Freitag den 21. Januar 1938
Der Enztäle?
96. Jahrgang Nr. 17
ZMus MürttemL erH
Morgen Zrauerfeler für Kg. Kling
Emma von Blomberg beigeseht
Eberswalde, 20. Januar. Unter größter Beteiligung wurde am Donnerstagnachmit- tag die Mutter des NeichskriegsmmisterS, Frau Emma von Blomberg, auf dem Waldfriedhof von Eberswalde beigesetzt. Der Beerdigung ging eine Trauerfeier in der St.-Maria-Magdalenen-Kirche voraus, wo der Sarg aufgebahrt war. Neichskriegs- minister und Generalfeldmarschall v. Blomberg war mit seiner Schwester. Fräulein Emma von Blomberg, und mit seiner Gattin und seinen Kindern erschienen. Nach der Feier in der Kirche, bei der der evangelische Pfarrer sprach, erfolgte die Ueberführung der Toten zum Friedhof. Am Grabe legte Obergruppenführer Brückner im Aufträge des Führers einen herrlichen Kranz nieder.
Fürst Kobenberg entschuldig! sich
Wien, 20. Januar. Am Donnerstag erschien Fürst Ernst Hohenberg bei Botschafter von Papen, um ihn zu bitten, der Reichsregierung sein tiefes Bedauern über den Vorfall der Zertrümmerung eines Hoheitsschildes des Reiches zum Ausdruck zu bringen. Er fügte dieser Erklärung hinzu, der Vorfall habe keinerlei Demonstration gegen das nationalsozialistische Deutschland beinhalten sollen. Diese Mitteilung ist an die Reichsregierung weitergeleitet worden.
Fünfzig Beduinen getötet
Grenzgefecht in der transjordanifchen Wüste
8 i g e n b e r i o li t 6er 14 8 - ? r e 8 8 e cg. London, 21. Januar. Nach Meldungen aus Jerusalem soll in der Nähe der trans- jordanisch-saudisch-arabischen Grenze dieser Tage ein heftiger Kampf zwischen zwei Beduinenstämmen stattgesunden haben, in dessen Verlauf über 50 Araber getötet worden seien. Der Stamm des Seils Harrus Jbn Hdal überfiel angeblich den Stamm des Schelks Mohammed Jbn Miglan bei der Oase El Mort und raubte dessen sämtliche Kamele und anderes Vieh, wobei es zu blutigen Kämpfen kam.
„Reinigung der NeltrigMgsaktion"
Moskauer Massenschlächter kam nicht wieder
London, 20. Januar. Die meisten Londoner Blätter bringen Moskauer Berichte über das Wahltheater in Moskau, heben aber bezeichnenderweise als weitaus interessanter die Tatsache hervor, daß der Oberste „Justizkommissar" Krylenko seines Amtes enthoben ist. Der „Daily Telegraph" hebt hervor, daß es ganz den Anschein habe, als wenn die Verschiedenheit und der Erfindungsgeist des Politischen Verbrechens in Sowjetrußland unbegrenzt seien. Lange Zeit hindurch seien aus Moskau fortwährend Meldungen über monotone Massen- Prozesse und Hinrichtungen gekommen. Jetzt treffe eine Erklärung für das furchtbare Morden aus der Sowjetunion selbst ein. Es scheine in der Tat, als ob der Skandal jetzt die große „Reinigungsaktion" als solche erfasse. Denn dieser werde nun mit der Erkenntnis Einhalt geboten, daß der größte Teil der „liquidierten" Personen die „Opfer nicht ihrer eigenen Schuld, sondern die Opfer gewisser Ambitionen gewisser Parteichefs" geworden seien. Die nächste Phase in diesem blutigen Geheimnis scheine jetzt eine Reinigung der großen Neini- gungsaktion zu sein.
Im Kreise Kowel in Wolhynien (Polen) hob die politische Polizei eine kommunistische Geheimorganisation aus. 21 Agenten der Komintern wurden verhaftet. Die Festnahme des gefährlichsten von ihnen gelang in dem Augenblick, als er auf Schleichwegen die Sowjetgrenze erreichen wollte.
