigenossenschaft aus den Massen des Volkes heraus, sondern durch die gemeinsame freiwillige Lei. stu ng, durch den Stolz vollbrachter Tat, durch den Stolz besonderen Einsatzes den Stolz ideellen Schwunges! Eine Gemeinschaft solchen Stolzes zu sein, ist unsere Lebens- freude, unser Lebensglück. Wohl der Nation, die eine solche Gemeinschaft besitzt!
Straße Eigmariimii'EbikMnrMerrl
Winterlingen, Kr. Balingen, 14. Februar. Der Schneefturm vom Samstag tobte besonders auf der Winterlinger Alblwchfläche außerordentlich heftig. An der Reichs- straße Sigmaringen — Ebingen zwischen Benzingen und Veringendorj waren mehrere Kolonnen Arbeiter eingesetzt, die den Schnee zu beseitigen hatten. Die Arbeit war jedoch vollständig vergeblich, da hinter den Arbeitern die Straße sofort wieder zugeweht wurde. Die Straßenbauverwal- tung erkannte das nutzlose Bemühm und stellte gegen Mittag die Arbeiten ein. wonach die Verkehrsstraße Sigmaringen — Ebingen gesperrt werden mußte. Aetuiliche Verhältnisse bestehen auf der ganzen Hohen- zollernalb.
2.75 Meter Eümee auf dem Aekdberg
Freiburg, 14. Februar. Die reichen Schneefälle. die am Donnerstag vergangener Woche begannen, halten im Schwarzwald noch immer an. Am Montag früh wurde am Feldberg eine Schneehöhe von 2.75 Meter gemessen. Seit Samstag beträgt di? Neu- fchneedecke einen Meter. Vom Schamnsland wird eine Schneehöhe von 1.70 Meter berichtet. Am Samstag verursachte ein orkanartiger Sturm derartige Schneeverwehungen. daß aus dem Fcldberq nur noch die Baumkronen aus dem Schnee herausragen.
Ueber das Wochenende gingen auch im Gebiet der Hochei sei gewaltige Schneemengen nieder, wie man sie seit vielen Jahren nicht mehr erlebt hat. Nahezu fünfzig Stunden lang hat es ununter, brochen geschneit. Dabei herrschte zeitweise ein starker Sturm, wodurch es zu großen Schneeverwehungen kam. Am Sonntag und vielfach auch noch am Montag waren mehrere Straßen in der Hvch- eifel nicht befahrbar. Trotz des Einsatzes von Schneepslügen konnten am Sonntag einige Verkehrslinien der Neichspost nicht verkehren. Durch die Schneelast und den Sturz wurden m den Wäldern erhebliche Schäden verursacht. Ein ähnliches Bild bietet der Hochwald.
Srnwiim Verräter Eingerichtet
Berlin. 14. Februar. Die Justizpressestelle beim Volksgerichtshof teilt mit: Ter am 15. September 1937 vom Volksgerichtshof zum Tode und zum dauernden Ehrverlust verurteilte 31jährige Karl Bischofs ist am Montagmorgen hingerichtet worden.
Ter Verurteilte betrieb einen Hausierhan- del in der Nähe der Grenze und befaßte sich mit Schmuggeln. Durch seine häufigen Grenzübertritte wurden die ausländischen Grenzbeamten auf ihn aufmerksam und führten ihn dem fremden Spionagedienst zu. In dessen Auftrag unternahm Bischofs zahlreiche Ausspähungsreisen, auf denen er mit großem Eifer gegen geringen Verräterlohn Standorte und der Verteidigung von Land und Volk dienende milk, tärische Anlagen und Einrichtungen des deutschen Grenzlandes aaszukunLschaftz:.' suchte.
Der deutsche Spionageabwehrdicnst sorgt dafür, daß jeden, der sich mit Spionage in Deutschland befaßt, die verdiente Strafe ereilt, den einen früher, den anderen später. Es mag hieran für den. der irgendwie mit dem ausländischen Nachrichtendienst in Berührung kommt, aber seinem Volk die Treue ! halten will, die dringende Mahnung ge- ! knüpft werden, sobald wie irgend möglich ! der deutschen Polizei Anzeige zu erstatten. Er erfüllt damit nicht nur eine selbstverständliche vaterländische Pflicht, sondern sichert auch sich selbst und seine Familie vor allen Folgen, die eine Nichterfüllung der Anzeigepflicht oder eine Aufnahme von Beziehungen zur ausländischen Spionage nach sich ziehen.
MkkmMj iM SA k'Mn Vrrtzreäm
bo. Weimar. l3. Februar. Aus der Siche- rungsanstalt Gräfentonna bei Gotha brachen vier Schwerverbrecher aus. die neben hohen Zuchthausstrafen zu Sicherungsverwahrung verurteilt waren. Die Verbrecher sägten die Gitterstäbe ihrer Gemein- ichoitszellen durch und entkamen über die Ziichthaiismaiier. Gendarmerie, motorisierte Gendarmerie. SA. und s,s-S1ürme sowie die Feuerwehren der Umgebung nahmen sofort nach Entdeckung der Flucht di? Verfolgung aus. Später wurden dann auch noch eine Abteilung der Gothaer Schutzpolizei und zwei Kompanien Wehrmacht bei der großen Suchaktion eingesetzt. Trotzdem gelang es bisher nicht, die Ausbrecher zu lasten. Unter ihnen befindet stch auch ein Mörder, der zum Tode verurteilt worden war. dann aber zu fluchkhaus begnadigt wurde.
Zo Arbeiter unter Seltetn-maAri
Budapest, 14. Februar. Am Fuß des Mat«:- Gebirges stürzte ein in vollem Betrieb befindlicher Steinbrnch zusammen. Die Steinmaffen begruben 80 Arbeiter unter sich. Bisher konnten erst fünf Arbeiter in schwerverletztem Zu- stand geborgen werden.