Dienstag den 14. Dezember 1937

Der Enztäler

Jahrgang 85. Nr. 290

Ater dem Schnee lnq ein MiMen

Eigenartiger Selbstmordversuch einer 17jährigen

Lißenberlclil ä e e

m. Bremen, lg. Dez. Ein Einwobner aus Arsten sah auf einein Weg ein Stück Stoff aus einen großen Schneehaufen heraus­ragen. Er entdeckte beim Nachsuchen ein vollständig eingeschneites, besinnungsloses I7jährige8 Mädchen. Sofort anaestellte Wie­derbelebungsversuche hatten Erfolg, das Mädchen gab an es habe aus Liebes­kummer auf diese eigenartige Weise den Tod gesucht. Es wurde in ein Krankenhaus gebracht.

Mm trmsrdet aWsluMn

Geheimnisvolles Verbrechen in Wiesbaden

Ligenderiobt cl e r ölüftcorss

ju. Wiesbaden, 13. Dez. Am Sonntagvor­mittag wurde die Witwe Luise Eiswald, die Inhaberin einer Pension, ermordet in ihrer Wohnung ausgefunden. Tie polizei­lichen Ermittlungen nach den Vorgängen in der Mordnacht und die Fahndung nach dem Täter sind im Gange. Bisher fehlt von dem Mörder, der seine Tat raffiniert vor­bereitet habeil muß. noch jede Spur.

Eine8mu keimtet ihre Freundin

Das Schicksal einer Rekordsportlerin, die ein Mann wurde

Eigen berieft! 6er X 8 presre

rg. Kattowitz, 13. Dezember. Polen ist um eine Sensation reicher: Tie bekannte Leicht­athletin und Rekordinhaberin Sophie Smentek. die vor Jahresfrist entdeckte, daß sie eigentlich keine Frau ist. heiratet ihr? frühere beste Freundin. Ter Heirat dürste nichts inehr im Wege stehen, da eine französische Verlagsagentur dieser Tage Smentek telegraphisch 20 000 Franken sür die Veröffentlichung ihrer Erinnerungen an- geboten hat.

Vor einigen Monaten hatte man bei Sophie Smentek die sensationelle Entdeckung gemacht, daß ihr Geschlecht plötzlich über­wiegend männlichen Charakter zeigte. Und so dauerte es nur eine kurze Weile, und nach einer Lperation war aus Sophie ein Witold geworden. Mit dem Sport, besser gesagt, mit den weiblichen Rekorden war es damit natürlich aus. Witold erklärte einem Journalisten gegenüber, daß er nach seinem Geschlechtswechsel mit Liebesbriefen geradezu überschüttet und unzäh­lige Male um ein Stelldichein gebeten wor­den sei. Als er noch im Krankenhause lag. erreichten ihn schon die ersten Briefe von einer reichen Studentin aus Lemberg. Tie Photographie habe ihn aber über alle Maßen enttäuscht und so habe er jegliche Korrespondenz abgebrochen.Ich war zu lange unter Frauen", meinte er.und ver­stehe die weibliche Schönheit abzuschätzen."

Ganz und gar hat Smentek dem Sport noch nichtvalet" gesagt. Im Gegenteil, er hat neuerdings mit dem Fußballspiel begonnen und hat die Absicht, nach einem gründlichen Training einem Klub beizu­treten.

Weidmann Ermd den 6. Mord ein

Paris. 13. Dezember. Der fünffache Mör» der Weidmann har seinen sechsten Mord nunmehr eingestanden. Er gab zu. die ver­mißte Straßburgerin Frau Keller ge­tötete haben.

Marie Kritik

an der iranzsMen K-ndWirtiOait

ff^ris, 13. Dezember. Bei der Beratung dek Haushaltsplans des Landwirtschafts- imnisteriumS in der Kammer kam der f Mhaltsberichterstatter u. a. auch auf die '^aul- und Klauenseuche zu spre- />en. Er bemängelte die sanitäre Aus- rüstung. die ungenügenden Zuschüße für den vau von Wasserleitungen auf dem Lande und für die Elektrifizierung. In der Aus­sprache wurde auf die Landflucht als Folge des bedeutend geringeren Lebensstan­dard des Landes gegenüber dem der Stadt hingewiesen. Tie Auswertung der Preise der landwirtschaftlichen Erzeugnisse wurde infolge der Preiserhöhung der städti- scheu und Jnoustrieprodukte als überholt bezeichnet.