BolschkNisten büßen ihre Frechbeit
Zwischenfall auf dem Peipus-See Auf dem Peipus-See (Estland) kamen Mittwochmittaa zwei sowjetrussifche Grenzwächier über die estnisch-sowjetrussische Grenze, um eine Gruppe estnischer Fischer zu verhaften, die auf estnischer Seite etwa 400 Meter vor der Grenzlinie dem Fischfang nachgingen. Bei den Fischern weilten gerade zwei Patrouillen der estnischen Grenzwache, die aus einem Unteroffizier und drei Mann bestanden. Um die sowjetrussischen Grenzwächier zum Halten zu veranlassen, gab der Unteroffizier einen War- nungsschnß in die Luft ab. worauf einer der sowjetrussischen Grenzwächter auf die estnische Grenzwache schoß. Diese erwiderte das Feuer, wobei ein sowjetrussischer Grenzwächter und das Pferd vor dem Schlitten getötet wurden. Der zweite sowjetrussische Grenzwächier ging darauf hinter dem Schlitten in Deckung. Einer Aufforderung, die Waffe niederzulegen, kam er nicht nach, sondern drohte sofort zu schießen, falls sich jemand nähere. Als dann der estnis^e Unter, offizier ans den Sowietruifen zuaing, legte dieser die Waffe an. Um seinen Kameraden zu retten, schoß einer der estnischen Krenz- wächter, wobei der Sowjctrusse tödlich getroffen wurde.
Heilbronn, 20. Januar. (Ausstellung von Fachwerkbauten.) Vom 22. bis 30. Januar wird die Stadt Heilbronn und der Bund für Heimatschuß in Württemberg- Hohenzollern im Stadtgartengebände eine Ausstellung „Der Holzbau — die ur° deutsche Bauweise" durchführen. Tie Ausstellung soll ein anschauliches Bild der Fachwerkbauten in Württemberg a->ben.
Brackenheim, 20. Januar. (Die Staren sindschonda!) Als etwas verfrühte Frühlingsboten zeigen sich seit etwa einer Woche wieder die Staren. Auch aus verschiedenen anderen Gegenden des Unterlandes wird das Wiedereintreffen dieser Tiere gemeldet, so daß man fast auf einen milden Nachwinter schließen könnte.
Tettnanq. 20. Januar. (Rekord-Obsternte.) Auch im Tettnanger Obstbaugebiet Wae im abgelaufenen Jahre eine Rekord-Obsternte zu verzeichnen. Nach Aeußerungen maßgebender Obstbaumzüchter dürfte die Obsternte 1937 im Kreisgebiet Tettnang sich auf 650000Zen.ner belaufen haben.
Nie LanbeshauMabt meldet
Stuttgart, 20. Januar. Die schon lange Zeit geplante Umstellung der Sammlungen des Landesgew erbemus eums ist nun durchgeführt worden. Direktor Dr. Gretsch hat die ständigen Sammlungen neu aufgestellt und für eine aufgelockerte, übersichtliche Anordnung Sorge getragen. Entbehrliche Ausstellungsstücke wurden abgestoßen und dafür Neuerwerbungen vorgenommen, wobei besonderes Gewicht auf formal gute und in handwerklicher und gebrauchstechnischer Hinsicht einwandfreie Gebrauchsgeräte aller Zeiten gelegt worden ist.
Im Staatlichen Ausstellungsgebäude an der Kanzleistraße ist gegenwärtig das Ergebnis des Wettbewerbs für das neue Stuttgar- ter Faschingsplakat ausgestellt. Die Ausstellung ist werktags von 10 bis 16 Uhr und Sonntags von 10.30 bis 12.30 Uhr bei freiem Eintritt zugänglich.
Im Stadtteil Berg lief aus bisher noch unbekannten Gründen ein Mann direkt vor einen Straßenbahnzug der Linie 21. Er wurde erfaßt, zu Boden geworfen und mußte mit sehr schweren Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliesert werden.
