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Birkenfelder, CalmVacher und Herrenalber Tagblatt

Amtsblatt für den Kreis Neuenbürg Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

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Nr. 218

Neuenbürg, Freitag den 17. September 1S37

SS. Jahrgang

RülktriltSgerüchte um van Aeeland

Kabinettsumbildung Mitte Oktober?

Ulgenderictlt 6er biS-kreZZe

Brüssel, 17. September. Am 5. Oktober wird voraussichtlich Ministerpräsident van See­land oer belgischen Kammer einen Rechen« schaftsbericht über seine Regierungs- tätigkeit vorlegen. Wie in politischen Kreisen verlautet, wird van Zeeland bei dieser Gelegen­heit eine große politische Rede halten, und auch die Grundzüge seines weiteren Programms darlegen. Sollten diese Erklärungen im bel­gischen Parlament eine günstige Aufnahme finden, so dürften die anscheinend doch beab­sichtigten personellen Veränderungen in der Regierung verhältnismäßig reibungslos von­statten gehen. Man nimmt an, daß diese Ende Oktober zu erwarten sind. Dabei kursieren hart­näckig Gerüchte, daß vanZeelandunter Um st än den selb st zurücktreten und seinen früheren Posten bei der belgischen Nationalbank wieder übernehmen werde. Teil­weise wird jetzt schon Ja spar als mutmaß­licher Nachfolger van Zeelands genannt.

Obwohl diese Gerüchte mit äußerster Vor- sickit zu beurteilen sind, bat sieb die parlamenta­

rische Lage des Ministerpräsidenten durch die verschärften Auseinandersetzungen innerhalb der großen Parteien durchaus nicht gefestigt, wie es infolge des glimpflichen Ausgangs der Aussprachen über gewisse Vorgänge ber der Nationalbank den Anschein hatte. Die partei­politischen Kämpfe haben nu Gegenteil an Schärfe zu genommen und auch die Rexisten entfalten wieder eine verstärkte Propaganda.

Franko beglückwünscht den Führer

Berlin, 16. September. Der Führer des nationalen Spaniens, General franco, hat an den Führer und Reichskanzler folgendes Telegramm gerichtet:Im Namen aller Spanier, die gegen die kommunistische Bar­barei kämpfen, beglückwünsche ich Eure Exzellenz lebhaft zu Ihrer letzten groß, a r t i g e n N e d e, in der Sie es erneut ver­standen haben, edle germanische Empfindun­gen dem großen deutschen Volke vor Augen zu führen. Heil Hitler! gez. General Franco/

Krylenkos Stunde hat geschlagen

Der Do rjufttzkommiffae «vch zehnjähriger »Sänberuvgstiktigkeit- seines Postens enthoben

12 MiMonen Mark Geldstrafe

Das Urteil im Pruemex Schmugglerprozeß

L I 8 s n b e r I o b t der I48-?re8Zo

t. Koblenz, 17. September. Im großen Eifeler Schmugglerprozeß, der sechs Wo­chen lang das Gericht in Pruem beschäf­tigte, wurde am Donnerstag das Urteil ge­fällt. Wegen Bandenschmuggels, Devisen­vergehens, Hehlerei und Beihilfe zu allen diesen Verbrechen wurden neben hohen Ge­fängnisstrafen insgesamt über zwölf Millionen Mark Geldstrafe und weitere Zehntausende RM. Wertersatz ver­hängt. Im Nichtbeitreibungsfalle des Geldes tritt eine entsprechende zusätzliche Haft in Kraft.

Dieses gewiß harte Urteil entspricht durch­aus dem Volksempfinden, denn bei den An­geklagten handelt es sich fast durchweg um Verbrecher, die in der Zeit der Warenver­knappung Lebensmittel aus dem Auslande einschmuggelten, um sie unter Erzielung großer finanzieller Ge­winne in Deutschland wieder an den Mann zu bringen. Ter Prozeß und das jetzt ge­fällte Urteil werden aber auch denen die Augen geöffnet haben, die mit solchen ver­brecherischen Elementen Paktiert und sich in dieser Verhandlung nicht scheuten, hartnäckig zu leugnen, denn wie der Vorsitzende in der Urteilsbegründung feststellte, sei ihm ein derartig unverschämtes und freches Lügen wie in diesem Prozeß in seiner Praxis bisher nicht vorgekommen. Ungeahnte Schwierigkeiten bereitete auch eine Reihe von Zeugen, die mit einer er­schreckenden Frivolität und Unverfrorenheit bereit waren, einen Meineid zn leisten.