Woikenbrülke m Ror-kalilokniei»

lieber 50üü Menschen obdachlos Millionenschaden

San Franzisko. 13. Dezember. Bei den Ueberschwemmungen in Nordkalifornien in den letzten Tagen, die durch anhaltende schwere Wolkenbrüche verursacht worden sind, kamen fünf Menschen ums Leben während mehr als 5000 obdachlos geworden sind. Im Tal des Sacramento richtete das Hochwasser ungeheureVe r- heerungen an und bildet hier einen 50 Kilometer langen See. Ter bisherige Sachschaden wird ans viele Millionen Dollar

Mus AAürttemö erL

Gauleiter Neichsstalthalier Murr Hai der schwä­bischen Dichterin Anna Schieber zu ihrem 70. Ge­burtstag telegraphisch feine herzlichsten Glück­wünsche übermittelt. Auch sonst durfte die beliebte Dichterin zahlreiche Glückwünsche zu ihrem Jubeltag entgegennchmcn.

Amstetten. Kr. Geislingen, 13. Dezember. Am Samstagnachmittag glitt die Ehefrau des Bürgermeisters Semlebei einem Gang > iu den Nübenkeller auf der zu diesem sich- ! renden Staffel aus. S:e fiel in den Keller hinab und zog sich dabei so schwere innere! Verletzungen zu. daß sie an deren Folgen in i der Nacht zum Montag gestorben ist.

Hetlbronn, 13. Dezember. Ein mit dem Fahrrad von Weinsberg kommender Wehr­machtsangehöriger fuhr den steilen Weg vom i Exerzierplatz gegen das Jägerhaus herab und ! stieß beim Rennerbrunnen mit einem von der Stadt kommenden Lastkraftwagen zu­sammen. Beim Sturz wurde der Soldat von den Rädern des Lastwagens überfahren und so schwer verletzt, daß er noch nachmittags sei­nen Verletzungen erlag. Auf der Heimfahrt von Crailsheim nach Roßfeld wurde abends der 50jährige verheiratete Arbeiter Wilhelm Grieb kurz vor dem Dorfeingang auf seinem Fahr­rad von einem Frankfurter Personenauto von hinten angefahren. Grieb starb kurz darauf an den erlittenen schweren Verletzungen.

Nirr Zote bei einem AiilsrmgM

Schwäb. Gmünd, 13. DezeKber. Am Sonntagabend um 19.10 Uhr sind aus dem unabgeschrankten Bahnübergang zwischen Gmünd Hauptbahnhof und Gmünd-Süd ein Personenzug der Nebenbahn Gmünd- Göppingen und ein besetzter Kraftwagen »u- sammengestoßen. Dabei kamen die Insassen des Kraftwagens, Vcrmessunvsrat Els 8 tzcr von Crailsheim seine Frau, sein Sohn und die Missionarsehefrau Matt ums Leben. Ter Lokomotivführer hatte bei der Annäherung an den Ucbergang die vor­geschriebenen Signale gegeben.

Ueber den gräßlichen Unfall wird noch be- kannt, daß der Personenkraftwagen von den Puffern der Lokomotive erfaßt und etwa 60 Meter weit von dieser mitgerisien wurde. Als der Zug zum Stehen kam. konnte das in den Puffern der Lokomotive hängende Auto erst dadurch wieder frei gemacht wer-

> den. daß der Zug rückwärts fuhr, während ! man den Kraftwagen mit Seilen festhielt.

Das Unglück hatte eine etwa zweistün­dige Verkehrs Unterbrechung an der Lorcher Straße, über die der unab- j geschrankte Bahnübergang führt, zur Folge.

> Vermessungsrat Elsäßer befand sich aut der

> Heimfahrt von einer Geburtstagsfeier feine? ! Vaters in Stuttgart.

