Freitag den 24. Dezember 1937
Der Enzlöler
9S. Jahrgang Nr. 299
7?ac/i,lckle»r
Der Führer und Reichskanzler har den Biblio- Ihekaiiesw, Dr, Hoslmann an der Lanoes- biblioihck zum Bidlivlkekai. den Tludienral e - bei in Ochsdndaiikeil zum Schulrat und den Lin- Llenral Mattes in Rottweil aul leinen Antrag tu dun Ruhestand verletzt.
Veränderungen im Schuldienst
Der NcichSstaltkallcr hat tn den Ruhestand versetzt den Ttudienrnt Laible »m Lehrerseminar in Nciaold. seiner die Lsberlebrer Berner tn Etuttaarl. Betz tn Strakdorl. Kreis iP'innd. Freu tu Eislincicn. Kreis tz>övvt»aen. kStiör- cis in Neutliuaen, S c i » k e l e in t.essinae». Kreis Waiblinaeu Sertier tn Nvmmelshaiilen Kreis Waibl!»cn:n. S i r > b in Ertincicn. Kreis Niedlin- >e». Kleiner in Weinanrie». V a u a tn Maien- ets. Kreis Oebrtnaon. L i, tz i» Mctzinae» M u l.
er in Seillironn und !H o s b t tz k u l» Nenuin- aen> Kreis peanbera: die Sanv'Iehrcr E i m >n Sauerz. Kreis Lentkircki. Hank in B-iesenlteia und Reu sch in Dberboihinae» Kreis Nürtniacn sowie die Hai'nilehrerinnen Aanilie S e n n e l e r in Schweudi. Maria S ch m t d in Freudenstadt lind Helene Wunderlich in Markclsbeiiii. Kreis Meraentheiui.
Der Reicksstaithalier Hai den SnuviN-Iir.-r S ch m a n d e r in Schwäbisch tSniund ziiin Bolks- schnlrektor lind die Sauptlcürer Alsons Herrin a n n tn Atuimcr» ii. R.. Kreis Not'weil. M > l- ler in Anlendors, Null in Rlerklknaen, Kreis Leonbera. Stähle in Bad Cannstatt Straub in Siiittaart-Miinstcr und Beul tn Herrenberg zn Oberlehrern ernannt.
Der Reichssialikialier Hai die Lebrer Alton? B te- ser tn Eteislingen. Kreis Balingen. Karl Di etil in Kirchheiln-Tcck. HanS Haller in Bempslin- aen. Kreis Urach. Wilhelm Sänn tn FiirawooS. Kreis Biberach. Albert Müller in Leiitkircli. Friedrich Schill in Ulm. Erntt Tckt1 1 enhelm in Unterrcichenbach Kreis Calw. Friedrich S ch r a ek in Baibinaen a. F.. Wilhelm Stark in Leintet- ben-Unteraichen, Kreis Stutiaart. Richard L >> N - m n t b in Hcidenbeim. Heinrich Widmann in Aren». Paul Wieland in Sontbeim t. Br.. Karl Wörner tn Donnstellen. Kreis Urach, zu Hauptlehrern und die Lehrerin Luise Kaufmann in Sckwrndor? zur Hauvtlebrerin ernannt.
Der Kullminister bat versetzt den Nektar Feucht In Ncckaraartach nach Stutiaail, den Sanollehrer Bacht ler in Hgchbera. Kreis Saulaau nach Weingarten. Kreis Ravensburg und die Sauvtleh- rerin Schmidhuber in Maaktadt. Kreis Böblingen. nach Stuttgart.
Oberreallebrer König tn F-riedrichshaicn und Kbervrnzevtor M v h r in Besigheim sind, nachdem sie die Altersgrenze erreich: haben, mit Ablaus des November in den Ruhestand getreten.
