Der Enztöler
85. Jahrgang Nr. 266
Montag den 16. November 1937
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Darbietungen -er KeichSmusitiage
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Große Parteitagung in Sonthofen
Alle Neichsleiter und Gauamtsleiter der NS.- DAP. sind vom 15. bis 24. November auf der Ordensburg Sonthofen versammelt. Neben bedeutungsvollen Vorträgen sieht die Tagnngssvlge auch künstlerische Darbietungen vor.
Der stcllv. Gauleiter von Schwaben beigcsetzt
Im Markt-Oberdorf wurde am Samstag der ftellvertretene Gauleiter von Schwaben. Pg. Franz Schmid, unter großer Anteilnahme bei- geseüt. Am Grabe wurden u. a. im Auftrag des Führers, Stellvertreters des Führers. Neichsprvpa- gandamimsters. Neichsschatzmeisters und Neichs- organisationsleiters Kränze niedergelegt.
Hochschule für Politik ist Reichsanstalt
Der Neichsminister sür Volksaufklürung und Propaganda hat nach einem Erlaß des Führers die Aufsicht über die Hochschule für Politik übernommen, die als Anstalt des Reiches errichtet wurde.
von Wulfsen in der Präsidialkanzlei
Der bisherige Leiter des Personalamtes des Stellvertreters des Führers, Neichsamtsleiter von Wulfsen, wurde als Ministerialrat in die Präsidialkanzlei berufen.
„Mussolini erlebt Deutschland"
Im Verlag Heinrich Hoffman», München, erschien ein neues Werk des Neichsbildberichterstat- ters der N-sDAP., Heinrich Hoffman», „Mussolini erlebt Deutschland'. Gleichzeitig ist im Verlag Mondadori in Mailand die italienische Ausgabe des Buches erschienen.
Neue Sechafcnzollkontrolle Ab I. Januar 1938 tritt eine neue Seehafen- Zollkontrolle in Kraft, die das gesamte Seezollrecht einheitlich regelt und vereinfacht.
Deutsch-tschechoslowakische Grenzregelung
Ein zwischenstaatlicher Ausschuß hat nach der Ncuvermessung der deutsch - tschechoslowakischen Grenze einen umfassenden Vertrag ausgearbeitet, der am 12. November in Berlin vom Reich und der Republik unterzeichnet wurde.
Uebersall aus SA.-Manner gesühnt
Nach fünftägiger Dauer wurde der Essener K o m m u n i st e n p r o z e ß beendet. Der Hauptangeklagte Kriesbach wurde wegen versuchten gemeinschaftlichen Mordes zu vier Jahren Zuchthaus, vier weitere Angeklagte wurden zu Zuchthausstrafen zwischen IVe und 2 Jahren verurteilt. Er handelt sich um eine „Tcrrorgruppe", die einen feigen Feucrüberfall auf friedlich ihres Weges ziehende SN.-Männer verübt hatte.
Danzig entließ politische Gefangene
Als erste Auswirkung der vom Danziger Volks» tag und Senat beschlossenen Amnestie wurden von den in der Strafanstalt befindlichen 48 Politischen Leitern 17 entlassen. Zahlreiche schwebende Verfahren werden eingestellt. Die Unruhestifter vom 23. Oktober, die Schaufenster jüdischer Geschäfte eingeschlagen haben, werden nicht berücksichtigt.
Ein schöneres Koblenz ersteht
In Koblenz hat man auf Anregung des Gauleiters Simon mit der Umgestaltung des Schloßplatzes begonnen, der ein großes Aufmarschgelände werden soll. Damit ist der Auftakt zu einer weitgehenden baulichen Neusormung der älteren Stadtteile gegeben. Jur Verwirklichung dieser Bestrebungen ist ein Wettbewerb unter den deutschen Architekten und Gartenarchitekten ausgeschrieben worden, der bis zum 15. Februar 1938 läuft.
Fieselers Chefpilot wurde Flugkapitän
Aus Grund der jahrelangen Tätigkeit als erster Einflieger bei größeren Flugzeugfirmen wurde dem Chefpiloten und Leiter der Flugabteilung der Fiescler Flugzeug GmbH. Kassel, Hans Dietrich Knoetzsch, der Titel Flugkapitän verliehen.
Sprengung am „Hermes"-Wrack eingestellt
Die seit mehreren Monaten bei Ebbwasser vor- genvmmenen Sprengungen an dem Wrack des Dampfers „Hermes", der auf der A u ß e n w e s e r unterhalb der Leuchttonne „N" infolge Zusammenstoßes gesunken war, sind jetzt eingestellt worden.
