Montag den 7. Februar 1938
Der Enztäler
96. Jahrgang Nr. 81
I^o/r'tr/c in XürLe
Deutscher Dank für britische Hilfeleistung
Der deutsche Geschäftsträger. Dr. Woer- mann, brachte dem englischen Außenminister Eden gelegentlich eines Besuchs den Dank und die Anerkennung der Reichsregierung für die non britischen Kriegsschissen der deutschen Botschaft und anderen Reichsangehörigen in Nanking gewährte Hilfeleistung zum Ausdruck.
Die Tagesordnung
des Großen Faschistischen Rates
Die Tagesordnung des zum 3. März elnberufe- neu Großen Faschistischen Rates umfaßt folgende süns Punkte: l. Die internationale Lage. 2. die Tätigkeit der Partei und der Liktoren-Jugend- örganisation. 3- die wirtschaftliche und finanzielle Lage 4. die innere und bevölkerungspolitische Lage'und S. Bericht des Ausschusses für die Bil- düng der faschistischen und korporativen Kammer.
Ungarischer Boykott der Judenpresse
Aus einer Massenkundgebung des großen ungarischen Studentenverbandes ..Turnt" legten die Studenten in feierlicher Form den Schwur ab. nie mehr ein jüdisches Blatt zu kaufen und den Kampf gegen die Judenpresss bis zum Endsieg durchzuführen.
AiilmnWlk des Kayitans Ruba
Sowjetspanisches Schiff nach Deutschland entführt
Cizendsrielit cker 148-presss
fit. Hamburg, 6. Februar. Ein Husarenstück im Kampf um Spanien leistete sich der nationalgesinnte spanische Kapitän Ruba, der bisher den unter sowjetspanischer Flagge fahrenden Dampfer „R.i taGarci angeführt halte. Mit Unterstützung von sechs Mos- ley-Anhängern wurde das Schiff, als es in dem englischen Hafen Birmingham Kohlen einnahm, in Abwesenheit der bolschewistischen Besatzung heimlich aus dem Hafen herausgebracht und auf Kurs nach Deutschland gesetzt. Jetzt traf der Dampfer unter der nationalspanischen Flagge im Hamburger Hafen ein. Ueber das weitere Schicksal des Dampfers sind noch keine Entscheidungen getroffen.
tteichsboamtensübrer Reef beim Sure
Engere Fühlungnahme der Beamtenschaft Rom, 6. Februar. Am Samstagmittag empfing der italienische Regierungschef Reichsbeamtenführer Hermann Ne es zur Entgegennahme der künstlerisch ausgeführten Urkunde über die von der deutschen Beamtenschaft für italienische Beamte gestifteten 100 Studienfreiplätze an deutschen Verwaltungsakademien. Mussolini gab einer Freude über diesen Schritt der Keulchen Beamtenschaft Ausdruck. Im Verlaus >er Unterredung zeigte sich der Duce an den deutschen Veamtenorganisationsverhällnissen sowie an der Einrichtung der deutschen, Ver- tvaltungsakademien lebhaft interessiert.
Vor dem Empfang bei Mussolini hatte eine Besprechung beim Unterstaatssekretär tm Innenministerium Buffarini über die Wege der, der Stiftung zugrunde liegenden engeren Fühlungnahme der Beamtenschaft der beiden Länder stattgefunden. Am Nachmittag begab sich Neichsbeamtensührer Nces zum Sekretär der Faschistischen Partei, Minister Starace.
Sortbtz bei MoMikl
Festlicher Empfang im Krakauer Schloß
Krakau, 6. Februar. Den Höhepunkt des Staatsbesuches des ungarischen Reichsverwesers von Horthy, der am Samstag hier eintraf, bildete ein festlicher Empfang durch den Polin- ischen Staatspräsidenten auf dem Wawel- Schloß. In seinem Trinkspruch wies Staatspräsident Moscicki auf die gemeinsamen Grundlagen der Freundschaft hin, die durch die gegenseitigen Beziehungen und vertrauensvolle Zusammenarbeit beider Völker garantiert Werde. Reichsverweser von Hortby erwiderte u. a., daß beide Völker auf einer ähnlichen Grundlage lebten und mit einer ähnlichen ge- schichtlichen Mission viele gemeinsame Wesens- jstige besäßen. Das von dem Geiste Marschall Pilsudskis beseelte Polen verfolge in seiner Politik seine Ziele mit wendigen Methoden und habe sich seinen Platz unter den Großmächten der Welt erringen können. Zu dem großen Empfang waren zahlreiche Vertreter der polnischen Oeffentlichkeit aller Kreise in historischen Kostümen erschienen, die den ungarischen Gästen herzliche Huldigungen darbrachten.