Nachgenannic Lehrer treten, nachdem sie die Altersgrenze erreicht haben, mit dem Ablaus -es Dezember in den Ruhestand: Oberlekicr Maler in Mietcrkinge». Kreis Saulaau, Oberlehrer U n - ge rer in Korb Kreis Waiblingen. Oberlehrer Schreck in Eislingen. Kreis Gövvingcn. Oberlehrer Wille in Gmünd
Ernennungen von Bürgermeistern
Ernannt wurden: der Obersekretär Eugen L a n g ln Langenau zum hauptamtlichen aemeinschaktlichen Bürgermeister der Gemeinden Wachbach und Ham» teil. Kreis Mergentheim: der Bttraermeiitcr Wilhelm Mannt» Geikelbardt. KreiS Oehrinqe». zum bauvlamtlichcii aemetnschastlichen Bürocrmeister der Gemeinden Adolzsurt und Brekteld. Kreis Oebrin- en: der Landwirt Karl Rüttler in Svielberg. kreis Nagold. z»m ehrenamtlichen Bnrgermeister vieler Gemeinde: der Bauer Geoig Waldmann in Metzhold. Kreis Gerabrann. znm ehrenamtlichen Bürgermeister der Gemeinde Gammesseld: der Bürgermeister Franz A s v r i o n in Scheckungen Kreis Aalen, zum vauvlamlilwcn geiiicinimuc.c,»,-,^ o»»,- germcisicr der Gemeinden Heuchlingen und «mecmn-
- Bantel in Lau-
.enveiltlngcn. Kreis Oehringcn. z»m banvlamt- ichen acmeinschasilichen Bürgermeister der Gemeinden Bitzfeld und Lanaenbentingcn: der Landivirt Friedrich Krankt in Nvcklialteii. Kreis Crai's- beim. »um ehrenamtlichen Bürgermeister der Ge- meinde Elirichskausen: der Landwirt Ottmar Kio- k e r in Bremelau. Kreis Münsingen. zum ehrenamtlichen Büraermeister dieser Gemeinde: der Land, wir» Karl Gern er in Forstweiler. Kreis Eilwan- gcn. znm ehrenamtlichen Büraermeister der Gemeinde Tannbanfen: der Bürgermeister Leonhard Freu in Urspring Kreis Ulm. znm bauvtami- lichen gemeinschalllichen Büraermeister der Ge. weindcn Liiizdausen und Urspring: der Bürgermeister Egintli L n n g tn Dewangen Kreis Aalen, zum hgiivtamtlichen gemeinlchnsslichen Bürgermeister der Gemeinden Lanbach und Dewangen: der Bürgermeister Paul Kaiser in Beinstein. Kreis Waib. linaen. zum hauptamtlichen Büraermeister der Ge- meinde Rommelsbauic». Kreis Waiblingen: der Landwirt Gottlob Krieger in Kammerbol. Kreis Backnang, zum ehrenamtlichen gemeinschaftliche» Bürgermeister der Gemeinden Oberwcisigch und Bruch. Kreis Backnang: der Landwirt Friedrich Feil in Fpiingen. Kreis Batbingeu zum chrcn- amitichen Bürgermeister dieier Gemeinde: der Landwirt Georg Weller tn Ubsteiicn. Gemeinde Tälerrot Kreis Gmünd, nim ehrenamtlichen Büraermeister der Gemeinde Täierrot: der Saiimeliter Mi' .... . - ......
ltchael Keller tn Ägcnbarh. Kreis Calw, zum cnrenamtttchen Bürgermeister dietxr Gemeinde: der BerwaltnngsaebiUe ttvüannes Dwelkle tn Eilen- mooS. KreiS Biberach. zum ehrenamtlichen Römer- Meister dieser Gemeinde: der Oberiekrelär Karl Gröber in Edinac» znm bauvlamilickcn Bürgermeister der Gemeinde Tchlohbcr«. Kreis Rereßbeim:
Mus Mürttemöerg
Pfullingen, 2 Z. Dezember. iBei der Treibjagd tödlich verunglückt.) Der 85jährige ledige Wilhelm L i st war am Mittwoch als Treiber bei einer Jagd tätig. Bei der Psiillinger Wanne rutschte er infolge des glatten Bodens von einem Felsvorsprung ab und stürzte in die Tiefe. Dabei erlitt List einen Schädelbrnch und andere Verletzungen. Er wurde von Holzhauern geborgen und in das Kreiskranken. Hans Reutlingen verbracht, wo er in der Nacht znm Donnerstag jeinen Verletzungen erlegen ist.
