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Birkerrselder, CalmVacher und Herrenalber Tagblatt
Amtsblatt für den Kreis Neuenbürg Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung
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Nr. 38
Neuenbürg. Dienstag den IS. Februar 1938
96. Jahrgang
Die wahren Ziele Moskaus
Stalin: »Die ganze Sowjetbeoölkeruug mutz danernd im Instand der Mobilisierung gehalten werden-
Grieckenland ehrt Rust
Berlin, 14. Februar. Der Königlich Griechische Gesandte in Berlin, Rizo Rangabö,: überreichte Reichsminister R u st im Auftrag des Rektorats der Athener Universität das Diplom und die Medaille zur anläßlich der 100-Iahrfeier erfolgten Ernennung zum Ehrendoktor der Universität. Er bezeichnet dies als ein Zeichen großer Dankbarkeit dieser Institution für alles, was Deutschland für die Kenntnis der griechischen Kultur getan hat. Der Reichsminister dankte für die Ehrung, die er im Namen der deutschen Wissenschaft entgegennahm. „Wir sehen im alten Hellenentum", io führte er aus, „die Offenbarung d e 8 G e s a m t m e n s ch e n t u m s in dem die Einheit der Frömmigkeit, der Kunst und des politischen Denkens sich in seltener Harmonie gebildet hat. Ich nehme das Diplom auch im Namen der nationalsozialistischen Bewegung an, durch die die alte Liebe der Deutschen zu Hellas einen neuen Sinn erhalten hat."
London loüasivt keine internationale Flottenkonserenz
Fühlungnahme mit Paris und Washington über die japanische Antwort
London, 14. Febr. Wie verlautet, hat die britische Regierung auf Grund der japanischen Antwort beschlossen, Konsultationen mit Frankreich und den Vereinigten Staaten über die Neugestaltung der Flottenbaupro- gramme aufzunehmen. Darüber hinaus haben eingehrnöe Beratungen zwischen der englischen und der französischen Regierung in dieser Frage eingesetzt. Englischerseits ivrrde man, so wird in unterrichteten Kreisen erklärt, auch andere interessierte Seemächte über die kommenden Konsultationen aus dem Laufenden halten. Hingegen sei nicht beabsichtigt, eine internationale Flotten-Konferenz elnzu- berufen.
Im amerikanischen Kongreß brachte Senator King am Montag seine bereits angekündigte Entschließung ein, die den Präsidenten zur Einberufung einer internationalen Abrüstungskonferenz nach Washington crjucyr.
Washington gegen jedes Zugeständnis
Washington, 14. Februar. Im Staatsdepartement wurde am Montag erklärt, daß die japanische Antwortnote zunächst Mit der Marineleitung und dem Weißen Haus besprochen und dann — entsprechend den Bestimmungen des Londoner Flottenvertrages von 1936 — Gegenstand von Konsultationen mit England und Frankreich sein werde. Man sei darüber unterrichtet, daß Japan heute genau wie 1936 in London ein Abkommen nur unterzeichnen würde, wenn ihm darin völlige Gleichheit bezüglich der Global« Tonnage zugestanden wird, an Stelle des früheren Verhältnisses von fünf amerikanischen und fünf britischen zu drei japanischen Kriegsschiffen. In Washington ist man genau wie 1936 auch jetzt fest entschlossen, ein derartiges Zugeständnis nicht zu geben, denn man behauptet, „daß Flottengleichheit Japan den Angriff gegen Amerika ermöglichen würde" (als ob es sonst nichts zu tun hätte. D. Schr.).
Japans Haltung und seine Ablehnung, das Schiffsbauprogramm bekanntzugeben, werden von den römischen Abendblättern mit vollem Verständnis als durchaus berechtigt gewürdigt. Der Direktor des „Giornale d'Italia" erklärt in diesem Zusammenhang, Japan habe für sein Stillschweigen gute Gründe. Es betrachte sich nicht an die Londoner Abkommen von 1936 gebunden und befinde sich andererseits der feindseligen Politik einer Koalition der Vereinigten Staaten, Englands und Frankreichs gegenüber. Diese Politik sei in den Drohungen Roosevelts in Chikago und in der Haltung der Delegierten auf der Brüsseler Konferenz, die der italienische Vertreter vergeblich verworfen habe, klar zum Ausdruck gekommen.
