-pPiinlen Staatsgebiet die „Unabhängige sozialdemokratische Partei" und die Zugehörigkeit zu ihr sowie die Mitarbeit in ihr verboten. Im Zusammenhang mir diesem Verbot haben sämtliche Wojwoden und der Negiernngskommislar der Stadt Warschau einen Nnkruk veröffentlicht, in dem sie darau! Hinweisen, das, die seht ausgelöste Partei »ich zu einer Scst'on der illegalen K o m- monistischen Partei Polens entwickelt habe und im Sinne der Bestrebungen der Kommunistischen Partei einen Umsturz herbeizufnhren versuchte. Tie Zusammenarbeit mit der illegalen Partei würde rück- üchtslos bestraft werden. Erst vor wenigen Tagen ist ein führendes Mitglied dieser Partei, ein jüdischer Arzt aus Marschau. wegen kommunistischer Hetzarbeit ver. haftet worden.
Veiiijlne Veotettaoie an Java«
wegen eines Zwischenfalles in Hongkong
London, 22. Dez. Die britische Regierung hat eine Note wegen einer angeblichen Verletzung der territorialen Gewässer in Hongkong an Japan gerichtet. Am 11. dieses Monats soll in der Nähe Hongkongs ein chinesisches Zollschiff von japanischen Motorschiffen beschossen worden sein, die dabei in die Hoheitsgewässer eingedrungcn sein sollen.
In der Note wird von London die Respektierung der Territorialgewässer von Hongkong durch die japanischen Streitkräfte gefordert.
Die Londoner Abendblätter bringen die englische Note in großer Aufmachung.
No« keine endgültige Stellungnahme Amerikas
zum „Panah"-Zwischenfall — Abwarte« des marineamtlichen Unterst,chungsergebnisses
Washington, 22. Dez. Die amtliche Untersuchung der amerikanischen Marinestellen über den Untergang der „Panah", die in Schanghai vorgenommen wurde, ist nunmehr abgeschlossen. Das Ergebnis wird nach Washington gedrahtet werden und dann bekanntgegeben. Die weitere Stellungnahme der amerikanischen Regierung wird zum großen Teil von diesem Untersuchungsbericht abhän- gen. Einstweilen lehnt man in amtlichen Kreisen jegliches Eingehen auf die japanische Darstellung des Zwischenfalles ab.
Ter Nichteinmischungsausschuß tagte
Im Hauptunterausschuh deS Nichteinmischung?» ausschusses wurde über das Mandat beraten, das den nach Spanien zu entsendenden Kommissionen gegeben werden soll. Der Ausschuß tagt also noch. Wir hätten ihn fast osr- gessen . . .
19 Zotr bet einem Felssturz
Mailand. 22. Dezember. Bei einem Felssturz in Mittel-Italien zertrümmerten die herabstürzenden Felsblöcke drei am Fuße des Berges stehende Arbeiterhäuser. 1 S A n- gehörige von acht Familien wurden dabei unter den Gesteinsmassen begraben und fanden den Tod. Nur eine Person kam wie durch ein Wunder mit dem Leben davon und konnte Hilfe Herbeirusen. Sofort begaben sich die Feuerwehr, die Polizei und eine Kompanie des Infanterie-Regiments der Stadt Forli an die Unglücksstätte und begannen mit den Räumnngsarbeiten. Bis zu den Mittagsstunden konnten fünf Tote geborgen werden.
Großes Sormlgesetz -er Regierung
Ausdau und endgültige Sicherung der drei Rentenversicherungen — Erweiterung
der Hinderveldilken des Reiches
kigeoberlclit ver AL-Nre-ss
kk. Berlin, 23. Dezember. Wenige Tage vor Weihnachten hat die Neichsregierung ein neues großes sozialpolitisches Gesetz verabschiedet. Das neue Gesetz stellt die endgültige Sanierung der Invaliden. und Angestellten-Ver- sicherung und der k n a p p s ch a f t l i ch e n Versicherung dar.
