WeWiftori/che Begegnung
Von Uso» OLdo
Inmitten einer Welt, die erschüttert ist von ängstlicher Unruhe, feigen Intrigen und zerstörendem Haß, stehen als ruhende Pole die beiden verantwortlichen Staatsmänner Italiens und Deutschlands und reichen sich zur Bekräftigung ihres europäischen Friedenswerkes die freundschaftliche Hand.
Unsere Zeit kennt viele Besuche und Begegnungen politischer und militärischer Art. Die westlichen Demokratien haben den letzten zwanzig Jahren durch Konferenzen und Zusammenkünfte ihrer Verantwortlichen geradezu den Stempel aufgedrückt. Allerdings waren die Beweggründe dafür nur die un- seligen Auswirkungen des Versailler Frie- oensdiktates. Immer waren dritte Staaten die Benachteiligten und Geschädigten. Oder aber zerstörte ein unfähiges parlamentarisches System das Geringe, das einzelne Mutige im ersten Anlauf erreichten.
Deshalb richtet nun die ganze Weltöffentlichkeit ihren Blick nach Berlin, weil dort zwei Männer Zusammentreffen, die die gleiche Autorität und Machtfülle in ihren Nationen besitzen, die gleichzeitig erste und beste Repräsentanten ihrer. Völker sind. Es ist kein Zufall, daß Benito Mussolini und AdolfHitler aus den breiten Fron- ten zweier Völker hervorgetreten sind. Sie beide haben als einfache Männer sich in der Vorkriegszeit ihr Lebensbild geformt, haben in den Schlachten des Weltkriegs ihre Reise erlangt und traten dann, als das Versailler Friedensdiktat alle Nationen in ihren Grund- festen erschütterte, an die Spitze der wenigen aufrecht gebliebenen und erkennenden Front- soldaten. Der felsenfeste Glaube an die bes- sere Zukunft des Vaterlandes, der beiden in der Kameradschaft des Schützengrabens zur Erkenntnis kam, hat dann wenige Jahre später im Faschismus und im Nationalsozia- lismuS feste Form gefunden. So war es auch verständlich, daß diese beiden Nationen, in- mitten der großen Auseinandersetzung der Nachkriegszeit, Berührungspunkte fanden, die sich in der praktischen Auswirkung zu einem unerschütterlichen Block innerhalb der euro- Mischen Nationen formte. Der gemeinsame Feind unserer Kultur, der jüdische Bolschewismus. fand hier endlich eine gemeinsame ÄLwehrsront. Die vielgestaltigen Ereignisse der letzten Jahre hat das Band, das gleiches Denken und Wollen beide Völker umschlang, noch verstärkt. Italien hat als erster euro- Mischer Staat Deutschlands Gleich. Berechtigung voll und ganz anerkannt und Deutschland hat während deS ab es- fi Nischen Feldzuges Italien durch seine Solidarität gestützt.
So ist es verständlich, daß Deutschland und Italien mit freudiger Erwartung der Begegnung ihrer beiden Führer entgegensehen. Hier reichen sich die Besten zweier Völker die Hand, zur Bekundung enger Freundschaft und aufrichtiger Zusammenarbeit. Europa und dre Welt mag darin die Krönung der Entwick- ungsperiode Deutschlands und Italiens er- ehen, zweier Nationen, die in jahrelanger straffer und eiserner Erziehungsarbeit einen Reiniqungsprozeß überwunden haben und nun als ein machtvoller Faktor einer verwandten Weltanschauung und des Bölkerfriedens dastehen. Was wäre heute aus Deutschland und Italien mehr als ein Spielball jener „Ansicht- baren Väter", die immer schon friedliche Nationen gegeneinander hetzten, wäre nicht ein Mussolini und ein Adolf Hitler aus ihren Völkern hervorgetreten!
