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Birkerrfelder. Calmvacher und Herrenalber Tagblatt
Amtsblatt für den Kreis Neuenbürg
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Parteramtlrche natronalsozralistrsche Tageszeitung
Rr. 1S2 Reuenbürg» Freitag den 80. August 1V37
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Die kleinspoltige mm-3ei!e 7 Npf.. Familienanzeigen 6 Rpfg.. amtl. Anzeigen S.S Rpfg., Textzrile l8 Rpfg. Schluß der Anzeigenannahme 8 Uhr vorm. Gewähr wird nur für schriftlich erteilte Aufträge übernommen. Im übrig, gelten die vom Werberat der deutschen Wirtschaft aufgestellt.Destimmungen. Vordrucke stehen zur Verfügung. Zurzeit ist Preisliste Nr. 4 gültig. Vä.VH.37: über 4100. Verlag u. Rotationsdruck: C. Meeh'sche Duchdruckerei, Inh. Fr. Biesinger. Neuenbürg.
SS. Jahrgang
Bruch zwischen Lissabon und Prag
Beleidigende Haltung Prags bei Mttungülieferuna
Lissabon, 19. August.
Die Regierung Portugals gab in der Nacht zum Donnerstag in einer amtlichen Note den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zur Tschechoslowakei bekannt. Der portugiesische Gesandte Da Costa Carneiro reiste nach Wien ab, wo er zugleich akkreditiert ist. Der tschechischeGesandtein Lissabon, Fiedler, wurde ausgesordert, Portugal zuberlassen. Die mehrere Druckseiten umfassende portugiesische Note erläutert eingehend unter Bekanntgabe aller Einzelheiten die Gründe, die diesen Entschluß verursachten.
Portugal hatte im Zuge seines Aufrüstungsprogramms für Heer und Marine eine größere Zahl Maschinengewehre in der Tschechoslowakei bestellt, und zwar bei der als staatlich an- znsprechenden Fabrik Ceskoslowenska Zbro- jovka. Nachdem der Kaufvertrag bereits nahezu abgeschlossen war, verkündete die Prager Regierung plötzlich, daß infolge des Nichteinmjschungsabkommens für Spanien die Lieferung unmöglich sei. Portugal erklärte äußerst befremdet, daß dieser Grund unmöglich in Frage komme, da Portugal selbst Mitglied des Nichtein- mischnngsausschusses sei.
.„Hinter der tschechischen Ausrede", so erklärt die amtliche Note, „bemerkt man den Einfluß und den Druck dritter Mächte, welchen daran gelegen ist, die portugiesische Aufrüstung zu stören." Die Tschechoslowakei hat sich in der Folge darauf beschränkt, eine hinhaltende Politik zu treiben. Es folgten sich widersprechende Erklärungen Kroftas und des Staatspräsidenten Benesch, die dann angaben, daß es sich um ein allgemeines Waffenausfuhrverbot handle. Schließlich wurde erklärt, daß die Ursache des Verbots in den Erfordernissen der tschechischen Aufrüstung ru sucben sei.
Wie in Lissabon erklärt wird, könne Portugal die Interessen seiner Landesverteidigung aber nicht zurückstellen mit Rücksicht auf interne Sorgen der Tschechoslowakei oder auf Grund eines von dritter Seite auf Prag aus- geübten Einflusses. Portugal habe alles getan, um mit der Tschechoslowakei freundschaftliche Beziehungen zu Pflegen. Sein Nationalstolz, der Einflüsse von dritter Seite nicht kenne, könne aber nicht diese ausweichende, hinhaltende und widerspruchsvolle Politik dulden, d.-c beleidigend sei und allen Gepflogenbeiten diplomatischen Brauchs widerspreche. Zn ihrem tiefen Bedauern sehe sich Portugals Regierung daher gezwungen, die aus der tschechischen Haltung entstehenden Konsequenzen zu ziehen.
Tschechoslowakische „Stellungnahme"
Nach einer amtlichen Mitteilung ans Prag sei die betreffende Nüstungsfirma mit Rücksicht auf früher cingegangene Verbindlichkeiten hinsichtlich der tschechoslowakischen Armee nicht imstande gewesen, den verlangten TYP in der vorgeschriebenen Frist zu liefern, und sie habe der portugiesischen Negierung dann die Lieferung eines anderen, im tschechischen Heer verwendeten Typs angeboten, Portugal habe aber beschlosten, auf dem geforderten Typ zu beharren. Die Erklärung der tschechischen Negierung stellt abschließend fest, daß zwischen der Tschechoslowakei und Portugal keine politischen oder diplomatischen Konflikte bestanden hätten und bestünden.