Die grenzenlose Mißwirtschaft der Systemregierungen hatte bekanntlich die alten Sozialversicherungen, die von Bismarck zuerst ins Leben gerufen wurden, wirtschaftlich so ruiniert, daß im Januar 1933 bei der Machtübernahme des Nationalsozialismus die Leistungen der Versicherung vollkommen in Frage gestellt waren und der deutsche Arbeiter um jahrelang gezahlte Beiträge betrogen schien.
In mühevoller Arbeit ist es dem Nationalsozialismus endgültig gelungen, das soziale Versicherungswert wirtschaftlich zu sichern. Darüber hinaus wurde der A u s- bau des Versicherungswesens in Angriff genommen. Schon jetzt bietet das Gesetz wesentliche neue Vorteile für den schaffenden Menschen. Tie § aus der Arbeitslosenversicherung fließenden : Beträge, die infolge der Beseitigung der Ar- ! beitslosigkeit jetzt zum Teil frei geworden sind, werden der Invalidenversicherung zur Verbesserung der Ne nie n zur Verfügung gestellt.
Eine sozialistische Grohlat
In erster Linie kommen .die Vcr-ünsti- gungen den kinderreiche ^»-Familien, Kriegsteilnehmern und ganz besonders dem deutsche» Bergarbeiter zugute, der eine der schwersten Arbeiten im Nahmen der Volksgemeinschaft hat.
Nachdem erst vor wenigen Tagen Ministerpräsident Hermann Göring durch die Anordnung der Feiertaaszahlung den Willen der nationalsozialistischen Negierung, dem deutschen Arbeiter zu helfen, wo sie kann, unter Beweis gestellt hat, bedeutet die Verabschiedung dieses Gesetzes eine neue sozialistische Tat, das Eesek, das die Unterschrift des Führers trägt, stellt ein großzügiges Weihnachtsgeschenk für den deutschen Arbeiter dar.
Tas Gesetz baut auf dem Gesell vom Dezember 1933 auf. in dem die Leistungen dieser Versicherungen sichergestellt wurden. Damals hat der Nationalsozialismus da- "ir gesorgt, daß die jeweils fälligen Renten m der zugesagten Höhe auch geleistet werden konnten. Tie große Armee der Arbeitslosen und die dringenden Aufgaben der Arbeitsschlacht machten aber ein Hinaus- schieben des Zeitpunktes der endgültigen Sanierung notwendig. Jetzt ist der Zeitpunkt dgfür gekommen.
Das Reich garankierk die Leistungen
Tie Arbeitslosenversicherung wird einen Teil ihrer Einnahmen der Invaliden- n n d An g e st e l l t e n v e r s i ch e r n n a zur Verfügung stellen. Zu den Beitragseinnahmen dieser beiden Versicherungen leistet die Arbeitslosenversicherung 8 v. H.. bzw. 25 v. H. noch hinzu. Das sind zur Zeit etwa 330 Millionen Reichsmark
im Jahre. Da aber auch dieser Betrag zur endgültigen Sanierung noch nicht reicht, leistet das Reich seine bisherigen Zahlungen in Höhe von 24 Millionen Reichsmark im Jahr? weiter und übernimmt schließlich die Garantie für die Erfüllung samt- licher in der Zukunft erwachsenen Leisturzgs. Verpflichtungen. So ist also durch die Garantie des Reiches nicht nur die augenblickliche Leistung, sondern auch die zukünftige Leistung der Renten für die Arbeiter und Angestellten auf jeden Fall sichergestellt.
Tatkräftige Hilfe für Bergarbeiter
Die wirtschaftliche Lage der Bergarbei- t e r war in der Vergangenheit von Grund aus zerstört worden. Nur eine vollkommene Neuordnung der Beiträge und der Verteilung der Beitragsanteile sowie die Heranziehung der Invaliden- und Angestelltenversicherung zur Gemeinschaftsleistung und eine zusätzliche Lei- stung des Reiches konnten die Sanierung hier herbeiführen. So wandelt das Reich seine bisherige Leistung in Höhe von 105 Mill. RM. jährlich in eine ewigeNente zugunsten der Arbeiterpensionskasse der Knappschaften. Die Invalidenversicherung leistet für die Arbeiterpensionskasse eine Gemeinschaftsbeihilfe von jährlich 50 Mill. RM. und die Angestelltenversicherung für die Angestelltenpensionskassen eine Gemeinschaftsbeihilfe von jährlich 68 Mill. RM.
