Freitag den 19. November 19ö?
Der Enztäler
85. Jahrgang Nr. 260
Vo/iiijche Krersnachr-chLerr
Freudiges Ereignis im Hause Heß
Dem Stellvertreter des Führers Rudolf Heß und seiner Frau wurde am Donnerstag das erste Kind, ein gesunder, kräftiger Knabe, geboren. Mutter und Kind befinden sich wohlauf.
Langemarck-Feier der deutschen Studenten
Am Sonntag findet in Berlin im Theater am Horst-Wessel-Platz die Langemarck-Feier der deutschen Studenten statt, bei der auf Einladung des Ncichsstudcntenführcrs Reichsleiter Dr. Diei- r i ch, der als kriegsfreiwilliger Student selbst vier Jahre an der Westfront stand, über das geistige Vermächtnis von Langemarck spreche» wird.
Truppenbesichtigung durch König Leopold
Der belgische König hat, nachdem er am Mittwoch Gast der Stadt London war, am Donnerstag die englische Hauptstadt verlassen und sich im Souderzug nach Colchester zur Besichtigung des V. Royal Inniskilling-Dragoner-Re- giments begeben, dessen Ehrenkommandeur er ist; am Freitag wird er nach Brüssel zurückkehren.
Sntmmiiomls MgdmiMMng verlängert
Berlin, 18. November. Nach den Berliner Ausstellungshallen am Funkturm strömen seit 14 Tagen unübersehbare Besucherscharen. Die „Internationale Jagdausstellung Berlin 1937' hat alle Erfolgserwartungen, die in diese einzigartige Schau gesetzt wurden, weit übertrosfen. Der Reichsjägermeister General» oberst Göring hat angeordnet, die Ausstellung biszum2 8. November zu verlängern. Bis znm Donnerstagabend waren bereits 297 000 Gäste durch die Drehkreuze der Ausstellungshallen gegangen.
Stafetten zum AnnaSerg
Vom Neichsarbeitsdienst zur Eröffnung der Weihestätte
kl i g s n b e r I c k t 6er 145 ?re»5e
rZ. Oppeln, 18. Novembers An den Kämpfen um den Annaberg in der oberschlesischen Abstimmungszeit haben Deutsche aller Stämme teilgenommen. In Würdigung dieser Tatsache soll die feierliche Eröffnung der großen Weihestütte am 21. Mai nächsten Jahres zu einem Gedenkakt des ganzen deutschen Volkes werden. Der Neichsarbeitsdienst will dazu das Seinige beitragen: Stafetten-Läuse von Ostpreußen. Schleswig-Holstein. Emsland, Saarland und Süddeutschland sollen zum Annaberg — nach einem Vorschlag des Oberstarbeits- sührers Heinze — durchgeführt werden. Am
24. und 25. November wird Generalarbeits» sichrer Dr. Decker, der Inspekteur des Ausbildungswesens des Reichsarbeitsdienstes, nach Oberschlesien kommen und nach Besichtigung der Truppführerschule in Zülz auch die Weihestätte am Annaberg besuchen, um Besprechungen über die Einweihung mit den maßgeblichen Stellen abzuhalten.
2« Millionen englische Gasmasken
Umfassende Lustschutzmatznahmen
L ! 8 e o der! cki l 6er 148 ?re,,e
08- London, 18. November. Im Unterhaus hat nunmehr zwei Tage lang eine interessante Aussprache über das neue Lustfchutz- gesetz stattgesunden. Innenminister Sor Samuel Hoare zeichnete in seiner Einführungsrede das grausige Bild eines modernen Luftangriffs auf dichtbevölkerte Gebiete und erklärte u. a.: 20 Millionen Gasmasken Von einer Qualität, wie sie kein Land in Europa besser habe, seien zur Verteilung be- reit. Tie Städte sollen mit gassicheren Luft- schutzkellern ausreichend versehen werden und gegen die Brandbombengefahr sei geplant, mehrere tausend Feuerlöschzüge von einem neuen, sehr beweA- lichen und bewährten Typ einzusühren, die auch in Form von Anhängern an jedes Auto angehängt werden können, und alle zu Feuerlöschzwecken nötigen Geräte enthalte. Darüber hinaus erwäge die Regierung, alle Haushalte in Großbritannien mit einer Handpumpe, mit einer Sandkiste und einer Schaufel zu versehen. 200 000 Frauen und Männer hätten sich bereits freiwillig dem Luftschutz als Helfer zur Verfügung ge- stellt und würden entsprechend ausgebildet.