Die ganze deutsche Nation ist sich deshalb
»Schwere Kämpfe" bei Stavenhagen
Lagebericht über bea zweite« Lag der Wehrmachtsmanöoer
Swtnemunve, 22 . September. In dem Lagebericht über den Fortgang der großen Wehrmachtsmanöver heißt es, daß die Kampftängkeit beim Heer in der Nacht zum Dienstag verschiedentlich wieder aus- lebte. Besonders die rote Sette unternahm mehrere örtliche Vorstöße, um die am Tag erreichten Erfolge auszubauen. So kam es südwestlich von Stavenhagen, östlich und westlich des Malchiner Sees und nordwestlich Malchins zu Gefechten. Leichte Seestreitkräfte und Kleinbootsverbände der Kriegsmarine beider Parteien gerie- ten südwestlich von Bornholm aneinander, wobei Blau die Oberhand behielt. Rote U-Boote griffen einen von Pillau kommenden Geleitzug mehrfach erfolgreich an.
Am Dienstagmorgen setzten sich die r 0 ten Angriffe auf der ganzen Front mit un- verminderter Heftigkeit fort. Starke rote Panzerkräfte gingen aus dex Gegend südöstlich von Stavenhagen in Richtung auf Treptow vor und trafen aus frisch von Neu- brandenburg herangeführte starke blaue Truppen. Blau erlitt beträchtliche Verluste. Am frühen Nachmittag gab eS in der Gegend von Stavenhagen neue schwere Kämpfe. Die Blaue Jnfan- teriedivision 12 mußte den Malchiner Brük- kenkopf räumen. Bei Penzlin hat sich die Lage nicht wesentlich geändert. Der Dem- miner Brückenkopf befand sich am Abend noch fest in der Hand der Blauen.
Bei der' Kriegsmarine gelang es dem blauen Geleitzug trotz häufigen Angriffen von Unterwasser-, Ueberwasser- und Luft- sahrzeugen in den späten Abendstunden, größtenteils wohlbehalten in den Schutz der Festung Swinemünde zu kommen. DieLuf t- Waffe war am Dienstag trotz starker Behinderung durch unsichtiges Wetter mit reger Aufklärungsarbeit beschäftigt. Nach ihren Ergebnissen griff die blaue Luftwaffe weiterhin die Bodrnorganisation der roten Luftwaffe und die Häfen und Verkehrs- anlagen bei Hamburg an. Note Flugzeuge griffen auch mit Erfolg in den Seekampf ein. Die rote Luftwaffe zog sich am Nach- mittag bei massigen Angriffen auf „feindliche" Ausladungen nordöstlich von Berlin starke Verluste durch Flakabwehr zu.
auch der großen Ehre bewußt, wenn der Duce nach 12 Jahren zum ersten Male die Grenzen seiner Heimat überschreitet, um Deutschlandzu besuchen. Unser Volk wird die historische Bedeutung dieser Reise um so höher schätzen, als gerade in den vergangenen Wochen alle Versuche unternommen wurden, das faschistische Italien zu demütigen und zu beleidigen.
Das deutsche Volk, das mit größtem Interesse und vollster Bewunderung den beschwerlichen Aufstieg de? neuen Italien ver- folgt hat, begrüßt deshalb Benito Mussolini als den genialen Schöpfer des römischen Imperiums und ehrlichen Freund Deutschlands. Die Freiheitsbanner des Nationalsozialismus und des Faschismus werden freudig über Deutschland wehen und die Millionen deutscher Männer und Frauen werden mit herzlichster Begeisterung den Duce auf deutschem Boden willkommen heißen.
Wir sind dessen gewiß, daß auch diese Be-
Der Führer und Ober st e Befehls- haberderWehrmacht weilte auch am Mittwoch wieder mehrereStundenim Manövergelände. Er suchte Truppen aller Waffengattungen des Heeres und Flak- sormationen der Luftwaffe, vornehmlich auf blauer Seite, in ihren Unterkunftsräumen und Gefechtsstellungen auf und wohnte später den Vorwärtsbewegungen der Blauen Partei beiderseits des Tollese-Sees bei. Auf seiner Fahrt zu den Truppen berührte der Führer u. a. die Orte Neustrelitz, Burg SLar- gard, Neubrandenburg, Nosenow und Teschendorf. wo er, wie auf dem ganzen Gelände, von den Einheimischen und Manövern-Zu- schauern begeistert begrüßt wurde.