England sieht den „gläsernen Menschen"
Die bekante Ausstellung des Dresdner Hygienemuseums „Das Leben" mit dem Wunderwerk des „gläsernen Menschen" geht nach dreiwöchigem erfolgreichem Aufenthalt in Halle nach Dres- den zur Umbeschriftung der Erläuterungen zurück und dann nach England.
SV Jahre Rheinischer Sängerbund in Neuyork Präsident Roosevclt übermittelte dem Rheinischen Sängerbund in Neuyork zu seinem SOjäh- rigen Jubiläum ein herzliches Glückwunschschrei, i ben. Der Rheinische Sängerbund ist neben dem Neuyorker Liederkranz der älteste deutsche Gesangverein Neuyorks.
Griechischer Dampfer gestrandet
Der griechische Dampser „Tzenhchandris", der Mit einer Schrottladung nach Rotterdam unter- tvegs war, ist am Samstag an der amerikanischen Küste bei Norfolk (Virginia) untergegan- gen. Von der LSköpfigen Besatzung konnten bisher nur S Mann gerettet werden.
llligenderlclit der oiL-t^resse
Stuttgart, 14. November. Wer am Freitag, abend in den Stadtgarten kam um ein „Konzert" üblichen Stiles anzuhöreu, der mochte große Augen gemacht haben, denn was hier von der musizierenden und singenden Jugend in der fröhlichen Spielfvlge „Der I a h r e s s P i e g e l" gestaltet wurde, geschah im Geist eines Gemeinschaftsfestes. Schon rein äußerlich kam dieses Neue zum Ausdruck, dadurch, daß die steife Trennung zwischen Musizierenden und Hörenden aufgehoben war. Ueberall im Saale vorn und hinten und auf den Galerien waren die Spiel- und Singgruppen verteilt mitten zwischen den Gästen und diese selbst waren im Umsehen so mitgerissen von dem fröhlichen Geist, der hier in Worten und Tönen sich kundtat. daß bald alle mitsangen. Festliche Fanfaren erschollen zum Beginn der Spielfvlge, die uns in anmutigem Wechsel von Bläserstücken, Liedern, Streichquartetten und sanfter Blockflöten- musik durch den ganzen Kreis der Jahreszeiten führte. Gerhard Maatz leitete mit kraftvoller Be- schwingtheit dieses festsrohe Musizieren, in dem Vertonungen von Hermann Heiß, Gerhard Maaß, Walter Nein. Armin Knab und Ccsar Bresgen erklangen. Launig und lebendig verband Bernd Poieß als Sprecher die einzelnen Darbietungen auf eine äußerst humorvolle und feinsinnige Art. Von seinen köstlichen Märchen konnte die Hörergemeinde gar nicht genug kriegen. Zwischendurch boten Stuttgarter Pimpse derbsröhliche Unterhaltung, wie sie es aus Fahrt und im Lager tun. Es gab wohl keinen, der von diesem frischen und beschwingten Geist nicht mitgcrissen wurde und die Uebsrzeugung mitnahm: unsere Jugend ist aus dem rechten Wege. Sie hat aus ihrer Lebens- form heraus den neuen Weg gefunden, auf dem das ganze Volk wieder zu einer singenden und musizierenden Gemeinschaft wird.
lüciZar t-rueber
Kammermusik erklingt
Es gibt kaum ein wichtiges Gebiet der Musik, dem sich die Hitler-Jugend bei ihren Neichsmusik- tagen in Stuttgart nicht in einer beispielhaften Veranstaltung gewidmet hätte. Dem Thomanerchor. der Werkfeicr und dem fröhlich-geselligen „Jahresspiegel" im Stadtgarten folgte am Samstagnachmittag in der Musikhochschule der berühmte Kammer musikkreis Scheck- Wenzinger. Originale Besetzung und Klangfarbe und ideales Ziisammenspiel befähigten ihn zur unvergleichlichen Darbietung von Werken wie der Luvertüren-Suite in ^-Dur von Telemauu mit obligater Gambe oder des herrlichen Bran- denburgischen Konzerts Nr. 4 von Bach. Der junge Komvmst Kurt Brüggcmann war mit einem hübschen, eigene Linie zeigenden Trio für Flöte, Geige und Bratsche vertreten. Kurt Rchsclds reichlich verwegene „Fünf kleine Musiken" stießen bei den Hörern aus spürbaren Widerstand. Eine köstliche Zugabe war Mozarts Sonate in L-Dur für Hainmerklanier, gespielt von Lili Kroeber-Asche.
