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den Unfall führt, für den der Kapitän und der Lootse verantwortlich gemacht werden. Das Flott- machen des „Standard" stößt auf große Schwierig, keilen. Wenn es nicht gelingt, das Schiff zu netten, bevor die Herbststürme einsetzen und ihr Zerstörnngrwerk vollenden, ist der Standard ver. loren. Im Hinblick auf die Kleinheit der Dacht „Alexandria" wird der Zar den „Polarstern" aus Kopenhagen kommen lassen, auf dem die Zaren. Familie den Schären-Ausflug beenden will.

London 13. Sept. Ein für das englische Rechtsempfinden bezeichnendes Urteil wurde in Enfield gefällt. Eine Mrs. Dearman, die Frau eines Pferdeschlächters, wurde, weil sie ihren Mann erschossen hatte, zu nur 3 Tagen Gefängnis verurteilt. Der Erschossene hatte seine Frau wiederholt mißhandelt. Als er eines Tages wiederum einen Angriff auf sie machte, hörten Nachbarn den Knall eines Schusses. Die Frau hatte in ihrer Verzweiflung ein Instrument ab. gefeuert, das für gewöhnlich zum Betäuben oder Töten der Pferde benutzt wurde. Die Geschworenen erkannten die Angeklagte als schuldig des Tot­schlags, empfahlen jedoch milde Bestrafung, in Anbetracht der Behandlung, die zu ihrer Tat ge- führt habe. Es erhob sich lauter Beifall im Ge­richtshof, als der Richter die Strafe verhängte und diese als durch die Untersuchungshaft abgebüßt erklärte.

London 14. Sept. Aus Durban wird gemeldet, daß die Gefahr einer neuen Erhebung der Zulus besteht. Die Offiziere der Truppen, die in Natal stationiert sind, erhielten private Verständigung, daß sie bereit sein müssen jeden Augenblick ins Feld zu ziehen. Unter den Zulus herrscht große Gährung deren Ursache aber nicht ersichtlich ist, da Nichts vorgckommen ist, was die Eingeborenen hätte aufregen können.

Vermischtes.

* Von dem bezw. den Urhebern desStraus. berger Bahnfrevels scheint man wieder eine Spur gefunden zu haben. Es befinden sich zurzeit zwei Personen in Gewahrsam der Polizei: außer dem 26jährigen Arbeiter Otto Gabler aus Charlottenburg der 32 Jahre alte Schuh- macher Otto Leistner aus Strausberg. Beide erscheinen sehr verdächtig. Gesucht wird noch ein dritter, von dem vermutet wird, daß er den Schlüssel bestellt hat und in Gemeinschaft mit den beiden Genannten den Schnellzug zur Entgleisung brachte, um ihn zn berauben. Gabler und Leistner sollten noch am Donnerstag Abend durch die Kriminalpolizei von Strausberg nach Berlin gebracht werden, um hier in Gewahrsam gesetzt zu werden.

Zum Fall Hau. In der HawAffäre wird aus New-Dork gedrahtet: Bei dem Ge- richt in Washington ist gegen den in Deutschland zum Tode verurteilten Rechtsanwalt Hau eine Strafanzeige wegen Unterschlagung und Betrugs in Höhe von 39 000 Dollar eingegangen. Der Unterschlagung wird Hau zum Nachteil zweier New-Dorker Gesellschaften beschuldigt.

»** „In der Not . . ." Ein lustiger Streik hat meinem Berliner Vorstadttheater eine gute Komödie geschaffen. Der Direktor freilich war mit ihrem Erfolg wenig zufrieden. Er hatte, nach dem „Börs. Kur.", vor einigen Tagen in einem Ausstattungsstück zur Darstellung eines Ungewitters auf dem Meer 15 Männer engagiert, die, unter einer grün bemalten Lein­wand verborgen, durch Heben und Senken des Körpers das Wogen des Meeres und das Branden der Wellen nachzuahmen hatten. Die Darsteller des Meeres erhielten anfangs für jede Vorstellung 1 doch die Einnahmen wurden magerer und

der Direktor setzte ihren Lohn auf 50 -g herab. Das empörte Meer beschloß nun zu streiken. Al­be! der nächsten Vorstellung wieder der Donner grollte und flammende Blitze die Szene erhellten, blieb da« Meer völlig ruhig. Vergeblich befahl der Regisseur, rot vor Zorn, mit dem Meeres- sturm zu beginnen. Das Meer rührte sich nicht. Dagegen tauchte unter der Leinwand der Kopf eines Mannes auf, der dem Regisseur zurief: „1 Herr Regisseur, oder kein Mensch wogt." — „Nein — 50 -rZ!" — Das Meer bewahrte seine heitere Ruhe, während im Zuschauerraum stark gelacht wurde. „1 ' — „Nein 60--Z!" —

Das Meer kräuselte sich leicht, wie vom Abend, wind bewegt. „80 H!" brüllte der Regisseur, der schon den Erfolg des Abends gefährdet sah. Die Wogen stiegen ein wenig, wie wenn ein linder Wind sie berührte. „Gut 1 schrie jetzt endlich der verzweifelte Regisseur. „Aber zum Teufel, empört euch endlich, ihr Meererwogen!" Und siehe — das Meer grollte furchtbar und begann, wie vom Sturm gepeischt, rasend zu schwellen, während der Donner sich verdoppelte und leuchtende Blitze über die Bühne hinfuhren.

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K. Amtsgericht Calw.

In das Genossenschafts reg ister für die Molkereigenossenschaft Neubulach e. G. m. u. H. in Neubulach Bd. II Bl. 49 ist heute unter der Nummer 3 eingetragen worden:

Nach vollständiger Verteilung des Genossenschaftsvermögens ist die Vollmacht der Liquidatoren erloschen.

Den 12. September 1907.

Amtsrichter Ehmann.

Forstamt Hofstett.

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gesperrt.

Berneck, den 13. Sept. 1907.

Stadtschnltheißenamt.

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