Sapan wird Aramo anerkennen
Tokio, 18. November. Wie „Tokio Asahi Schimbun" berichtet, wird Japan am
25. November General Franco formell anerkennen, da er im Kampf gegen die Hetze der Komintern den größeren Teil Spaniens besetzt habe und seine Herrschaft über Spanien somit unbezweifelbar sei. Außenminister Irosa habe im Kabinett erklärt. General Franco habe bei Ser japanischen Regierung um Anerkennung nachgcsucht. Japan habe nach Prüfung der Lage festgestellt, daß General Francos militärischer Erfolg Tatsache sei, um so mehr, als er kürzlich seine Kontrolle auf die Biskaya-Bucht habe ausdehnen können. Ausschlaggebend sei jedoch die Tatsache, daß General Franco einen Heiligen Krieg gegen die Komintern in vorderster Front dnrch- iühre. Mithin stimme die Politik Francos mit der Japans überein, woran? sich die Notwendigkeit der Anerkennung ergebe.
Sie Neuaufnahmen in die Partei
Sache der Presse ist Sache des ganzen deutsche» Volkes — Die Reichsleiter Dr. Schwarz, Dr. Frkck uod Dr. Dietrich spräche» auf der Ordensburg Sonthofe»
Sonthofen, 18. November. In Anwesenheit des Reichsorganisationsleiters und vor Ver- tretern der Wehrmacht, die Dr. Lei, als Gäste zu der Tagung geladen hatte, begann der dritte Arbeitstag aus Sonthofen mit dem Vortrag des Neichsschatzmeisters Schwarz. Er sprach vor allem über solche Fragen, die das Korps der Politischen Führer Persönlich bewegten. In der Parteiverwaltung, die wie seither in alle Zukunft unbedingt sauber und gesund erhalten bleibe, stünden Männer, die im politischen Kampf ganz aufgingen und treu der Verwaltung dienten. So gebe es auch keine Trennung zwischen dem Politischen Führerkorps und den Verwaltungsmännern. Bei der Behandlung der Frage der Neuaufnahmen in diePartei unterstrich der Neichsschatzmeister mit besonderem Nachdruck den Grundsatz, daß die Neuaufnahmen niemals nach wirtschaftlichenGe- sichtsPunkten durchgeführt würden, und seinerseits alles aufgeboten sei, um die Anträge so kurzfristig wie möglich zu erledigen. Die Art und Weise, wie der Reichsschatzmeister zum Schluß die sozialen Bestre- bringen innerhalb der Parteiorganisation behandelte, ließ erkennen, wie sehr ihm dieser Auftrag des Führers am Herzen liegt.
In seiner von den Teilnehmern der Tagung mit größtem Interesse aufgenomme- neu Rede entwarf der Neichspressechef der NSDAP., Reichsleiter Dr. Dietrich, den Kreisleitern und Gauamtsleitern ein überaus eindrucksvolles Bild von der Arbeit und der Verantwortung des deutschen Journalismus. Ausgehend von einer umfassenden Darstellung der aus dem nationalsozialisti
schen Gemeinschaftsgedanken hervorgegangenen völlig neuen Presseausfassung, befaßte er sich mit der besonderen inneren Verbundenheit zwischen Partei und Presse. Er wies darauf hin. daß das Presseproblem vor allem ein Problem der Persönlichkeit des Journalisten sei. „Die , Partei", so erklärte Dr. Dietrich, „die nationalsozialistische Führergemeinschaft, ist jenes ^ genial durchdachte System der Persönlich- - keitsauslese, aus dem auch der Presse in die- sem Staat die großen Journalisten kommen , werden.' Dem journalistischen Beruf müßten die fähigsten Kopse der Nation zustreben, ! denn die Sache der Presse sei heute die Sache des ganzen Volkes. Am Schluß seiner immer wieder von langanhaltendcm Beifall unter- ^ brochenen Rede, erklärte Tr. Dietrich: „Die Journaille von ehedem ist aus unserem Blickfeld verschwunden und an ihre Stelle ist ein von hoher Verantwortung beseelter deutscher Journalismus getreten, den begründet zu haben die Partei sich rühmen darf.'