Auffallend an dieser „Stellungnahme" ist, daß die tschechoslowakische Regicruna die Nn- gelegenheib als rein geschäftliche Angelegenheit hinstellt und die „Unschuld vom Lande" mimt. Demgegenüber ist es interessant, daß man der portugiesischen Negierung gegenüber, wie aus deren Darstellung des Sachverhalts hervorgeht, erklärt hat, daß die Lieferung „infolge des Nichtein- m i sch un g s a b k o m m e n s für Spa- n i e n" unmöglich sei. Daß man in Prag bei der sattsam bekannten Abhängigkeit von Moskau seine besondere Auffassung über die „Nichteinmischung" hat, liegt auf der Hand und so ist der Verdacht nicht unbegründet, daß die Fabrik deshalb die vortnaieMcbe Lie
ferung Hinhalten wollte, um ihren „Verbindlichkeiten" für Waffenlieferungen nach Notspanien Nachkommen zu können.
Diesen Verdacht vermag auch die am Mittwoch spät abends noch verbreitete Erklärung des tschechoslowakischen Pressebüros nicht ohne weiteres zu zerstreuen, die folgenden Wortlaut hat: „Das Wesen des Konfliktes wurde in der tschechoslowakischen amtlichen Mitteilung wahrheitsgetreu dargelegt. Der Hinweis, daß auf den tschechoslowakischen Standpunkt eine dritte Macht Einfluß hatte, muß energisch abgelehnt werden, da es bei den ganzen Verhandlungen keinen Einfluß von dritter Seite gab, der gegenüber Portugal zur Geltuna gebracht worden wäre."
Starkes Echo in Italien und England
Der Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Portugal und der Tschechoslowakei wird von der römische n Abendpresse stark beachtet und an hervorragender Stelle verzeichnet. „Giornale d'Jtalia" erklärt, die entschlossene Handlungsweise der portugiesischen Regierung, die dem berechtigten Empfinden für ihre verletzte Ehre,entspringe, könne
Salamanca. 19. August.
Im nationalen H e e r e s b e r i ch t "vom Mittwoch, den 18. August, heißt es:
Front von Asturien: Während der Nacht zum Mittwoch versuchte der Feind nach Artillerievorbereitung zwei Angriffe auf den östlichen Abschnitt der Stadt Oviedo. Er wurde zurückgeschlagen.
Front von Santander: Außer den bereits genannten Ortschaften und Städten wurden am Dienstag auch die Ortschaften Gilarroyo und Cojetes besetzt. Am Mittwoch sind unsere Truppen weiter vorgedrungen und haben Barcena de Pie de Concha, La Guarda, Las Largas, Corona. Pujayo. Pena Ortela, die Nasgadas-Höhen und andere wichtige Stellungen erobert. ""
In der vergangenen Nacht stellten sich 1700 Milizen, die meisten mit Waffen, im nationalen Lager. Auch am Mittwoch ist eine große Anzahl zu uns übergelaufen. Im Sammcllager der LegiouärstruPPen befinden sich über 4600 Gefangene. Insgesamt wurden bisher über 10000 Feinde gefangen genommen. Tie Legionärstruppen haben auch am Mittwoch drei Geschütze erbeutet.
EWjsMchMer WMMmussel Mter britischer Flagge!
London, 19. August.