Deutswer Nekoedslug Azoren-Zlsuvoek

Berlin, 16. September. Das Hochsee-Post­flugzeug8 139 Nordwind" der Deut­schen Lufthansa, das am Mittwochmorgen 7.10 Uhr deutscher Zeit vom Flugstützpunkt Friesenland vor Horta auf den Azoren zum Fluge nach Neuyork gestartet worden war, traf bereits abends um 9.48 Uhr in Port Washington ein. Das unter Führung von Flugkapitän Diele, Flugkapitän Dodig, Flugmaschinistenfunker Noesel und Flug- zeugfunker Stein stehende Flugzeug konnte die 3850 Kilometer lange Strecke in einer Gesamtflugzeit von 14 Stunden und 35 Mi­nuten bewältigen.

Die8 139" erreichte also ans diesem Flug ein? durchschnittliche Reisegeschwindig­keit von 275 Kilometer in der Stunde und unterbot damit die bisher von deutschen Flugzeugen und Maschinen anderer Nationen auf dieser Strecke erreich­ten Flugzeiten beträchtlich. Diese Leistung ist um so bemerkenswerter, als es sich bei der8 135" bekanntlich nm eine Neukon­struktion der Hamburger Flugzeugwerke han­delt, die eigens für den A t l a n t i k d i e n st der Deutschen Lufthansa geschaffen wurde und mit Innkers-Schwervl-Motoren ausgerüstet ist.

Marin befAinrpit VeuMland

und Dalle»

Die Staatsmitgliedersichtlich betroffen"

Genf, 16. September. In der öffentlichen Ratssitzung am Donnerstagnachmittag suchte der Valencia-Bolschewist Negrin die Provokation Litwinow - Finkelstems gegen Italien noch zu überbieten. In seinen von Lügen und Verdrehungen strot­zenden Ausführungen versuchte er in schamlosester Weise die Zuhörer gegen Deutschland und Italien aufzuhctzen. Der französische Außenminister Delbos, der, wie die meisten übrigen Ratsmitglieder, von der nach Ton und Inhalt maßlosen Rede des Valencia-Vertreters sichtlich betroffen war, nahm dasArrangement" von Nhon in Schutz, indem er erklärte, man habe nicht auf einmal alles erreichen können und könne nicht alles mit den gleichen Mitteln be­kämpfen. Die geschaffenen Sicherheitsmaß­nahmen würden die Sicherheit für alle er­höhen. Die Fragender Ueverwasserschisfe und der Flugzeuge stehe auf der Tagesordnung der Verhandlungen, die demnächst in Gens beginnen würden.

Moskau, 16. September. Wie amtlich mit­geteilt wird, hat der Zentralvollzugsaus­schuß der großrussischen Bundesrepublik den bisherigen Volksjustizkommissar Krylenko seines Postens enthoben und an seiner Stelle Antonow Owsejenko zum Justiz­kommissar in NSFSR. ernannt. Die Amts­enthebung Krylenkos in der Bundesrepublik Großrußlands ist offenbar nur der erste Schritt auf dem Wege zu seiner endgül­tigen Entfernung. Krylenko bekleidete bisher neben diesem Posten auch noch das Amt des Volksjnstizkommissars in der ge­samten Sowjetunion. Die Meldung sagt zwar nicht, ob er aus diesem Posten belassen wer­den soll. Zieht man aber die neuerdings in der Moskauer Säuberungspraxis emgetre- tene Uebung in Betracht, endgültige Kalt­stellung erst bei Ernennung der Nachfolger erraten zu lassen, so dürfte wohl auch das Schicksal dieses Mannes, der über ein Jahrzehnt eine führende Rolle bei den M a s s e n h i n r i ch t u n g e n der Sowjet­gerichte gespielt hat, als besiegelt anzusehen sein.