Reichsleiter Dr. Fr ick sprach über das Erlebnis der Kampfzeit. Er schilderte die drei Entwicklungsstufen aus dem Wege der Bewegung: die Zeit der direkten Aktion, die ihren Abschluß mit dem L.'Nov. fand, den Kamps gegen die Machthaber mit ihren eigenen partameulanscyen Mitteln bis 1933 und die heutige Zeitspanne, die das deutsche Volk geeint und vertreten durch die Partei sieht. Seine packenden Feststellungen waren ebenso ein beredtes Zeugnis für die aufrechte Haltung und den mutigen Kampfcharakter des Reichsleiters selbst.
Stalins rmersöttlicher Vlutraufch
Fünf Millionen Ermordete in zehn wahren — Millionen Opfer der Hnngerkoi st phe
Ligenderiekt 6er K8 ?re5ie
äg. Kopenhagen, 18. November. Die konservative Kopenhagener Zeitung „Natio- naltidende" und die ihr nahestehende Zeitung „Iyllands po sten" in Aarhus veröffentlichen einen Bericht der amerikanischen Zeitschrift „American Mercury", der eine erschreckende Zusammenstellung darstellt, die der Moskauer Vertreter der amerikanischen Zeitschrift unter Umgehung der Zensur aus Sowjetrußland herausgebracht hat. Die- ; ses Telegramm zählt dieOPferdes roten > Terrors in den letzten zehn Jahren auf. ! also seitdem Stalin die Macht an sich geris- > fen hat. j
Dieser ungeschminkte Bericht enthüllt grauenvolle Einzelheiten und gelangt zu der Feststellung, daß mindestens fünfMil- lisnen Menschen in dieser Zeit aus dem Wege geräumt worden sind. Manche Hinrichtungen haben Aussehen und Entsetzen erregt, manche sind ohne viel Beachtung vor sich gegangen. Todesstrafe war auch für geringe Vergehen an der Tagesordnung. Ein Menschenleben und noch weniger das Schicksal von Menschen und Familien haben keine Nolle gespielt. Im Bericht des Korrespondenten heißt es: ..Selbst die unbedeutendsten Gesetzesübertretungen haben die Sowjetbehörden mit dem Tode bestraft, so das Schlachten einer Kuh ohne amtliche Erlaubnis, das Sparen von Kupfer- und Silbermünzen, kleine Diebstähle aller Art. den Versuch, das Land ohne Erlaubnis zu verlassen, die Weigerung, aus Befehl aus dem Auslande zurückzukehren, angebliche Agi- tation gegen das Sowjetsystem und vieles andere.
Zehntausende von politischen Gegnern sind nach Inner-Asien und Sibirien verschickt i worden, nur weil sie auf die eine oder andere ! Weise ihrer Unzufriedenheit mit diesem und jenem Ausdruck gegeben hatten. Es befinden sich heute viel mehr politische Gefangene in Sibirien als jemals unter der Herrschaft des Zaren. In den ersten drei Jahren nach dem Mai 1928 sind Tausende von Ingenieuren und Technikern nur bei dem leisesten Verdacht der „Sabotage' erschossen worden.
Von einer Seite, die nicht im Verdacht steht, zuungunsten des Kreml zu übertreiben, wird mitgeteilt, daß eine Million Bauernfamilien .liquidiert' worden sind. Wenn man rccynel, daß zcde russische Bauernfamilie aus durchschnittlich fünf Mitgliedern besteht, kommt man zu der unheimlichen Zahl: Fünf Millionen Männer, Frauen und Kinder. Bei dem Bau des großen Kanals von der Ostsee zum Weißen Meer sind 250 000 Gefangene angeseht wor- den; zehntausend von ihnen sind unter der Arbeit gestorben. Andere 250 000 haben die neuen Eisenbahnlinien in Sibirien und im Fernen Osten vauen müssen.'