Festliche Blasmusik
Wertvoll war der Abstecher in die heute viel gebrauchte und zum Teil stark reformbedürftig gewesene Bläsermusik, den Georg Blumensaat am Samstagabend im Gustav-Siegle- yaus mit dem Gaumusikzug des Reichsarbeits- dienstes unternahm. Blumensaats Kompositionen weisen auf diesem Gebiet eine bestimmte Richtung. Einige von ihnen, die aufgeführt wurden, erhoben sich durch Einfallsreichtum, Instrumentierung und überlegene Stimmführung deutlich über den Durchschnitt der anderen Werke, die indes ,
Die Bedeutung der vom 15. bis 20. November 1937 stattfindenden Arbeitsschutzwoche der Reichsbetriebsgemeinschaft Stein und Erde in der DAF. ist schon daraus erkenntlich, daß die zahlenmäßige Entwicklung der Unfälle in der Industrie der Steine und Erden seit dem Jahre 1982 etwa um 71 Prozent gestiegen ist. Die Ursache dieser Entwicklung liegt in der seit der Machtergreifung immer mehr zunehmenden Be- avspruchung dieses Industriezweiges.
Es ist daher nur zu natürlich, daß einmal durch die erhöhte Produktion und zum anderen durch die Betriebsunkenntnis der neueingestellten Ar- beitskräfte Unfälle und Berufskrankheiten an der Tagesordnung waren. Nach Angaben der Berufs- genossenschaften kamen im Jahre 1932 auf 387 958 Beschäftigte 20 373 Unfälle, im Jahre 1936 aber auf 655 302 Beschäftigte 75 882 Unfälle, d. h. bei einer Zunahme der Beschäftigtenzahl um 71 Pro- zent stieg die Zahl der Unfälle um 184 Prozent. Ans je 1000 Versicherte entfielen im Jahre 1932 52 Unfälle, im Jahre 1936 88 Unfälle. Die Ent- Wicklung der tödlichen Unfälle zeigt eine ähnliche Kurve. Im Jahre 1932 verunglückten 169 Ar- bcitskameraden tödlich, im Jahre 1933 262, im Jahre 1934 298. im Jahre 1935 344, im Jahre 1936 414.
vielsacy ebenfalls ein eigenes Gesicht zeigen.
Am Sonntagfrüh vereinte eine Morgenfeier die Teilnehmer des Schulungslagers im Ehrenmal der deutschen Leistung. Gesolgschafts- fnhrer Rudolf Leyk mit der Nundfunkschar des Neichssenders Stuttgart schuf der Feier einen stimmungsreichcn musikalischen Hintergrund mit Werken von Bach und Pachelbel und ockenntnis- haften neuen Liedern. Im Mittelpunkt stand eine Ansprache des Oberbürgermeisters Dr. Strö- lin. Er hob den Wert der Kulturgüter und namentlich der Musik hervor, die das deutsche Volkstum in aller Welt Zusammenhalten, und begrüßte das Unternehmen der veulschen ^ugeuo auch die Musik in den Dienst der Volkwerdung zu stellen. Die Stadt der Ausländsdeutschen, sagte ihr Oberhaupt, wird immer bereit sei», an der Vertiefung der deutsche» Musikkultur mitzuarbeiten.