MHnlMWuß der NW
Stuttgart, 23. Dezember. Ter Gauumis- leiter der NSV. und Gaubeauftragte für
das WHW.. Kling, richtet folgenden Weihnachtsgruß an die Spender und Mitarbeiter: ..Wieder liegt ein Jahr erfolgreicher Arbeit in der NS.-Volkswohl- lahrt hinter uns und schöner als je zeigt sich in diesem Winter echte Volksgemeinschaft. Das ganze Volk darf echte Weihnacht feiern. Ihr alle, die ihr Arbeit, guten Willen und Opfer ssir die Vervollkommnung der Ge«° meinschaft eingesetzt habt, freut euch der Erfolge! Ter Führer erwartet für das nächste Jahr und für alle folgenden erst recht eure Hilfe. Ich wünsche euch und allen Volksgenossen. die in der Gemeinschaft verbunden sind, frohe Weihnachten und alles Gute zum Jahreswechsel!'
Ter Hauptamtsleiter der NS.-Volkswohl- fahrt, Pg. Hilgen seid, hat in einem Schreiben an Ganamtsleiter Kling ihm und
Nur noch drei verseuchte Viehbestände
Drr wü 1 t. Srmenminifter ruft zur wettere« Bekämptuog aus
Stuttgart, 23. Dezember. Innenminister Dr. Schmid erläßt zur Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche folgenden Aufruf: Dank den w Verein mit dem Gauleiter der NSDAP, und dem Landesbauernführer getroffenen Maßnahmen zur Abwehr und Bekämpfung der Maul» und Klauenseuche und dank der verständnisvollen und zum Teil aufopfernden Mitarbeit aller Kreise der Bevölkerung ist es bis jetzt gelungen, die Einbrüche der Maul- und Klauenseuche in Wärt- tembsrg auf einzelne Gemeinden zu beschränken. In fünf Gemeinden ist die Seuche bereits wieder erloschen, in zwölf weiteren Gemeinden sind die verseuchten Viehbestände beseitigt, so daß am 23. Dezember im Lande noch drei verseuchte Viehbestände i» zwei Gemeinden vorhanden waren.
Dieser günstige Seuchenstand in Württemberg läßt sich bei der noch immer fortschreitenden Gefährdung von Badcn und Unterfranken her nur halten, wenn jeder einzelne Volksgenosse, ob Bauer, Arbeiter, Gewerbetreibender oder Beamter in der Seuchenabwehr mitarbeitet und die Maßnahmen von jrder-
der Verwaiiiingsvraktikciiii Georg Otienbän- ber in Heilbronn. znm bnnptamtlickicn 'Bürgermeister der Gemeinde Neckorweitbetm KreiS Besignetm: der Bürgermeister Willy Keller in Grötzinaen. Kreis Nürtingen, zum tiaiiplnmttickien gcmciiifckmft- ltckien Bürgermeister der Gemeinde» Aich und Grötzinaen: ^er^B^ncr^ Friedrich Köblcr^tn
Bürgermeister dieser Gemeinde: der Erste Beigeorü- »ete Georg Kost t» Sontbeim, Kreis Münsingen, znm cbreiinmtlichcn Bürgermeister dieser Gemeinde: der Obersckreiär Fritz M <i st bei der Kreisvklcae Bolingen, znm banptomtltchen Büraerineistcr der Gemeinde Engstlatt. Kreis Balingen: der Ge- meindepsieger Ernst Weigel tn Fornsboch. KreiS Backnang, zum ckrenomtlichen Bürgermeister dieser Gemeinde: der Elektroinstallateur Sans S I r a n b in Fesdstctien Kreiß Münsingen. zum ebrcnomi- licken Büraermeister dieser Gemeinde.