^ Ww der amerikanische Berichterstatter ! weiter enthüllt, ist auch die Hungersnot von 1 932/33 im Nordkaukasus, in der ! Ukraine und in Mittelasien das Ergebnis
eines überlegten Terrors ohne Seitenstück in der Geschichte der Menschheit. Selbst russische Kommunisten haben die Zahl dieser Opfer auf dem Lande mit 7 Millionen veranschlagt. „Es ist,' so heißt es in diesem Artikel, „möglich, daß diese Schatzung zu hoch greift. Aber viele behaupten, daß außerdem allein zwischen 4 und S Millionen Menschen infolge der Hungersnot gestorben sind. Es wird erklärt, daß die Regierung in Moskau diese Hungersnot habe unterbinden können, daß sie aber beschlossen habe, die Dinge ihren Laus nehmen zu lassen zur Abschreckung für die Bauern, die die Kollektivierung der Landwirtschaft bekämpften. Dies soll auch der Grund gewesen sein, weswegen man die Umwelt daran hinderte, Hilfe zu leisten.'
85 Hinrrchlungen am kehlen Wochenende
Den blutgetränkten Hintergrund für die Wahlvorbereitungen in Sowjetrutzland beleuchten die Meldungen der sowjetrussischen Provinzpresse über Hinrichtungen am letzten Wochenende. Nicht wsMWr alS 8 5 politische Funktionäre und Beamte find der nun seit über einem Jahr andauernden besonderen Säuberungsaktion nach den Berichten vom Sonntag und Montag zum Opfer gefallen. Darunter sind in Nischne-Minsk in Sibirien der Vorsitzende des dortigen Gewerkschaftskomitees, Orech ow, und dessen Gehilfen Tarnenko und Pawlow. In Jrkatst in Sibirien wurden 44 Personen wegen „Mordes an Stachanow- Arbeitern', in Kuibyschew an der Wolga nach einer Säuberung der Kollektivwirtschaften von sogenannten „Volksfeinden', die an. geblich systematisch die Landwirtschaft schädigten, 20 Personen hingerichtet.
Ausgrabungen ln Aegypten
Funde aus der Zeit von 350 Jahren v. Ehr.
L i g e n b e r i c k t 6er 148 Presse
um. Kairo, 18. November. In der Umgebung von Zagazig in Unterägypten wurden außerordentlich erfolgreiche Ausgra- bungen unternommen. Man stieß auf acht große Sarkophage aus Granit, die Neberreste heiliger Stiere enthielten. Zwei der Sarkophage wiesen religiöse Terte als Inschriften auf. Die Funde stammen aus der Zeit von 350 Jahren v. Ehr., der Periode der 30. Dynastie.
Einen Tag gibt's überall Hirschfleisch
Die Gemeinde Bensberg bei Belgisch- Gladbach im Rheinland feiert am 4./S. Dezember nach altem Brauch ihr Hirschfest, ein seit 1790 übliches Schützenfest, bei dem man in allen Gast- stätten Hirschfleisch zu essen bekommt.
Falsche Gerüchte um Marlene Dietrich
In einigen deutschen Zeitungen sind in letzter Zeit Meldungen erschienen, denen zufolge die bekannte Filmschanfpielerin Marlene Dietrich die amerikanische Staatsangehörigkeit erworben oder sich durch Unterschreiben von Ausrufen bzw. Geldspenden sür RotsPanien erklärt habe. Es ist einwandfrei festgestellt worden, daß diese Behaup- tnngen in keiner Weise den Tatsachen entsprechen.
Starker Echneesak! auf der Alb
Von der Alb, 18. November. In den letzten Tagen herrschte auf der ganzen Schwäbischen Alb ein lebhaftes Schneetreiben, das auch den ganzen Sonntag über andaucrte und auf den Hauptverkehrsstraßen vielfach zu empfindlichen Störungen des Automobilverkehrs führte. Da die Temperaturen meistens um den Nullpunkt herum schwankten, war der Schnee vielfach ziemlich naß, wodurch die Kraftfahrzeuge ins Nutschen kamen. Auch auf der Autobahn Stuttgart—Ulm ist es — besonders an den noch einspurigen Teilen der Bahn — zu starken Anstaurmgeu der Verkehrsmittel gekommen.
Fuß ln der Drefchtrommel abgerH'W
Bischmannshausen, Kr. Niedlingen, 18. Nv" vember. Der 30jährige Bauernsohn Äarl Nusser wollte beim Dreschen eine ans Brettern bestehende Brücke entfernen, die den Uebergang zum Garbentisch bildet. Dabei rutschte er aus und siel mit dem linken FuH in die Trommel der Dreschmaschine. Der Frm wurde unterhalb des Knies abgerissen ur« von der Maschine zerstückelt. Der Vr.Ä» unglückte kam ins Kreiskrankenhaus Nie)» lingen.