Im Zusammenhang mit dem Schicßertaß an die britische Mittelmeerslotte bringt „Daily Mail" einen Bericht aus Algier, der schildert, wie die britische Flagge für den sowjetrussischen Wasfenschmuggel nach den bolschewistischen Häfen in Spanien miß- bran ch t wird. In der vergangenen Nacht hätten sich unbekannte Kreuzer und Zerstörer auf der Höhe von Algier befunden. Gleichzeitig habe man in diesen Gewässern einen Handelsdampser mit bri. tisch er Flagge gesehen, der in voller Fahrt am Kap Matifou vorbeigefahren sei. Als das Handelsschiff dann in Sicht der unbekannten Kriegsschiffe gekommen sei. habe es plösilich seinen Kurs geändert und sei eiligst m den Hafen von Kap Matifou cm- gelanfen. Dort sei die britische Flagge her- nntergeholt und die spanisch-bol- schewistische Flagge ausgezogen worden. Bei dem Dampfer handle es sich um die „Aldecoa" aus Bilbao, die sich mit einer K r i e g s m a t e r i a l la d u n g ans
oel oen großen uno Keinen Ttaalen, weiche an der Nichteinmischungspolitik teilnehmen und die gegenseitige internationale Achtung wünschen, nur Verständnis finden. — Auch in der Londoner Abendpresse wird die Nachricht von dem Schritt Portugals in größter Aufmachung wiedergegeben. Die portugiesische Erklärung, daß die Schuld für die Nichterfüllung der tschechoslowakischen Waffenlieferung nach Portugal bei Moskau zu suchen sei, wird stark hcrvorgehoben.
Reuter meldet, daß Behauptungen, wonach die britische Negierung einen Druck auf die Tschechoslowakei ausgeübt habe, Portugal nicht mit Bren-Maschinengewehren zu beliefern, in London energisch dementiert würden. Es werde darauf hingewiesen, daß die Bren-Maschinengewehre für die britische Armee in England selbst hergestellt würden.
Der Bruch Lissabon—Prag findet in der Pariser Presse ebenfalls starke Beachtung, ohne daß man bereits Stellung dazu nimmt. Lediglich die rechtsstehende „Liberte" übt scharfe Kritik an der Tschechoslowakei und bezeichnet ihr Verhalten als „eine mit dem Stempel der Moskauer Scheinheiligkeit versehene schikanöse Geste". >
Sowierrupiano an -vorv, aus oem Schwarzen Meer kommend, auf dem Wege nach dem bolschewistischen Teil Spaniens be- funden habe.
MechiW Alugzsuge für Avtspanim
tSigendericUt der 0>8-?resse ab. Danzig, 19. August.
In Gdingen werden dieser Tage 2 2 in Kisten verpackte Flugzeuge zur Zwangsversteigerung gelangen. Es handelt sich dabei um tschechische Maschinen, die von einem französischen Besteller gekauft wurden und nun von Gdingen nach einem Hafen in Frankreich als näheren Bestimmungsort transportiert werden sollen. Der „Danziger Vorposten", der von Waffen- und Lebensmitteltransporten von Danzig und Gdingen nach Rotspanien bereits des öfteren berichten konnte und dessen Meldungen von polnischer Seite bisher stets undementiert blieben, nimmt auch in diesem Fall an, daß die Flugzeuge für Rotspanien bestimmt waren. Es fand sich jedoch kein Reeder, der das Risiko des Durchbruchs durch die Blockade Francos auf sich nehmen wollte, nachdem schon die von Danzig und Gdingen ausgelaufenen und für Rotspanien bestimmten Schiffe von Len nationalspanischen Streitkräften aufgebracht worden waren. Der französische Auftraggeber muß nun die Zwangsversteigerung der Flugzeuge vornehmen lassen, um überhaupt ans seine Kosten zu kommen.
GMs MitMMsM in MMrM
Paris, t9. August.
An den französischen Luftmanövern, die zwischen Bordeaux, Montpellier und Toulouse dnrchgeführt werden, nehmen nicht weniger als 600 Apparate unter dem Oberbefehl des Chefs des Generalstabes der Lnststreitkräfte General Fequant teil. Ter Höhepunkt dieser Manöver, die am Mittwoch begonnen haben, wird sich wahrscheinlich zwischen Bordeaux und Gap abspielen, wo ein Lnftkampf stattfinden soll. Samstag wird die sogenannte Luftinfanterie eingesetzt, das heißt, die Truppen werden i nr Fallschirm hinter die Front niedergehen um dort wichtige Punkte zu zerstören
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un- -je §jchechojjoWa§si
In der „Prager Presse" ist als erster Artikel einer Serie, die sich offenbar zu einer antideutschen Broschüre zu internationalem Gebrauch verdichten soll, ein sogenannrer „Beitrag zu einer historisch politischen Diskussion" erschienen, welche, mit allen Ab- zeichen offiziöser Herkunft versehen, weniger eine „Diskussion" als ein Selbstgespräch cinleitct und mit anderen Worten etwa folgendes behauptet: Die Tschechoslowakei ist von Anfang an in jeder Beziehung das Muster eines europäischen Staates, ein Vorbild guter Nachbarschaft, ein Paradies der Minderheiten und der Nabel Europas gewesen. Gleich jenen Frauen, die deshalb die besten sind, weil man nicht von ihnen spricht, hat die Tschechoslowakei in parao-e- sischer Unschuld dahingelcbt, bis die boshaf- ren Deutschen ansingen, durch häßliche „Pressekampagnen" diesen Frieden zu stören. Aber siehe da: selbst diese böse Absicht mußte der Tschechoslowakei zum besten dienen: Ihr Ruf ist gestiegen, der seiner angeblichen Angreifer aber hat sich so verdunkelt, daß der anonyme TB-Verfasser die Zeit für gekommen erachtet, ohne Hemmungen Richter m eigener Sache zu sein.