Der Innenminister hat die aukervlanmLtzige Kanzleta'iistenti» Ran im Innenministerium zur Kanzleiassiktentin ernannt.
Der Reichsminister der Justiz hat den Jnsttzln- svektor Faul bei dem Amtsgericht Neckcirs»!m. zur Beit vilssnotar bet dem Grnndbuchamt Heilbronn, znm Bczirksnotar in Gaildorf ernannt.
Ter Generalstaalsanwalt hat den Oberwachimel- ster ans Probe Weber beim Strasgesängnts Rot- tcnbura i» seiner Stelle bestätig:
Der Landesbilchos hat die Psarrei Kemnat. Del. Uieninaen. dem Stadtvkarrcr Mauer in Blcttg- ieim übertragen.
Diensterledigungen
Die Bewerber um ie eine Hcindelslekrerstelle an den Handelsschulen in Ebingen. Geislingen, Heilbronn und Stuttgart, um eine Gewerbeiebrerstoste an der Gewerbeschule t» Sulz o. N. und di? Bewerberinnen um drei Gewerbeiebrerinnenstellen an der Mädchengewerbeickiule in Stuttgart und eine Gewerbclebrerinnenstelle an der Gewerbeschule tn Rciitiinacn iie Gr, 7 ei habe» sich innerhalb »ebn Tagen bei der Ministkrialabtciluna kür die Fachschulen zu meiden.
mann nach wie vor gewtssentiast vurch- geführt werden. Der damit verbundene Schaden. der außer der Landwirtschaft vornehmlich Handel und Gewerbe trifft, «st, so bedauerlich er im Einzelfall ist. gering im Vergleich zu demjenigen, der entstehen würde bei starker Verseuchung, wie z. B. in Baden und in der Pfalz, und muß daher in Kauf genommen werden.
Die Seuche ist in Württemberg durchweg durch Personen eingeschleppt worden, weshalb dem Personenverkehr ganz besondere Beachtung geschenkt werden muß. Was im einzelnen zu geschehen hat, ist genügend bekanntgemacht worden. Die Erfahrungen der vergangenen Wochen geben mir Anlaß, die folgenden Forderungen noch besonders zu unterstreichen:
Jeder Bauer und Klauenviehhalter sorge nicht bloß dafür, daß Unbefugte sein Gehöft, insbesondere aber seine Stallung, nicht betreten, sondern auch, daß er samt seinem Gesinde fremde Gehöfte and Menschenansammlungen aller Art meidet. Verzögerungen der Anzeige der Seuche oder des Seuchenverdachtes, wie sie vereinzelt bis in die letzte Zeit vorgekommen sind, so daß die Verhängung von Schutzhaft notwendig wurde, müssen endlich aufhören. Besuche jeder Art m und aus Seuchcngehösten und Seuchenorten habe» zu unterbleiben. Ter Verkehr mit Personen aus solchen Orten ist ans das notwendigste zn beschränken. Alle Personen haben sich vor Verlassen der Senchenorte -- dies gilt namentlich für die in Fabriken und aus Bau- stellen uiw. tätigen Arbeiter — Kleider und Schuhzeug zu desinfizieren und womöglich be. sondere Arbeitskleidung anzulegen ehe sie ihren Arbeitsplatz betreten und mit anderen Personen in nähere Berührung kommen Jeder Volksgenosse fei sich bewußt, daß er durch Nichtbeach- tung der Abwehrmaßnahmen eine weitgreifende Verseuchung verursachen kann Tie vielfach verbreitete Ansicht, es handle sich bei dem derzeitigen Seuchengang um eine Naturkatastrophe die aufzuhalten nicht möglich sei. ist durch die Erfahrungen in Württemberg bisher widerlegt worden abgesehen davon, daß es im Zeichen des Vierjahresplanes ein „Umnögtich" nicht gibt. ES,gilt. in der Abwehr nicht nur nicht nachznlasien sondern die Maßnahmen noch ge. nauer und noch gewissenhafter wie bisher einzu- Hallen. Wenn jeder Volksgenosse leine Pilicht tut. wird es auch fernerhin gelingen. Seuchen, einbrüche weitgehend zu verhindern und gegebenenfalls in kurzer Zeit zu tilgen Ich erwarte daher von der gesamten Bevölkerung über die Feiertage mit ihrem gesteigerten Personenverkehr und auch im neuen Jahr schärfste Disziplin Tie Grundsätze des Tritten Reiches Volksgemeinschaft' und „Gemeinnutz vor Eigennutz" müssen auch in der Seuchenbekämpfung vraktitcki »ini Ausdruck komme»!