Orchesterkonzert In der Liederhalle
Das Orchesterlonzert am Sonntagvor- mittag in der Liederhalle gab wiederum ein Bei- spiel der fruchtbaren Synthese von Werken der großen deutschen Meister und dem Schaffen vor- wärtsstürmender Jugend. Einem zu festlichem Jubel sich steigernden Hymnus von Helmut Rieth- müller folgte Heinrich Spittas „Musik sür Streichorchester" (Werk 4l>, eine wegen des Verzichts aus Bläser zwar nicht sehr farbige, jedoch im Gegeneinander dreier Soloinstrumente mit dem übrigen Klangkörper reichbewegte, gediegene Schöpfung. Ihr gegenüber vermochte sich des erst dreiundzwanzigjährigen. talentierten Cesar Bres- gen ..Feiermusik" (Werl 23. l) in ihrer thsma- tisch vorzüglichen Linienführung durchaus zu Hai- ten. Die beiden Tonschöpser dankten persönlich für die außerordentliche Zustimmung. Im übrigen galt der Beifall dem temperamentvollen und fein- fühligcn Dirigenten Gerhard Maaß, der am Schluß mit dem Landesorchester die Symphonie Nr. 2 von Brahms zu großartiger Wirkung brockte. Ulkred Waiblinger
Der Farbenakkord von Braun. Schwarzblau. Weiß und Feldgrau bestimmte am Sonntagabend das festliche Bild der Stadthalle, wo ein Nicsen- chor von 2500 Stuttgarter Hitlerjungen. Pimpfen und BdM.-Mndchen in einem Gemeinschaftskonzert mit dem Mnsilkvrps des Infanterieregiments 119 »nd dem Trompeterkorps des Kavallerieregiments 18 die Verbundenheit der deutschen Staatsjugend mit der Wehrmacht knnd- gab. A'.s krönender Ausklang der Reichsmnsiktage war dieses Gemeinschaftskvnzert beherrscht von den Liedern der jungen Generation, die zum Teil für sich, zum Teil i« Kantatenform zusammengestellt mit Bläierbegleitung gesungen wurden. Zündende alte Märsche, hübsche Soldatenlieder aus vergangenen Tagen und hymnische Fansarenklänge rundeten die Vortragsfolge, um deren packende Darbietung sich Bnnnführer Wolfgang Stumme, Obermusikmeister Schulz und Musikmeister Weh meyer verdient machten.
An Stelle des verhinderten Jugendsnhrers des Deutschen Reiches. Baldur von Schirach, hielt zum Abschluß des Gemeinschaftskonzerts und zugleich der Reichsmusiktage Lbergebietsführer Cer ff, der Ches deS Kultur- und Rundfunkamtes der Reichsjugendführung. eine Ansprache, in der er Sinn und Wirkung der Mnsiktage zusammenfaßte und namentlich das Erlebnis der Gemeinschaft hervorhob. wie es in der Werkseier in den Fortuna-Werken so schön zum Ausdruck gekommen war.
4I5red Waiblinger
nung von Naturstein in Ton-, Kalk-, Zement- und Kreidewerken, in der keramischen und in der Porzellan-Industrie in den Glashütten und wo überall die Männer der Steine und Erden arbeiten, eine andere, mindestens ebenso große Gefahr. Es ist die sogenannte „Staublunge". Erkrankungen dieser Art haben ebenfalls in erheblichem Maße zugenommen, obwohl sie bei einiger Umsicht in den Betrieben zu vermeiden gewesen wären.
Die Arbeitsschutzwoche wird mit einem Betrieb S a P P e I l in den 25 000 erfaßten Betrie- ben eröffnet werden. Die Gefolgschaften werden dabei auf den notwendigen Einsatz des Arbeitsschutzes hingewiesen. Betriebsbegehungen der Arbeitsschutzwalter, der Vertrauensmänner gemeinsam mit ihren Betriebsführcrn werden stattfinden. Dis betrieblichen Verhältnisse werden hier im Hinblick auf Unfallverhütung, Arbeitsschutz und Gesundheitsführung überprüft. An einem anderen Tage werden Vertrauensratssitzungen stattfinden, auf denen gemeinsam praktische Sofortmaßnahmen zur Abstellung von gesundheitlichen und Sicherheitsmängeln durchgesprochen werden. Am 20. November, d. h. am letz- ten Tage der Arbeitsschutzwoche, werden den Ge- folgschaften der 25 000 Betriebe diese praktischen Sofortmaßnahmen mitgeteilt und alle Ar. beitskameraden rur Mithilfe aukae- rufen werden. Ten besonders gefährdeten Arbeits- kameraden von Stein und Erde soll — das ist der Sinn der Arbeitsschutzwoche — ein noch umfassenderer Arbeitsschutz zuteil werden. Und da müssen alle mithelsen. die es angeht.
Sir Goldbarren des EWennnimsterH
Riesiger Betrugsprozetz hat begonnen
Ulgenberickt der dlRUresse
k. Augsburg, 14. November. Eine Anklage, schrift von nicht weniger als 68 Seiten liegt einem riesigen Betrugsprozetz zu Grunde, der hier gegen den als gefährlichen und gewissen- losen Hochstapler bekannten Alfred Vogt begann, der aus Unter kochen bei Aalen gebürtig ist. Für die Zusammentragung des Materials benötigte der Untersuchungsrichter allein mehrere Jahre. Der Hauptpunkt der gegenwärtigen Anklage betrifft die gewissenlose Schädigung bayerischer und autzerbahe- rischer Unternehmungen. Neben weiteren Straftaten wird auch ein D i e b st a h l v 0 n 2000 Kilo Barrengold zur Verhandlung stehen, den Vogt bei einem Minister der Systemzeit begangen haben soll. Der Prozeß wird voraussichtlich drei Wochen in Anspruch nehmen.