Keuer Wieder örlmserlaus inWitdSerg
Wildberg, 20. Januar. In der letzten Beratung des Bürgermeisters mit den Beigeordneten und Gemeinderäten wurde die Entschließung gefaßt. Heuer wieder, und zwar am Sonntag, den 24. Juli, den alt- historischen Schäferlaus abzuhalten. Mit dem Schäferlaus verbunden, soll wieder ein Preishüten abgehalten werden. Die Stadt Wildberg wird sich alle Mühe geben, den Fremden neben den landschaftlichen Schönheiten des alten Städtchens wieder einige genußreiche Stunden zu bieten.
Mit bem Kind in den §od
Ulm, 20. Januar. Ein erst 80 Jahre altbr Mann vergiftete aus unbekannten Gründen sich selbst und sein dreijähriges Kind in der Küche feiner Wohnung mit Leuchtgas.
Ulm, 20. Januar. (Der überheizte Ofen.) Die Weckerlinie wurde in die Blau- beurer Straße gerufen, wo im Kohlenlager der Kohlenhandlung Fürst ein Brand ausgebrochcn war. Es wird angenommen. daß der Brand auf einen dort stehenden überheizten Oien zurückzuführen ist. Dis Feuerwehr konnte die bei d"-, reich vorhandenen Brennmaterial besteh.'nde Gefahr eines Großfeuers bald beseitigen, doch entstand großer Sachschaden.
ss. Tokio, 20. Januar. Wie emsig China bemüht ist, eine Einheitsfront gegen Japan zustandezubringen und insbesondere Sowjetrußland noch mehr wie bisher einzuspannen, zeigt der Besuch des Vorsitzenden des gesetzgebenden Rates der Republik China. Sun - Fo. in Moskau. Dieser außerordentliche Botschafter wird von führenden chinesischen Politikern begleitet und hat in allernächster Zeit Zusammenkünfte mit Sowjetfunk tionären. Nach einer weiteren Meldung ist auch General Tschanghsueliang, der bekanntlich 1936 Tschiangkaischek festnahm, sich aber nachher wieder mit ihm versöhnte, in Mos- kau eingetrofsen und führt Besprechungen mit Stalin.
Auf einer außerordentlichen Konferenz er- klärte der japanische Ministerpräsident. Fürst Konoe, daß die chinesische Zentralregierung weder dem Entgegenkommen Japans noch den guten. Diensten Deu tschl and s Rechn ung
Stuttgart, 21. Januar. Von seinen alten Mitkämpfern wird am Samstag. 15 Uhr, Gauamtsleiter der NSB. und Gaubeauftragter des WHW., Parteigenosse Adolf Kling zu Grabe getragen. Die Trauerferer findet in seiner Heimat Unterkochen bei Aalen statt. Die gesamte schwäbische Partei- genossenschaft steht in dieser Stunde trauernd an der Bahre des Gauamtsleiters und mit ihr gedenken zahllose unverschuldet in Not geratene Volksgenossen ihres Betreuers.
Eine Mau bäuerlicher Meldung
Stuttgart, 20. Januar. Am Donnerstag wurde in der König-Karl-Halle des Gewerbemuseums eine Schau bäuerlicher Kleidung eröffnet. Es handelt sich hier um Vorbild- kleider für die einzelnen Landschaftskreise Württembergs — wie sie zwar in Anlehnung an althergebrachte Trachten, aber doch unserer heutigen Zeit entsprechend für die Landfrauen und Landmädchen geschaffen wurden. Anregungen hierfür kommen zum größten Teil aus bäuerlichen Kreisen, Handwebereien und Dorfabenden — also vom Lande selbst. Die Art dieser Kleidung entspricht daher durchaus dem Wunsche und Willen der bäuerlichen Kreise des Landes. Hergestellt wurden diese Beispiele vorbildlicher Kleidung in den Werkstätten der Gaukultnrberaterin der Schneiderinnung.