Wieder eine Hetzmeloung entlarvt
Die von Neuter aus Aden verbreitete» Gerüchte über angebliche Anfstände in Aethiopien werden von zuständiger italienischer Seite als völlig frei erfunden bezeichnet und entschieden dementiert.
Moskau, 14. Februar. Der rote Sowjetdiktator Stalin hat vor etwa zwei Jahren einem amerikanischen Pressevertreter erklärt, daß die weltrevolutionären Absichten, die man Moskau unterstelle, nichts anderes als ein „tragikomisches Mißverständnis" bedeuteten. Gewisse „demokratische" Politiker sind auf den Schwindel hereingefallen, ihnen können nicht einmal die sowjetischen Einmischungen in Spanien und China dis Augen öffnen, diel weniger natürlich die „harmlosen" kommunistischen Umtriebe im eigenen Land. Nun ließ Stalin aber selbst die Maske fallen und erzählt etwas über die wahren Ziele Moskaus.
Die Parteiamtliche „Prawda" veröffentlicht nämlich in großer Aufmachung ein Schreiben des roten Zaren, das der Form nach die Beantwortung einer Anfrage eines un- bekannten Provinzfnnktionärs des kommunistischen Iugendverbandes darstellt, in Wirklichkeit jedoch als eine Art offenerBrief des Parteidiktators an die gesamte Sowset- öffentlichkeit zum Zwecke der erneuten Be- stätigung der welt-revolutionären Doktrin des Bolschewismus erscheint.
Mit nachdrücklicher Entschiedenheit bezeichnet Stalin die Ansicht als völlig falsch, daß die Ausrottung aller antibolschewistischen Elemente in der Sowjetunion an sich schon „endgültige" Verwirklichung des kommunistischen Programmes bedeute. Tie Aufrecht- erhaltung des bolschewistischen Regimes in der Sowjetunion sei vielmehr lediglich als die eine Hälfte, als ein Teilstück, einer Gesamtausgabe zu verstehen, die auf die Aufrichtung eines von Stalin mit Vorsicht als „Sozialismus" bezeichneten Regimes aus der ganzen Welt hinauslaufe. Was da- bei mit der Bezeichnung „Sozialismus" gemeint ist. wird im Lause der weiteren Aus- führungen Stalins unmißverständlich dargelegt.
Stalin beruft sich zunächst aus Lenin, der als Lebensgesetz des bolschewistischen Staates verkündet Abc, daß dessen Absichten neben den „imperialistischen Staatswesen" in der sogenannten „kapitalistischen Einkreisung" aus die Dauer unmöglich seien. Daraus ergebe sich notgedrungen die „Zusammenarbeit" und wechselseitige Unterstützung zwischen dem bolschewistischenStaat einerseits und den revolutionären Bewegungen aller übrigen Länder andererseits. Es sei klar, daß das bolschewistische Gesamtprogramm nicht erfüllt sei, solange die Sowjetunion von „kapitalistischen Staaten" umgeben
cg. London, 14. Februar. Am Montag wurde das „Gibraltar des Ostens", der neue Flottenstützpunkt Englands, feierlich eingeweiht. Das neuerbaute Dock erhielt den Namen „König Georg VI.".
Die seit 1923 im Bau befindlichen, jetzt vollendeten riesigen Dockanlagen sind auf die Größe der modernsten Kriegsschiffe" abge- stimmt. Selbst Englands Riesenkreuzer „Hood" findet tu dem etwa 400 Meter langen und 14 Meter tiefen Dock Aufnahme. Die Flottcnstation kann die halbe englische Flotte aufnehmen und versorgen. Maßgebend für den Ausbau Singapores zu einer solch großzügigen Flottenbasis war die günstige Lage dieses Platzes auf der Mitte des Seeweges Kalkutta-Hongkong. Singapore ist der Kno- tenpunkt der Verbindungslinie zwischen Ostasien und Indien, außerdem hat es eine Schlüsselstellung auf oem Wege nach Australien und Neuseeland inne.
England hat in den letzten Jahren im Hin. blick ans die konflikt-schwangere Atmosphäre in Ostasien mit Beschleunigung Singapore ausgebaut. Der ursprüngliche Plan, dessen Verwirklichung 1023 begonnen, 1030 aber
und einem möglichen Ueberfall seitens derselben ausgesetzt sei.