Während seines Aufenthaltes in Krakau zeichnete Reichsverweser von Horthy Marschall Rydz-Smigly mit dem Großen Band des Ungarischen Verdienstkreuzes aus, während der kölnische Staatspräsident den ungarischen Außenminister von Kanya den Orden des Weißen Adlers verlieh.
Neichsverweser v. Horthy reiste Sonn- tagvormittag mit dem Polnischen Staatspräsidenten und seiner Begleitung von Kra- kau zur Jagd m den Bialowicer Urwald ab. Die Bevölkerung bereitete dem ungarischen Staatsoberhaupt und seinem Gastgeber einen herzlichen Abschied. Sonntag früh' tras Prinz Axel von Dänemark in Warschau ein und reiste am Abend nach Bialowice ab, um an der Staatsjagd teilzunehmen.
Mus Württemberg
Eßlingen, 6. Februar. (Neues Rathaus.) Der Rechnungsabschluß für das^ Jahr 1936 bietet ein sehr günstiges Bild von der Vorwärlsentwicklung der Eßlinger Ge- meindeverhältnisje. So war es möglich, in einem dritten Nachtragshaushalt stattliche Mittel für bauliche und andere Zwecke emzusetzen. Für ein neues Rathaus wurden 210 000 NM. ausgeworfen, so daß zusammen mit den alten Mitteln bereits 800 000 RM. zu diesem Zweck vorhanden sind. Man plant, den Neubau am Marktplatz zu erstellen. Weitere Mittel (150 000 Reichsmark) wurden für ein neues Ge- meinschastshaus eingesetzt.
Pfullingen, 6. Febr. (Sippenabend der Keppler.) Hier kamen etwa 80 Angehörige der weitverzweigten Sippe Keppler zu einem Sippenabend zusammen, der einen wohlgelungenen Verlauf nahm. Der Sippen- Vorsitzende Gottlieb Keppler begrüßte die Erschienenen, worauf Stadtpsarrer Walch e r einen Vortrag über die Entstehung der Familiennamen hielt. Aus einer Vorlesung aus einem Ahnenbuch ergab sich, daß der erste Träger des Namens Keppler bereits um das Jahr 1250 gelebt hat. Der Abend wurde verschönt durch Vorträge einer Musikkapelle, die sich aus Angehörigen der Sivve zusammensetzte.
Göppingen, 6. Februar. (4 000 Mark von den Glücksmännern.) In zwan- zig Tagen wurde hier aus der WHW. - Lotterie mehr als 4000 RM. gewonnen, darunter ein 500- und ein 1000-Mark- Gewinn, die einem Ausläufer und einem Arbeitsdienstmann in den Schoß fielen.
Ulm, 6. Februar. (Mit dem ge st oh- lenen Motorrad verunglückt.) In Neu-Ulm stießen ein Personenauto und ein Motorrad zusammen. Fahrer und Beifahrer des Kraftrades wurden auf die Straße ge- schleudert, waren aber, als man ihre Per- sönlichkeiten feststellen wollte schon ver- schwunden. Dieses sonderbare Verhalten fand bald seine Erklärung: das Motorrad war kurz vorher vor einer Wirtschaft in Ulm gestohlen worden.
Ulm, 6. Februar. (Max Kimmich — ein Ulm er.) Der Schriftsteller Max Kimmich, der sich mit der Schwester des Reichsministers Dr. Goebbels, Maria Goeb- bels, verheiratete, ist ein Sohn des Zeichenlehrers Prof. Karl Kimmich, der während des Krieges in Ulm starb. Max Kimmich wuchs in Ulm auf, bis er in die Kaöetten- anstalt eintrat.
Heidenheim, 6. Februar. (1000 neue Wohnungen.) In seinem Jahresbericht gab der Oberbürgermeister einen Ueberblick über die Wohnungsneubauten seit der Machtübernahme. Noch nie ist so viel gebaut worden. Insgesamt wurden über 1000 Wohnungen seit 1933 neu erstellt, davon 1937 allein über 300. Die geplanten Bauvorhaben für 1938 beziffern sich jetzt schon auf 1 Million Reichsmark.