Niedere Beiträge — erhöhte Leistungen
Die Neuverteilung der Beitragsanteile bringt für den Bergmann und den Bergbau- angestellten eine wesentliche Entlast u N g. Der Bergmann muß künftig nur noch ein Drittel des Beitragsanteils für seine Arbeiterpensionskassen leisten der Berg, bauangestellte 5.7 v. H. des Beitrages.
Durch die Senkung seiner Beitragsleistungen erhält also der Bergarbeiter und also auch der Bergbauangestellte eine indirekte Lohnerhöhung. Sie macht z. B. für den Hauer im rheinisch-westfälischen Steinkohlenbergbau, der in der Schickst 8,32 NM. verdient rund 25 Npf. aus. Insgesamt dürste diese indirekte Lohnerhöhung für aste deutschen Bergarbeiter 72 Millionen RM. betragen.
Aber nicht nur ans der Beitragsjenkung entspringt nach dem neuen Gesetz eine wesentliche Leistnngsrerbesserung zugunsten', des Bergarbeiters und Bergbauangestellten, sondern auch die Leistungen wurden erhöht. Diese Leistungserhöhung betrifft besonders den invaliden Bergmann, dessen jährliche Rente sich um 60 RM. erhöht.
Kinderzuschusse werden erhöht
Ein besonderer Teil des Gesetzes steht unter dem Gesichtspunkt der Förderung der bevölkerungspolitischen Maßnahmen der Neichsregierung. Zur Durchführung der wichtigen Aufgaben stellt die Reichsanstalt aus ihren Einnahmen dem Reich 270 Millionen NM. zur Verfügung, Darüber hinaus sind in der Invalidenversicherung und auch dort, wo es noch notwendig war. in der Angestelltenversiche- run' die Kinderzuschusse für Kinder- reil erhöht worden die Leistung der Waisenrente und des Kinderzuschusses bis
zum k8. Lebensjahr ausgedehnt worden, und schließlich erhält in Zukunft auch diejenige Arbeiterwitwe eine Rente, die mehr als drei Kinder zu erziehen hat. wenn sie auch selbst nach nicht invalid ist.
Borforge für Kriegsteilnehmer
Ganz besonders sorgt auch das neue Gesetz für die Kriegsteilnehmer und Kriegsbeschädigten. Nunmehr wer- den auch in der Invalidenversicherung die S t e i ge r u n gs be tr ä g e für die Zeit des Kriegsdienstes gewertet. Die Nuhensvor. schriften der Renten werden zugunsten der Kriegsbeschädigten gemildert. Dies bedeutet bei manchen Kriegsbeschädigten eine erfreu- l i ch e A u f b e s s e r u n g ihrer Renten. Weiter wird auch das A n w a rtscb a ft s re ch t vereinfach! und seine Härten beseitigt. Und schließlich erfolgt die schon lange von der Deutschen Arbeitsfront geforderte Aufstockung der Invalidenversicherung um eine neue Lohnklasse, damit die qualifizierten Arbeiter nicht mehr im Vergleich zu ihrem Arbeitsverdienst unterver^ichert sind.
Ein wichtiger Paragraph, der die zukünftige Gestaltung der sozialen Rentenversicherung entscheidend beeinflussen kann, ist der Paragraph 10, er bestimmt, das künftighin jeder deutsche Volksgenosse sich freiwillg in der Sozialversiche. rung versichern kann. Voraussetzung ist niir. daß er das 40. Lebensjahr noch nicht erreicht hat und nicht entsprechend seinem Arbeitsverhältnis und seinem Arbeitsverdienst in der Invaliden- und Angestell- tcnversicherung pflichtversichert ist. Diese Bestimmung öffnet dem Handx^erker. dem Einzelhändler, dem Wdrtre^ ter und dem Angehörigen eines freien Berufes das Tor d"r Sozialversicherung. Gerade dieser Paragraph des neuen Gr- se - zeigt, daß die endgültige Sanierung der sozialen Nentenvei cherungen, wie sie jetzt von der nationalsonalistckchen Negierung durchgsführt wird nicht einen Schlußstrich darstellt, sondern einen neuen Anfang.