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Oberschlesier Faüschirmpilot i» de» FuFftapfen de» Amerikaners T em Sah«

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s. Giciwitz, 13. Dezember. Das tragische Schicksal des amerikanischen Cchwingcnklie- gers und ..Vogelmenschen" Clem Sohn, der in diesem Jahr nach mehr als 200 gelun- gencn Vorsührungen in Paris aus 300 Meter Höhe tödlich abstürzte hat einen Deutschen nicht abgeschreckt auf der Grundlage der Erfahrungen des Amerikaners einen eigenen aus Schwingen und einer Schwanzflosse be­stehenden Apparat herzustellen. Ter Lber- 'chlester Koest er aus Gleiwih läßt es je­doch nicht allein bei der Konstruktion bewen­den. er wird seinen Apparat bereits Anfang nächsten Jahres selbst fliegen oder bester ..gleiten". Denn in Wirklichkeit rast der Träger dieses MenschenflugapparateS mit noch immer 100 Stundenkilometern aus 3000 Nietern Höhe der Erde zu. wobei er erst bei einer Annäherung von nur 300 Metern den Griff des am Rücken mit- geführten Fallschirms reißt, mit dein er dann landet.

Am Trapez unter dem Flugzeug

Koester. ein alter erfahrener Fallschirm- Pilot mit insgesamt 140 Absprüngen, hat be­reits als Fliegerartist mit tollkühnen Dar­bietungen am unter dem Flugzeug schweben- den Trapez wertvolle Erfahrungen gesam­melt. Wie Clem Sohn benutzt Koester als Bezug der Schwingen erne doppelte Stosfschicht mit dazwischen liegender

GiimmirlaNc. eine Bemannung, die äußerst widerstandssähiq und winddicht ist. Durch eine besondere Konstruktion ist es Koester ge­lungen. die Tragflächen der Schwingen gegenüber denen des Amerikaners bedeutend an Umiang zu vergrößern. So wird die M l ei t g e sch w i n di g kei t. die mit 100 Stiindenkilonieeern dennoch recht hoch bleibt, wesentlich verringert. Tie Holzrip- peu der Flugichwingen strid an stch n»r io lang wie der Arm des Piloten. Dadurch wird der Mann wenn die Schwingen zuMm- mengeklappt von dem starken Brustgurte! inner der Achselhöhle herunterhängen, im Flugzeug und beim Aussteigen keineswegs behindert. Beim Sprung in die Tiefe erst werden Federn ausgelöst. die die Rippen verlängern und damit die entsprechend zuge­schnittene Tragslächenbespgnnung über die Länge der ausaestreckten Arme verlängern.

Festes Vertrauen zu dem Gleilapparat

Koester hat schon heute die feste Gewißheit, daß ihm sein Versuch gelingen wird, wenn es Anfang Januar oder Februar, je nach der Wetterlage, plötzlich heißen wird, un­ter Aufsicht der Luftpolizei in Breslau zum erstenmal rn die Tiefe zu gleiten: Sturzhelm aus dem Kopf, Arme und Beine weit gespreizt. Die gespreizten Beine sie wirken in der Stoffbespannung als Schwanzflosse sind dann für Koester Höhen-, Seiten, und Tiefen­steuer. je nach ihrer Anwendung.

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Si«gap«e ««d Hongkong zwei Säulen de» Empire Geheimnisse «m

eine S stung

Durch de» lavanIIch-chlneMchcn Konklikl rücken die brUikchen Bastionen des Kernen Osten. Sin. aapore und Sonakona. immer stärker in de» Mittelvnnkt des WeltaekchebenS.

ISIS landete der Brite Thomas Stanford Rafsles an der Küste von Singapore. Er fand nichts weiter vor als Mangrovemvätder. die bis ins Meer hmeinwuchsen. primitive Lehmhütten der eingeborenen Nialaien und ebenso primitive Kanus, die durch die gischtige Flut flitz­ten. Mit dem Auge de? genialen Pioniers erkannte Nasslcs sofort die Möglichkeiten, die diese Küste sür sein Baterland gewinnen könnte. Gegen den Willen des britischen Kolonialamtes, gegen tausend Widerstände der Eingeborenen, aber auch gegen den der Holländer, damals die maßgebende europäische Macht in diesem Erd­strich. erwarb er Singapore sür die Eng­länder.

Festung Singapore glänzend getarnt

Heute ist Singapore der Stolz Großbritan­niens. daS Gibraltar des Fernen Osten?, von ungeheurer strategischer Bedeu- tung für die Weltgeltung Großbritanniens. Ohne Singapore wäre die Stellung Großbritanniens im Fernen Osten schon heute vollkommen illu- sorisch.