Air Marine im Wlrnkamvk
Rostock, 22. Sept. Swinemünde, der „blaue" Kriegshafen, ist am Mittwochfrüh mit dem schrillen Surren von „roten" Sturzkampf- Flugzeugen aus der idyllischen Ruhe des sonnigen Morgens geschreckt worden. Ueber hohen, weißen Wolkenfetzen hatten sie sich herangestürzt und sind mit der reißenden Geschwindigkeit des waghalsigen Sturzes auf den Kriegshafen herabgestoßen, so daß die Abwehr auch von den Kriegsschiffen nur-bei blitzschnellem Entschluß zum Schuß kommt.
Im Hafen herrscht ein Hochbetrieb der Kriegsmarine. Außer einigen der Transporter, die in den Morgenstunden aus Ostpreußen eingelaufen waren, liegen weit auseinandergezogen Torpedoboote, Zerstörer, U-Boote mit Begleitschiffe, eine Räumboot- flottille, Minensuchboote und Schnellboote, stolz abseits das Panzerschiff „Graf Spee" und ein Kreuzer; dazwischen leuchten der Aviso „Grille" und die stolzen Schiffe des Seedienstes Ostpreußen. So hat man einen kleinen Eindruck von dem umfangreichen Einsatz der Kriegsmarine zum Küstenschutz, und zur Aufrechterhaltung des Seeweges nach Ostpreußen. Aehnlich wird es in dem „blauen" Kriegshafen Pillau aussehen, bis wohin der offenbar zur See recht starke „roie" Gegner mit Luftangriffen vorgestoßen ist. Dementsprechend hat auch das Durchdringen des Geleitzuges von acht Dampfern große Schwierigkeiten gemacht.
gegnung nur der Sicherung, der Wohlfahrt und des Friedens beider befreundeter Nationen dienen wird. Kein Würdigerer verdient deshalb freudiger in unseren Gauen empfangen zu werden als der Duce Italiens, Benito Mussolinis
Berlin, 22. September. 1500 in Deutsch, land lebende Faschisten, darunter 250 Jungfaschistinnen und 250 Avantgardisten, kommen nach Berlin, um hier den Duce zu begrüßen und sich ihm vorzustellen. Sie sind Gäste der Deutschen Arbeitsfront. Reichsleiter Dr. Ley hat die Auslandsorganisation der DAF. beauftragt, für die Unterbringung und Verpflegung der italienischen Gäste zu sorgen. Die Jungfaschistinnen sind im Berliner Haus der Jugend untergebracht. Die Avantgardisten wohnen im Friefenhaus aus dem Reichssportfeld wo sie auch von der Neichsjngendführung betreut werden.'
«Us ver Höhe von Stolp gelingt der Ueber- fall auf emen Dampfer, weil die „blauen* Luststreitkräfte anderweitig in Anspruch ge- nommen sind. In der Enge zwischen Born- Holm und der Küste gelingt den U-Booten wie^ der die Beschädigung von zwei Dampfern! Unterdessen war das „rote" Schlachtschif „Deutschland" mit dem Kreuzer „Nürnberg" bis zur Mdspitze von Oeland gedampft, um das von Norden kommende „blaue" Schlacht- schiff „Graf Spee" zu fassen. Es kommt zu einem Gefecht, das bei Dunkelwerden abgebrochen werden wird. Die Großkampfschiffe beider Parteien halten auf den Geleitzug zu. „Graf Spee" kann die Gefahr für den Transport gerade noch abwenden. Bei einem Gefechs bei Stolperbank wird die „Deutschland" außer Gefecht gesetzt. Bei diesen Seekrieashandlun- gen haben sich die U-Boote ganz besonders bewährt. Etwa gleichzeitig ist ein „roter" Minen- fuchsperrverband durch die „Königsberg" vernichtet worden. Auch die Seelustverbänoe entlang der Küste haben immer wieder eingegrift fen.
Ein „roter" Fliegerangriff aus Swinemünde: Erst ein einzelnes Kampfflugzeug. dann in schneller Folge eines nach dem anderen stößt in steilem Sturz aus den Wolken herab. So geht es mit kurzer Pause durch Stunden. Knapp über dem Hafen drehen die Flugzeuge ab und bringen sich einige Meter über dem Wasser an der Küste entlang in Sicherheit. Die Mündungsfeuer der Flaks vermitteln einen Eindruck von der weiten Spanne des Geschützgürtels um die Festung. Auch die Kriegsschisse unten bellen mit ihren Geschützen. Nun sind auch die „blauen" Jagdflugzeuge hoch und stürzen sich auf die Angreifer. Bald sitzt jedem „roten* Kampfflieger ein „blauer" Jäger im Nacken.