seinen Mitarbeitern seinen Tank und seine Anerkennung für die erfolgreiche Tätigkeit im abgclaufenen Jahr ausgesprochen.
Er fand r§R MsWZgrms nW
Betrunkener Lastwagenführer festgenommen Süßen, Kreis Geislingen 23. Dezember. In der Nacht zum Mittwoch steRe". ein Gemeindepolizeibeamter einen Lastwagen, der mehrmals durch den Ort gefahren war und dabei starken Lärm machte. Der fs a h- rerwar so betrunken, daß er den Ortsau sqang nach Göppingen nicht mehr finden konnte. Er wurde nach entnommener Blutprobe ins Amtsgerichts- gefängnis Geislingen cingeliefcrt.
Mel Mrumii in Flammen
Jtzlingen, Kr. Neresheim, 23. Dezember. In der Nacht zum Mittwoch entstand kurz nach Mittenracht aus noch ungeklärter Ursache in den beiden Anwesen des Ortsbauernführers Luß und des Landwirts Wohl- from, die im offenen Viere^.g'-b^;'.» Feuer. Die Brandbekämpfung wuHÜöob starken Wmd. große Kälte und Wassern,»» gel sehr erschwert, so daß d w Feuerwehr »»» die beiden Wohnhäuser ret.°, konnte. Außerdem gelang - es mit Hilf? herbeigeeilten Einwohner. , noch recht, das Vieh in Sicherheit zi'i bringen Scheunen mit Futtervorrätjen und kcr„'d»,w! schädlichen Maschinen sow^ b-e Stallu»»»» wurden vernichtet. V«- ^
Fabrikant Fritz Kauter MsefMcheir
Backnang, 23. Dezember.
Fritz Häuser ist, wie seinerzeit bericht!., wurde, durch Urteil des Schöffengerichts Stuttgart I vom 4. September 1936 wegen Devisenvergehens zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr sowie zu einer Geldstrafe und Einziehung verurteilt worden. Dieses Urteil wurde in der Berufungsinstanz durch Urteil der Großen Strafkammer Stuttgart vom 30. Juni aufgehoben und der Angeklagte unter Uebervahme der Kosten des Verfahrens auf die Reichskasse fr ei gesprochen. Die hiergegen von der Staatsanwaltschaft und von der Devisenstelle eingelegten Berufungen sind nunmehr durch Urteil des Strafsenats beim Over- landesgericht Stuttgart vom 21. Dezember unter Uebernahme der Kosten des Verfahrens auf die Neichskasse verworfen worden. Damit ist Häuser rechtskräftig sre-- gesprochen worden.
Skuügarker Schlachlviehmarkt
dom Donnerstag, 23. Dezember
Auftrieb: 30 Ochsen. 45 Bullen, 63 Kühe, 34 Färsen, 316 Kälber, 242 Schweine.
Preise für 1 Pfund Lebendgewicht in Npf.: Ochsen s) 41—44, b) 36—40: Bullen ch 40—42, bl 36—38-, Kühe ch 39—42, b> 33—38, ch 25—30, ch 15—24; Färsen ch 40-43, b) 36-39; Kälber N Andere Kälber ch 69-65. b) 53—59, ch 44-50; Schweine ns 53,5. b) 1. 53,5. Ich 2. 53,5, ch 52,5, ch 49,5. ch 49,5, k) —. g) l. 53,5, ch 2. 48. ch 5l,5.