Mit der Sabel ln die Brust geltvKM
! Tettnang, 18. Nov. Bei einem Streit zwischen den beiden Knechten eines Bauer» stach der eine seinen Gegner mit der Mistgabel in die Brust. Ohne sich um den a« Boden liegenden Verletzten zu kümmern, verließ der Rohling den Kampfplatz. Während der Verletzte ins Krankenhaus eingeliefert wurde, mußte der Täter „Quartier' im Amtsgerichtsgefängnis nehmen.
700 Kilometer
Wanderivege in ber Rorbostalb
bligeiibericdt 6er dl8?re,se
e. Oberkochen, 18. November. Hier fand die Gauversammlung des Nordostgaues des Schwab. Albvereins unter der Leitung von Gauobmann Burkhardt-Gmünd statt. Dev Ausschußsitzung wohnte General Renner vom Hauptverein bei. Freudig begrüßt wurde auch die Anwesenheit des 85jährigen Ehrengauobmannes, Sanitätsrat Dr. Keller-Heubach und des 88jährigen Otto Rehlen-Nördlingen, der bei der Sternwanderung an Himmelfahrt noch den Volkmarsberg erstieg. Der Geschäftsbericht gewährte einen Einblick in die unermüdliche Tätigkeit des SAV. im Dienst an der Heimat. Heber WO Kilometer Wanderivege hat der Gau zu betreuen. Als Neuanlage wurde u. a. ein 27 Kilometer langer Wanderweg von Nörd- lingen nach dem Hesselberg in Angriff genommen.
Geislingen, 18. November. (Heiratsschwindler verhaftet.) Die hiesige Gendarmerie hat einen 85 Jahre alten Mann aus Heidelberg wegen Heiratsschwindels in Hast genommen. Der Bursche hatte eine 48jährige Frau aus Westerstetten kennen gelernt und ihr die Ehe versprochen. Die Zuneigung der LS Jahre älteren Frau nützte er aus und entlockte der Heiratslustigen nach und nach einen Betrag in Höhe von 7 0 0 R M.
Das Flugzeug ttieß a» einen Kamin
Die Ursache der Osteoder Flugzeugkatastrophe
Brussel, 18. November, lieber die Ursache der Flugzeugkatastrophe von Ostende ist eine Untersuchung eingeleitet worden, die noch nicht abgeschlossen ist. Im Communiquä der belgischen Luftverkehrsgesellschaft „Sabena" heißt es, das Flugzeug habe die in Brüssel vorgesehene Zwischenlandung infolge des Nebels aufgeben müssen. Die beiden Fluggäste, die in Brüssel das Flugzeug nach London besteigen wollten, seien schon vorher nach Ostende befördert worden, wo während des ganzen Tages sehr günstige meteorologische Bedingungen geherrscht hätten. Um 14.30 Uhr fei jedoch das Wetter über dem Flugplatz plötzlich umgeschlagen. Daraufhin habe die Flugleitung in Brüssel den Flugplatz in Ostende verständigt, daß das Flugzeug, wenn der Nebel zu dicht wäre, seinen Flug direkt nach London fortsetzen müsse, ohne sich um die beiden Passagiere in Ostende zu kümmern. Unglücklicherweise habe aber das Flugzeug in dem Augenblick, in dem die örtliche Funk- station den Piloten diese Weisung übermit- teln wollte, bereits mit dem Landungsmanöver begonnen. In 1600 Meter Entfernung vom Landungsterrain habe dann auf einmal eine Wolkendecke den 68 Meter hohen Fabrikschornstein eingehüllt, der die Katastrophe herbeiführte.
Das neue Herzogs-Palais in Tarmstadt hat die Hausfahne erneut auf Halbmast setzen müssen. Viel Unglück ist im Laufe von drei Jahrzehnten über das alte Geschlecht hereingebrochen. Eine Prinzessin. Elisabeth, war den Opfertod sür eine unglückliche erste Ehe des Großherzogs gestorben, das schreckliche Ende der letzten Zarin von Rußland, einer Schwester des Grobherzogs, ist in aller Erinnerung, und jetzt hat der Tod wieder brutal zugegriffen: nur die im zarten Kiudcs- alter stehende Prinzessin Johanna, dw sür eine Flugreise noch zu klein war. >si dem Tode entronnen.