In l? Jahren ist hier die stärkste Festung entstanden, die das Empire besitzt, eine Festung, deren Kanonen symbolisch aus Japan gerichtet sind, eine Festung, die alle britischen Interessen un Fernen Osten, von den Investierungen in China über die wertvollen Oelguellen in Borneo bis z» Neuguinea mit seinen Goldminen, zu schützen hat.

Der WeUenbuiuinter, der in Singapore landet, me-N um, Kieler Bedeutung nichts. Würde nicht

ein strenges Photographierverbot erlassen sein, so müßte er glauben, in irgendeine der großen Handelsstädte des Ostens einzusahren Keine Ba­steien drohen Er sieht keine Zitadellen und keine Kanonen, keine unheilverkündenden Felsen, keine Forts und keine Festungsgräben. Die exoti­sche Kulisse »st willkommene Tarnung des wahren Singapore.

Chinesen Soldaten Batterien,

Schlendert der Tourist durch die Straßen, so begegnet er kaum einem Soldaten. Dafür aber ist die Stadt überfüllt von Chinesen. Chinesen als Kulis. Chinesen als Lastträger. Chinesen als Handelsleute. Chinesen als Straßenverkäuser. Sie haben die Ureinwohner die Malaien, zum großen Teil verdrängt Singapore ist das Einkallstor der gelben Raste-

Der Flottenstützpunkt und die Flugplätze, die eigentliche Seefeste, liegt etwa zwanzig Kilometer nordöstlich von der Hafenstadt entfernt an dem anderen Ende der Insel. Changi. ein malai­isches Dorf, ist heute die Garnisonstadt der Insel Singapore mit 20 000 Mann Besatzung. Im Vor­gebirge Changi sind die unerhört starken Küsten­befestigungen mit ihren Batterien, die Sb Kilo- Meter Reichweite haben sollen, eingebaut. Im Inneren der Bucht von Changi liegen der riesige Trocken- und Schwimmdock die Magazine und Depots, die Schifsswersten und Munitionslager und die Bezirke der Luststreiikräste Groß genug >st der Meeresarm. um die gesamte Schlachtslokte Englands auszunehmen und zu versorgen.

Bom Seeräubernest zum Welthafen

Hongkong war vor IVO Jahren nichts ande- res als ein dürre?, unfruchtbares Felseneüand. das chinellicheu Seeräubern wittkpmmeyen Unter-

schlupi bot. Als i839 ei» britisches Schill mit erner Ladung Opium von den Chiiieie» zerstört wnrde als im Opiumkrieg China besiegt wurde, wurde Hongkong an England als chinesische Krön- kolonie abgetreten

Tie einstige Teeräubermset ist eine der bedeu­tendsten Haien der Welt geworden Ungeheuer sind die Einkünfte die die Hongkonger Negierung zieht gestiegen >910 vereuinahinie man - Mil- lionen Hongkong-Dollars. >903 32 Millionen Hongkong-Dollars. Gemessen an der Tonnage die im Hafen von Hongkong ein- und ausgeht, ist Hongkong heute bedeutender als Southampton, Marseille. Kalkutta und alle südamerikanischen Häfen.

Festung Hongkong wird fieberhaft ausgebaut

Unter dem Eindruck der sich ständig verstär­kenden Spannungen zwischen Japan und Eng- lanö. unter den Einwirkungen des ,»panisch- chinesischen Konfliktes, sind die Briten daran­gegangen die Festung Hongkong nebelhaft zu verstärken. Die Garnison wurde von >0 008 auf 20 000 Man» erhöht Nicht umlonsl beftudrt sich hier die BasiS der britische» Fernost- Flotle und der Sitz des Generalstabes des britischen China-Kommandos Nach allen Sei- ten >o:rd die Insel untertunnelt. An tohlloseu Stellen hat man glänzend getaufte Batterien eingebaut. Ein winziges Eiland. daS Hongkong vorgelagert ist wurde zu einem einzigen unter­irdischen Munition?, und Beuzinlager.