Marktverlauf: a-Kühe, a- und d-Ochsen, Bullen und Färsen zugeteilt Handel in den übrigen Wertklassen ruhig. Kälber lebhaft, Schweine zugeteilt.
Stuttgarter Großhandelspreise für Fleisch und Fcttwaren vom 23. Dez. Ochsenfleisch 1. 75—78:. Bullenfleisch I. 72—75; Kuhfleisch 1. 76—75 2. 56—63, 3 48—52; Färsenfleisch 1. 75—78; Kalb- fleifch I. 86—97, 2. 76—80; Hammelfleisch 1. 80; Schweinefleisch 1. 73. Marktverlaus: Ochsen-, Bullen- und Färsenfleisch belebt, Kuhfleisch mäßiq belebt, Kalbfleisch lebhaft, Hammelfleisch zugetsUH Schweinefleisch lebhaft.
IveihnsAen im örsveu
Von Hans Zöberlein
In einer halben Stunde ist mein Grabendienst vorüber, dann ist Heiliger Abend in unserem Unterstand.
Aus dem Rauchrohr unseres Ofens züngelt Feuer in den Graben heraus, daß ich Warnen muß, nicht gar so verrückt einzuschüren, aber gern meine starren Hände an dem warmen Rohr Wärme und mich von der Hitze ansächeln lasse.
Unser Posten lehnt regungslos an der Grabenbrüstung. Der Ander! und der Xari sind es; flüsternd reden wir miteinander. „Heut ist es ruhig drüben." „Werden halt auch Weihnachten seiern." „Aber besser schon als wir." „Freilich, die haben ja alles, was ein Herz begehrt." „Einen Christbaum haben sie doch nicht." „Wir ja auch nicht." „Doch, ich habe einen von daheim geschickt bekommen, so einen kleinen wie voriges Jahr."
Ein emsiges Treiben ist im Unterstand. Behagliche Wärme löst meine froststarren Glieder. Der Schmied-Martl hat schon Wasser aus einem vereisten Trichter ans die glühende Ofcnplatte gestellt. Einer brät Aepfel und zaubert Wohlgerüche in den engen, hölzernen Raum. Dann setze ich mich -.Jeder und Packe bedächtig genießerisch aus, was von daheim kam — Lebkuchen von der Mutter, Nüsse und Aepfel, sogar ein Stück Butter und geselchte Bratwürste — wo sie die nur Hertz»!»», 8,mer kmnariaen Zeit'-' — ei» neues
grifsestes Messer und im Eck wahrhaftig eine ganze Kiste „Mexiko", die meinem Vater Wohl schwere Beschaffungssorgen machte, eine Flasche Rotwein, die Marke kenne ich noch, die ist aus dem Friedensvorrat, dem ich im Keller daheim oft heimlich zu Leibe ging; allerlei Backwerk von der Schwester und ganz unten ein Buch „Geschichten aus dem heiligen Landl", etwas zum freudigen Lachen; da werde ich nachher draus vorlescn.
Tie Kameraden stehen herum und freuen sich mit, denn bei uns gehört es allen, was einer bekommt. Da habe ich noch ein Paket, da staunen sie alle wie kleine Kinder, als ich es anftnache; denn da liegt ein kleines, zierliches Christbäumchen drin mit feinen Kerzen und silbernem Tand. Das stelle ich auf ein Brett im Eck und zünde es an mit feierlicher Art wie ein Mesner in der Kirche. Festliche Ruhe umfängt uns weich.
Ta sitzen wir nun, stumm wie die Hackstöcke, und fressen das Heimweh in uns hinein.
Nur die zarte Lichterpracht des Bäumchens im Eck strahlt über die harten, abwesenden Gesichter.