GPU - Aktion in denAußenbezirken"

In den nichtrussischen Bunde»- republiken der Sowjetunion wurde «ine aroße Aktion der GPU. q<-aen

Heute soll eine Konferenz in

Nom, 16. September. Die weitere Ent- Wicklung der durch die Beschlüsse von Nyon und die italienische Stellungnahme geschaf­fenen Lage wird von der italienischen Presse mit größter Aufmerksamkeit verfolgt. Wenn­gleich die römischen Blätter keine weiteren Kommentare über die Haltung Italiens ent­halten, so wird doch rn den Neberschristen die entschlossene Haltung Italiens unter­strichen und betont, daß die Lage im Mittel­meer nur mit Rom, nie aber ohne Rom geregelt werden könne. Die Urheber des Ar­rangements, so berichtet der Korrespondent desMessagero" ans Genf, seien sich all­mählich klar darüber, daß eine praktische Durchführung des Abkommens ohne die Mitwirkung Italiens unmöglich sei. Andern­falls werde der Auftrag, den England und Frankreich erhalten zu haben vorgäben, wertlos, und das Monopol, das sie glaubten ausüben zu können, laufe Gefahr, auf dem Papier zu bleiben. Denn das ihnen von den Mächten in Nhon zu­erkannte Mandat könne sicherlich nicht die

Staatsfeinde" eingeleitet. Nachdem bisher in erster Linie dieUkraine und der K a/l - kasus von den Bluthunden Stalinsge­säubert" wurden, sind jetzt die Burjäto- Mon gotische Republik (östlich von Ir­kutsk) und Karelien (östlich von Finn­land) an der Reihe. Nach einem Bericht der Konsomolskaja Prawda" habendie von Moskau wegstrebenden Kräfte" in der Bur- jäto-Mongolischen Republik auch die Unter­stützung des dortigen kommunistischen Par­teiorgans gefunden. DieBurjäto-Mongol- skaja-Prawda" habe Panmongolische Ideen vertreten und sich für die mongoli­schen Nationalisten und die buddhistische Geistlichkeit eingesetzt. Der Gebietsausschuß der Partei wurde daher aufgelöst und seine Mitglieder verhaftet. Auch vier buddhistische Priester wurden ins Gefängnis geschleppt. Das zitierte Moskauer Blatt berichtet ebenso über eine große Verhaftungswelle in Kare­liern U. a. wurde auch dort das kommuni­stische Parteiorgan, dieKrasnaja Karelja" verboten und die gesamte Redaktion verhaf­tet. Die polnische Agentur ATE erfährt aus Smolensk, daß dort zwölf höhere sowjetrussische Offi­ziere verhaftet worden sind. Als Grund der Verhaftung wirdSpionage" an- gegeben.

Genf Italien entgegeokommea

italienische Marine daran hindern, ihre eigenen Handesschisfe in jeder Zone des Mittelmeeres zu beschützen und die Angriffe auf italienische U-Boote an jedem beliebigen Punkt des Mittelmeeres znrückzuweisen.

Paris, 16. September. Die heutigen Blätter befassen sich erneut mit der italienischen For­derung auf Gleichberechtigung in der Mittel­mcerkontrolle. Man ist im allgemeinen der Ansicht, daß immer noch die Tür zu nützlichen Verhandlungen und gegebenenfalls zu einer französisch - englisch - italienischen Zusammen­arbeit im Mittelmeer offen stehe.Oeuvre" berichtet, London und Paris hätten beschlossen, den Londoner N i ch t e i n m is ch u n g s a u s- schuß am Freitag nicht zusammen­treten zu lassen. Vielmehr würde an diesem Tage in Genf eine Versammlung der Unter­zeichnermächte des Arrangements von Nhon stattfinden. Sie soll prüfen, ob Artikel 3 eine Erweiterung der Italien angebotenen Zone zu» lasse. Von englischer Seite könnten der Korri­dor von Malta und französischerseits der Korri­

dor von Pantelleria (östlich von Tunis) Italien niemals anvertraut werden.