S-,lMr dankt seinen Mitarbeitern
Stuttgart, 6. Februar. Am Samstagvormittag versammelte Gauleiter Reichsstatt- haller Murr anläßlich seines zehnjährigen Gauleiter-Jubiläums seine Gauamtsleiter und Kreisleiter zu einer kurzen Besprechung im Staatsministerium. Nach Begrüßungsworten des Gaugeschästssührers Baumert, des Gauamtsleiters Tr. Klett, des Laiidesbauernsührers Arnold und des Gaujchatzmeisters Vogt brachte Gaupropagandaleiter Mauer dem Gauleiter nochmals die Glückwünsche seiner alten Mit- arbeiter zum Ausdruck. Gauleiter Murr dankte seinen Mitarbeitern für das Vertrauen und die Hingabe, die sie ihm keil langen Jahren bewiesen hätten. Sein besonderer Tank galt dem Gauschatzmeister Vogt, der bekanntlich ebenfalls sein zehn- jähriges Tienstjubiläum feiern kann.
Ministerpräsident Mergenthaler hat Gauleiter Reichsstatthatter Murr zu keinem zehnjährigen Jubiläum als Gauleiter die herzlichsten Glückwünsche ausgesprochen,
ReuauSbksGe der Ntebieiuke
Die Maul- und Klauenseliche ist im Gehöft des Landwirts und Fuhrmanns Wilhelm Schnell in Waiblingen, im Gehöft des Landwirts Albert Ablaß in Laussen a. N„ in den Gehöften non Christian Abel unv Friedrich Schmieg ni Westernach Kreis Oehringen. und in der Gemeinde Gründelhardt, Kreis Crailsheim, ausgebrochen
SMngnlSWUMeriM'mgSWwmvler
Nottweil. 6. Februar. Die Große Strafkammer verurteilte Andreas Seegis aus Schwenningen wegen Unterstützungsbetrugs zu 6 Monaten Gefängnis. Der Angeklagte hatte in Schwenningen und in Rottweil Unterstützungen bezogen dabei aber ver- schwiegen, daß er schon vom Kreiswohlfahrts. omt Tuttlingen seit mehreren Jahren eine monatliche Sozialrente bezog. Insgesamt hat der Betrüger 1230 RM. Unterstützungsgelder zu Unrecht erhalten.
Winemchaft ein Glied -es Volkes
Feierliche Eröffnungs-Sitzung der Wlffeufchaflliche» Akademie des RSD.-Dszevtrubuudes
Tvvtngeu, 6. Februar. Am Samstag fand m Festsaal der Universität Tübingen die estliche Gründungsfeier der Wissen- chaftlichen Akademie des NST.-Tozenten- bundes statt, auf der der Reichsdozentenbundführer, F-Brigadesührer Ministerialdirektor Professor Dr. Walter Schultze grundlegende Ausführungen machte. Unter den zahlreich erschienenen Ehrengästen von Partei. Staat und Wehrmacht sah man u. a. Ministerpräsident und Kultmknister Mer-
enthaler zugleich in Vertretung des
eichsministers Ruft, U - Gruppenführer Kaul als Vertreter des Neichssührers U Himmler, ft-Oberführer Berger als Vertreter des Neichsbauernführers Tarrö. Neichs- studentenführer Dr. Scheel, Oberst Allmendinger in Vertretung des Kommandierenden Generals des v. Armeekorps. General der Infanterie Geyer, Ministerial- direktor Dill vom Württ. Innenministerium, Generalleutnant a. D. if-Obersüh- rer Dr. von Maur, Oberbürgermeister Scheef u. v. a.
Der Rektor der Universität und Leiter der Akademie, SA.»Lbersturmführer Prof. Dr. Hoffmann führte ewa folgendes ans: Ter GerstdervölkischenGemeinschaft stellt zwingende Forderungen auch an die deutschen Hochschulen. Wie alle anderen Einrichtungen unseres Staates, sind auch sie nichts anderes als Organe oder Glieder eines großen völkischen Organismus. Diese Tatsache führt zu der selbstverständlichen Er- kenntnis, daß die Hochschule nicht abseits stehen oder in einer dem Völkischen abgekehrten höheren Sphäre ein wirklichkeitsfer- nes, weltabgeschiedenes Dasein führen kann und darf.