Unten in der Festung haben die Mann- schäften einer Marine-Artillerie-Abteilung, die gleichzeitig auch Flaks bedienen, die Handhabungernesschweren Küstengeschützes Vvrzusühren. Es ist eine Freude, mit welcher Lust die Männer dabej sind. Obwohl sich darunter auch kur^ gediente Reservisten befinden, hat man nach dieser Musterleistung an Präzision und Tüchtigkeit den Eindruck, daß die Ausbildung jedem einzelnen seine Funktionen auch beim Ausfall eines Teiles der Bedienung bis zur traulliwandlerischen Sicherheit eingeimpft hat.
Nach solchen Proben der Leistung unserer Kriegsmarine geht es weiter durch die hier am Nordrand nur schwach besetzten Fronten von »Blau" und „Rot" in die »rote" Etappe nach Rostock. Beide Parteien beschränken sich in der Nähe der Küste auf eine unmittelbare Feindberührung aus Sicherung und Straßensperren.
Im Laufe des Mittwochnachmittag und abend trafen in Warnemünde in Flugzeugen und mit der Bahn eine Reihe ausländischer Manövergäste ein. An der Spitze der eng- lischen Gäste bemerkte man den Chef des britischen Generalstabes, Marschall Sir Cyrill Deverell, den Kommandeur des Oestlichen Wehrkreises General W. E. Ir 0 n- side und den Luftmarschall Langnore. Mit Luftmarschall Bado gl io trafen an der Spitze der italienischen Gäste General Pariani, Admiral Cavagnari, General Valle und der Stabschef der faschistischen Miliz, General Russo, ein. Auch der ungarische Kriegsminister General der Honved Roe- dex ist mit seinem Adjutanten Oberst Gi- mesy in Warnemünde eingetroffen. Ferner bemerkte man Reichspostminister Ohnesorge und Reichsverkehrsminister Dr Dorpmüller.
Glück muß mau haben
LNümio« 2«>>FM»öch»»vmai> <>«» türmst»
UrhcberrechtSfchutz durch Vcrlagranstalt Manz, München 31. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)
Du mußt dieses unterschriebene Exemplar an den Verlag (Nymphenburgerstraße 104) zurückschicken und ein paar Zeilen beifügen, die ich Dir ebenfalls im Entwurf beilege. Ich freue mich schrecklich, daß alles so herrlich vorangeht und hoffe, daß ich bald eine Aufführung irgendwo erreiche. Soll ich an Euer Theater auch ein Exemplar schicken? Es steht bei uns nicht auf der Liste.
Ich denke so viel an Euch und das herrliche Lindau. Aber ich denke noch mehr ans Theater und an das, was mir die Zukunft bringt. Dem Fritz viele Grüße und Dir viele Küsse von Deiner Thea.
Bei diesem Brief fand Herma aus einem einfachen Papier eine Antwort, die folgendermaßen lautete:
Sehr geehrter Herr Verleger!
Anbei schicke ich mit herzlichem Dank den Unterzeichneten Vertrag zurück. Ich hoffe, daß wir bald bei einem Theater Erfolg haben werden und bitte Sie, in diesem Sinne werbend für mich und mein Werk tätig sein zu wollen
Mit deutschem Gruß!
Herma unterschrieb gehorsam diesen Brief. Aber Fritz, ihr ehelicher Gatte, hatte eine leise Hemmung bei der Lektüre der verschiedenen Akten. Männer sind in solchen Sachen gerne pedantisch. Er betrachtete sinnend seine Frau.
„Ich bin furchtbar neugierig auf das Lustspiel!" meinte Herma.
„Wenn es so gut ist wie die Komödie, die um dies Lustspiel spielt" — sagte Fritz — „so ist es ausgezeichnet."
„Das ist mir zu kompliziert!"
„Glaub ich gern, denn du spielst offensichtlich die Rolle der Naiven."