Es könne ferner keinem Zweifel unterliegen, daß dieses „Problem" (nämlich der „endgültige Sieg" des Bolschewismus) nur gelöst werden könne, „durch die Vereinigung der ernsthaften Bemühungen des internationalen Proletariats mit den noch ernsthafteren Bemühungen des ganzen Sowjetvolkes" (!).
Deshalb gelte es, die „internationalen proletarischen Verbindungen" zwischen der Sowjetunion und den revolutionären Bewegungen der „bourgoisen Länder" zu verstärken und zu befestigen. Ferner müssen die rote Armee, die rote Flotte und die rote Luftwaffe auf jede NW »><- „»saekaut werden. Es müsse die ganze Sowjetbevölkerung imZustanvver Mobilisierung gehalten werden".
Das „tragikomische Mißverständu ' scheint also eher bei denen zu liegen, die an die „friedlichen Ziele" Moskaus glaubten, als bei den andern, die immer wieder die Weltöffentlichkeit auf die wahren Pläne der Sowjetgewaltigen hinwiesen. Besonders der letzte Satz über den Ausbau der Streitkräfte und den Zustand der Mobilisierung, in dem die Bevölkerung gehalten werden müsse, ist mehr als aufschlußreich. Die Theorie der Weltrevolution scheint demnach immer rascher in diePraxis überzugehen. Und was man früher mehr oder weniger glücklich zu verschleiern suchte, das schreit nun Stalin offen und brutal in die Welt hinaus, eine Warnung für die, welche immer noch nicht begriffen haben, welches Spiel hinter den Eisenmauern des Kreml gespielt wird . . .
Loktionow Chef der roten Luftflotte
Die sowjetamtliche „Jswestija" erwähnt beiläufig an versteckter Stelle, daß das Oberkommando über die gesamten sowjetischen Luftstreitkräfte gegenwärtig der Armeekorpskommandeur Loktionow ausübt. Loktionow, der bisher Befehlshaber im Militärbezirk Sowjetmittelasien war, hat also die Nachfolge des verhafteten Armeekommandanten Alksnis als Chef der roten Militärluftflotte angetreten.
Der bekannte bolschewistische Diktator der Ukraine, Postychew, der schon vor einigen Monaten in Ungnade gefallen war und zuletzt nur noch den untergeordneten Posten eines Parteisekretärs für das Gebiet Samara bekleidet hat, ist nun auch aus diesem Amt entfernt worden. Damit ist der Sturz Postychews, der erst im Januar ds. Js. auch formell aus dem „Politbüro" der bolschewistischen Partei ausgeschlossen worden war, endgültig besiegelt.
ausgesetzt worden war. wurde fast um die Hälfte erweitert. 15 Millionen Pfund hat Singapore bis jetzt gekostet. In einer Zeit derartiger Spannungen, wie sie den Fernen Osten gegenwärtig beherrschen, kommt der Flottenbäsis in Singapore ganz besondere Bedeutung zu. Der Besitz von Werkstätten und Docks an dieser strategischen Schlüsselstellung Hinterindiens ermöglicht erst Operationen der britischen Schlachtslotte im Kriegsfall, denn der Weg zum nächsten Reparaturdock in Malta wäre nicht nur zu weit, und würde reparationsbedürftige Schiffe allzulange von dem Operationsgebiet sernhalten, es wäre auch Kriegsschiffen, die durch eine Beschädigung einen größeren Tiefgang haben, unter Umständen unmög- sich, den Suezkanal zu durchqueren. Erst jetzt betrachtet die britische Admiralität Vorderindien, Hinterindien, Australien und Neuseeland als gesichert.
Die Engländer schneiden Man
London. l4. Februar. In den britischen Pressemeldungen über die Vorbereitungen zu der heutigen festlichen Eröffnung deS KriegshafenS Singapur hef°-» -n daß mehr al? 12 MIN promi
nente Persönlichkeiten von Großbritannien an den Festlichkeiten teilnehmen werden. Dagegen lei keinem Japaner erlaubt worden, an der Lrössnung teilzunehmen. mit Ausnahme des japanischen Generalkonsuls, der aus diplomatischen Sriinden elngeladen worden sei.