Nun kann aber selbst tschechische Beredsamkeit zwei grundlegende Tatsachen nicht aus der Welt schassen: erstens, daß, wie der Artikel selbst zugibt, „alle Stimmen, die von einem Uebersall" der Tschechoslowakei durch Deutschland sprechen, kategorisch und aus voller Ueberzeugung widerlegt" werden mußten und zweitens, daß das Verhältnis der Tschechoslowakei zu mindestens drei von seinen Nachbarn ebenso zu wünschen übrig läßt, wie zu vier der in seinem Staate vereinigten Volksgruppen. Ist es denn nur ein Zufall, daß neben dem Reich auch Polen und Ungarn die nachbarlichen Tugenden der Tschechoslowakei vermissen und neben den Sudetendeutschen auch die Polen, Madjaren und Slowaken in erbittertem Kampf um ihre elementaren nationalen Rechte mit ihren tschecht- schen Herren liegen? Alle diese Nachbarn und alle diese Volksgruppen haben ja an die Tschechen nicht nur normale Forderungen zu richten, sondern können von ihnen noch ein höheres Verständnis verlangen als von anderen Staaten. Denn wenn ein Volk seine staatliche Existenz und Wiedergeburt ans die unverlierbare Rechte der nationalen S elb st- bestimmt! ng gegründet hat, so sind es die Tschechen gewesen. Dieses Recht galt ihnen während des Weltkrieges bekanntlich mehr als jede beschworene Staatsbürgerpflicht und eins jahrhundertelange Zu- gehörigkeit zu einem Staaisverband. Die nationale Freiheit von fremdnationaler Vor- Herrschaft war das Beweisstück, mit dem die tschechische Emigration das Verständnis ihrer späteren Freunde unter den Großmächten gefunden hat. Es ist noch nicht vergessen, wie sie diese Naturrechte im gleichen Augenblick verleugnet haben, wo sie am Ziel ihrer nationalen Wünsche waren. Um so mehr konnten die gegen ihren Willen dem tschechischen Staat einverleibten Volksgruppen von ihm erwarten, daß er mit Großzügigkeit und Gerechtigkeit seine Treu- hünderpflicht, auf die er zudem völkerrechtlich festgelcgt ist, ernst nahm.
Daß dies nicht der Fall, beweisen die erschütternden Klagen aller Volksgruppen und die tatsächlichen Zustände, die den Tschechen selbst so unangenehm sind, daß sie ansländi- Icben Besuchern, die sich dafür interessieren, nicht mehr ungehindert Einblick erlauben können. Der Volkstod der Sudetendeut - s ch e n allein ist eine erschütternde Anklage gegen die tschechische Herrschaft. Die chinesische Mauer, die sie gegen oen geistigen, kulturellen und menschlichen Verkehr des böhmischen Deutschtums mit dem Neichsdeutschtnm errichten, das Verbot der Kindcrverschickung, die fortschreitende Einschränkung der politischen und kulturellen Freiheiten der Volksgruppen sind Tatsachen, die sich nicht durch Artikelserien, sondern nur durch Taten beseitigen lassen.
WaS aber das außenpolitische Verhältnis der Tschechoslowakei zu Deutschland betrifft, so predigt zwar die geographische Lage dem Hradschin täglich eine grundsätzliche Wahrheit. Aber von den Tagen der Pariser Friedensoer bundlnnaen an bis beute bat man sich doci
Erfolgs an der Santander-Front
!0SW Gefangene «vd große Kriegsbeate