Leichtmetall-Triebwagen bewähren sich
ckr. Nürnberg, 22. Dezember. In den nächsten Tagen wird die Deutsche Reichsbahn auf zwei Strecken 10 0 PS. Diesel-Triebwagen einsetzen. die vollständig aus deutschen Werkstoffen, und zwar uns Leichlmetall und der Leichtmetall- Legiernng Hydronalium gebaut wurden. Diese Metalle haben sich bei Versuchen als besonders haltbar und witterungsbeständig erwiesen. Tie neuen Hydronalium- Triebwagen ersparen gegenüber der früheren Stahlbanweise ein Gewicht von über 4 Tonnen und sind nur >2.3 Tonnen schwer. Nicht nur das Fahrgestell und die gesamte Verkleidung, sondern mich die inneren Einrichtungen wie Türen-, Fensterrahmen, Gepäcknetze und Sitze sind aus diesen neuen Werkstoffen hergestellt. Außen behält die Kastenverkleidung sowie das Dach die natürliche Farbe des Metalls. In allernächster Zeit sollen die Hhdronalnim-Triebwagen in den offiziellen Berkehr Rothenburg- Steinach und Nolhenbur g—D o m bühl ausgenommen werden.
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Der saß wüt in der Ecke, das Gesicht dem Fenster z»- gekehrt und döste vor sich hin. Hinter ihm rückten die Zeiger der Schwarzwäidernbr hastig vorwärts: Sechs U'">
Kein Wort fiel mehr zwischen den beiden Männern, bis cs halb qckft Uhr war. Da stand Pöttmes mit einem Ruck an?, streckte die Knie vorsichtig und hinkte znr Tür. BarthelmeS eilte ihm nach. „Düs wär' dös Wabre, io! Wia weit tät'vs denn kommen, liagft schon do! Nachher hob ma die Bescherung wieder. Tnan's Gahna ums Jener kümmern, daß 'S net ansgcht. Und schütt'ns diamal a bißl Wasser im Kess'l nach, snnst z'reißt's 'n. I geh jetzt nachschan'n. Und wann's no net auf d' Alm- hös is, nachher mnaß a Knecht einspann'n und ihr a Sf''ckl entgegenfahr'n."
Pöttmes dünkte es schrecklich langsam, bis der Alte in die Schuhe schlüpfte, seine Weste überzog, die velz- geft'tterte Mülle ans den Kopf stülpte »nd dem Waid! psifs, "anter Obliegenheiten, die er zehnmal schneller gemacht haben würde, und die doch ebensoant unterblieben wären, den» in dem Augenblick, als Barthelmes die Tür öffnen wollte, klopfte draußen jemand den Schnee von den Schuhen.
Gleich daraus stand Klaudine im Türrahmen und blinzelte vergnügt in die Helle. Pöttmes lehnte am Tisch. Die geballte Hand gegen die kantige Ecke gestützt, starrte er »ach ihr hinüber. „Das war rücksichtslos!"
Für einen Augenblick aiq„bte sie, unter den Sprühregen eines eiskalten V oassers geraten zn sein, dann batte sie sich gefaßt. T. iuzige rasche Blick, mit dem sie Niels gestreift hatte, war ihr Beweis genug, wie eS
in ihm aussay. „Es tut mir selbst sehr leid," sagte sie entschuldigend, die halberstarrten Hände aufeinanderschlagend. „Aber ich konnte nicht früher kommen."
„Eine Ausrede, die allen Frauen geläufig ist!"
„Es ist keine Ausrede, Herr Pöttmes!"
Barthelmes, der einen Streit befürchtete, warf sich ins Mittel. „Jetzt hat a schier weiße Hoar' kriagt, der Herr Pöttmes, weil 's gar so lang ausblieb'n san. — Und jetzt schimpft er halt." — Der Alte merkte, daß er wieder einmal etwas gesagt hatte, was er besser für sich behalten hätte, und machte sich am Herd zn schaffen.
Klaudine ließ sich von Niels den Rucksack abnchmen und zwinkerte ihn an. „Schwer, was? Lauter geheimnisvolle Dinge."
