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Donnerstag
Beilage z« Nr. 14S.
19. September 1997.
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(Fortsetzung.)
„Mein Wort darauf!" entgegnete Werner, dem ganz feierlich zu Mute wurde, da er sich Gehrings ernste Miene nicht zu erklären vermochte.
Gehring hielt ihm die Hand hin und wiederholte: „Sie geben mir Ihr Ehrenwort, mich, wo ich auch immer mich aufhalte, sofort zu benach- richtigen, und zwar auf dem kürzesten Weg, wann, zu welcher Stunde und an welchem Orte Herr Kurt Rhoden Ihnen das nächste Rendezvous gibt!"
„Mein Ehrenwort!"
„Ich danke Ihnen!"
„Und welchen Gebrauch raten Sie mir von dem unheimlichen Gelds zu machen?"
„Den vernünftigsten von der Welt," lachte Gehring, der mit einem Schlage gänzlich umgewandelt zu sein schien. „Der Gebrauch, zu dem ich Ihnen rate, wird jeden Pfennig adeln und weihen! Tilgen Sie damit Ihre letzten Verbindlichkeiten, säubern Sie damit das stolze Wappen derer von Ellingen und vor allen Dingen — heiraten so schnell als möglich!"
„Das meinen auch Sie?"
„Selbstverständlich! Und wenn diesmal Ihr Schutzengel unsichtbar an Ihrer Seite ging und Sie in dem Netze, das ein gehässiger Dämon über Ihren Kopf werfen wollte, einen respektablen Goldklumpen finden ließ, so seien Sie gewiß, wenn Sie wieder nachtwandeln müssen, wird dieser Schutzengel sichtbar hinter Ihnen stehen!"
Als die beiden Freunde sich getrennt hatten, trat Gehring wieder vor seinen Schreibtisch: wie damals, als er mit Werner sein Schutz- und Trutzbündnis geschloffen hatte, zog er das geheime Fach auf und nahm das kleine Elfenbeinbildchen heraus, das er lange mit schmerzlicher Rührung anschaute. — Dann zog er aus demselben Kasten ein umfangreiches Tagebuch mit eng beschriebenen Seiten heraus und schrieb unter dem Datum des heutigen Tages mit fester Hand: „Der erste Blitz, der Dein Kind bedrohte, hat ihr geliebtes Haupt verschont. Es ist mir ein Zeichen, daß Du mir hilfst in dem großen Kampfe unsere» Lieblings Glück. Schlaf' süß unter Deinen Blumen! Ich wache!"
* »
Ein Vierteljahr war vergangen! Werner hatte Gehrings wohlüberlegten Rat befolgt und mit dem gewonnenen Gelds sein Glück begründet. Er hatte die letzten Schulden an die Gläubiger der väterlichen Güter und an Großmann bezahlt, hatte zugleich seine Einwilligung zur baldigen Vermählung seiner Schwester mit Heinrich gegeben, und schon kurze Zeit darauf waren zwei glückliche Paare auf Ellingen und Groß-Rommelsdorf eingezogen. Heinrich hatte die Absicht, den Winter mit seiner jungen Gattin in Berlin zu verleben, schon um inmitten der literarischen Interessen zu sein und von allem Neuen angeregt zu werden; denn mit seiner neuen Würde als junger Ehemann war auch ein ganz unbändiger Ehrgeiz bei ihm eingezogen, und er wollte seinem vergötterten Schwager so schnell als möglich beweisen, daß er auch wirklich der hoffnungsvolle Dichter sei, für den er ihn hielt, und dem er sein Teuerstes anvertraut hatte. Den Sommer über lebten die beiden fröhlichen Paare nachbarlich neben einander.
Werner schwamm buchstäblich in Glück und Seligkeit, und Erika, deren höchstes Ziel es von jeher gewesen war, auf dem Lande zu leben, ging vollständig auf in der Freude des jungen ehelichen Glücks, fern von allem Geräusch der Großstadt, losgelöst von allen gesellschaftlichen Verpflichtungen.
Zwischen Ellingen und Groß-Rommelsdorf ging es natürlich um so lebhafter zu. Die beiden so nah verwandten gutsnachbarlichen Famllien sahen sich so viel als möglich, gemeinsame Partien wurden unternommen, hinüber und herüber rumpelte die alte Gutrkalesche, und die beiden jungen Frauen schlossen sich in ebenso inniger Zugehörigkeit an einander wie Werner und Heinrich.
Ein friedliches Stilleben, ein poetisches Idyll in schönster Harmonie unter den alten Eichen und Buchen, die wohl noch nie so viel wahres, wunschloses Glück unter ihrem schimmernden Blätterdach belauscht hatten, seit das alte Schloß vor Jahrhunderten erbaut worden war.
Nur einer, den alle oft und gern unter sich gesehen hätten, an dem sie alle hingen, die ihn näher kannten, war fern fern — Gehring. Kurz nach Werners Hochzeit war er zum letztenmale dagewesen, um Abschied zu nehmen. Abschied für lange Zeit. Ihn hatte schon die Sehnsucht gepeinigt, wieder für längere Zeit zurückzukehren über den Ozean in die neue Welt, wo er so lange gelebt, wo so viel schöne Erinnerungen ihm winkten, und als im Juni einer seiner liebsten und ältesten Freunde ihm schrieb, daß er im Anfang Oktober seinen Sohn, den Gehring als Knaben auf den Knien geschaukelt hatte, zu verheiraten gedenke und ihn in alter, herzlicher Weise einlud, da nahm er diesen Ruf zum Vorwand, seine langgehegte Sehnsucht zu stillen, und fing an seine Koffer zu packen.
Wie lieb Werner ihn hatte, wie sehr er an dem so viel älteren