Einer schneuzt sich Verhalten, und der Heiner spielt mit dem Finger an dem silbernen Glöcklein, das von einem Zweige hängt. Ganz leise fängt der Schmied-Martl aus seiner Mundharmonika zu spielen au, als rausche von fern eine Orgel aus einer offenen Kirchentüre.
Und dann löst sich fein und zart wie eine Kinderstimme die Legende der heiligen Nacht heraus und läßt unsere Herzen nbergnellen.
daß wir erst leise mitsummen und dann immer inniger zu singen beginnen: „Stille Nacht — heilige Nacht — alles schläft, einsam wacht
So singen wir und schauen aneinander vorbei, weit in die Erinnerung zurück, wie es einstens gewesen ist — daheim. Und wie die Strophe geendet hat, fangen wir wieder an: „Stille Nacht — heilige Nacht — Hirten erst kn — —." Da stocken wir und horchen hinauf, denn der Schlag einer Handgranate vibriert durch die seichte Decke: Tssuung! Der Martl setzt die Mundharmonika ab. Ist das nicht unser Posten? Was hat denn der so rüpelhaft unsere Feier zn stören? Da! — Tssnunng! Tssuunng! Und jetzt — das ist unser Maschinengewehr, das so hölzern dumpf loshämmert.
Wir rumpeln auf. Der Heiner bläst geschwind die Kerzen aus. Trappeln oben, die Decke am Eingang wird weggerissen: „'raus! Der Tommy!" Wir haben schon die Gewehre und Handgranaten gepackt, rennen den Ofen halb um und stchm Plötzlich in der eiskalten Nacht oben, die von Leuchtkugeln erhellt ist. „Da drüben am Horchposten!" schreit einer.
Beim Girgl seiner Gruppe fetzen sie ganz verrückt mit Handgranaten.
Schwere Minensalven schultern mit reißendem Donnern, und dieses wüste Toben wird nun urplötzlich durch den Wirbel unserer Handgranaten gesteigert. Rote Sterne zer- sprühen in der Nacht: Sperrfeuer — Sperrfeuer!
Ich knalle immer wieder Leuchtkugeln in den Drahtverhau, wo die Magnesiumballen grellhell verglühen. „Wo sind sie denn, ich sehe nichts?" schreie ich den Gustl an, der alarmiert hat. „Vorhin waren sie da draußen, ganz gewiß, ich Hab'sie stehen sehen. Rrnmms! haut eine Mine hinter den G'aben,. 'Vr.h, w-i" uns ducken vor den Pfeifenden Splittern.
Leuchtkugeln hinaus und-„da! — da
sind sie! Halbrechts, im Drahtverhau!"
Ein ganzes Rudel, sie haben Schneemäntel an, man sieht nur ein undeutliches Gezappel, wie sie über das Hindernis turnen. Den Heiner zur Seite stoßend, reiße ich das MG. herum und haue mit sprühendem Feuer in den Hausen hinein. Ein Höllenlärm raubt alle Besinnung. Ratatatatatat. Da sind sie — nur drauf, drauf! Sonst kommen iie uns, herein in den Graben Spritzendes Feuer schlägt mir ins Gesicht, sie schießen ans uns, nur nicht nachgeben, lange machen sie das nimmer unter der rasenden Garbe meines Gewehres — ratatatatatat — ratatatatat —.
„Gurt durch!" schreit mir der Gustl beim Stocken des Gewehres in die Ohren, da spritzt wieder dieses Feuer, der Gustl heult brüllend und fällt auf die Grabensohle. Wütend reiße ich einen neuen Kasten auf. „Gib her, ich Hab' sie jetzt", brüllt mich der Heiner an und stößt mich weg. „Sie müssen schon im Graben sein. Sperr ab! Sperr ab!"
(Ans dem Buch „Der Glaube an^ZLNcstl!/ land". Leinen RM. 7.20. Zentralvcrlag der NSDAP. Fr;. Eher Nachf.. München.) '