„Post auch?"
„Auch — einen solchen Stapel!" Sie zeigte bis unter die Hängelampe. „Aber erst zieh' ich mich um'
„Einstweilen könnte ich lesen."
„Nein,"' wehrte sie gleichmütig ab. „Nachher." Ging nach der Kammer und wandte sich ans der Schwelle noch einmal um. „Das ist die Vergeltung für den Empfang."
Als Klaudine wieder heranskam, trug sie aus ihrem blauen Tnchkleid einen neuen, weißen Spitzenkragen, welcher in einer Schleife über der Brust geknüpft war.
Niels plagte der Spott. „Also deshalb sind Sie so lange ansgeblieben?"
«Nur deshalb, ja! Ans lauter Eitelkeit." Sie erschrak, als sie sein finsteres Gesicht sah, »nd schlug einen versöhnenden Ton an. „Ich habe schon beim Hinnnter- sahren Pech gehabt. Die Bindung ist gerissen, »nd ich konnte sie mir mit Mühe und Not wieder znsammcn- flicken. In Bruck bin ich dann gleich zn Sanitätsrat Hanck gegangen — ich glaube, es ist bei allen Aerzten der Welt gleich: Ich habe einen Band illustrierter Blätter gelesen, ein Dntzend Hefte von Weltall und Wissen, und eine halbe Literaturgeschichte, bis ich an die Reihe kam."
„Was hatten Sie denn bei Sanitätsrat Hanck verloren?" meinte Pöttmes abfällig.
Klaudine hatte ein scharfes Wort auf der Zunge, bezwang sich aber. Das Gesicht über die Schale mit
dampfendem Kaffee geneigt, die ihr von Barthelmcs ans den Tisch gestellt worden war, sagte sie: „Ich hatte in den letzten Tagen hi» »nd wieder so ein bißchen Stechen, da bekam ich Angst »m meine kostbare Gesundheit und habe mir versichern lassen, daß ich ni^t „mznbriiigen sei. Auch ein Trost! Nicht?"
Statt jeder Antwort neigte Pöttmes sein Gesicht über ihre Hand. „Verzeihen Sie, Klaudine." Er wußte nnr zu gut, weshalb sie Sanitätsrat Hanck ausgesucht hatte.
Daraufhin bekam er seine Post. Und während Niels sich in die Briefe vertiefte, die Bob ihm nachgeschickt hatte, tuschelte und wisperte Klaudine ununterbrochen mit Barthelmes, der mit Schüsseln und Tiegeln klapperte. Sie lachten und kicherten »nd steckten die Köpfe zusammen. „A Mnserl hätt' i iabm g'macht. — Einen Kinderbrei." wiederholte er ans Hochdeutsch. „Aber er yat koan Gnsta d'rans g'babt. WEll er 'Eicht jetzt an Hunger kriagt hob'»?"
Geruch von gebratenem »buhn und Aepfetn zog verlockend durch die Stube. Pöttmes schnnnverte in den Raum, und er schielte nach den beiden hinüber, die kaum mehr ein Auge für ihn hatten. Einmal kam Klaudine mit roten Backen an den Tisch nnd nickte ihm zu.
Er strich behutsam über ihre Finger und fragte leise: „Was kriege ich denn Gutes?"
„Kinderbrei!"
Mit dieser Auskunft mußte er sich begnügen.
Dann aber aß das Trio, als hätte es seit Wochen nichts mehr gehabt: Gebratenes Huhn, gedünstete Aepfel und Regententorte. Dazu gab es einen goldenen, halbsüßen Terlaner. Pöttmes rauchte von den Zigaretten, die Klaudine mitgebracht hatte, nnd Barthelmcs stopfte sich nm zehn Uhr noch einmal seine Pfeife non dem „guaten" Tabak, der ebenfalls ans Bruck importiert worden war.
Der Wein machte Klaudine gesprächig. Sie erzählte alle Etappen des verflossenen Tages, wie sie die Nase an jedes Schaufenster gedrückt hatte, ihre Suche nach einem fetten Brathuhn, schließlich von dem alten wunderlichen Sanitätsrat Hanck.
(Fortsetzung folgt.)