„Ich? Und Thea?"
„Die spielt natürlich schon was anderes: sie ist die erste Heldin, zugleich die Intrigantin, dazu Salondame."
„In dem Lustspiel?"
„Aber nein, in der Komödie, die sich um dies Lustspiel dreht!"
Herma hatte andere Dinge im Kopf und andere Sorgen im Herzen als die klugen Spitzfindigkeiten ihres Fritz.
Thea wuchs indes mit Grazie in ihre Doppelrolle als Sekretärin und Dichterin hinein. In dieser Zeit waren die ersten Exemplare ihres Lustspiels vervielfältigt und gingen mit werbenden Briefen und entsprechendem Rs- klamematerial zunächst an solche Theater hinaus, mit denen der Verlag bereits in Geschäftsbeziehungen stand.
Darüber hinaus aber half Thea ihrem Kind natürlich durch ihre persönlichen Beziehungen. Sie schickte der Hel- lina ein Exemplar mit einem Hinweis auf die fabelhafte Rolle, die für sie darin enthalten sei.
„Es handelt sich um eine Rolle, die Ihrer würdig ist, sie geht tragend und führend durch alle drei Akte, sie bringt die Wandlung einer Frau, die unklar und unfertig die Ruhe und Stille des Landlebens nicht erträgt, die in der Stadt zur Herrin und Herrscherin der Gesellschaft wird und nun, von der Liebe getroffen, zum Glück, zur Ruhe und zur Klarheit sich findet. Die Männer sind in diesem Lustspiel nur Mittel zum Zweck, Stationen, an denen die Wandlungen einer Frau sich offenbaren, Träger des Lustspielgedankens, komifche Chargen, dankbar für den Schau- fpieler, aber doch nur leuchtend im Licht dieser Frau. Es ist eine Bombenrolle, es ist ein Stück, das von einer einzigen Frau getragen wird wie Sudermanns „Heimat" von der Magda, es ist — die ganze Stadt wird es sagen — die Rolle für die Hellina."
„Jefsas ja, die Haller!" sagte die Hellina, als sie den Brief las.
„Wie hat sie doch noch ausgeschaut? Ein schmales Gesichter! mit nußbraunen Augen, mit fröhlichen Augen, dazu das ganze Mädel schlank und groß — und vor allem gescheit."
Thea war ein Typ, der der Hellina ausgezeichnet stand. Die blonde frauliche Schönheit der Schauspielerin fühlte sich erst ins rechte Licht gesetzt, wenn sie von der jugendlichen Grazie eines dunkleren Mädchentyps sich abhob. Solche junge Freundinnen standen ihr ausgezeichnet. Das wußte sie aus Erfahrung.
Hellina lud die Thea zum TL
Der Gedanke, daß eine Sekretärin um fünf Uhr noch nicht frei sein könnte, kam ihr gar nicht in den Sinn. Thea aber holte sich von ihrem Chef die Erlaubnis
„Sie kennen die Hellina?"
Er staunte ehrlich.
Aber gewiß! Sie malte ihr Bild mit den allzu leuchtenden Farben eines schwärmerischen Mädchens. Gut, meinte Theo, eine schöne Frau, mehr noch, eine herrliche Frau, aber . . .
„Aber die Maria in „Glück muß man haben", das wäre doch eine Rolle für die Hellina, die ihr direkt auf den Leib geschrieben ist. Da kann sie doch alles zeigen, was sie hat!"
„Und das wollen Sie ihr beim Tee gleich sagen?"
„Und wollen ihr eine Rolle zureden oder aufreden, die vielleicht der Direktor noch gar nicht kennt?"
„Warum nicht?" Sie sagte es ganz harmlos.
„Ja, gewiß, Sie haben recht: warum nicht?" Er lachte und freute sich über die kampffroh blitzenden Augen seiner Sekretärin. „Aber üblich ist der Weg natürlich nicht. Der Ehrgeiz der Schauspieler ist ein Pfund, mit dem der Theaterdirektor zu wuchern hat und nicht der Verleger. Was Sie also bei der Hellina erreichen, bitte — als Thea Haller und nicht als Sekretärin des Drei-Türme-Ver- lags."
(Fortsetzung folgt.)