Ein 5Mr auch in Göppingen gezogen
Göppingen, 20. Januar. Schon mehr als 4000 RM. konnten in Göppingen von der WHW.-Lotterie zur Auszahlung ge- langen. Loch der ersehnte 500er hatte sich immer noch versteckt gehalten. Als nun am Mittwochmittag ein Ausläufer in dem Los- Verkäufer auf dem Marktplatz seinen Käme, raden vom Arbeitsdienst wieder- erkannte, nahm er ihm aus Kameradschaf t ein Los ab. und stehe da, die Käme- radschaft wurde sogleich belohnt: Es war der erste Göppinger 500er-Gewinni
Der Regenschirm war schuld
Neuheim, Kreis Ellwangen, 20. Januar. Ein Fußgänger, der mit dem geöffneten Regenschirm über die Straße ging und den Schirm wegen des starken Windes schräg hielt, übersah einen herankommenden Personenkraftwagen, wurde von diesem erfaßt und zu Boden geschleudert. Der Unfall verlief zwar mit geringfügigen Verletzungen des Fußgängers, ist aber eine Warnung, beim Ueberschreiten der Fahr, bahn mit geöffnetem Schirm besonders vorsichtig zu ^-in.
Narrentreffen am Bodenfee
Vom Vodensee, 20. Januar. Am 5. und 6. Februar wird in Ueberlingen am Bodensee das große Narrentreffen der Vereinigung der schwäbisch-aleman- nischen 'Narrenzünfte stattfinden. Am 5. Februar wird in den Nachmittags, stunden das „Narrenbaum-Setzen" durch die Stockacher Narrenzunft durchgeführt, am gleichen Abend folgen, verbunden mit einer närrischen Begrüßung, in der Lurbo-Halle die „Aufführungen der einzelnen Narren- zünfte aus dem Alemannengau". Dabei werden auch die „Ueberlinger Schwerste. Tänzer" austreten. Ferner wird die große Mehrheit der in der Vereinigung erfaßten Zünfte anwesend sein, wozu noch Gastzünfte aus Oberschwaben. Bayern, der Schweiz und Oesterreich kommen. Der Höhe- Punkt des Narrentreffens ist der auf den 6. Februar nachmittags angefetzte große U m-
trug und sich zur fowjetrussischen Politik bekannte. Japan wird deshalb die chinesischjapanischen Beziehungen regeln und ein neues China ausbauen. Die Krise im Fernen Osten wird jedoch verschärft, wenn dritte Mächte in China gegen Japan weiter agitieren.
Der Konflikt im Fernen Osten wurde von verschiedenen Mächten dazu ausgenützt, ihre Flotten weiter auszubauen. Der japanische Admiral Noda betont jedoch, daß man aus dem Konflikt absolut keinen Borwand zur Flottenverstärkung ableiten kann. Auch die Nachrichten, daß Japan Niesenschlachtschiffe baue, bezeichnest Noga als unrichtig. Tokio fei sogar bereit, an neuen Flottenkonferenzen stilzunehmen. — England, Sowjet, rußland und die Vereinigten Staaten versuchen allem Anschein nach im Trüben zu fischen und wicdsn o^ne Gelegenheit auszu- nützen ...
Chinesische Hilferufe in Moskau
Japan warnt ernent vor antljapanifcher Agitation — Kein Anlaß
znm Flotten Wettrüsten
zug aller Zunsre und Gastzünsst durch die Stadt. Für diesen Umzug haben sich schon außer Ueberlingen über 1100 Teil- nehmer gemeldet.
Allerlei Neues aus der Zeppsttuktadt
Friedrichshafen, 20. Januar. Das im Jahre 1906 erbaust Rathaus erweist sich mehr und mehr als zu klein. Da aber ein Neubau in absehbarer Zeit nicht in Frage kommen kann, wird nunmehr, um mehr Büroräume zu gewinnen, das Erd ge- schoß des Rathauses mit einem Kostenaufwand von etwa 26 000 NM. um ge baut werden.
Das neue Zeppelin-Museum am Eingang zur Zeppelinwerft ist nunmehr im Rohbau fertiggestellt. Zur Zeit wird mit Nachdruck an der Innenausstattung gearbeitet. Wie wir erfahren, besteht die Absicht, das Museum am 100. Geburtstag des Grafen Zeppelin, am 8. Juli, feierlich einzuweihen.
Um zahlreichen unverheirateten Arbeitern und Angestellten der Reichsbahn, für die in Fviedrichshafen, besonders im Sommer, nicht genügend Zimmer zur Verfügung stehen, ein Unterkommen zu schaffen, errichtet die Reichsbahn an der Ecke Riedlepark- und Eugenstraße ein Ledigenheim. Das Gebäude soll drei Stöcke mit etwa 65 Zim- mern enthalten.