Selbst die japanischen Pressevertreter seien »usgeschlossen worden. In auslöndischen Kreisen wird diese Intoleranz der britischen Behörden getadelt. Niemand kann leugnen, so heißt ks in den japanischen Zeitungsmeldungen, daß England jetzt versuche, Japan von der übrigen Welt zu isolieren, indem es eine gemeinsame Front mit Amerika. Frankreich und Holland schasse.
Ambau -er englischen Regjeruns
London, 14. Februar. Die Möglichkeit einer Regierungsumbildung kündigt ..Daily Mail" an. Das Blatt berichtet so von einem Vorschlag, einen zivilen Lustsahrtminister zu ernennen. Chamber- lain werde die Gelegenheit benützen, um verschiedene Umbesetzungen und Reuernennungen vorzunehmen. Es sei möalich, daß Lustsahrtminister Lord Swinton das Marineministerium übernehmen werde und Hoare-Belisha, der jetzt KriegS- minister ist. das Lustsahrtministerium. Gegebenenfalls könnte auch Winston Churchill alS Kriegsminister ins Kabinett kommen.
Lolland anerkennt das Zmperlum
Den Haag, 14. Februar. Wie von amtlicher niederländischer Seite mitgeteilt wird, wird die niederländische Regierung ihre diplomatischen Beziehungen zu Italien in allernächster Zeit regeln. Die Beglaubigungsschreiben für den neuernannten niederländischen Gesandten in Rom Dr. Hubrecht sind bereits fertiggestellt, und der neue Gesandte dürfte noch im Laufe der beiden nächsten Wochen seinen Posten antreten. Obgleich dies in den amtlichen Verlautbarungen nicht besonders betont wird, werden die Beglaubigungsschreiben des niederländischen Gesandten an den König von Jta. lien, Kaiser von Aethiopien, gerichtet sein, so daß ihre Ueberreichung einer tatsächlichen Anerkennung der italienischen Besitzrechte in Afrika durch dt« Niederlande gleichkommt.
England hat sich scheinbar noch immer nicht mit den Tatsachen abgefunden, denn auf eine Anfrage erwiderte Außenminister Eden, daß die Haltung der britischen Regierung dem italienischen Imperium gegenüber „unverändert" bleibt.
Vor einer neuen Krise in Paris?
Kommunistische Torpedos gegen di« Regierung
Ligenberickt cker d'8-prezsv
gl. Paris, 15. Februar. Das Kabinett Chautemps beriet am Montag eingehend die bedenklich zugespitzte Lage der französischen Innenpolitik, die insofern zu Entscheidungen drängt, als sich die Spannungen in Nordfrankreich eher noch verschärft haben und die am Dienstag beginnende Parlamentsdiskusston das soziale Be- friedungsprogramm der Regierung über den Hausen zu werfen drohen. Ein Svmp- tom für die allgemeine Lage waren auch die am Montag an der Pariser Börse anziehenden Devisen, und nachlassenden Inlandskurse.
Alte Ssstziere müssen gehen
Die Verjüngung des Offizierskorps in USA.
Neuhork, 14. Februar. Im Zusammenhang mit den geplanten einschneidenden Veränderungen in der Armee der Vereinigten Staaten von Amerika, die auf eine Verjüngung hinauslaufen, berichtet die „New Aork Times" aus Washington, daß sich gegenwärtig mindestens 250 Offiziere der Armee ärztlichen Untersuchungen unterziehen müssen, die die betroffenen Offiziere wahrscheinlich für den Fclo- dienst disqualifizieren werden. Die Untersuchungen erfolgen auf Grund einer Anordnung des Generalstabschefs Craig. Der Zweck der Untersuchungen sei die Verabschiedung der bejahrten und gebrechlichen Offiziere und ihre Ersetzung durch jüngere Kräfte der Bundes- armce. Das amerikanische Heer weist noch 4720 Offiziere auf, die während des Weltkriegs eingestellt wurden und jetzt durchschnittlich etwa 47 Jahre alt sind. Die Offiziersgruppc, die nack> he,-,, W.-Itkriea eintrat, ist 5000 Köpfe star-'
Flottenbäsis Singapore serttggesteltt
Die halbe englische Slotte finde» Platz — Ist England jetzt beruhigt?