Ter Reichsdozentenbundführer, U-Bri- gadeführer Ministerialdirektor Pros. Dr. Schultze, machte dann in seiner großen Rede etwa folgende grundsätzliche Darlegun- gen: In den Vordergrund der Wissenschaft- lichen Tätigkeit ist heute die Sicherung unseres wirtschaftlichen Lebens gerückt. Ter Führer hat die Wissenschaft in den Rahmen des derzeitigen Vierjahres»
Plans in größtem Matze eingesetzt, woraus hervorgeht, daß an die Wissenschaft vom Leben her Aufgaben herangetreten find, die die Wissenschaft zu meistern hat. Nichts vermag die absurde Auffassung, daß die Wissenschaft nur dann leistungsfähig sei. wenn sie sich von allem Leben abschkieße, bester zu widerlegen als die schöpferischen Taten unserer deutschen Wissenschaftler. Wir stehen heute vor der Volk« Werbung der deutschen Nation. Es gilt alle Quellen freizulegen die zu einem arteigenen Leben sichren, mag man dabei nun an das Gebiet des Rechts, der Wirtschaft, der Kunst und Kultur, der Lebensanfchauung oder der Religion denken. AuS unserer Weltanschau- ung heraus wollen wir wieder zu einer ge- meinsamen Sprache kommen und damit die Universität als geschlossene Einheit sehen. Weiterhin sollen auf dieser Basis die großen Ausgaben erkannt und gelöst werden, die heute die Zeit an uns stellt. Von diesen Grundsätzen aus gesehen, stellen gerade die kleinen und mittleren Hochschulen einen wichtigen Faktor in der Lebens- ordnung unseres Volkes dar. Wohl keine Universität hat, so gesehen, derartig enge Verbindung zu Volk und Landschaft, wie gerade Tübingen, das wir als kulturelles Zentrum des schwä- bisch, alemannischen Raumes arischen müssen.
Ter Tozentenbund sieht diese lebendige Verbindung mit Freude da es auch seine Aufgabe ist. die W t s s e n s ch a s t wieder zum lebendigen Glied des Volkes zu machen. Es ist daher notwendig, daß die Universität wieder in sich eine Gemeinschaft der Wissenschaften wird und damit eine wahre nationalsozialistische Hochschule dar» stellt.
In einer Reihe von Vorträgen im Audi- torium Maximum sprachen: Prof. Tr. Wetze! über die Lonetalforschung als Gemeinschaftsarbeit, Prof. Tr. Giesel er über die urgeschichtliche Menschenkunde im Lonetal, Prof. Dr. Riek über die im vergangenen Jahre vorgenommenen Grabungen am Hohmichele, Tr. Völzing über „Der Hohlestein"' und sind. med. Karl Keller über Saaen des Lonctals.
Sie LanbMauvtiladt meldet
Am Samstag feierte der langjährige Leiter des württembergischcr, Gesundheitswesens. Ministerialrat a. D Dr Ernst von Scheurlen seinen 7b Geburtstag Ein Glückwunschschreiben des Innenministers würdigte seine Verdienste. Bon t8S7 bis t930 sowie nach feiner Zurruhesetzung von 193'. bis >93b als Landesgewerbearzt hat er maßgebend die Belange der staatlichen Gesundheitspflege vertreten.
Die Maul- und Klauenleuche »st in der Meieret Rosen stein in Bad Cannstatt ausgebrochen Da der Viehbestand über dg Tiere umfaßt, wurde von einer Schlachtung abgesehen und dafür die von der Seuche noch nicht befallenen Tiere mit einem Gegengift geimpft. Die Polizei hat für Bad Cannstatt bis auf weiteres sämtliche Veranstaltungen verboten.