Dorado der Millionäre und Opiumraucher

Hongkong ist nicht nur Hafenstadt und Feste. Es ist auch das Dorado zahlreicher chinesi­scher Millionäre, die aus den Wirren des Bürgerkrieges und dem ewigen Hin und Her Zen- tralchinas sich und ihr Vermögen unter britische Kanonen gerettet haben. Hongkong, das Felsen­nest von einst, ist heute die Insel der elegantesten Hotels, der luxuriösesten Vitien. Aber Hongkong ist heute auch noch das Dorado der Opmmroucher und der Opiumhändler. Während Tschiangkalschek in China dieser Volksseuchc erbarmmiMoscn Kamps angesagt hat. während die Japaner in ihrem Vaterland und in den von ihnen beein­flußten Gebieten mit allen modernen Mitteln gegen das Lpiumlaster zu Felde ziehen, blüht es in Hongkong weiter. Das Kontrollsystem der Re­gierung ist zusammcngebrochen. Spielt das Geld die große Nolle bei dieser traurigen Entwicklung? Linst wurde «in Drittel der Gesamteinnahmen der Kolonie aus dieser trüben Quelle geschöpft. Noch heute stammen 10 v. H. der Einnahmen vom Opiumhandel. l»l>

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Unser Kampf gegen die Schlafkrankheit war erfolgreicher

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bt. Hamburg. 13. Dezember. Die Schlaf, krankt) eit ist heute wieder die gefähr­lichste Seuche in den ehemals deutschen Ko­lonialgebieten Afrikas. Und das ist nicht zu­letzt die Schuld der Mandats-Ver­waltungen, die den deutschen Abwehr- kampf gegen diese Geißel der Menschheit nicht tatkräftig genug sortsetzten. Professor Rei­ch e n o w vom Hamburger Tropen - Institut, der bereits vor dem Kriege an der praktischen Bekämpfung der Krankheit in Kamerun be­teiligt war. gab jetzt eine Uebersicht über den heutigen Stand und die Entwicklung der Seuche, die eindringlich genug für die deut­sche und gegen die fremde Kolonialverwal­tung zeugen.

Vor 30 Jahren begannen die Kolonial­mächte in Aequatorial-Afrika mit dem Ab­wehrkampf gegen die Schlafkrankheit. Heute ist die Krankheit verbreiteter undge- fährlicher denn je. Sie ist nicht nur nicht zum Stillstand gekommen: zahlreiche neue Seuchenherde haben stch nach dem Welt­krieg gebildet. Der ganze Süden Kame­runs ist heute ein großes Schlaskrankheits- gebiet. Nach den Angaben der französischen Mandatsberichte dringt die Seuche immer weiter vor. Das nimmt nicht wunder, wenn man erfährt, daß Frankreichs»« 130 000 Kranke nur l? europäische Aerzte zur Verfügung hat. eine völlig ungenügende Zahl.

Tie mit Kolonien übersättigten Mandats- Mächte sind der Schlafkrankheit nicht Herr ge­worden das ist das erschütternde Ergeb- nis der Nachkriegsjahre. Dabei besteht heute mehr denn je die Möglichkeit, durch Anwen­dung der vorhandenen Heilmittel, durch plan, mäßige Bekämpfung die Seuche zum Ver­schwinden zu bringen. Die bit'l>eriqen Miß. erfolge sind nicht zuletzt darin begründet, daß Deutschland seit zwei Jahrzehntelt von der praktischen Kolonialarbeit auSge< schlossen ist. Der Tag. an dem Deutsch­land wieder gleichberechtigt in den Kreis der afrikanischen Kolonialmächte «intritt, wirb auch für die Geschichte der Schlafkrankheit ein Wendepunkt fein.

Schreckenstat eines Mubiserß

Warschau, 13. Dcrember. Wen« ein« Schuld von einigen Millionen Zlottz kam es in einem Dorf bei Lodz zu einer schweren Bluttat, der drei Menschen zum Ohser sielen. Der 52 Jahre alte Dlugowskk begab sich, als seine Mahnungen um Rückerstattungen seines einem Bauern geliehenen Geldes er­gebnislos blieben, in desien Wohnung und schoß keinen Schuldner und des­sen Frau aus der Stelle »leder. Dann suchte er den Vermittler dieses Geldgeschäftes aus und tötet, auch ihn durch einen Revotverschuß. Der Täter könnt.' aus der Flucht fcsiaenommen werde».