EhrenOrM auf der Zag-aus-tMung
Olgenderlcdl der dl8pre»»e
Nr. Berlin, 13. November. Am Freitag- abend fand im Hanse der Flieger die Ver- teilung der Ehrenpreise der Internationalen Jagdausstellung in Anwesenheit der Vertreter sämtlicher betet« ligten Nationen statt. Ten Ehrenpreis deS Führers für die beste Gemäldesammlung erhielt Liljesors (Schweden), den Preis des Reichsjägermeisters für die beste Landesausstellung erhielt Polen. Ferner erhielten Großbritannien, Rumänien und Ungarn Ehrenpreise des Reicl'sjägerveistors.
Mische Merstrnm geschlossen
Unglaubliche Betrügereien
kllgenbei-iclit der 5,'8-presse
Kt. Hamburg, 14. November. Hier ist man unglaublichen Betrügereien auf die Spur gekommen. Wie die Ermittlungen ergaben, haben di, Inhaber der Firma nicht nur durch betrü- gerische Maßnahmen hohe Gewinne herauszuschlagen gesucht, sondern gleichzeitig außer- gewöhnliche Verdien st spannen aufgeschlagen und bei der durchgeführten Untersuchung den Sachverständigen Bestechungs- gelder geboten. Die Preisüoerwachungsstelle hat die Firma schließen lassen. Ten Inhabern wurde für dauernd die Geschäftserlaubnis entzogen. Außerdem sind sie in eine Ord- nungsstrafevon 200 000 Mark genommen worden. Wegen Verdunkelungsgefahr wurden sie von der Staatspolizei in Schutz- Haft genommen.
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Gutes Geld für schlechte „Antennen"
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seti. Itzehoe, 14. November. Aus der Leichtgläubigkeit einiger Landlelite schlug ein Mann aus dem holsteinischen Dorf Horst Kapital. Er gab vor, von Krankheiten befallene Obstbäume durch eine „Antenne" heilen zu lassen, mit der geheimnisvolle Strahlen „aus dem Weltall" aufgefaugen würden. Die Antenne bestand aus eincin einfachen Kupfer ring, der um den Stamm des Baumes gelegt wurde. Sie kostete eine Mark. Dafür konnte dann eine beliebige Menge von Weltallstrahlen ungestört empfangen werden. Es gab, wie gesagt, genug Leute, die sich entschlossen, die wunderbaren Strahlen auch einmal auf ihre Bäume wirken zu lassen, so daß das Geschäft des „Erfinders" bald florierte. Leider aber versagte die Wissenschaft, wie der HM. decker der Weltallstrahlen-Antenne jetztWvr dem Jtzehoer Gericht erklärte, den Heilkräften seiner Kupferringe die Anerkennung. Er erhielt für seinen Humbug selbstverständlich keinen Gewerbeschein, setzte aber den Verkauf trotzdem fort und wurde jetzt dafür mit einer Geldstrafe belegt.
Zweite.GF-Mitte!M«Mkl begann
Genua, 14. November. In Genua trafen mit drei Sonderzügen weitere 1900 deutsche Arbeiter ein, die an der zweiten Mittel- meerfahrt der KdF.-Flotte teilnehmen lverden. Bei ihrer Ankunft wurden sie vom deutschen Generalkonsul, von Vertretern der Deutschen Kolonie und der Faschistischen Industriearbeiter-Organisation willkommen geheißen. Nachdem die deutschen Arbeiter die Stadt Genua be- sichtigt hatten, fuhren die KdF.-Schiffe am Sonntagabend zu ihrer Reise um Italien von Genua ab. Als nächster Hasen wird Neapel angelaufen.
Diese Ziffern lasten eindeutig erkennen, daß hier energische Maßnahmen geboten sind, um Berufskrankheiten und Berufstod eine Schranke zu ^ sitzen. Darüber hinaus aber besteht gerade in der I Industrie her Steine und Erden bei der Gewin-
ArbeitSichutzwoGe..Stein und Erde"
Steigende Nafallkurve — Detriebskovtrolle durch Arbeitsschvtzwalter
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