o Zug zersM'mt Langbolzauto
Ellrichshausen, Kr. Crailsheim, 6. Febr. Am Freitagnachmittag ist der l)-Zug Stuft- gart Nürnberg «Stuttgart ab l6.46 Uhr) zwischen EUrtchshausen und Schnellbars aus einem Feidübergang auf ein Langholzauto aufgesahren. Tabei ist der Motorwagen des Autos zertrümmert und die Lok o» mokive des V-Zuges leicht beschäm digt worden. Personen kamen nicht zu Schaden. Durch die Trümmer des Motorwagens und die beim Zusammenstoß herabgefallenen Baumstämme waren die beiden Gleise der Strecke vorübergehend gesperrt. Nachdem die Hilsszüge von Crailsheim und Ansbach die Strecke freigemacht hatten, konnte der V-Zug die Fahrt mit 75 Minute« Verspätung sortsetzen. Ter Unfall ist daraus zurückzusühren, daß das Auto auf dem Uebergang stecken geblieben ist, weil fich die Ladung verschoben hat.
MMttgeisen - aus Brairdsvarren
Holz des Stuttgarter Alte» Schlosses verwandelt sich in Virtuoseninstru«e»te
pigeoberlekt äer 148 Presse d. Halle, 8. Februar. Auf einem Musikabend gab cs hier für die Zuhörer eine große llever- raschung. Der Violinvirtuose vonTelmany spielte ern Instrument von einzigartiger Klangwirkung. Man glaubte allgemein, eine der berühmten italienischen Geigen, eine Guarneri s oder Amati etwa, zu hören. In Wahrheit aber war es eme erst wenige Jahre alte Geige, daS Werk eines jungen Thüringers, namens Lin- dörfer. ErsahinStuttgartnachdem BrandedesAltenSchlosseS zufällig^ daß man herrliche alte Balken forttranspor- tierte. Aus diesem mehrhundertjährigen, vollkommen ausgetrockneten Holz entstand dann die Meistergeige, die inzwischen schon Geschwister erhalten hat, die sich ebenfalls in der Hand von Virtuosen befinden.
Die Entdeckung Lindörfers kann für die deut- sche Geigenbaukunst von entscheidender Bedeutung werden. Vergebens hatte man bisher versucht, das tHeheimnis der alten Jtalienerinstru-» mente au Unklaren. Jetzt zeigt sich, daß in erster Linie das'Alter des Holzes die Ton- schönheit bewirkt.
Bsbrbmnnm stieß auf Srmnsvatronk
Drei Todesopfer einer Explosiv« im Schacht
LlZeode^tekl äep XZ-Ppssse
m. Essen, 6. Februar. Auf der Zeche Amalie der Essener Kruppwerke in Essen-Borbeck stieß beim Abtäusen ein Schachthauer mit dem Bohrhammer auf eine steckengebliebene Sprengpatrone. Cs erfolgte eine Explosion. Drei Arbeiter wurden getötet und fünf zum Teil schwer verletzt. Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt.
Felssturz zerstörte eilw Fabrik
Eine Familie aus verschüttetem Hans gerettet
la. Dresden, 6. Februar. Die Bewohner in der Gegend von Herrnskretschen beim Elbedurchbruch an der deutsch-böhmischen Grenze wurden nachts durch ein donnerartiges Getöse das von einem blitzartig aufzuckenden Schein begleitet war, aus dem Schlafe geschreckt. Hinter dem Gebäude der großen Zwirnfabrik Eiselt hatte ein gewaltiger Felssturz die Lichtleitung zerstört, den Dachstuhl und die einzelnen Stockwerke durchschlagen und sämtliche Maschinen in Schutt und Trümmer begraben. Tie in der Nähe der Unglückstelle wohnende Familie des Fabrikherzers mußte mit Leitern aus dem Hause geholt werden, weil Fenster und Türen verschüttet waren.
Es war ein besonders glücklicher Umstand, daß der Felssturz in den frühen Morgenstunden zu einer Zeit erfolgte, wo in dem Fabrikgebäude noch nicht gearbeitet wurde, die Folgen wären sonst nicht auszu- denken gewesen. Der beobachtete blitzartige Schein rührte von einem Kurzschluß her der der Zerstörung der Lichtleitung folgte.
Löblicher Bob-MW in Hämisch
Garmisch-Partenkirchen, 6. Februar. Bei der am Sonntag ans der Olympia-Bobbahn ausgetragenen süddeutschen Vierer-Bobmeisterschaft ereignete sich ein folgenschwerer Unfall. Ter Innsbrucker Bob stürzte in der Bayernkurve, wobei der Bremser Moser so unglücklich siel, daß er somit feinen schweren Verletzungen erlag.