London, 16. September. An zuständiger Stelle wird in London erklärt, daß die Regie­rungen Frankreichs und Englands nicht auf dem Standpunkt ständen, daß der nächste Schritt bezüglich einer Beteiligung Italiens an der Seekontrolle im Mittelmeer von Lon­don und Paris erfolgen müsse. Wenn auch mit besonderem Nachdruck in London darauf ver­wiesen wird, daß die Tür für die italienische Mitarbeit nochweit offen" stehe, so stärkt man doch die Meinung, daß der nächste Schritt von Italien erfolgen müsse, und zwar denkt man an die Form von Vor­schlägen an die Mittelmeerkonferenz. Diese ^ würden sicherlich von der Konferenz erwogen werden. Man hebt in London wiederholt her­vor, daß eine Revision des Planes möglich sei. Es sind aber hier noch keine Scheute getan worden, um eine Sitzung des Nichtemmischungsausschusses einzubernfen. Auch Italien habe keine solche Sitzung ge­fordert.

Die Türkei Mil Won mtiWeren

Istanbul, 16. September. Am Samstag­nachmittag tritt in Ankara die große tür­kische Nationalversammlung zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen. Einziger Punkt der Tagesordnung wird die Ratifizierung des Arrangements von Nyon sein. Nach der türkischen Verfassung müssen nämlich Verträge mit fremden Staaten von der Volksvertretung genehmigt sein, ehe sie in Wirksamkeit treten. Ministerpräsident Jnönü wird den Gesetzentwurf mit dem Text des Abkommens in Vertretung des Außen­ministers Dr. Rüschdü Arras selbst vorlegen und begründen und dabei, wie es heißt, eine außenpolitische Rede über die Türkei als Mittelmeermacht halten.

Wiener Bedenken gegen Nyon

Verständnis für die italienische Haltung

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Wien, 17. September. Die österreichische Presse beschäftigt sich eingehend mit der durch die Nyoner Abmachungen und die italienische Antwort entstandenen Lage, wo­bei die Blätter größtenteils für den von Nom vertretenen Standpunkt Plädieren. Die der Regierung sehr nahestehende Wiener ReichsPost" schreibt unter anderem, daß die Beschlüsse von Nyon letzten Endes auf den Versuch hinauslaufen, Italien unter den das Mittelmeer kontrollierenden Seemächten einenzweiten Platz" anzuweisen. Es sei begreiflich, daß ein solches Ansinnen bei der Regierung und in der öffentlichen Mei­nung Italiens auf Ablehnung gestoßen sei. Das Vorgehen der Westmächte seiunter gewissen Umständen nicht unbe­denklich", solange eine Seemacht von dem Range Italiens dem französisch-englischen Ueberwachungsdienst fernbleibe. Solange die notwendige Verständigung mit Italien auf der Grundlage der vollen Gleichberechtigung nicht rechtzeitig zustande käme, würden bet aller Vorsicht der Kommandanten der eng­lischen und französischen Patrouillenschisfe stündlich Zwischenfälle möglich bleiben, aus denen sich unmittelbar bewaff­nete Zusammenstöße von unwiderruflichen Folgen ergeben könnten.

Schreckliches Brandunglück in Glasgow London, 16. September. Auf dem Bauernhof in Kirkintilloch bei Glasgow waren in einem Gebäude 14 junge Mädchen und 12 junge Landarbeiter aus Irland untergebracht, die bei der Kartoffelernte halfen. Nachts brach plötzlich Feuer aus. Während alle Mädchen gerettet werden konnten, fanden zehn junge Männer den Tod in den Flammen. Das Feuer wurde zunächst von Nachbarn wahrgenommen, die sofort die Rettungsarbeiten aufnahmen, und zuerst die Mädchen in Sicherheit brachten. Die Feuerwehr, die später eintraf, war auch nicht mehr in der Lage, in den Schlafraum der Männer, die zwischen 13 und 23 Jah-e alt waren, einzudringen.

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