Dev 30jährige arbeitsscheue I. Bervth aus Schnetzenhausen, der wegen Heirat?- betrügereien schon im Zuchthaus gesessen hatte, hat erneut Mädchen durch Heiratsversprechen an sich gelockt und ihnen Geld abgeschwindelt. Außerdem hat der ge- fchlechtskranke Mensch die Mädchen gesundheitlich geschädigt. Beroch wurde fest genommen und in das Amtsgerichtsgesängnis Tettnang eingeliesert.
Nachdem der Ertrag an Blaufelchenlaich in der letzten Fangperiode ein günstiges Er- gebnis aufwies, hat die Hagnauer Fischbrutanstalt eine künstliche AuSbrü- tung in bisher noch nicht gekanntem Maße vorgenommen, deren Ergebnis — zehn Millionen kleine Blaufelchen — in diesen Tagen in den V.-densee eingesetzt werden.
Brieföffner als KaffeMrankichWel
Stuttgart, 20. Januar. Der 26jährigs Lud. wig Göbel aus Unterfranken benützte die Ortskenntnis, die er sich als Unterstützungsempfänger im Büro des Stuttgarter Caritas- Verbandes erworben hatte, zu einem nächtlichen Einbruch in diese Räumlichkeiten. Er war dabei von dem gleichaltrigen wohnsitzlosen Wilhelm Deuschinger begleitet, der erst vor kurzem eine Gefängnisstrafe wegen Diebstahls verbüßt hatte. Als fach- und' fachkundiger Mann ging Göbel dem Kaffen« schrank des Verbands mit einem Brieföffner zu Leibe, mit dem er so lange in dessen Schlüsselloch herumstocherte, bis er sich öffnen ließ. Der Schrank enthielt rund 2500 RM. Bargeld, in die sich die beiden teilten, nachdem sie 90 RM. einem unbequemen Mir- wisfer, dem 27jährigen Paul H. von Feuerbach, als Schweigegeld abgegeben hatten. Während Göbel seinen Anteil in wenigen' Wochen vergeudete, brachte Deuschinger mindestens 1000 NM. seinem in Bad Cannstatt wohnenden Schwager Leopold T. zur Aufbewahrung, wofür dieser sich 300 RM. Depotkosten ausbedang. Seine Frau ließ sich von ihrem Bruder 85 RM. aus der Diebesbeute schenken. Vier Wochen zuvor hatte Göbel einen Gastwirt in Stuttgart-Botnang um eine Kassette mit 50 NM. Inhalt bestohlen. Von diesem Geld schenkte er 20 RM. dem 28jührigen Erwin Benkmann, mit dem er als Vertreter einer Staubsaugerfirma vierzehn Tage lang im Land herumzog. Beide fälschten dabei 17 Bestellscheine. Da der Schwindel erst entdeckt wurde, als die Provision für zwölf der falschen Bestellungen bereits ausaezahlt war, ist die Firma um über 200 NM. geschädigt. Das Schöffengericht verurteilte Göbel wegen einfachen und erschwerten Rücksalldiebstahls und erschwerter Urkundenfälschung zu zwei Jahre« sechs Monaten Zuchthaus und drei Jahren Ehrverlust. Deuschinger wurde wegen ichwe-" ren Diebstahls zu zwei Jahren und sein Schwager Leopold D. wegen Sachhehlerei zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt. Erwin und Paul H. erhielten je vier Monate,, die Ehefrau Anna D. vier Wochen Gefängnis.
2 Motorradfahrer rannten in den red
Bruchsal, 20. Januar. Die Motorradfahrer Karl Vetter und Alfons Emmerich, beide aus Tiefenbach, rannten aut der Straße' nach Odenheim gegen den Kraftwae gen eines Bruchsaler Fabrikanten. Der Betzk fahrer Vetter wurde dabei gegen einen Randstein geschleudert und war sofort tot; der Lenker des Motorrads erlitt ebenfalls so^ schwere Verletzungen, daß er auf dem TranS«, Port ins Bruchsaler Krankenhaus starb. Nach den kriminalpolizeilichen Feststellungen haben' die beiden Verunglückten ihren Tod selbst verschuldet.